Empowerment aus der People of Color-Perspektive - ECAR ...
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4. <strong>Empowerment</strong>-Workshops für <strong>People</strong> <strong>of</strong> <strong>Color</strong> im Rahmen des<br />
EU-Projekts „<strong>ECAR</strong> – European cities against racism –<br />
responsibilities <strong>of</strong> cities in counteracting racism sustainably“<br />
“In <strong>Empowerment</strong>-Räumen geht es darum, vorgegebene Grenzen einzureißen und eigene Grenzen zu<br />
setzen; es geht um Einfühlsamkeit und Aufbau von Vertrauen, (...) (um) Handlungsfähigkeit (zurück)<br />
zugewinnen.” 25<br />
Im Rahmen des <strong>ECAR</strong>Projekts wurden von März bis Juni 2012 fünf <strong>Empowerment</strong>Workshops für<br />
jeweils zwei WorkshopTage konzipiert, vorbereitet und durchgeführt. Das Ziel <strong>der</strong> Workshops bestand<br />
darin, Multiplikator_innen <strong>of</strong> <strong>Color</strong> die Möglichkeit zu geben, in einem „geschützten“ Raum<br />
erlebte und erfahrene Rassismen und Mehrfachdiskriminierungen zur Sprache zu bringen, individuelle<br />
Strategien und Wissen über die Bekämpfung von Rassismus <strong>aus</strong>zut<strong>aus</strong>chen, zu reflektieren und<br />
zu erweitern, um die auferlegte und zum Teil verinnerlichte Rolle des „Opfers“ aktiv abzulegen und<br />
gestärkt als Handelnde <strong>aus</strong> den Workshops her<strong>aus</strong>zugehen. Somit wird <strong>Empowerment</strong> im Sinne von<br />
Selbstbestimmung und Selbstbemächtigung erfahrbar.<br />
<strong>Empowerment</strong>-Workshops im Rahmen des <strong>ECAR</strong>-Projekts<br />
Sensibilisierung, Bewusstmachung, Begegnung, Aust<strong>aus</strong>ch, Stärkung und die Schaffung von Räumen,<br />
in denen Achtsamkeit, Vertrauen, Nähe, Respekt und Solidarität im Miteinan<strong>der</strong> wachsen können,<br />
sind daher wesentliche Ziele dieses pädagogischen und politischen Bildungskonzepts.<br />
Diese Ziele sollen, wie bereits im Kapitel 3.1 näher <strong>aus</strong>geführt, insbeson<strong>der</strong>e über folgende Grundüberzeugungen<br />
und haltungen erreicht werden: Ressourcen und Prozessorientierung, Ermöglichung<br />
von Gleichheit und Teilhabe, die Bekundung von Respekt und Empathie und die solidarische Vernetzung.<br />
4.1 Aufbau <strong>der</strong> Workshops<br />
Entsprechend <strong>der</strong> zur Verfügung stehenden Mittel und Ressourcen wurden die Workshops in komprimierter<br />
Form jeweils zweitägig konzipiert. Für den Ablauf waren die groben Vorgaben die folgenden:<br />
1. TAG:<br />
Ziele: Ankommen, Vorstellung des <strong>ECAR</strong>Projekts, Kennenlernen, Vertrauen aufbauen, Erwartungsabfrage,<br />
Biographiearbeit, Einstieg in das Thema Rassismus.<br />
2. TAG:<br />
Ziele: Dialogräume schaffen, Begriffe klären (wie <strong>Empowerment</strong>, PoC, geschützter Raum, Powersharing),<br />
<strong>Empowerment</strong> durch Theaterarbeit nach Boal (Statuen und Forumtheater), Reflexion,<br />
Vernetzung, Reflexions und Auswertungsrunde.<br />
<strong>People</strong> <strong>of</strong> <strong>Color</strong> können individuell und als Community höchst unterschiedliche Rassismus bzw. Diskriminierungserfahrungen<br />
machen. Um die vielfältigen Rassismuserfahrungen von <strong>People</strong> <strong>of</strong> <strong>Color</strong> zu<br />
berücksichtigen, wurde bei <strong>der</strong> Konzeption <strong>der</strong> Workshops <strong>der</strong> Fokus von einem geschützten Raum<br />
auf mehrfachgeschützte Räume für <strong>People</strong> <strong>of</strong> <strong>Color</strong> erweitert. Der Leitgedanke hierbei war, den<br />
Teilnehmer_innen <strong>of</strong> <strong>Color</strong> in diesen Eigenräumen zu ermöglichen, auch ihre spezifischen Rassismusund<br />
Diskriminierungserfahrungen (hier als Frauen <strong>of</strong> <strong>Color</strong>, Muslime <strong>of</strong> <strong>Color</strong>, Schwarze Menschen,<br />
Rroma 26 und Sinti) zu thematisieren und sich dabei im Aust<strong>aus</strong>ch gegenseitig zu stärken.<br />
25 Bello, Bettina: Dokumentation des <strong>Empowerment</strong>Workshops für <strong>People</strong> <strong>of</strong> <strong>Color</strong>, S. 4.<br />
26 Geläufig ist im Sprachgebrauch die Schreibweise „Roma“, vom Laut her müsste jedoch die Schreibweise<br />
„Rroma“ Anwendung finden, wie dies unter Rroma auch meist üblich ist.<br />
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