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Das Geheimnis der Hyperboreer - thule-italia.org

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echtwinkliger Mäan<strong>der</strong><br />

spiraliger Mäan<strong>der</strong><br />

Vergil in seiner Äneis (V.545ff) berichtet, dass das von den Etruskern<br />

übernommene Trojaspiel <strong>der</strong> Römer bei zwei Anlässen zelebriert wurde:<br />

bei <strong>der</strong> Gründung (= Geburt) einer Stadt und bei<br />

Begräbnisfeierlichkeiten. Man kann sich bei letzteren an eine<br />

symbolische Wegleitung für die Seele des Verstorbenen - das Labyrinth<br />

als Weg in die Unterwelt -, auch als Darstellung <strong>der</strong> Unterwelt<br />

vorstellen.<br />

Dieser Sinn ist auch anzunehmen, wenn wir - ebenfalls von Vergil<br />

(Äneis VI,27) - hören, dass Daidalos, <strong>der</strong> mystische Erbauer des<br />

kretischen Labyrinths, ein Labyrinth auch auf dem Portal des Apollon-<br />

Tempels von Cumae dargestellt haben soll: Cumae, Sitz <strong>der</strong> Sibylle, wo<br />

die riesige Grotte, Schlund und Geschlechtsteil <strong>der</strong> Mutter Erde, den<br />

Eingang zum Hades eröffnete.<br />

Rückkehr in den Schoss, Repression zum Embryo,<br />

Wie<strong>der</strong>ausgestossenwerden durch die engen Windungen, die enge<br />

Pforte: Die geburtssymbolische Deutung wird auch getragen durch die<br />

Form und Enge <strong>der</strong> Labyrinth-Windungen. Nicht aus Willkür wurden<br />

Eingeweideschlingen - im weitesten Sinn - assoziiert.<br />

Es scheint einleuchtend, wenn in Indien die Labyrinthfigur auf<br />

magische Weise die Geburt erleichtern soll; auch bei den amerikanischen<br />

Hopi-Indianern symbolisiert das Labyrinth Geburt und Wie<strong>der</strong>geburt.<br />

Auf tantrischen Zeichnungen des 18. und 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts aus den<br />

nordindischen Gebieten Gujarat und Rajasthan finden sich Belege für<br />

einen noch jetzt geübten Brauch unbekannten Alters, bei dem die<br />

Labyrinth-Vor-<br />

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