JAHRESBERICHT [2007] - Wirtschaftskammer Österreich
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Flexibilität geben wird. Der Fachverband setzte sich<br />
auch dafür ein, dass die Verschneidung der gemeldeten<br />
Daten mit gemeldeten Daten aus anderen Registern<br />
im System „Elektronisches Datenmanagement“ ermöglicht<br />
und so den Unternehmen Zeit erspart wird.<br />
BIOKRAFTSTOFFE<br />
Durch die EU-Richtlinie 2003/30/EG zur Förderung<br />
der Verwendung von Biokraftstoffen oder anderen<br />
erneuerbaren Kraftstoffen im Verkehrssektor (Biokraftstoff-Richtlinie)<br />
soll sichergestellt werden, dass in den<br />
einzelnen Mitgliedsstaaten ein Mindestanteil an „Biokraftstoffen“<br />
und „anderen erneuerbaren Kraftstoffen“<br />
auf ihren Märkten in Verkehr gebracht wird. Die nationalen<br />
Richtwerte sollen sich dabei an den indikativen<br />
Zielen der Richtlinie orientieren, bis Ende 2010 5,75 %<br />
aller Otto- und Dieselkraftstoffe für den Verkehrssektor,<br />
gemessen am Energieinhalt, zu substituieren.<br />
■<br />
■<br />
Die verwendeten Rohstoffe wurden nicht auf<br />
Flächen mit hohem Kohlenstoffvorrat (z.B. Feuchtgebiete)<br />
angebaut.<br />
Die Produktion der Rohstoffe innerhalb der EU<br />
erfolgte nach den Kriterien von Council Regulation<br />
(EC) No.1782/2003 (Common Agricultural Policy).<br />
Weitere zukünftige Regelungen für Biokraftstoffe auf<br />
EU-Ebene sind durch die Treibstoffqualitäts-Richtlinie<br />
vorgesehen, die zurzeit einem Revisionsprozess<br />
unterzogen wird. Diese Richtlinie sieht zukünftig ein<br />
10%iges Treibhausgasreduktionsziel für Inverkehrbringer<br />
von Kraftstoffen vor, welches jedoch nicht mit dem<br />
10 %-Biokraftstoffziel des Richtlinienvorschlages zur<br />
Förderung erneuerbarer Energien vereinbar ist. Laut<br />
Berechnungen von EUROPIA, dem Dachverband der<br />
europäischen Mineralölindustrie, würde das Treibhausgasreduktionsziel<br />
eine Erhöhung des Biokraftstoffanteils<br />
auf zumindest 16 % (Energie-Basis) erfordern.<br />
37<br />
<strong>JAHRESBERICHT</strong> [<strong>2007</strong>]<br />
In <strong>Österreich</strong> wurde im November 2004 die Biokraftstoff-Richtlinie<br />
im Rahmen einer Novelle der Kraftstoffverordnung<br />
in nationales Recht umgesetzt. Darin wurden<br />
Stellen, die fossile Treibstoffe in Verkehr bringen, verpflichtet,<br />
ab 1. Oktober 2005 2,5 % der gesamten in<br />
Verkehr gebrachten Energiemenge durch Biokraftstoffe<br />
zu ersetzen (Zielerreichung erfolgte durch Beimischung<br />
von 4,7 Volumsprozent Biodiesel zu Dieselkraftstoffen).<br />
Ab 1. Oktober <strong>2007</strong> erhöhte sich der Prozentsatz<br />
auf 4,3 % (zusätzliche Beimischung von Bioethanol zu<br />
Ottokraftstoffen). Schon 2008 ist das Richtlinienziel<br />
von 5,75 % zu erreichen.<br />
Am 23. Jänner 2008 wurde durch die EU-Kommission<br />
im Rahmen des Klima- und Energiepaketes auch der<br />
Richtlinienvorschlag zur Förderung erneuerbarer<br />
Energien präsentiert, der unter anderem Nachhaltigkeitskriterien<br />
für Biokraftstoffe vorsieht. Bis 2020 soll<br />
in jedem Mitgliedsstaat ein Anteil von 10 % Biokraftstoffen<br />
am gesamten Verbrauch an Transporttreibstoffen<br />
erreicht werden. Der Diskussionsprozess auf<br />
EU-Ebene war Mitte 2008 noch im Gange, folgende<br />
Bedingungen für die Berücksichtigung als Biokraftstoff<br />
lagen Mitte 2008 vor:<br />
■ Die Reduktion von Treibhausgasen gegenüber<br />
den fossilen Pendants beträgt mindestens 35 %.<br />
■ Die verwendeten Rohstoffe dürfen nicht auf<br />
Flächen mit anerkannt hohem Biodiversitätswert<br />
(z.B. Urwald) angebaut werden.<br />
ARGE BIOKRAFT<br />
Ende Dezember 2006 wurde die Arbeitsgemeinschaft<br />
Flüssige Biokraftstoffe (kurz ARGE Biokraft) als Interessenvertretung<br />
der Biodiesel- und Bioethanolproduzenten<br />
sowie der Mineralölunternehmen, die Biokraftstoffe<br />
substituieren, gegründet. Trägerorganisationen<br />
sind der Fachverband der Mineralölindustrie und der<br />
Fachverband der chemischen Industrie <strong>Österreich</strong>s.<br />
Seit ihrer Gründung setzte sich die ARGE Biokraft<br />
folgende Arbeitsschwerpunkte:<br />
■ Stellungnahmen zu Begutachtungs- und Konsultationsverfahren<br />
auf nationaler und EU-Ebene<br />
■ Kontaktaufnahme zu Behörden und anderen<br />
Interessenvertretungen<br />
■ Gemeinsame PR-Maßnahmen<br />
■ Einberufung diverser Fachausschüsse (Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Qualitätskontrolle, REACH, Biodiesel)<br />
■ Errichtung einer Homepage (www.biokraft-austria.at)<br />
und Erstellung eines Logos<br />
■ Erhebung der Biokraftstoff-Produktionsdaten für<br />
2006 und <strong>2007</strong> der ARGE-Biokraft-Mitglieder<br />
als Teil der österreichischen Biokraftstoffmeldung<br />
an die EU<br />
■ Datenerhebung zu vorhandenen und geplanten<br />
Produktionskapazitäten für Biokraftstoffe