04.11.2013 Aufrufe

Goethe Institut in Windhoek, Namibia

Goethe Institut in Windhoek, Namibia

Goethe Institut in Windhoek, Namibia

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Abschlussbericht <strong>Goethe</strong> Zentrum W<strong>in</strong>dhoek<br />

Dauer: 9.1.2012-16.03.2012<br />

Nachdem ich me<strong>in</strong>e Magisterarbeit im Dezember abgegeben hatte, wollte ich gerne<br />

erst noch etwas Praktisches machen, bevor ich mich wieder an den Schreibtisch begeben<br />

muss, um für die Prüfungen zu lernen.<br />

So entschied ich mich für e<strong>in</strong> Praktikum im Ausland und schrieb verschiedene <strong>Goethe</strong><br />

<strong>Institut</strong>e sowie DAAD Lektoren auf Eigen<strong>in</strong>itiative an. Hier antwortete das <strong>Goethe</strong><br />

Zentrum aus W<strong>in</strong>dhoek als erstes und somit sagte ich dort gleich zu.<br />

Dadurch das <strong>Namibia</strong> e<strong>in</strong>e ehemalige deutsche Kolonie ist und heutzutage Englisch<br />

die Landessprache ist, gab es ke<strong>in</strong>e Verständigungsprobleme. Außerdem wusste ich,<br />

dass die Kommunikationssprache beim <strong>Goethe</strong> Zentrum hauptsächlich Deutsch ist.<br />

Das <strong>Goethe</strong> Zentrum empfiehlt, nicht mit e<strong>in</strong>em Touristen Visum e<strong>in</strong>zureisen, sondern<br />

mit e<strong>in</strong>er study permit. Auch ich habe diese study permit <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> beantragt.<br />

Diese geht aber nur für 3 Monate. Bleibt man länger als 3 Monate <strong>in</strong> <strong>Namibia</strong>, muss<br />

man sich um e<strong>in</strong>e Verlängerung bei Home Affairs <strong>in</strong> W<strong>in</strong>dhoek kümmern.<br />

Im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> muss ich sagen, es ist überhaupt ke<strong>in</strong> Problem gewesen wäre mit e<strong>in</strong>em<br />

Touristenvisum e<strong>in</strong>zureisen. Da das Praktikum sowieso unentgeltlich ist, arbeitet<br />

man nicht offiziell und hätte sich mit der E<strong>in</strong>reise als Tourist e<strong>in</strong>e Menge Ärger und<br />

Zeit bei Home Affairs sparen können. Sollte man jedoch mit e<strong>in</strong>er study permit e<strong>in</strong>reisen,<br />

ist auf jeden Fall zu empfehlen, sich gleich e<strong>in</strong> multiple entry Visum zu beantragen.<br />

Ansonsten bekommt man nur s<strong>in</strong>gle entry und muss sich <strong>in</strong> <strong>Namibia</strong> mit Home<br />

Affairs und Visa Änderungen rumschlagen<br />

Um e<strong>in</strong>e study permit von<br />

Deutschland aus zu beantragen,<br />

werden ziemlich viele Unterlagen<br />

gebraucht (bspw. e<strong>in</strong> ärztliches<br />

Attest, dass man gesund ist,<br />

ebenso wie e<strong>in</strong>e Röntgenaufnahme<br />

der Lunge und e<strong>in</strong> polizeilies<br />

Führungszeugnis). All das kostet<br />

nur Zeit und Geld und ist wie gesagt,<br />

nicht zw<strong>in</strong>gend nötig.<br />

Blick von Düne 45, Sossusvlei<br />

1


Wichtig ist bei der E<strong>in</strong>reise e<strong>in</strong>e Adresse zu haben, die man auf das E<strong>in</strong>reiseformular<br />

schreiben kann. Hier reicht auch e<strong>in</strong>e Adresse e<strong>in</strong>es Backpackers, wichtig ist nur,<br />

dass etwas dort steht.<br />

Impfungen s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e bestimmten für <strong>Namibia</strong> vorausgesetzt.<br />

Malaria Prophylaxe kann man sich dort am besten kaufen. Auf ke<strong>in</strong>en Fall sollte Lariam<br />

genommen werden, was gerne <strong>in</strong> Deutschland verschrieben wird. Bei Lariam<br />

s<strong>in</strong>d normale Nebenwirkungen, dass man Halluz<strong>in</strong>ationen hat ebenso wie Depressionen.<br />

Zudem s<strong>in</strong>d viele Mücken bereits gegen Lariam resistent. Am besten holt man<br />

sich <strong>in</strong> <strong>Namibia</strong> Malarone, wenn man e<strong>in</strong>e Malaria hat.<br />

Da W<strong>in</strong>dhoek jedoch ke<strong>in</strong> Malaria Gebiet ist, sollte man über e<strong>in</strong>e Prophylaxe nachdenken,<br />

wenn man bspw. für längere Zeit <strong>in</strong> den Caprivistreifen fährt. Letztendlich<br />

wurde mir immer gesagt, erst etwas zu nehmen, wenn man wirklich e<strong>in</strong>e Malaria hat.<br />

Denn nach dem Stich bis zum Ausbruch dauert es noch 7-10 Tage.<br />

Fährt man nach Liv<strong>in</strong>gstone, also die sambische Seite der Victoria Falls, ist zu beachten,<br />

dass Sambia als Gelbfieber Gebiet gilt. Gerade wenn man danach nach<br />

Südafrika will, ist es seit Oktober 2011 vorgeschrieben, gegen Gelbfieber geimpft zu<br />

se<strong>in</strong>. Ich habe mich gegen Gelbfieber erst <strong>in</strong> W<strong>in</strong>dhoek impfen lassen, hier kostest<br />

die Impfung knapp 300 N$ (ca. 30€). Die Impfung kann z.B. <strong>in</strong> der Luisenapotheke<br />

auf der Independence <strong>in</strong> W<strong>in</strong>dhoek gemacht werden. Die Impfung muss spätestens<br />

10 Tage vor Abreise <strong>in</strong> Gelbfiebergebiet stattgefunden haben, da sie sonst nicht<br />

wirkt.<br />

Etosha<br />

2


Vor me<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>reise nach <strong>Namibia</strong> hatte ich von e<strong>in</strong>er Freund<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Kontakt für e<strong>in</strong><br />

Backpackers für Praktikanten bekommen, wo ich die ersten 2 Monate gewohnt habe.<br />

Die Lebenshaltungskosten <strong>in</strong> <strong>Namibia</strong> und gerade <strong>in</strong> W<strong>in</strong>dhoek können mit denen <strong>in</strong><br />

Deutschland verglichen werden.<br />

In W<strong>in</strong>dhoek bietet es sich für Praktikanten an, am Anfang <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Backpackers zu gehen,<br />

da sich hier oft Kontakte ergeben, gerade was die Wohnungssuche angeht.<br />

Sichere Wohngegenden, wo auch die meisten Weißen wohnen s<strong>in</strong>d W<strong>in</strong>dhoek West<br />

und Kle<strong>in</strong> W<strong>in</strong>dhoek. Je nach dem wo man <strong>in</strong> diesen Viertel wohnt, kann man gut<br />

zum <strong>Goethe</strong> Zentrum laufen. Ich habe die ersten zwei Monate <strong>in</strong> W<strong>in</strong>dhoek West<br />

gewohnt und von dort aus waren es ca. 25 M<strong>in</strong>uten zur Arbeit. In W<strong>in</strong>dhoek s<strong>in</strong>d fast<br />

alle Häuser durch hohe Mauern und Elektrozaun abgegrenzt, was ich am Anfang<br />

ziemlich befremdlich fand. Zudem gibt es private Sicherheitsfirmen, die <strong>in</strong> den Vierteln<br />

patrouillieren, da auf die Polizei<br />

nicht immer Verlass ist.<br />

Taxifahrten kosten je nach Entfernung<br />

und Uhrzeit entweder 8 N$<br />

oder 16 N$, die Preise s<strong>in</strong>d immer<br />

pro Person. Aus diesem Grund<br />

versuchen die Taxifahrer ihr Taxi<br />

immer möglichst voll zu bekommen.<br />

Ich habe mich <strong>in</strong> W<strong>in</strong>dhoek immer<br />

sehr sicher gefühlt, trotzdem sollten e<strong>in</strong> paar Sachen beachtet werden. Nie mit viel<br />

Geld durch die Straßen laufen, Rucksäcke <strong>in</strong> der Stadt vermeiden, beim Geld abheben<br />

immer gucken, dass wirklich ke<strong>in</strong>er h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>em steht oder am besten jemanden<br />

mitnehmen, der sich h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>en stellt und aufpasst. Wenn es dunkel ist, sollte man<br />

weder alle<strong>in</strong>e noch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gruppe auf die Straße gehen. Nachts sollte man als Frau<br />

nicht mehr alle<strong>in</strong>e Taxi fahren, sondern immer mit anderen.<br />

Die Geschäfte machen <strong>in</strong> W<strong>in</strong>dhoek morgens zwischen 9.00 und 10.00 Uhr auf und<br />

abends gegen 17.00 wieder zu. Von 13.00-14.00 ist <strong>in</strong> gesamt W<strong>in</strong>dhoek Mittagspause.<br />

Da die Arbeitszeiten im <strong>Goethe</strong> von 9.00-18.00 waren, war es immer schwierig<br />

mit e<strong>in</strong>kaufen. Hierzu nutzte ich oft die Mittagspause.<br />

3


Campen an der Spitzkoppe<br />

Als Backpackers für den Anfang<br />

empfehle ich die Cardboard Box<br />

oder das Chameleon. Beide Hostels<br />

s<strong>in</strong>d sehr zentral und es immer<br />

etwas los dort und so kommt man<br />

auch schnell mit anderen Leuten <strong>in</strong><br />

Kontakt. Es ist <strong>in</strong> W<strong>in</strong>dhoek nicht<br />

unüblich, die Zeit während des<br />

Praktikums <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Dorm zu verbr<strong>in</strong>gen.<br />

Das ist meistens günstiger,<br />

aber man hat halt wenig Privatsphäre.<br />

Das muss jeder für sich entscheiden, was man am liebsten möchte.<br />

Ich habe me<strong>in</strong> Praktikum <strong>in</strong> der Sprachabteilung des <strong>Goethe</strong> Zentrums absolviert.<br />

Der Unterschied zwischen e<strong>in</strong>em <strong>Goethe</strong> <strong>Institut</strong> und Zentrum s<strong>in</strong>d im Pr<strong>in</strong>zip nur die<br />

f<strong>in</strong>anziellen Zuschüsse aus Deutschland, die bei e<strong>in</strong>em Zentrum wesentlich ger<strong>in</strong>ger<br />

s<strong>in</strong>d als bei e<strong>in</strong>em <strong>Institut</strong>.<br />

Das <strong>Goethe</strong> <strong>in</strong> W<strong>in</strong>dhoek besteht aus 3 Festangestellten und ca. 5 Praktikanten.<br />

Die Aufgaben des Praktikanten <strong>in</strong> der Sprachabteilung s<strong>in</strong>d u.a. die Betreuung des<br />

Selbstlernzentrums, Anfragen telefonisch, persönlich und per Email entgegennehmen<br />

und beantworten. Da ich gerade zu Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>es neuen Terms kam, habe ich<br />

die Anmeldung der Sprachkurse gemacht sowie deren Organisation.<br />

Das <strong>Goethe</strong> bietet abends Deutschkurse an, für die Level A1-B1, nachmittags K<strong>in</strong>dersprachkurse,<br />

sowie e<strong>in</strong>e Homework Corner für Schüler. Die Homework Corner ist<br />

wie e<strong>in</strong>e Art Hausaufgabenbetreuung, die es zum ersten Mal seit März gibt. Es war<br />

immer so, dass die K<strong>in</strong>der, die auf ihre Sprachkurse gewartet haben, jeden Tag <strong>in</strong><br />

der Woche nach der Schule im <strong>Goethe</strong> waren und nicht nur an den zwei Tagen, an<br />

denen der Deutschkurs ist. Aus diesem Grund entschlossen wir uns, eben diese<br />

Homework Corner für die Schüler anzubieten. So wird die Zeit s<strong>in</strong>nvoll genutzt und<br />

wenn jemand Fragen hat, gerade <strong>in</strong> Bezug auf die deutsche Sprache, kann den<br />

Schülern gleich geholfen werden.<br />

Neben den Deutschsprachkursen fand dieses Term zum ersten Mal auch noch Englische<br />

Sprachkurse statt. Diese richteten sich vor allem an die Frauen von Botschaftern<br />

aber ebenso wie an Deutsche die <strong>in</strong> <strong>Namibia</strong> leben und ihr Englisch noch ver-<br />

4


essern wollten. Da die Englisch Sprachkurse dieses Term zum ersten Mal stattf<strong>in</strong>den,<br />

lief das alles e<strong>in</strong> wenig schleppend an. Jedoch hatten war die Nachfrage so<br />

groß, dass wir nach e<strong>in</strong>er kurzen Anlaufzeit 3 Kurse mit unterschiedlichem Niveau<br />

anbieten konnten. Das Problem bei den Sprachkursen war immer, dass wir für e<strong>in</strong>en<br />

Kurs m<strong>in</strong>destens 8 Schüler brauchten, damit alle Kosten gedeckt waren.<br />

<strong>Namibia</strong>s Weiten<br />

Neben der Anmeldung,<br />

habe ich auch die<br />

Kursgebühren der<br />

Schüler e<strong>in</strong>sammeln.<br />

Die Kosten für e<strong>in</strong><br />

Term (also 3 Monate)<br />

belaufen sich auf 1100<br />

N$ für e<strong>in</strong>en Erwachsenen<br />

Deutschkurs.<br />

Da dies sehr viel Geld<br />

für Namibier ist und<br />

viele ihr ganzes Geld an Weihnachten ausgegeben haben, besteht auch die Möglichkeit,<br />

dass die Schüler nur die Hälfte der Gebühren bei der Anmeldung bezahlen.<br />

Am Ende me<strong>in</strong>es Praktikums, Anfang März also, musste ich gucken, welche der<br />

Schüler noch offene Gebühren haben und sie daran er<strong>in</strong>nern, dass sie noch ausstehende<br />

Kursgebühren haben. Diese ganzen Er<strong>in</strong>nerungen und auch die Kursorganisation<br />

laufen beim <strong>Goethe</strong> über SMS. Das war am Anfang ziemlich ungewohnt und<br />

somit habe ich viel Zeit me<strong>in</strong>er Arbeitszeit mit SMS schreiben verbracht. Handy und<br />

gerade SMS ist das gängigste Kommunikationsmittel <strong>in</strong> <strong>Namibia</strong>, da Anrufe relativ<br />

teuer s<strong>in</strong>d.<br />

Gewöhnen musste ich mich e<strong>in</strong>erseits an die „african time“, andererseits g<strong>in</strong>g manches<br />

dann ganz schnell. So war es gerade am Anfang des Terms so, dass ich morgens<br />

den Schülern e<strong>in</strong>e SMS schrieb, mit der Nachricht, dass ihr Kurs abends anfängt.<br />

Erstaunlicherweise funktionierte das <strong>in</strong> der Regel immer sehr gut und 90% der<br />

Schüler waren so spontan anwesend,<br />

Da ich leider nicht für e<strong>in</strong> ganzes Term da war, bestand auch nicht die Möglichkeit,<br />

dass ich e<strong>in</strong>en eigenen Kurs bekommen hätte. Leider hatte ich auch ke<strong>in</strong>e Gelegen-<br />

5


heit zu unterrichten, da die Kurse immer abends s<strong>in</strong>d und das <strong>Goethe</strong> se<strong>in</strong>e eigenen<br />

Lehrer hat. Die Lehrer kommen übrigens alle aus <strong>Namibia</strong>, da Deutsche Lehrer ke<strong>in</strong>e<br />

Arbeitserlaubnis bekommen würde.<br />

Christuskirche W<strong>in</strong>dhoek<br />

Läuft man durch W<strong>in</strong>dhoek sieht man nicht nur an<br />

allen Ecken Deutsche Geschäfte und deutsche<br />

Schilder sondern hört auch oft Deutsch auf der<br />

Straße. Aufpassen muss man bei den sogenannten<br />

DDR-K<strong>in</strong>dern. Das s<strong>in</strong>d schwarze Jungs, Ende 20,<br />

die vor der namibischen Unabhängigkeit <strong>in</strong> der<br />

DDR, meistens Rostock waren. Sie sprechen fließend<br />

Deutsch und reden mit Vorliebe Deutsche<br />

Touristen an, die die Masche von denen noch nicht<br />

kennen. Sie erzählen den Leuten immer von e<strong>in</strong>em<br />

Museum oder e<strong>in</strong>er Ausstellung, für das sie Geld<br />

sammeln. Es gibt aber weder die Ausstellung noch<br />

das Museum, da sie sich von dem gesammelten Geld Alkohol kaufen. Besonders oft<br />

stehen sie vor dem <strong>Goethe</strong> bzw. <strong>in</strong> der Straße wo das <strong>Goethe</strong> ist, ebenso wie vor<br />

dem Zoo Park. Am besten ist es, sie zu ignorieren oder zu sagen, dass man aus Luxemburg<br />

kommt. Dann lassen sie e<strong>in</strong>en schnell <strong>in</strong> Ruhe!<br />

<strong>Namibia</strong> hat ca. 300 Praktikanten, wobei die meisten aus Deutschland kommen. Es<br />

geht sehr schnell, dass man soziale Kontakte schließen kann, auch gerade dadurch,<br />

dass im <strong>Goethe</strong> noch viele andere Praktikanten arbeiten. Und ansonsten ist W<strong>in</strong>dhoek<br />

auch wie e<strong>in</strong> Dorf. Man geht durch die Straße oder ist abends e<strong>in</strong> Bier tr<strong>in</strong>ken,<br />

und trifft garantiert 2 Leute die man kennt.<br />

Hauptnahrungsmittel <strong>in</strong> <strong>Namibia</strong> ist e<strong>in</strong>fach das Fleisch hier vor allem game (im Allgeme<strong>in</strong>en<br />

wird darunter Wild verstanden). Gerade das game ist unglaublich lecker<br />

(lekker, wie der <strong>Namibia</strong>ner sagen würde) und sollte so oft wie möglich gegessen<br />

werde.<br />

Allgeme<strong>in</strong> wird auch sehr viel gegrillt (braai ist das afrikaanse Wort für grillen). Das<br />

f<strong>in</strong>det meist <strong>in</strong> der Form von Br<strong>in</strong>g & Braai statt, heißt jeder br<strong>in</strong>gt das zu essen und<br />

tr<strong>in</strong>ken mit, was er konsumieren will. Trotzdem wird dann untere<strong>in</strong>ander geteilt! Ge-<br />

6


grillt wird nicht mit Kohle wie <strong>in</strong> Deutschland, sondern mit Holzscheiten, die <strong>in</strong> jedem<br />

Supermarkt erhältlich s<strong>in</strong>d.<br />

Leider habe ich <strong>in</strong> <strong>Namibia</strong> nicht so viel Englisch gesprochen, wie ich es mir gewünscht<br />

habe. Das lag unter anderem daran, dass ich bei e<strong>in</strong>er deutschen <strong>Institut</strong>ion<br />

gearbeitet habe und die meisten anderen Praktikanten auch aus Deutschland kamen.<br />

Und mit vielen E<strong>in</strong>heimischen, den sogenannten Süd-Western, spricht man<br />

auch nur Deutsch, da das ihre Muttersprache ist.<br />

Insgesamt kann gesagt werden, dass <strong>Namibia</strong> e<strong>in</strong> sehr sicheres und auch reisefreundliches<br />

Land ist. <strong>Namibia</strong> ist eher Africa light,<br />

bzw. Afrika für E<strong>in</strong>steiger. Die Menschen s<strong>in</strong>d sehr<br />

nett und hilfsbereit und freuen sich immer darüber,<br />

wenn neue Leute <strong>in</strong>s Land kommen. Das Praktikum<br />

hatte se<strong>in</strong>e Höhen und Tiefen. Auf der e<strong>in</strong>en Seite<br />

war es <strong>in</strong>teressant, schade fand ich jedoch, dass es<br />

für mich ke<strong>in</strong>e Gelegenheit zum unterrichten gab.<br />

Was ich oft gemacht habe, war mit Schülern, die die<br />

ersten Stunden des A1.1 Kurses verpasst haben,<br />

den Stoff mit ihnen nachgeholt habe. Wobei das für<br />

mich ke<strong>in</strong> wirkliches unterrichten war. Dadurch,<br />

Victoria Falls, Sambische Seite<br />

dass ich für das Selbstlernzentrum verantwortlich<br />

war, sollte ich hier bei Fragen zur Seite stehen, die die Schüler hatten. Da das Term<br />

aber gerade erst angefangen hat und die Schüler erst dabei waren, das Selbstlernzentrum<br />

zu entdecken, gab es leider noch nicht viele Gelegenheiten für mich, ihnen<br />

zu helfen.<br />

Die Chef<strong>in</strong> der Sprachabteilung ist immer nur vormittags da, so dass ich oft auf mich<br />

alle<strong>in</strong>e gestellt war. Das war am Anfang e<strong>in</strong> wenig schwierig, aber nachdem ich mich<br />

mit den D<strong>in</strong>gen und gerade der Kursorganisation auskannte, war es nicht mehr so<br />

schwierig.<br />

Nichtsdestotrotz war es e<strong>in</strong>e Erfahrung, die ich nicht missen möchte, da ich die Möglichkeit<br />

hatte, e<strong>in</strong>en Blick <strong>in</strong> e<strong>in</strong> <strong>Goethe</strong> Zentrum zu werfen, ebenso wie e<strong>in</strong> neues<br />

Land kennenzulernen und viele nette Menschen und auch neue Freundschaften gefunden<br />

habe.<br />

7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!