JAHRESBERICHT [2007] - Wirtschaftskammer Österreich
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Die Qualität des Rohöls zeichnet sich durch die Dichte<br />
und den Schwefelgehalt – je geringer, desto besser –<br />
aus. Die Raffinerien können aus „leichten“ und „süßen“<br />
schwefelarmen Rohölsorten leichter Produkte wie<br />
Benzin, Diesel, Flugturbinenkraftstoff und Heizöl erzeugen<br />
und günstiger produzieren als aus schweren<br />
Rohölen. Bei „schweren“ und „sauren“ Rohölsorten ist<br />
der Raffinierungsprozess aufwendiger und teurer. Deshalb<br />
erzielen die schwefelarmen Sorten höhere Preise.<br />
Inlandsförderung<br />
In <strong>Österreich</strong> wurden <strong>2007</strong> in etwa so viel Öl und Gas<br />
gefördert wie im Jahr zuvor. Konkret stieg die Jahresgesamtförderung<br />
von Erdöl inklusive NGL (Natural Gas<br />
Liquids) um 100 t auf 944.741 t. Die Erdölproduktion<br />
im engeren Sinn (ohne NGL) belief sich auf 853.549 t,<br />
wobei 777.302 t im Wiener Becken und 76.247 t in der<br />
Molassezone gefördert wurden. Die Produktion von<br />
Natural Gas Liquids (Kondensat und flüssige Anteile bei<br />
der Erdgasproduktion) betrug im Berichtsjahr 91.192 t,<br />
davon kamen 99,5 % aus dem Wiener Becken. Von der<br />
944.741 t umfassenden österreichischen Erdöl-Gesamtproduktion<br />
förderte OMV 89,5 % (845.759 t) und RAG<br />
10,5 % (98.982 t). Die Verteilung auf die beiden Förderprovinzen<br />
ergab 91,9 % (868.061 t) für das Wiener<br />
Becken und 8,1% (76.680 t) für die Molassezone. Das<br />
im Wiener Becken von OMV und RAG geförderte<br />
Rohöl wird überwiegend per Rohrleitung zur Raffinerie<br />
Schwechat verpumpt, das in Oberösterreich von der<br />
RAG geförderte Rohöl wird mit Eisenbahnkesselwaggons<br />
nach Bayern oder in die Raffinerie Schwechat<br />
transportiert.<br />
Erdölreserven in <strong>Österreich</strong><br />
Die von der Geologischen Bundesanstalt gemeinsam<br />
mit OMV Austria Exploration & Production GmbH und<br />
RAG durchgeführten Berechnungen und Schätzungen<br />
der österreichischen Kohlenwasserstoffreserven<br />
ergaben mit Stichtag 31. Dezember <strong>2007</strong> gewinnbare<br />
Erdölreserven (inklusive NGL) von rund 13,1 Mio t.<br />
Diese Zahl bezieht sich auf die Summe der sicheren<br />
und wahrscheinlichen Vorräte und liegt nur geringfügig<br />
unter dem Vorjahreswert von 13,8 Mio t. Dieser Wert<br />
bezieht sich auf die sicheren und wahrscheinlichen<br />
Vorräte. Die Reichweite der Reserven ist somit seit<br />
1995 leicht gestiegen, und zwar auf eine Höhe von rund<br />
15 derzeitigen Jahresförderungen. Die darüber hinausgehenden<br />
möglichen Vorräte weist die Geologische<br />
Bundesanstalt nicht aus.<br />
Erdölreserven weltweit<br />
Laut Oil & Gas Journal betrugen die gesicherten Welt-<br />
Erdölreserven zu Jahresende <strong>2007</strong> 180,7 Mrd t. Im<br />
Vergleich zu 2006 (178,7 Mrd t) erhöhten sie sich um<br />
1,1%. Kräftige Zuwächse werden bei Brasilien, Venezuela,<br />
Angola und Malaysia ausgewiesen. Hingegen<br />
kam es in Norwegen, Großbritannien, den USA und<br />
Australien zu zum Teil markanten Reserverückgängen.<br />
Im Nahen Osten sind die Ölreserven im Berichtsjahr<br />
um 1,2 % gestiegen, vor allem in den OPEC-Staaten<br />
Kuwait (+2,5 %), Iran (+1,6 %) und Saudi-Arabien (+1,7 %).<br />
Der Anteil der OPEC liegt bei den weltweiten Reserven<br />
bei etwa 70 %.<br />
15<br />
<strong>JAHRESBERICHT</strong> [<strong>2007</strong>]<br />
Bereits im Jahr 1932 wurde im Wiener Becken der erste<br />
kommerziell nutzbare Ölfund <strong>Österreich</strong>s erzielt. Im<br />
Februar 1933 kam das erste Öl per Bahn nach Wien zur<br />
damaligen Shell-Raffinerie in Floridsdorf. 1949 wurde<br />
Matzen, das größte geschlossene Ölfeld Europas, erschlossen,<br />
dessen Höchstproduktion 1955 bei 3,5 Mio t<br />
jährlich lag. Die Produktionstätigkeit der OMV konzentriert<br />
sich in <strong>Österreich</strong> auf das Wiener Becken und<br />
umfasst heute eine Fläche von mehr als 2.300 km 2 . Die<br />
RAG hat 1935 mit Erhalt der ersten Aufsuchungsrechte<br />
im Wiener Becken die Erdölexploration und 1937 im<br />
Gebiet Zistersdorf die Erdölproduktion begonnen. Seit<br />
den späten 1940er-Jahren ist die RAG vorwiegend in<br />
Oberösterreich und Salzburg in der Molassezone (weitgehend<br />
das Alpenvorland) tätig.