Masterarbeit - Daniel Höpker
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Dieser Aussage stimmen 48,5% der Kassenleiter zu. Die Einschätzung ist also nahezu identisch zu<br />
der der Kämmerer. Diese Aussage lässt sich darauf übertragen, dass die Hälfte der Kassenleiter der<br />
Meinung ist, dass durch die Einführung des NKF eines der zentralen Ziele des Reformprozesses<br />
erfüllt wird. Diese Einschätzung steht nun jedoch im Kontrast zu der in Diagramm 10 dargestellten<br />
ermittelten Einschätzung des Nutzens des NKF. Hier schätzen nur 25% der Teilnehmer den Nutzen<br />
des NKF als hoch oder sehr hoch ein. Auch hier sind wieder mehrere Gründe für diese Abweichung<br />
denkbar. Zum einen wäre es möglich, dass die Befragten zwar zustimmen, dass das NKF effizienteres<br />
Wirtschaften ermögliche, diese positive Einstellung jedoch nur einen relativ geringen Beitrag zur<br />
Bewertung des NKF insgesamt leistet. So könnten negativere Bewertungen bezüglich anderer Ziele<br />
des NKF die Einschätzung dieser speziellen Frage überlagern.<br />
Hinzu kommt unter Umständen, dass das Potential des NKF bezüglich eines effizienteren Einsatzes<br />
von Ressourcen zwar erkannt wird, dieser Teilaspekt jedoch nicht als „Nutzen“ bewertet wird.<br />
3.4.4 Ermöglichung der outputorientierten Steuerung<br />
Traditionell wurde das Verwaltungshandeln anhand des „Input“ also anhand des<br />
Finanzmitteleinsatzes gesteuert. Diese Erkenntnis war auch Grundlage für die Entwicklung neuer<br />
Steuerungsmodelle, die davon ausgehen, dass eben nicht der Geldmitteleinsatz das Maß des<br />
Verwaltungshandelns sein sollte, sondern das, was mit diesen Finanzmitteln bewirkt wird. Mit dem<br />
NKF werden nach § 12 GemHVO nun Ziele und Kennzahlen verbindlich in die jeweiligen<br />
Haushaltspläne mit aufgenommen. 53 Hierdurch soll das Prinzip der Outputorientierung<br />
unterstrichen werden. Mit diesem Instrument soll nun also die Inputorientierung abgelöst werden.<br />
Das Gesetz schreibt jedoch nicht vor, wie die Ziele und Kennzahlen zu entwickeln sind.<br />
In der Praxis hat der Verfasser dieser Arbeit bisher jedoch die Erfahrung gemacht, dass die<br />
vorgegebenen Ziele und insbesondere deren Kennzahlen in den Haushaltsplänen fast ausschließlich<br />
sog. „Allgemeine Finanzkennzahlen“ oder von der Kommune nicht (sinnvoll) beeinflussbare<br />
Kennzahlen abbilden. Hierzu gehört für den einen Bereich beispielsweise der<br />
„Aufwandsdeckungsgrad“ oder der „Verwaltungs- und Betriebsaufwand je Einwohner“. Für den<br />
anderen Bereich eine Kennzahl „Anzahl der Schweine im Zuständigkeitsgebiet“ innerhalb der<br />
Produktgruppe der Veterinärüberwachung. 54 Bei solchen rein statistischen Kennzahlen ist es<br />
fraglich, ob diese dazu geeignet sind, eine outputorientierte Steuerung umzusetzen, da diese<br />
Kennzahlen aus Sicht des Verfassers für die „eigentlichen“ Produktziele keine Aussagekraft besitzen.<br />
Anhand dieser Kennzahlen müsste weiterhin ausschließlich über den Ressourceneinsatz (Input)<br />
gesteuert werden. Es ist nur schwer vorstellbar, dass eine Gemeinde die Anzahl der Schweine zur<br />
zielgerichteten Steuerung des Produktes „Veterinärüberwachung“ beeinflussen kann. Diese<br />
Kennzahl wäre vielleicht im Bereich der Wirtschaftsförderung sinnvoll.<br />
„Durch das NKF wird eine outputorientierte Steuerung möglich.“ Dieser Aussage stimmten 59%<br />
der Kämmerer zu. Bei den Kassenleitern ergibt sich das in Diagramm 20 dargestellte Bild.<br />
53<br />
Die Formulierung „sollen“ im Gesetzestext kann auch als „müssen, wenn kann“ übersetzt werden.<br />
54<br />
Diese Beispiele wurden anhand vierer willkürlich ausgewählter Internetangebote (in denen die Haushaltspläne trotz<br />
der Bestimmungen zur Barrierefreiheit noch vorhanden waren) ermittelt und sind keinesfalls repräsentativ. Eine<br />
genauere Auswertung solcher Kennzahlen wäre ein interessantes Thema für eine weitere <strong>Masterarbeit</strong>.<br />
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