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Prospekt - Testzentrale

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166 Testinformationen<br />

renzierung kompensatorischen und süchtigen Kaufverhaltens<br />

vorgelegt, das insbesondere durch die Bereitstellung<br />

von Normwerten praktisch gut einsetzbar ist. Gerade<br />

weil das Verfahren das einzige seiner Art im deutschsprachigen<br />

Raum ist und dem Phänomen Kaufsucht auf Grund<br />

zunehmender Verbreitung und öffentlicher Aufmerksamkeit<br />

eine wachsende Bedeutung zuzukommen scheint,<br />

stellt die Veröffentlichung eine Bereicherung der Testlandschaft<br />

dar. Zu hoffen ist, dass der Test dazu beitragen<br />

wird, die Aufmerksamkeit der klinisch tätigen Kollegen<br />

mehr auf Verhaltenssüchte, insbesondere die Kaufsucht,<br />

zu lenken, da diese häufig noch zu wenig Beachtung<br />

finden.<br />

Auf Grund seiner Kürze und der nachgewiesenen<br />

Testgüte eignet sich das SKSK sehr gut für den Einsatz<br />

in repräsentativen Befragungen und verhaltenswissenschaftlichen<br />

Studien. Im klinischen Kontext lässt es sich<br />

mit Sicherheit hervorragend als Screeninginstrument einsetzen,<br />

um einen ersten Eindruck zum Kaufverhalten zu<br />

bekommen. Auf Grund der hohen Komorbidität der Kaufsucht<br />

insbesondere mit anderen Süchten ist dadurch eine<br />

Differenzierung der diagnostischen Information zu erwarten.<br />

Zu berücksichtigen bleibt, dass es sich bei dem SKSK<br />

um ein Screeninginstrument handelt. Für eine umfassende<br />

Diagnostik, bei der die Schwere der Kaufsucht und ihre<br />

Relation zu komorbiden psychischen Störungen eingeschätzt<br />

werden, sind Informationen über Dosissteigerung<br />

und Entzugserscheinungen notwendig. Hierfür lassen<br />

sich sowohl diagnostische Gespräche als auch zusätzliche<br />

Instrumente einsetzen. In diesem Zusammenhang ist<br />

beispielhaft auf die „Yale-Brown-Obsessive-Compulsive-<br />

Scale – Shopping Version (YBOCS-SV)“ (Monahan, Black<br />

& Gabel, 1996) zu verweisen, die detaillierter auf die Beeinträchtigung<br />

anderer Lebensbereiche, Leidensdruck,<br />

Widerstand gegen Gedanken und Verhaltensweisen<br />

und Grad der Symptomkontrolle eingeht (vgl. Albrecht &<br />

Grüsser, 2007). Nach unseren Informationen liegen keine<br />

Untersuchungen zur Veränderungssensitivität vor, die<br />

eine Therapieevaluation mit dem SKSK rechtfertigen.<br />

Trotz dieser Einschränkungen möchten wir zum klinischen<br />

Einsatz des Instruments als Screeningverfahren ausdrücklich<br />

motivieren. Abschließend bleibt noch das Internetangebot<br />

der Arbeitsgruppe unter www. kaufsucht.org zu<br />

erwähnen, in dem man sich über aktuelle Entwicklungen<br />

und Forschungsergebnisse informieren kann.<br />

Literatur<br />

Albrecht, U. & Grüsser, S. M. (2007). Diagnostic instruments<br />

for behavioral addiction. An overview. GMS Psycho-Social-<br />

Medicine, 4, DocM (20071004).<br />

Monahan, P., Black, D. W. & Gabel, J. (1996). Reliability and<br />

validity of a scale to measure change in persons with compulsive<br />

bying. Psychiatry Research, 64, 59–67.<br />

Müller, A. & de Zwaan, M. (2004). Aktueller Stand der Therapieforschung<br />

bei pathologischem Kaufen. Verhaltenstherapie,<br />

14, 112–119.<br />

Reisch, L. A., Neuner, M. & Raab, G. (2004). Ein Jahrzehnt<br />

verhaltenswissenschaftlicher Kaufsuchtforschung in Deutschland.<br />

Verhaltentherapie, 14, 120–125.<br />

Valence, G., D’Astous, A. & Fortier, L. (1988). Compulsive<br />

Bying. Concept and measurement. Journal of Consumer<br />

Policy, 11, 419–433.<br />

Dr. Heide Glaesmer<br />

Universität Leipzig<br />

Abteilung für Medizinische Psychologie und Soziologie<br />

Philipp-Rosenthal-Straße 55<br />

04103 Leipzig<br />

E-Mail: Heide.Glaesmer@medizin.uni-leipzig.de<br />

DOI: 10.1026/0012-1924.54.3.164<br />

Die Multidimensionale Selbstwertskala (MSWS) von A.<br />

Schütz und I. Sellin (2006). [Göttingen: Hogrefe, Testmappe<br />

komplett 49,00 €]<br />

Isolde Daig, Thomas Gunzelmann und Elmar Brähler<br />

1. Testart<br />

Die Multidimensionale Selbstwertskala (MSWS) erfasst<br />

mittels eines Selbstbeurteilungsfragebogens verschiedene<br />

Facetten der Selbstwertschätzung bei Jugendlichen<br />

und Erwachsenen. Selbstwertschätzung wird dabei dem<br />

englischen Begriff des „self-esteem“ angelehnt und wird<br />

als subjektive Einschätzung des eigenen Wertes verstanden.<br />

Die MSWS ist eine für den deutschen Sprachraum<br />

und für eine nicht-studentische Population adaptierte Version<br />

der Multidimensional Self-Concept Scale (MSCS;<br />

Fleming & Courtney, 1984). Neben der Allgemeinen<br />

Selbstwertschätzung, die wiederum in vier Unterbereiche<br />

unterteilt ist, wird die Körperbezogene Selbstwertschätzung<br />

mit zwei Subskalen erhoben. Zudem kann ein Gesamtselbstwert<br />

bestimmt werden.<br />

2. Testmaterial<br />

In der Testmappe befinden sich eine Handanweisung (106<br />

Seiten), 5 Exemplare des 4-seitigen Fragebogens, 5 Auswertungsbogen<br />

und 2 Auswertungsschablonen.<br />

3. Testgliederung<br />

Der Fragebogen erfasst mit 32 Items verschiedene Facetten<br />

der Selbstwertschätzung. Die MSWS ist hierarchisch<br />

aufgebaut (Abbildung 1). Der Gesamtselbstwert setzt sich<br />

aus der „Allgemeinen Selbstwertschätzung“ sowie der<br />

„Körperbezogenen Selbstwertschätzung“ zusammen. Die<br />

„Allgemeine Selbstwertschätzung“ wiederum gliedert sich<br />

in Emotionale Selbstwertschätzung, Soziale Selbstwertschätzung/Sicherheit<br />

im Kontakt, Soziale Selbstwertschätzung/Umgang<br />

mit Kritik und Leistungsbezogene<br />

Selbstwertschätzung. Die „Körperbezogene Selbstwertschätzung“<br />

setzt sich aus der physischen Attraktivität<br />

und der Sportlichkeit zusammen.

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