Kapitel vier – Textanalyse der Apokalypse und deren Aussage
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Archetypentheorie dar. Insgesamt greift die Analyse des hohen Gehalts <strong>der</strong> <strong>Apokalypse</strong>n an<br />
kryptischen Symbolen in allen besprochenen Ansätzen eher kurz. Der von Tanja Busse<br />
vorgeschlagene Bezug auf den Hermetismus hat nur im Okzident Gültigkeit <strong>und</strong> kann daher die<br />
Existenz von <strong>Apokalypse</strong>n außerhalb dieses Kulturkreises nicht begründen. Schippers Ansatz, die<br />
Symbolik liege darin begründet, dass eine nicht existente Welt beschrieben werde, greift einen<br />
wichtigen Punkt auf. Tatsächlich werden in <strong>Apokalypse</strong>n zwei Welten beschrieben, die in ihrer<br />
moralischen Absolutheit nicht anhand direkter Benennungen glaubhaft erfasst werden können.<br />
Darüber hinaus spielen die Behauptung geheimen Wissens <strong>und</strong> das In-Frage-Stellen <strong>der</strong><br />
vorherrschenden Wahrheit eine zentrale Rolle für die Verwendung einer symbolischen Sprache.<br />
Schließlich vermitteln die Texte häufig ein Gefühl <strong>der</strong> Gefahr <strong>und</strong> Bedrohung <strong>und</strong> müssen deshalb<br />
Codes enthalten, die nicht direkt erschließbar sind. Die Anwendung <strong>der</strong> Jungschen Analysemethode<br />
soll zu diesem Aspekt <strong>der</strong> Apokalyptik noch weitere Ergebnisse beitragen <strong>und</strong> damit das Spektrum <strong>der</strong><br />
hier angebotenen Deutungen erweitern.<br />
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