Wald + Wild das Infoblatt des Steir. Jagdschutzvereins Zweigstelle ...
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Eine besondere Jagdeinladung<br />
Gehen wir einmal davon aus, <strong>das</strong>s Sie<br />
nicht auf einer 2.000 ha großen Eigenjagd<br />
sitzen, sozialen Kontakten nicht abgeneigt<br />
sind und jagdlich auch einmal<br />
über die eigene Reviergrenze blicken<br />
wollen. Dann nämlich wird Sie früher<br />
oder später etwas ereilen, was zu einem<br />
Jägerleben schlicht dazugehört: eine<br />
Jagdeinladung. Vielleicht auch eine wie<br />
die folgende, eine auf einen großen<br />
Hahn.<br />
Eine Einladung, so geschehen im Mai<br />
<strong>des</strong> heurigen Jahres durch einen besonderen<br />
Menschen, der hier nicht näher<br />
beschrieben werden will. (Die Geschichte<br />
wird jedoch nur auf einen bestimmten<br />
Weidmann weisen.)<br />
Nach einigen Morgenansitzen konnten<br />
im Revier Salla einige Hahnen ausgemacht<br />
werden – der krönende Abschluss<br />
blieb jedoch schwer ersehnt aus. Aber<br />
man raffte sich noch einmal auf, fuhr<br />
zum Jäger in den Sallagraben und mit<br />
ihm wieder hinauf auf die Anhöhe, dort<br />
wo er meldete, der große Hahn. Er, neben<br />
seinen Mitstreitern, um den Tritt der<br />
Hennen balzend. Ein wunderschöner<br />
Morgen im feinen Revier <strong>des</strong> Jägers Andreas,<br />
den man bereits im ganzen Bezirk<br />
große Anerkennung für seine Leistungen<br />
um <strong>das</strong> heimische <strong>Wild</strong> zuspricht.<br />
Doch heute, ein schöner Morgen, der<br />
15. Mai 2013, 4:30 Uhr, graue Schatten<br />
und Konturen umschließen die Erinnerungen<br />
<strong>des</strong> Erzählers, ließen anfangs<br />
kein Klopfen, kein Schleifen und schon<br />
gar keine G´setzln hören – schade, innere<br />
Müdigkeit macht sich breit. Halt! Da,<br />
die sehnsüchtig erwarteten Lautfolgen:<br />
Knappen – Triller – Hauptschlag -<br />
Schleifen - sie melden, sie sind wieder da,<br />
die angebeteten schwarzen Hahnen –<br />
heute muss es passen! Ein Hahn wird in<br />
seiner Melderichtung aufgenommen<br />
und durch gekonnt eingespielte Schritte,<br />
wie bereits mehrmals geübt, synchron<br />
angesprungen – eine Jagd wie vor 55 Jahren,<br />
wie sich später herausstellte. Da, wir<br />
sehen ihn. „Hans nimm den Pirschstecken<br />
und schiaß – er wird passen!“<br />
Die Schrotgarbe reicht auf <strong>das</strong> 30 m entfernte<br />
Baumplatzl – Schuss! Doch was ist<br />
los? Er rüttelt und reitet ab! Ruhe und<br />
unangenehme Stille zieht ein am Almboden<br />
unter der Lärche! Vorbei der Zauber!<br />
Zittrig fragt der Schütze: „Was ist<br />
passiert?“ Alles daneben? Wie Blitze<br />
schießen die Gedanken dem Schützen<br />
durch den Kopf und scheinen immer<br />
härter zu treffen. Doch plötzlich wird<br />
ein dumpfer Schlag an einem ca. 150 m<br />
entfernten Baumbestand vernommen –<br />
beide atmen durch – <strong>das</strong> muss er gewesen<br />
sein, hoffentlich finden wir ihn.<br />
Andreas macht sich voraus auf den Weg<br />
und zieht in die richtige Richtung.<br />
Weidmannsheil! Da liegt er, der mehr als<br />
eine Dekade alte Herr, dunkle konkave<br />
Schaufeln am Spiel, der starke Brocker,<br />
der raue Bart mit schillerndem Schild<br />
und die Spiegel geben ihre letzten Zeichen<br />
an den Jäger und den Schützen einer<br />
scheinbar ungestörten vollkommenen<br />
Natur in unserem Bezirk zurück.<br />
Wie Zeugen berichteten, wurde der<br />
Hahn auch einer stan<strong>des</strong>gemäßen Feier<br />
mit großem Diskussionspotential unterzogen.<br />
Weidmannsdank dem Jagdberechtigten<br />
für eine besondere, nicht alltägliche<br />
Einladung und Weidmannsheil<br />
dem Schützen.<br />
Euer Jagdfreund Willi<br />
„Tag <strong>des</strong> guten Schusses“<br />
am 20. April 2013<br />
Auch im heurigen Jahr haben wieder zahlreiche Jäger/innen <strong>das</strong><br />
Angebot der <strong>Zweigstelle</strong>, - kostenloses Überprüfen der Jagdwaffe<br />
und Einschießen bzw. Kontrollschießen - in Anspruch genommen.<br />
Ein herzlicher Weidmannsdank dem Büchsenmacher Erich<br />
Kutschera, der uns mit „Rat und Tat“ zur Seite stand und so<br />
manches Gewehr in die richtige Trefferlage brachte.<br />
Das Überprüfen bzw. Kontrollschießen der Waffe vor Aufgang<br />
der Jagd ist für den verantwortungsbewussten Jäger oberstes<br />
Gebot!<br />
Für die Schießreferenten<br />
Friedrich Moruzzi<br />
WALD+WILD 81 / Juni 2013 9