Bibliothek - Verband Schweizer Bibliotheken SAB
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<strong>SAB</strong> / CLP<br />
geführten Betriebs herauszutreten.<br />
Hauptaufgabe der Betriebsleitung ist<br />
die Positionierung der <strong>Bibliothek</strong> als<br />
unverzichtbare Institution in der Gemeinde,<br />
die zur Erfüllung ihrer Aufgaben<br />
mit den notwendigen finanziellen<br />
Mitteln ausgerüstet sein muss.<br />
Hartnäckig und kreativ sein<br />
Um die notwendigen Mittel zu beschaffen<br />
braucht es gut ausgebildetes<br />
Personal, einen guten Leistungsausweis<br />
mit entsprechenden<br />
Statistiken und Betriebsdaten, persönlichen<br />
Kontakt mit den Entscheidungsträgern<br />
und Lobbyarbeit bei<br />
den zuständigen Behörden. Gefordert<br />
sind unbequeme Hartnäckigkeit<br />
und Kreativität beim Umgang<br />
mit den Behörden und das Geschick,<br />
immer wieder neue Wege zu begehen,<br />
um neue Türen zu öffnen. Ein<br />
gutes Konzept und eine klare Vorstellung,<br />
wen die <strong>Bibliothek</strong> ansprechen<br />
will, ist nicht nur für Grossbibliotheken<br />
sondern auch für kleine der Ausgangspunkt<br />
dieser Arbeit.<br />
Salamitaktik ist falsch<br />
Eine Erneuerung kann auch gelingen,<br />
wenn sie in Etappen ausgeführt<br />
wird. Wichtig ist dabei die sorgfältige<br />
Planung der Gesamt-Renovation.<br />
Dabei hilft eine professionelle Beratung<br />
durch einen Architekten, eine<br />
Innenarchitektin oder eine Einrichtungsfirma.<br />
Es müssen unbedingt<br />
die Gesamtkosten budgetiert werden.<br />
Eine «Salamitaktik» mit immer<br />
neuen Geldforderungen zahlt sich<br />
meist nicht aus.<br />
Den «Laden» in Ordnung halten<br />
Räumliche Veränderungen erfordern<br />
Mut und kreatives Denken. Die eigene<br />
Betriebsblindheit zu überwinden,<br />
ist eine Herausforderung. Manchmal<br />
hilft dabei der kritische Blick ei-<br />
Ein gutes Beispiel: Die Stühle stehen so, dass sie ein Aussuchen an den Regalen nicht<br />
behindern.<br />
fotos: Marie-Ann Arnold<br />
ner aussenstehenden Person. Sicher<br />
lohnt es sich, den Ideenreichtum des<br />
ganzen Teams zu nutzen. Neue oder<br />
jüngere Mitarbeiterinnen bringen oft<br />
auch neue Ideen. <strong>Bibliothek</strong>en sind<br />
durchaus vergleichbar mit Ladengeschäften.<br />
Es gibt Details zu beachten,<br />
wie Beschriftungen, die sich<br />
ablösen, Unordnung auf und hinter<br />
der Theke, Aufbewahrungsboxen,<br />
die wild zusammengewürfelt in<br />
Regalen oder sogar auf dem Boden<br />
herumstehen.<br />
Einheitliche Möbilierung<br />
Wenn mit verschiedenen Generationen<br />
von Regalen gearbeitet werden<br />
muss, sollten wenigstens die einzelnen<br />
Räume oder Zonen einheitlich<br />
möbliert sein. Besondere Sorgfalt erfordert<br />
die Auswahl von Zusatzmöbeln<br />
wie Ausstellgitter, Drehtürme<br />
usw. Sie beeinflussen den Gesamteindruck<br />
eines Raumes stark und lassen<br />
schnell einen Raum als chaotisch<br />
erscheinen. Bei einer periodischen<br />
Überprüfung der Einrichtung sollten<br />
die Anordnung der Regale und die<br />
Zonen oder Funktionsbereiche kritisch<br />
hinterfragt werden. Der Thekenbereich<br />
kann meistens optimiert<br />
werden. Vor der Theke braucht es<br />
dringend genügend Stauraum. Eine<br />
Kaffee-Ecke macht nur Sinn, wenn<br />
genügend Platz vorhanden ist, um<br />
sich gemütlich niederzulassen und<br />
wenn ausgedehnte Öffnungszeiten<br />
Realität sind. Zonen für Jugendliche<br />
sind an spezielle Bedingungen geknüpft:<br />
So sollte eine Jugendecke<br />
nie direkt neben der Theke oder neben<br />
dem Kleinkinderbereich sein. Die<br />
Kinderecke soll kindgerecht möbliert<br />
sein und Freiraum lassen für die Aktivitäten<br />
der Kinder. Zusammenfassend<br />
kann festegestellt werden: Die grosse<br />
und kleine Kundschaft braucht Platz,<br />
um die Schätze der <strong>Bibliothek</strong> zu entdecken.<br />
Marie-Ann Arnold<br />
<strong>Bibliothek</strong>sbeauftragte Kanton Zürich<br />
<strong>SAB</strong> / CLP info 02/08 21