JAHRESBERICHT [2007] - Wirtschaftskammer Österreich
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300 mm) über oder unter der Donau transportiert und<br />
in der Blendinganlage zu Benzin, Diesel und Heizöl<br />
gemischt. Hunderte Tankkraftwagen werden täglich im<br />
Tanklager Lobau im Bottom Loading-Verfahren betankt,<br />
die Füllleistung ist mit bis zu 2.400 l/min sehr hoch,<br />
die Füllzeit eines Tankwagens beträgt etwa 20 Minuten.<br />
Per Eisenbahn werden in erster Linie die österreichischen<br />
Tanklager versorgt und Halbfertigprodukte für<br />
die Raffinerie importiert. Pro Jahr frequentieren etwa<br />
35.000 Kesselwaggons mit rund 1,9 Mio t Mineralölprodukten<br />
das Tanklager Lobau. Die Flussschiffe sind<br />
zwar nicht schnelle, aber äußerst umweltfreundliche<br />
Transportmittel und zeichnen sich durch ihr jeweils von<br />
Wasserstand und Bauart abhängiges Fassungsvermögen<br />
von bis zu 2.500 t aus. Rund 900 Tankschiffe werden<br />
jährlich im Ölhafen Lobau mit etwa 1,1 Mio t Mineralölprodukten<br />
befüllt.<br />
Für die tägliche Versorgung der österreichischen Bevölkerung<br />
und Wirtschaft mit Treibstoffen sind neben<br />
der Lobau und St.Valentin die Produktentanklager von<br />
Agip, BP, Danuoil, Esso, MOL, Rumpold und Shell von<br />
besonderer Bedeutung. Sie befinden sich in Graz, Linz,<br />
Salzburg, Klagenfurt, Innsbruck, Fürnitz, Zirl, Korneuburg<br />
und Trofaiach (Lagerkapazität über 1.000 m 3 ).<br />
Für die vorgeschriebenen Pflichtnotstandsreserven an<br />
Mineralölprodukten gemäß Erdöl-Bevorratungs- und<br />
Meldegesetz (EBMG) zur Krisenbewältigung stehen die<br />
Rohöltanklager der Erdöl-Lagergesellschaft (ELG) in<br />
Lannach (Krisenlager seit 1979 und Außenlager für<br />
Produkte, wie zum Beispiel für Mitteldestillate in der<br />
Lobau), der Rohöl-Aufsuchungs AG (RAG) in Kremsmünster<br />
und Zistersdorf sowie der OMV zur Verfügung.<br />
VERBRAUCH<br />
MINERALÖLE – INLAND<br />
Der Mineralölverbrauch in <strong>Österreich</strong> – vom Flüssiggas<br />
über Benzin, Gasöl, Heizöle bis hin zu Bitumen – betrug<br />
<strong>2007</strong> laut Verbrauchsstatistik des BMWA 12,01 Mio t,<br />
das sind um 6 % weniger als im Vergleichszeitraum des<br />
Vorjahres mit 12,79 Mio t (2005: 12,86 Mio t; 2004:<br />
12,40 Mio t). Der Gesamtverbrauch war somit <strong>2007</strong><br />
gegenüber den Vorjahreswerten merkbar geringer.<br />
in 1.000 t <strong>2007</strong> 2006 Veränderung<br />
Normalbenzin 1) 369,4 512,7 –27,9 %<br />
Normalbenzin 2) 104,7 0,0 +100,0 %<br />
Eurosuper 1) 1.141,5 1.423,2 –19,8 %<br />
Eurosuper 2) 294,5 0,0 +100,0 %<br />
Super Plus 1) 48,4 56,1 –13,8 %<br />
Super Plus 2) 7,5 0,0 +100,0 %<br />
Ottokraftstoffe 1.966,0 1.992,0 –1,3 %<br />
Dieselkraftstoff 1) 232,3 353,2 –34,2 %<br />
Dieselkraftstoff 2) 6.063,7 5.801,4 +4,5 %<br />
100% reiner<br />
biogener Kraftstoff 25,2 20,1 +25,2 %<br />
Dieselkraftstoffe 6.321,2 6.174,7 +2,4 %<br />
Die Nachfrage nach Ottokraftstoffen war mit 1.966.085 t<br />
weiterhin rückläufig und brachte gegenüber 2006 ein<br />
Minus von 1,3 %. Hingegen setzte sich beim Dieselkraftstoff<br />
der steigende Trend weiter fort. Der Absatz betrug<br />
bei Diesel im Berichtsjahr 6.296.058 t, um 2,2 % mehr<br />
als 2006. Der Anteil des reinen fossilen Diesels machte<br />
dabei 3,7 % aus. An reinem Biodiesel (B100) wurden<br />
laut BMWA-Statistik zusätzlich 25.214 t auf den Markt<br />
gebracht. Aufgrund von Expertenabfragen bei Biodieselproduzenten<br />
und Handel kann man jedoch von tatsächlich<br />
etwa 80.000 t bis 85.000 t ausgehen.<br />
Bei Benzin wurde nahezu die gesamte Menge über<br />
die rund 2.800 öffentlich zugänglichen Tankstellen abgegeben,<br />
bei Diesel machte hingegen der Vertrieb über<br />
das Tankstellennetz nur rund 56 % aus, 44 % haben<br />
die Mineralölunternehmen direkt an Großkunden wie<br />
Transport- und Bauunternehmen und die öffentliche<br />
Hand verkauft. Insgesamt wurden rund 8,3 Mio t Kraftstoffe<br />
im Jahr <strong>2007</strong> abgesetzt, was etwa 10,1 Mrd l<br />
entsprach. Der gesamte Absatz von Benzin und Diesel<br />
über Tankstellen belief sich auf etwa 67 % der Gesamtmenge,<br />
was knapp 5,6 Mio t entsprach.<br />
1) OHNE ANTEIL VON BIOGENEM KRAFTSTOFF<br />
2) MIT BEIGEMISCHTEM BIOGENEM KRAFTSTOFF