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Bibliothek - Verband Schweizer Bibliotheken SAB

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Aus der Not eine Tugend gemacht<br />

<strong>SAB</strong> / CLP<br />

<strong>Bibliothek</strong> Sihlcity<br />

Eindrücklich waren die hohe<br />

Transparenz des Raumes und die<br />

moderne Architektur des Gebäudes.<br />

Zu bewältigen war vor allem<br />

die für die <strong>Bibliothek</strong>snutzung<br />

nicht ganz einfache Geometrie<br />

des Grundrisses.<br />

Insbesondere der lange schmale Eingangsbereich<br />

und die sehr niedere<br />

Raumhöhe auf der Galerie waren<br />

Knackpunkte. Die Lösung der Probleme<br />

bestand darin, aus der Not eine<br />

Tugend zu machen, und der Glas/<br />

Stahl-Architektur etwas entgegenzusetzen:<br />

Den schmalen Eingangsbereich<br />

haben wir mit einer langen<br />

Empfangsburg aus Kistensperrholz<br />

besetzt. Dieses stark gezeichnete<br />

Sperrholz, welches normalerweise als<br />

stabiles Verpackungsmaterial für Maschinen<br />

gebraucht wird, haben wir<br />

auch für die Verkleidung der bereits<br />

vorhandenen Glasbrüstungen verwendet.<br />

Es gibt dem Raum neben<br />

den Hochglanz gestrichenen hellgrünen<br />

Wänden seine besondere Note.<br />

Den Eindruck der niederen Raumhöhe<br />

auf der Galerie haben wir mit der<br />

dunkelroten Decke eher noch verstärkt<br />

und zusammen mit dem flauschigen<br />

grünen Teppich und den<br />

geschlossenen Holzbrüstungen eine<br />

Lounge-Atmosphäre geschaffen.<br />

Einzig die grossen ovalen, in die Decke<br />

eingelassenen Leuchten erscheinen<br />

wie endlose Öffnungen in den<br />

Himmel und wirken so der geringen<br />

Raumhöhe entgegen. Das untere<br />

Geschoss ist dagegen sachlicher gehalten.<br />

Hier soll die Transparenz des<br />

Raumes spielen, der Raum soll optisch<br />

nahtlos in die Umgebung übergehen.<br />

Wie die Beispiele aus Zürich zeigen<br />

gibt es keine vorgefertigten Lösungen,<br />

die den jeweils unterschiedlichen<br />

Vorraussetzungen übergestülpt<br />

werden können. Es braucht immer<br />

die Auseinandersetzung mit dem Ort,<br />

die Suche nach spezifischen architektonischen<br />

Lösungen und manchmal<br />

auch mutiges Abrücken von gängigen<br />

Vorstellungen.<br />

Andrea Teuwen, Architektin<br />

Die «Empfangsburg» dominiert in Sihlcity den schmalen Eingangsbereich.<br />

foto: Theo Stalder<br />

<strong>SAB</strong> / CLP info 02/08 25

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