05.11.2013 Aufrufe

hier - IMIS - Universität Osnabrück

hier - IMIS - Universität Osnabrück

hier - IMIS - Universität Osnabrück

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Einleitung<br />

eine (Re-)Integration in diesen zu fördern (vgl. Bethscheider, Schwerin 2005: 64f.). 4<br />

Verschiedene Autor/innen weisen allerdings daraufhin, dass gängige Fördermaßnahmen<br />

den individuellen Voraussetzungen und Bedarfen von (an- und ungelernten)<br />

Migrant/innen nur bedingt gerecht werden (vgl. Presse- und Informationsamt<br />

der Bundesregierung et al. 2011: 72). Die (erfolgreiche) Teilnahme an einer Qualifizierungsmaßnahme<br />

setzt oft nicht nur bereits ausreichende Deutschkenntnisse<br />

voraus, die vielfach nicht vorhanden sind, sondern wird häufig auch erschwert oder<br />

verhindert durch die Unvereinbarkeit mit persönlichen Verpflichtungen der Kindererziehung<br />

und/oder der Einkommenssicherung (vgl. Boos-Nürning 2006). So zeigen<br />

verschiedene Untersuchungen den geringen Anteil an An- und Ungelernten in<br />

Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung auf, der zudem für Personen mit Migrationshintergrund<br />

zusätzlich sinkt (vgl. Deutsches Institut für Erwachsenenbildung<br />

et al. 2009: 6; Presse- und Informationsamt der Bundesregierung et al. 2011: 114).<br />

Die Teilhabe von Migrant/innen an Angeboten der beruflichen Weiterqualifizierung<br />

im Kontext von SGB II und III ist signifikant geringer als von Personen ohne Zuwanderungsgeschichte<br />

(vgl. Bethscheider et al. 2010: 3; Schweigard-Kahn 2011: 116).<br />

Der Nationale Aktionsplan Integration sieht gerade in diesem Bereich Handlungsbedarf:<br />

„Um die Beteiligung von Migrantinnen und Migranten auch im Bereich der<br />

Weiterbildung […] zu stärken, ist es erforderlich, Weiterbildungsangebote stärker<br />

an den Bedarfen der Zielgruppe auszurichten und Informations- und Beratungsangebote<br />

sowie Förderinstrumente bedarfsgerecht weiterzuentwickeln“ (Presse- und<br />

Informationsamt der Bundesregierung et al. 2011: 72). Wegen der unterschiedlichen<br />

Lernvoraussetzungen und migrationsspezifischen Faktoren, dazu zählt insbesondere<br />

der Erwerb von Deutsch als Zweitsprache, sind die Förderangebote in verstärktem<br />

Maße auf die individuellen Bedürfnisse speziell der an- und ungelernten<br />

Migrant/innen auszurichten (vgl. Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk<br />

2009: 24ff.). Vor diesem Hintergrund stellen die Sprachförderung und die persönliche<br />

Begleitung der Teilnehmenden zentrale Maßnahmenkomponenten dar, die den<br />

Erfolg einer Qualifizierung von migrantischen An- und Ungelernten mit dem Ziel<br />

des Berufsabschlusses mit gewährleisten können (vgl. Beicht, Granato 2009: 38).<br />

4<br />

Im Allgemeinen können An- und Ungelernte die öffentlich geförderte Weiterbildung in Anspruch<br />

nehmen oder, bei nachgewiesener Berufserfahrung, die direkte Zulassung zur Externenprüfung<br />

beantragen. Im ersten Fall erhalten sie im Rahmen einer Einzel- oder Gruppenmaßnahme<br />

die Möglichkeit, in einer um ein Drittel zur Regelausbildung verkürzten Ausbildungszeit<br />

den Berufsabschluss zu erwerben. Ähnlich wie der z.T. schwer zu erbringende Nachweis einer<br />

Berufstätigkeit kann sich auch die anspruchsvolle und zeitlich komprimierte Umschulung als<br />

Herausforderung für die Zielgruppe darstellen (vgl. Gutschow 2005: 86f.).<br />

5

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!