JAHRESBERICHT [2007] - Wirtschaftskammer Österreich
JAHRESBERICHT [2007] - Wirtschaftskammer Österreich
JAHRESBERICHT [2007] - Wirtschaftskammer Österreich
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
KOLLEKTIVVERTRAGSABSCHLÜSSE<br />
41<br />
Die Vertreter des Fachverbandes der Mineralölindustrie<br />
auf Arbeitgeberseite und jene der Gewerkschaften<br />
Metall-Textil-Nahrung, Chemie und Privatangestellte<br />
auf Arbeitnehmerseite einigten sich am 10. Jänner <strong>2007</strong><br />
auf einen neuen Kollektivvertrag und die Erhöhung<br />
der Löhne und Gehälter in der Mineralölindustrie. Das<br />
Verhandlungsergebnis ergab ab 1. Februar <strong>2007</strong> eine<br />
Erhöhung der Mindestbezüge für die ArbeiterInnen und<br />
Angestellten um 2,6 %. Auch die monatlichen Ist-Bezüge<br />
wurden um 2,6 %, mindestens jedoch um 65 EUR pro<br />
Monat angehoben. Alle Dienstnehmer erhielten zusätzlich<br />
eine Einmalzahlung in Höhe von 500 EUR zugesagt.<br />
Von den neuen Kollektivvertragsabschlüssen waren<br />
über 3.900 Beschäftigte, davon rund 2.500 Angestellte,<br />
1.350 Arbeiter und 77 Lehrlinge, erfasst.<br />
In Fortsetzung der Kollektivvertrags-Reformgespräche<br />
war am 10. Jänner ein wesentlicher Punkt die Vereinbarung<br />
der KV-Partner, die seit längerer Zeit diskutierte<br />
gemeinsame Entgeltstruktur für ArbeiterInnen und<br />
Angestellte endgültig zu einem Abschluss zu bringen.<br />
Zur Fertigstellung des einheitlichen Vertragswerkes<br />
wurden zwei Arbeitsgruppensitzungen für die zweite<br />
Jännerhälfte <strong>2007</strong> fixiert, um die letzten Details mit der<br />
Arbeitnehmerseite abschlussreif auszuverhandeln.<br />
Am 29. Jänner <strong>2007</strong> haben Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite<br />
die Inhalte des neuen Kollektivvertrages<br />
mit den Übergangsbestimmungen für die in den Unternehmen<br />
bereits tätigen DienstnehmerInnen vereinbart.<br />
Nach Überarbeitung durch ein Redaktionskomitee<br />
im Laufe des Februars erfolgte am 1. März <strong>2007</strong> die<br />
feierliche Unterzeichnung des neuen gemeinsamen<br />
Kollektivvertrages für ArbeiterInnen und Angestellte in<br />
der Mineralölindustrie durch alle vier Vertragsparteien.<br />
Als Datum für das Inkrafttreten des Kollektivvertrages<br />
wurde der 1. Juli <strong>2007</strong> vereinbart, der Kollektivvertrag<br />
war ab dann österreichweit für alle ArbeitnehmerInnen<br />
in der Mineralölindustrie gültig.<br />
Schwerpunkt des zweiten Schrittes der Kollektivvertrags-Reform<br />
– der erste Schritt mit einem einheitlichen<br />
Rahmenvertragswerk erfolgte bereits im Frühjahr<br />
2003 – war die Gleichstellung von ArbeiterInnen und<br />
Angestellten, insbesondere beim gemeinsamen Entgeltschema,<br />
den Beschäftigungsgruppen und den Dienstreisebestimmungen.<br />
Im Verhandlungskomitee des<br />
Fachverbandes waren folgende Personen: Dr. Georg<br />
Horacek/OMV (Vorsitz), Dr. Alessio Lilli/Agip, Mag. Karin<br />
Indrist/BP, Karin Neuherz/Esso, Mag. Martina Helm/<br />
OMV, Dr. Manfred Eder/RAG, Mag. Helga Posch-<br />
Lindpaintner/Shell, Mag. Harald Stelzer/Bundessparte<br />
Industrie-WKO und Dr. Christoph Capek/FVMI.<br />
Nachdem am 17. Jänner 2008 die ersten Verhandlungen<br />
über den Kollektivvertragsabschluss 2008 abgebrochen<br />
werden musste, fand eine Woche später die<br />
zweite Gesprächsrunde statt, in der sich die Vertreter<br />
des Fachverbandes der Mineralölindustrie mit den drei<br />
Gewerkschaften Metall-Textil-Nahrung, Chemie und<br />
Privatangestellte auf einen neuen Lohn- und Gehaltsabschluss<br />
einigen konnten. Auf Arbeitgeberseite verhandelten<br />
unter dem Vorsitz von Dr. Georg Horacek,<br />
Mitglied des Fachverbandsausschusses und Personalchef<br />
des OMV-Konzerns, als weitere Komiteemitglieder<br />
Dr. Elena Zivelonghi/Agip, Mag. Karin Indrist/BP, Karin<br />
Neuherz/Esso, Mag. Martina Helm/OMV, Mag. Helga<br />
Posch-Lindpaintner/Shell, Dr. Manfred Eder/RAG,<br />
Mag. Harald Stelzer/Bundessparte Industrie-WKO und<br />
Dr. Christoph Capek/FVMI. Das Verhandlungskomitee<br />
einigte sich darauf, dass mit 1. Februar 2008 die<br />
Mindestbezüge für ArbeiterInnen und Angestellte um<br />
3,9 % erhöht werden. Die monatlichen Ist-Bezüge<br />
wurden für beide Dienstnehmerbereiche um 3,5 % angehoben.<br />
Zusätzlich wurde die verpflichtende Verteilung<br />
von 0,4 % der Lohn- und Gehaltssumme vereinbart.<br />
Ist es bis Ende März 2008 nicht zum Abschluss einer<br />
Betriebsvereinbarung über die individuelle Verteilung<br />
gekommen, waren die Löhne und Gehälter rückwirkend<br />
zum 1. Februar 2008 einheitlich um 3,9 % zu erhöhen.<br />
Eine Vereinbarung über eine Einmalzahlung erfolgte<br />
nicht. Die Lehrlingsentschädigungen, Aufwandsentschädigungen<br />
sowie Zuschläge und Zulagen wurden<br />
ebenfalls erhöht. Im Rahmenrecht erfolgten geringfügige<br />
Änderungen. Der Kollektivvertrag wurde auf der<br />
Homepage des Fachverbandes der Mineralölindustrie<br />
unter www.oil-gas.at veröffentlicht.<br />
<strong>JAHRESBERICHT</strong> [<strong>2007</strong>]