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GBS Aktuell - GBS Initiative e.V.

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<strong>GBS</strong> <strong>Aktuell</strong><br />

Zähneputzen, alles, wirklich alles muss das Pflegepersonal für ihn erledigen. Es<br />

tut weh, so hilflos zu sein.<br />

Nach einer Woche ausgefüllt mit Untersuchungen wird er zum Beginn der<br />

Rehabilitierungsarbeit in die Klinik Balgrist am Zürcher Stadtrand verlegt. Das<br />

Schlimmste scheint überstanden zu sein.<br />

19. Januar 2006<br />

Ein Bilderbuchtag.! Wir verlassen um 8.00 Uhr das Haus, fahren mit dem<br />

Ballon auf dem Anhänger nach Uzwil und starten zu einer Fahrt über die<br />

Alpen. Um 15.00 Uhr landen wir in der Poebene. Über den verschneiten<br />

Bergen denke ich öfters an Häse. Wie es ihm wohl geht? Hat er schon mit der<br />

Therapie begonnen?<br />

Nach nur wenigen Stunden im neuen Krankenhaus hat sich sein Zustand heute<br />

wieder dramatisch verschlechtert. Eine Verlegung auf die Beobachtungsstation<br />

wird nötig. Tage vergehen, es sieht nicht gut aus.<br />

24. Januar 2006<br />

Eine weitere Behandlung mit Immunglobulin wird angesetzt. Häse kann die<br />

Augen nicht mehr schliessen. Sie müssen von den Betreuern immer wieder<br />

befeuchtet werden. Von der Stimme bleibt nur noch ein Flüstern übrig.<br />

26. Januar 2006<br />

Zusammen mit Sandro stehe ich am Abend bei Häse am Krankenbett. Er habe<br />

sich gewünscht zu sterben, zu fest setze ihm die Krankheit zu, flüstert er mit<br />

schwerer Zunge und leeren Augen. Und wie es uns geht, will er wissen. Wir<br />

ermutigen ihn zum Durchhalten. Als wenn das so einfach wäre…Aus den<br />

Kopfhörern auf der Bettdecke ertönt Musik von Zucchero. Die Pflegerin<br />

erzählt uns, dass sie die Kopfhörer dauernd vom Schweiss abtrocknen muss.<br />

„Sagt den anderen, sie sollen mich jetzt nicht besuchen, ich kann nicht…..“<br />

Niedergeschlagen verlassen wir nach wenigen Minuten den Raum. Am<br />

Freitagabend berät sich ein Ärzteteam am Fussende seines Bettes über den<br />

Behandlungsfortgang über das Wochenende. Der Vorschlag, einen<br />

Luftröhrenschnitt und künstliches Koma einzuleiten, wird von einem der<br />

teilnehmenden Ärzte abgelehnt.<br />

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