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Prospekt - Testzentrale

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Klinische Untersuchungsverfahren<br />

227<br />

relativ hohe Interkorrelationen auf. Zudem korrelieren die<br />

übergeordneten Skalen hoch mit den zugeordneten Subskalen<br />

und alle Subskalen korrelieren hoch mit dem Gesamtselbstwert.<br />

Die Facettenstruktur wurde mit einer Hauptkomponentenanalyse<br />

geprüft. Es ergaben sich sechs Faktoren mit<br />

Eigenwerten größer als 1, die mehr als 60% der Varianz<br />

aufklärten und den theoretisch postulierten Dimensionen<br />

der Subskalen zuzuordnen waren. Eine konfirmatorische<br />

Faktoranalyse stützte die Annahme eines Modells mit<br />

sechs Faktoren erster Ordnung und drei Faktoren zweiter<br />

Ordnung. Die konvergente Validität wurde durch hohe<br />

Korrelationen mit der Rosenberg-Skala (Ferring & Filipp,<br />

1996, revidiert durch von Collani & Herzberg, 2003), die<br />

Frankfurter Selbstkonzeptskalen (Deusinger, 1986) und die<br />

Frankfurter Körperkonzeptskalen (Deusinger, 1998) bestätigt.<br />

Die diskriminative Validität wurde durch geringe Korrelationen<br />

mit dem NEO-Fünf-Faktoren Inventar (Borkenau<br />

& Ostendorf, 1993) und der Soziale-Erwünschtheits-<br />

Skala-17 (Stöber, 1999) belegt.<br />

Die MSWS wurde für die Altersspanne von 14 bis 92<br />

Jahren normieret. Im Manual befinden sich für Frauen und<br />

Männer getrennte Normtabellen mit T-Werten und Prozenträngen<br />

sowie Konfidenzintervallen.<br />

Die MSWS kann in den Kontexten der Klinischen, der<br />

Pädagogischen, der Organisationspsychologie sowie in<br />

der Sozial- und Persönlichkeitspsychologie angewendet<br />

werden. Für die klinisch-psychologische Forschung ist das<br />

Messinstrument besonders deshalb interessant, weil differenziertere<br />

Aussagen über spezifische Aspekte des<br />

Selbstwertgefühls bei Störungsgruppen wie Depression,<br />

Soziale Phobie oder Posttraumatische Belastungsstörung<br />

ermöglicht werden. Auf Grund der guten Strukturierung<br />

von Manual, Fragebogen, Auswertungsschablonen und<br />

Auswertungsblatt/Profilbogen ist der Fragebogen auch<br />

für die Anwendung in der Praxis gut geeignet. Die MSWS<br />

kann weiterhin in der individuellen Statusdiagnostik, der<br />

Interventionsplanung und der Therapieevaluation mit<br />

potenziellem Nutzen eingesetzt werden.<br />

Mit der MSWS steht insgesamt ein gut standardisiertes<br />

und psychometrisch weit entwickeltes Verfahren zur<br />

Erfassung von Selbstwertschätzung zur Verfügung, das<br />

auf einem theoretisch fundierten Modell basiert.<br />

Literatur<br />

Borkenau, P. & Ostendorf, F. (1993). NEO-Fünf-Faktoren-Inventar<br />

(NEO-FFI) nach Costa und McCrae. Göttingen:<br />

Hogrefe.<br />

Von Collani, G. & Herzberg, P. Y. (2003). Eine revidierte Fassung<br />

der deutschsprachigen Skala zum Selbstwertgefühl von<br />

Rosenberg. Zeitschrift für Differentielle und Diagnostische<br />

Psychologie, 24, 3–7.<br />

Deusinger, I. (1986). Die Frankfurter Selbstkonzeptskalen. Göttingen:<br />

Hogrefe.<br />

Deusinger, I. (1998). Die Frankfurter Körperkonzeptskalen.<br />

Göttingen: Hogrefe.<br />

Ferring, D. & Filipp, S. H. (1996). Messung des Selbstwertgefühls:<br />

Befunde zu Reliabilität, Validität und Stabilität der<br />

Rosenberg-Skala. Diagnostica, 42, 284–292<br />

Fleming, J. S. & Courtney, B. E. (1984). The dimensionality of<br />

self-esteem: II. Hierarchical facet model for revised measurement<br />

scales. Journal of Personality and Social Psychology,<br />

46, 404–421.<br />

Shavelson, R. J., Hubner, J. J. & Stanton, G. C. (1976). Selfconcept:<br />

Validation of construct interpretations. Review of<br />

Educational Research, 46, 407–441.<br />

Stöber, J. (1999). Die Soziale-Erwünschtheits-Skala-17 (SES-<br />

17): Entwicklung und erste Befunde zur Reliabilität und Validität.<br />

Diagnostica, 45, 173–177.<br />

Nexhmedin Morina und Ulrich Stangier<br />

Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />

DOI: 10.1026/1616-3443.36.3.226

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