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Arbeitsbelastung - Lehrerinnen und Lehrer Bern LEBE

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dossier schulpraxis<br />

12<br />

oder psychisch erkranken, ist relativ gross. Die Hochschulen könnten dem begegnen,<br />

indem sie die Ausbildung stärker auf folgende Faktoren fokussieren:<br />

• mehr Veranstaltungen, die einen realistischen Einblick in die spätere Berufswelt<br />

geben;<br />

• adäquate Selektionsinstrumente, um Ungeeignete vor ihrem «Unglück» zu<br />

bewahren;<br />

• vermehrt ehrliches Feedback, kritische Auseinandersetzung <strong>und</strong> angemessene<br />

Beurteilung der Leistungen der Studierenden durch die DozentInnen<br />

<strong>und</strong> die betreuenden <strong>Lehrer</strong>Innen in den Praktika.<br />

Kollegien <strong>und</strong> Schulleitungen haben<br />

umfangreiche Möglichkeiten,<br />

weniger <strong>Arbeitsbelastung</strong> <strong>und</strong><br />

mehr Arbeitszufriedenheit in den<br />

Schulalltag zu bringen.<br />

5. Schlussfolgerungen <strong>und</strong> Empfehlungen<br />

Die Empfehlungen der beigezogenen Studien zeigen auf, dass eine Entlastung<br />

der Lehrpersonen möglich ist. Kollegien <strong>und</strong> Schulleitungen haben umfangreiche<br />

Möglichkeiten, weniger <strong>Arbeitsbelastung</strong> <strong>und</strong> mehr Arbeitszufriedenheit<br />

in den Schulalltag zu bringen. Die Umsetzung dieser Massnahmen ist allerdings<br />

an unterstützende Rahmenbedingungen seitens der Schulverwaltung<br />

<strong>und</strong> der Politik gekoppelt. Rahmenbedingungen, die den Akteuren an der<br />

Basis Mut <strong>und</strong> Freude für ihre Arbeit machen sollen. Die hier abgegebenen<br />

Empfehlungen sind nicht abschliessend. Sie sind nach ihrer Durchführbarkeit<br />

<strong>und</strong> Finanzierbarkeit aufgelistet.<br />

5.1. Entlastung durch Hilfspersonal<br />

Finnland kennt praktisch keine Burnout-Fälle bei <strong>Lehrer</strong>Innen. Warum ist das<br />

dort so? Dort unterrichten in der Gr<strong>und</strong>stufe teilweise zwei bis drei Personen<br />

eine Klasse. An jeder Schule werden die <strong>Lehrer</strong>Innen durch Fachpersonal<br />

unterstützt <strong>und</strong> entlastet (SozialarbeiterInnen, PsychologInnen, PflegerInnen).<br />

Auffallend ist, dass Finnland parallel zur tiefen Burnout-Rate bei <strong>Lehrer</strong>Innen<br />

am wenigsten Illetristen aufweist (gem. Statistik OECD-Länder). Dass das Erfolgsmodell<br />

Finnland bei der letzten PISA-Studie ganz oben lag, ist hinlänglich<br />

bekannt. Warum ist dies so, bleibt höchstens zu fragen, oder: Warum ist dies<br />

bei uns nicht so?<br />

5.2. Echte Vision, weniger Reformen<br />

Die 1985 vom Grossen Rat beschlossene Bildungsreform hat die Schule zwar<br />

modernisiert, aber auch in eine Grossbaustelle verwandelt. Ob die Bildungsinstitute<br />

am Ende dieser Reformoffensive effizienter <strong>und</strong> moderner sind, ist nach<br />

20 Jahren noch nicht absehbar. Seit 1985 sind mehr als 15 Reformen lanciert<br />

worden; die Mehrheit davon ist jedoch nicht vollständig umgesetzt.<br />

Die wichtigsten Projekte im Überblick:<br />

• 6/3-Modell<br />

• Lehrplan 95<br />

• SCHÜBE, Beurteilung 04<br />

• Aufhebung der Seminare, Aufbau der PH, tertiäre Bildung<br />

• neue Maturitätsverordnung, kant. Berufsschulen <strong>und</strong> Berufsmaturität<br />

• <strong>Bern</strong>er Fachhochschule<br />

• neue Rahmenlehrpläne Kindergarten <strong>und</strong> Maturitätsschulen<br />

• Integration<br />

• Neuorganisation der Schulaufsicht, Treffpunkte an Volksschulen<br />

L E H R E R I N N E N U N D L E H R E R B E R N<br />

E n s e i g n a n t e s e t e n s e i g n a n t s B e r n E

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