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Vom Feld zur Mühle - Infodienst - Landwirtschaft, Ernährung ...

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Getreideanbau<br />

In Deutschland wird Getreide im Frühjahr<br />

(Sommergetreide) und/oder Herbst (Wintergetreide)<br />

gesät.<br />

Ein großer Teil des Getreides wird zu Mehl<br />

vermahlen. Für 1 Brötchen benötigt ein Bäcker<br />

33 g Mehl. Ein Weizenfeld von der Größe<br />

eines Fußballfeldes (etwa 0,7 ha) liefert ihm<br />

so viel Getreide, dass er daraus 100.000 Brötchen<br />

backen kann.<br />

Zwischen Aussaat und Ernte durchlaufen alle<br />

Getreidearten verschiedene Stadien:<br />

Keimung, Blattentwicklung, Bestockung,<br />

Schossen, Ährenschieben, Blüte und Reife.<br />

Entwicklungsstadien von Getreide<br />

Datumsangaben am Beispiel Winterweizen<br />

(Aussaat Ende September bis Ende Oktober)<br />

Anfang bis<br />

Mitte November<br />

November und<br />

Dezember<br />

über Winter bis in<br />

das Frühjahr<br />

Ende April -<br />

Ende Mai<br />

Keimung Blattentwicklung Bestockung Schossen Ährenschieben<br />

Ende Mai - Mitte - Ernte Ende<br />

Ende Juni Ende Juni Juli Anfang<br />

September<br />

Blüte<br />

Reife<br />

Getreideanbauverfahren<br />

Es gibt drei verschiedene Verfahren des<br />

Pflanzenbaus:<br />

Ordnungsgemäße Landbewirtschaftung:<br />

Gute fachliche Praxis im Rahmen gesetzlicher<br />

Vorgaben wie z.B. Bundesnaturschutz-,<br />

Düngemittel-, Pflanzenschutz- und Wasserschutzgesetz.<br />

Integrierte Pflanzenproduktion:<br />

Es dürfen chemisch-synthetische Dünge- und<br />

Pflanzenschutzmittel verwendet werden. Die<br />

Verwendung erfolgt unter Berücksichtigung<br />

des Umweltaspektes: so wenig wie möglich,<br />

so viel wie nötig.<br />

Das Qualitätszeichen „Gesicherte Qualität mit<br />

Herkunftsangabe Baden-Württemberg“ dient<br />

der besonderen Kennzeichnung von Erzeugnissen<br />

der baden-württembergischen Landund<br />

<strong>Ernährung</strong>swirtschaft.<br />

Ökologischer Landbau:<br />

Es wird auf chemisch-synthetische Betriebsmittel<br />

verzichtet. Durch das Bio-Zeichen<br />

Baden-Württemberg werden Lebensmittel aus<br />

dem ökologischen Landbau gekennzeichnet,<br />

deren Lebensmittelrohstoffe aus Baden-<br />

Württemberg stammen.<br />

Anbaumaßnahmen des Landwirts?<br />

Qualitativ hochwertiges Getreide erfordert viel<br />

Erfahrung und Sorgfalt des Landwirts. Er muss<br />

<strong>zur</strong> Vorbereitung der Aussaat den Boden<br />

bearbeiten,<br />

eine ertragreiche und gesunde Sorte<br />

aussäen,<br />

die Pflanzen mit den für das Wachstum<br />

notwendigen Nährstoffen durch mineralische<br />

und/oder organische Düngung<br />

versorgen,<br />

die Pflanzen vor Unkraut und Schadenserregern<br />

wie Pilzen, Insekten oder<br />

Bakterien schützen<br />

und schließlich ernten und zum Erfasser<br />

fahren.<br />

Qualitäts und Lebensmittelkontrolle<br />

Getreide unterliegt wie andere Lebensmittel<br />

mehreren Kontrollen, die eine gleichbleibende<br />

Qualität garantieren.<br />

Nach der Ernte wird das Getreide in der<br />

<strong>Mühle</strong> gründlich gereinigt. Dabei werden Erde,<br />

Steine und gesundheitsschädliche Stoffe wie<br />

Mutterkorn entfernt.<br />

Neben der Reinigung wird das Getreide im<br />

Labor auf Feuchtigkeit und Eiweißgehalt<br />

geprüft. Zur Gewährleistung einer gleichmäßigen<br />

Mehlqualität wird das Getreide <strong>zur</strong> Probe<br />

vermahlen und Backversuchen unterzogen.<br />

Laufend werden bei Produktkontrollen<br />

Qualitätskriteren wie Inhaltsstoffe,<br />

Teigeigenschaften, Quellmöglichkeiten und<br />

Backverhalten getestet.<br />

Sowohl die Betriebe als auch die staatliche<br />

Lebensmittelüberwachung untersuchen auf<br />

Rückstände wie z.B. Mykotoxine.


3<br />

2<br />

Weizen und Co. –<br />

Getreidearten kurz vorgestellt<br />

Weizen hat die größte Bedeutung<br />

aller Kulturpflanzen <strong>zur</strong> <strong>Ernährung</strong><br />

von Mensch und Tier. Weizen wird als<br />

Weichweizen, Dinkel oder Hartweizen<br />

angebaut. Weichweizen ist das wichtigste<br />

Brot- und Futtergetreide.<br />

Gerste „kann man trinken”. Aus<br />

Sommergerste braut man Bier.<br />

Wintergerste wird als energiereiches<br />

Futtermittel genutzt.<br />

1<br />

Zum Thema Getreide sind<br />

erschienen:<br />

1. <strong>Vom</strong> <strong>Feld</strong> <strong>zur</strong> <strong>Mühle</strong><br />

Getreideanbau in Baden-Württemberg<br />

2. Brot, Nudeln und Co.<br />

Getreide in Lebensmitteln<br />

3. Kleines Korn ganz groß<br />

Getreide in der <strong>Ernährung</strong><br />

Roggen war bis in die 50-er Jahre<br />

die wichtigste Brotfrucht. Heute<br />

ist es das Getreide der sandigen<br />

(Oberrheingraben) und kalten<br />

Standorte (Baar, Schw. Alb).<br />

Blickpunkt <strong>Ernährung</strong><br />

Brennpunkt Lebensmittel<br />

eine Initiative des Landes Baden-<br />

Württemberg zum Verbraucherschutz<br />

Triticale ist eine Kreuzung zwischen<br />

Weizen und Roggen. Diese<br />

Getreideart hat sich als Futtergetreide<br />

jedoch nicht <strong>zur</strong> Herstellung<br />

von Brot und Backwaren<br />

durchgesetzt.<br />

„Blickpunkt <strong>Ernährung</strong>“ – denn Sie wollen<br />

wissen was Sie essen und trinken! Welches<br />

Getreide wächst bei uns? Wie werden<br />

Lebensmittel kontrolliert? Wie erkennen Sie<br />

Qualität beim Einkauf? Essen ist Geschmack<br />

und Genuss!<br />

Hafer war im Mittelalter ein<br />

wichtiges Lebensmittel. Heute<br />

kommen nur noch 2 % der<br />

Haferernte z. B. als Flocken auf<br />

den Tisch. Der Löwenanteil wird<br />

verfüttert.<br />

Reis wird in Deutschland<br />

nicht angebaut, bestimmt<br />

aber zu 30 % die Weltgetreideproduktion.<br />

Reis<br />

wird ausschließlich von den<br />

Menschen verzehrt.<br />

Mais ist das dominierende<br />

Lebensmittel in Lateinamerika.<br />

Weltweit rangiert<br />

die Maiserzeugung nach<br />

Weizen an 2. Stelle. Mais<br />

wird als „Körnermais” für<br />

Lebensmittel (Mehl, Gries<br />

oder Cornflakes) sowie<br />

Futtermittel und als<br />

„Silomais” <strong>zur</strong> Fütterung<br />

von Wiederkäuern oder als<br />

Energielieferant für Biogasanlagen<br />

verwendet.<br />

„Brennpunkt Lebensmittel“ – informiert Sie<br />

zu aktuellen Schlagzeilen aus der Lebensmittelkontrolle<br />

und zum Thema Hygiene.<br />

Gesundheitlicher Verbraucherschutz geht uns<br />

alle an!<br />

Weitere aktuelle Informationen unter:<br />

www.mlr.baden-wuerttemberg.de<br />

www.untersuchungsaemter-bw.de<br />

www.ernaehrung-bw.info<br />

www.ernährungsportal-bw.de<br />

Impressum:<br />

Herausgeber: Ministerium für <strong>Ernährung</strong> und Ländlichen Raum<br />

Baden-Württemberg, Postfach 103444, 70029 Stuttgart<br />

Gestaltung: good grafisch@atelier bütefisch, 72667 Schlaitdorf<br />

Text: Dipl. oec.troph (FH) Diane Buckstegge<br />

Druck: Pfitzer Druck GmbH, Renningen<br />

Bildnachweis: aid, cma, MLR-Baden-Württemberg, Bütefisch, Frau Dr. Buchter, GMB<br />

MLR 2/2005-37<br />

1<br />

<strong>Vom</strong> <strong>Feld</strong> <strong>zur</strong> <strong>Mühle</strong><br />

Getreideanbau in<br />

Baden-Württemberg

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