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Konzeptionelle Rahmung der Studie<br />

Sprach- und Lernförderung) in die Angebote eingebunden werden können und<br />

abseits von Gruppenzuschreibungen als Migrant/in individuell Berücksichtigung<br />

finden. Cultural Mainstreaming ist gegenwärtig u. a. in dem bundesweiten Programm<br />

„Perspektive Berufsabschluss“ als Querschnittsthema verankert und als<br />

wesentliche Förderrichtlinie in Bezug auf zu genehmigende Projekte formuliert (vgl.<br />

ebd.: 119ff.). Für die individuelle Unterstützung von an- und ungelernten Migrant/<br />

innen in der beruflichen Nachqualifizierung liegt die Implementierung von weiterbildungsbegleitenden<br />

Hilfen nahe. „Dadurch könnte es gelingen, die vorhandenen<br />

Nachqualifizierungsangebote gerade auch für Personen mit Migrationshintergrund<br />

zu erschließen und auf eine erfolgreiche Teilnahme an der Externenprüfung vorzubereiten,<br />

z. B. durch ergänzenden Stütz- und Sprachunterricht und sozialpädagogische<br />

Begleitung“ (ebd.: 135; vgl. auch Bethscheider et al. 2010: 8ff.).<br />

Nach Granato et al. (2011: 18) können trotz der vielfältigen und veränderten Blickwinkel<br />

in der Berufsbildungsforschung verschiedene Forschungsdesiderate im Hinblick<br />

auf Menschen mit Migrationshintergrund subsumiert werden. Wie ausgeführt,<br />

dominierte lange Zeit die Perzeption dieser heterogenen Gruppe als Benachteiligte<br />

mit entsprechenden Defiziten (vgl. Bundesinstitut für Berufsbildung 2008: 94). Ansatzweise<br />

trägt die Forschung im Zuge von Pilot- und Modellprojekten den unterschiedlichen<br />

Lernerstrukturen und -voraussetzungen, Mehrsprachigkeit und Konzepten<br />

des interkulturellen Lernens sowie Cultural Mainstreaming im Bereich der<br />

beruflichen Bildung Rechnung. Sie rekurriert damit zunehmend auf die spezifischen<br />

Potenziale und bereits vorhandene Kompetenzen von Migrant/innen (vgl. Granato<br />

et al. 2011: 18f.). Insgesamt steht allerdings deren Partizipation an Maßnahmen<br />

der öffentlich geförderten oder betrieblichen beruflichen Weiterbildung nur vereinzelt<br />

im Zentrum von Forschungsarbeiten (ebd.: 24). Daran knüpft die vorliegende<br />

qualitative Studie an und trägt dazu bei, die abschlussorientierte Weiterbildung<br />

von Migrant/innen mit integrierter Sprachförderung und Begleitung einer näheren<br />

wissenschaftlichen Betrachtung zu unterziehen.<br />

2.2. Weiterbildungsbegleitende Hilfen<br />

In diesem Abschnitt geht es um den Stellenwert einer integrierten Sprachförderung<br />

und Begleitung für den Erfolg einer Qualifizierung der Zielgruppe; diesen kann eine<br />

institutionalisierte und kontinuierliche sozialpädagogische Begleitung maßgeblich<br />

mit absichern. Sie ist für die teilnehmenden Migrant/innen mit multiplen Problemlagen<br />

oft in hohem Maße hilfreich und in der die Qualifizierung beeinträchtigenden<br />

alltäglichen Problembearbeitung z.T. essentiell (vgl. Schweigard-Kahn 2011:<br />

135; Granato 2005: 79; Gutschow 2005: 89). Sprachlich-kommunikative Fähigkeiten<br />

sind für die Fachkompetenz und Handlungsfähigkeit im Beruf konstitutiv und<br />

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