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Erfahrungsbericht Vorbereitung Das ich gerne während meines ...

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<strong>Erfahrungsber<strong>ich</strong>t</strong><br />

<strong>Vorbereitung</strong><br />

<strong>Das</strong> <strong>ich</strong> <strong>gerne</strong> <strong>während</strong> <strong>meines</strong> Studiums zumindest für eine kurze Zeitspanne ins Ausland,<br />

speziell nach Italien, gehen wollte, war eigentl<strong>ich</strong> immer klar. Ebenso, dass s<strong>ich</strong> dieses<br />

Vorhaben optimal mit einer praktischen Arbeitserfahrung kombinieren ließe ? eben zwei<br />

Fliegen mit einer Klappe schlagen, sozusagen. Als mir ein befreundeter Promotionsstudent<br />

schließl<strong>ich</strong> von der Mögl<strong>ich</strong>keit ber<strong>ich</strong>tet hatte am Kunsthistorischen Institut in Florenz<br />

(Max-Planck-Gesellschaft) ein Praktikum zu absolvieren, war mein Interesse geweckt.<br />

Hier würde s<strong>ich</strong> mir n<strong>ich</strong>t nur die Gelegenheit bieten, in dem Land meiner Wahl an einem<br />

in der Kunstgesch<strong>ich</strong>te hoch geschätzten Institut tätig zu sein, sondern auch die<br />

Hauptwerke der italienischen Renaissance ? meinem Studienschwerpunkt ? im Original zu<br />

studieren. <strong>Das</strong> KHI bietet die Mögl<strong>ich</strong>keit in der Photothek oder der Bibliothek des Instituts ein<br />

Praktikum zu absolvieren ? <strong>ich</strong> habe m<strong>ich</strong> zum einen aus fachl<strong>ich</strong>em Interesse, zum<br />

anderen auf Grund meiner zeitl<strong>ich</strong>en Mögl<strong>ich</strong>keiten für ein Praktikum in der Bibliothek<br />

entschieden. Je nach der eigenen zeitl<strong>ich</strong>en Flexibilität ist es ratsam, s<strong>ich</strong> frühzeitig um<br />

einen Praktikumsplatz bemühen. Durch seinen guten Ruf ist das KHI ein durchaus<br />

international beliebter Anlaufspunkt für junge Studenten und Wissenschaftler der<br />

italienischen Kunstgesch<strong>ich</strong>te und somit auch ein begehrter Praktikumsplatz. Ich selbst<br />

habe m<strong>ich</strong> im Juli 2011 für den dreimonatigen Praktikumszeitraum von August bis<br />

Oktober 2012 beworben. Eine frühzeitige Bewerbung erle<strong>ich</strong>tert letztl<strong>ich</strong> einfach auch die<br />

zeitl<strong>ich</strong>e Organisation eines Stipendiums, einer Wohnung, der Krankenvers<strong>ich</strong>erung<br />

(Zusatzvers<strong>ich</strong>erungen einfach über den DAAD abzuschließen) etc.<br />

Unterkunft<br />

Bei der Wohnungssuche wurde <strong>ich</strong> sehr gut von meiner Praktikumsstelle unterstützt. Die<br />

damalige Praktikantin konnte mir ein Zimmer in ihrer WG vermitteln, die s<strong>ich</strong> nur wenige<br />

Gehminuten vom Institut befand allerdings war das wohl auch ein bisschen Glück. Zwar<br />

hatte <strong>ich</strong> nur eine italienische Mitbewohnerin und ansonsten Amerikaner und Österre<strong>ich</strong>er<br />

und s<strong>ich</strong>erl<strong>ich</strong> wäre eine andere Sprachkombination etwas förderl<strong>ich</strong>er für mein Italienisch<br />

gewesen, allerdings hatte <strong>ich</strong> so die unverhoffte Mögl<strong>ich</strong>keit meine Englischkenntnisse<br />

aufzubessern und es herrschte stets eine sehr freundschaftl<strong>ich</strong>e Atmosphäre in der<br />

Wohnung ? welche wirkl<strong>ich</strong> sehr zu meiner schönen Zeit in Florenz beigetragen hat.<br />

Generell hatte <strong>ich</strong> aber auch n<strong>ich</strong>t den Eindruck, dass es im bei Studenten und Touristen<br />

beliebten Florenz ein großes Problem gegeben hätte kurzfristig und vor Ort ein Zimmer zu<br />

finden. Meine Praktikumsbetreuerin wäre diesbezügl<strong>ich</strong> auch immer ansprechbar und ?<br />

falls die Notwendigkeit bestanden hätte - einfallsre<strong>ich</strong> gewesen. Gute Internetadressen für<br />

die Zimmersuche in Italien sind in jedem Fall http://www.easystanza.it/ und<br />

http://nobalabene.bakeca.it/home.php<br />

Praktikum<br />

Da es s<strong>ich</strong> beim KHI um eine deutsche Institution handelt, bestand praktischerweise<br />

immer die Mögl<strong>ich</strong>keit s<strong>ich</strong> auf Deutsch oder Italienisch zu verständigen, was die<br />

Einführung in die verschiedenen Fachgebiete und deren Terminologie natürl<strong>ich</strong> erhebl<strong>ich</strong><br />

erle<strong>ich</strong>tert bzw. meinen italienischen Wortschatz erweitert hat. <strong>Das</strong> Praktikum selbst<br />

gestaltete s<strong>ich</strong> als eine sehr fundierte Einführung in die verschiedenen Tätigkeitsfelder<br />

und Projekte einer Bibliothek- und Forschungseinr<strong>ich</strong>tung im Bere<strong>ich</strong> der<br />

Kunstgesch<strong>ich</strong>te. Durch jeweils einzeln erfolgende, gründl<strong>ich</strong>e Einführungen erhielt <strong>ich</strong><br />

einen umfassenden Einblick in die verschiedenen Bere<strong>ich</strong>e des Bibliotheksbetriebs: vom<br />

Buchankauf, über die Buchbearbeitung für den Bibliotheksbetrieb bis hin zur<br />

Sacherschließung für den Bibliothekskatalog. Besonderen Einblick erhielt <strong>ich</strong> in das<br />

Rariora-Magazin des KHI: im Zuge dieser Einführung wurden n<strong>ich</strong>t nur die<br />

grundlegenden Techniken und Termini der Buchwissenschaft behandelt, sondern auch die<br />

Konservierungs- und Restaurierungsmethoden alter Buchdrucke sowie die aktuell<br />

erfolgende Digitalisierung des Bestands angesprochen.


Zudem hatte <strong>ich</strong> die Gelegenheit in der Redaktion der hauseigenen Publikation, den Kunsthistorischen<br />

Mitteilungen, mitzuwirken und so den Entstehungsprozess einer Ausgabe von der Auswahl der Artikel,<br />

deren Korrektur und Überarbeitung, die Layoutgestaltung und schließl<strong>ich</strong> Publikation<br />

nachzuvollziehen. Durch die diversen (Digitalisierungs-) Projekte der Bibliothek und die<br />

Teilnahme an den regelmäßig stattfindenden wissenschaftl<strong>ich</strong>en Veranstaltungen des<br />

Instituts erhielt <strong>ich</strong> zudem einen guten Einblick in die aktuellen, wissenschaftl<strong>ich</strong><br />

relevanten Fragestellungen der kunsthistorischen Forschung und dementsprechend auch<br />

für meine eigenen Studien neue Impulse.<br />

Ehrl<strong>ich</strong>erweise gab es einen kleinen Nachteil an meiner Praktikumszeit am KHI: der<br />

August. Der August ist in Italien der klassische Urlaubsmonat dementsprechend waren<br />

viele Mitarbeiter des Instituts für längere Zeit n<strong>ich</strong>t vor Ort bzw. es fanden keinerlei<br />

wissenschaftl<strong>ich</strong>e Veranstaltungen statt. Dieser Umstand gestaltete den Einstieg in den<br />

Institutsbetrieb etwas schleppend, gle<strong>ich</strong>zeitig muss <strong>ich</strong> aber sagen, dass mir diese<br />

?ruhigere Phase? die Gelegenheit gab, m<strong>ich</strong> <strong>ich</strong> Ruhe einzuleben und die Stadt besser<br />

kennen zu lernen.<br />

Alltag und Freizeit<br />

Meine Arbeitszeiten beim Praktikum ließen mir stets genügend Freiraum um nach der<br />

Arbeit noch eine der zahlre<strong>ich</strong>en (!) Kirchen, Museen oder Ausstellungen in Florenz zu<br />

besuchen. Da <strong>ich</strong> den größten Teil <strong>meines</strong> Praktikums im Sommer bzw. Spätsommer<br />

absolviert habe, hatte <strong>ich</strong> danach meist noch die Mögl<strong>ich</strong>keit auf eine der vielen Plätze zu<br />

sitzen, den Abend zu genießen und mit Freunden einen Aperitivo zu nehmen. Für diverse<br />

Tages- und Wochenendausflüge hat Florenz die optimale Lage: in zahlre<strong>ich</strong>e Städte der<br />

Toskana kann mit dem Bus oder dem Zug fahren und das relativ günstig innerhalb von 1-2<br />

Stunden, theoretisch ist man innerhalb von 1 V2 Stunden auch am Meer. Auf jeden Fall<br />

empfehlenswert ist die Anschaffung eines Fahrrads (und mehrerer Schlösser dafür) ? man<br />

sieht einfach mehr von der Stadt und ist schneller in den Cascinen (Stadtpark direkt am<br />

Arno). Auch bei Fragen zur Fahrradbeschaffung waren die Kollegen am Institut stets sehr<br />

hilfsbereit, entweder man bekam ein Rad geliehen oder eine gute Adresse genannt um<br />

eines zu kaufen.<br />

Fazit (beste und schlechteste Erfahrung)<br />

Meine Zeit in Florenz und am KHI war sowohl für mein Studium, wie für m<strong>ich</strong> als Person<br />

sehr wertvoll. Die re<strong>ich</strong>e Kunstlandschaft der Toskana und der stetige Austausch der<br />

Wissenschaftler am Institut eröffnen neue Perspektiven auf die Kunstgesch<strong>ich</strong>te,<br />

insbesondere natürl<strong>ich</strong> die der italienischen Renaissance. Auch wegen der Freundschaften,<br />

die <strong>ich</strong> mit Mitbewohnern und -praktikanten geschlossen habe, hätte <strong>ich</strong> mir sehr gut<br />

vorstellen können länger in Florenz zu bleiben und habe auch vor wieder einmal für<br />

längere Zeit dorthin zurückzukehren.<br />

Tipps für Praktikanten<br />

Wohnungssuche:<br />

www.easystanza.itwww.bakeca.it<br />

Sonstiges<br />

DAAD Zusatzvers<strong>ich</strong>erung - schnell und unkompliziert, für drei Monate auch im<br />

Preis ok.<br />

Telefon / Internet:<br />

Ich hatte kein Internet vor Ort und habe mir deshalb einen Internetstick zugelegt.<br />

An s<strong>ich</strong> eine ganz gute Sache, wenn man n<strong>ich</strong>t mit Video skypen will. Und Hände weg von Vodaphone!<br />

Viel besser und günstiger sind "Tim" und "Wind"


Bank/Kontoeröffnung<br />

Hypovereinsbankkonto in Deutschland anlegen, dann kann man bei der Uni<br />

Credit Banca in Italien umsonst abheben.

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