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BRUNEGGER LUPE BRUNEGGER LUPE - Gemeinde Brunegg

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UNTER DER <strong>LUPE</strong><br />

<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />

Manchmal bringen die<br />

Argumente der Befürworter<br />

oder Gegner einer<br />

Abstimmung ein Ross<br />

zum Lachen…<br />

Ist die 5-Tagewoche in der Schule noch ein Thema?<br />

Heinz Brun<br />

Die ein wenig Älteren unter uns mögen<br />

sich über 20 Jahre zurückerinnern als<br />

die Sommerzeit neu war. Was war das für<br />

eine Schlacht zwischen Befürwortern und<br />

Gegnern! Sicher, die Begründung dafür, mit<br />

dem Energiesparen, brachte ein Ross zum<br />

Lachen. Die Gründe dagegen waren aber<br />

ebenso hanebüchen. Dann wurde die Sommerzeit<br />

europaweit eingeführt, mit<br />

Ausnahme der Schweiz, weil das Volk nein<br />

gesagt hatte. Zwei Jahre später hat der<br />

Bundesrat dann trotzdem die Einführung<br />

beschlossen. Die Konsequenzen des Zeitinsel-Daseins<br />

waren halt wirklich nicht<br />

lustig. Und heute? Man hat sich<br />

längst an die zwei Mal jährliche<br />

Umstellung gewöhnt. Die Sommerzeit<br />

ist kein Thema mehr.<br />

Oder, wie war das doch beim<br />

Herbstschulbeginn? Jahrelange Auseinandersetzungen,<br />

ob das den lieben<br />

Kinderlein auch zuträglich sei. Dass<br />

ausserhalb unserer Grenzen der<br />

Herbstschulbeginn das Normale ist,<br />

wurde überhaupt nicht zur Kenntnis<br />

genommen. Schweizer Kinder sind<br />

eben anders. Noch nicht allzu lange<br />

her, startete dann die Schlacht um die<br />

5-Tage-Woche an den Schulen. Als<br />

der <strong>Gemeinde</strong>rat damals die Anfrage<br />

des Kantons behandeln sollte, ob wir<br />

an einem Versuchsbetrieb zur Einführung<br />

der 5-Tagewoche teilnehmen<br />

möchten, behandeln sollte, entschied die<br />

grosse Mehrheit: keine Diskussion! Nachher<br />

dann landauf, landab Auseinandersetzungen,<br />

die Wellen schlugen hoch, die meisten<br />

Lehrer waren sowieso dagegen. Die<br />

Argumente: unmöglich den Stoff innerhalb<br />

von nur 5 Tagen unterzubringen, viele<br />

Freifächer würden wahrscheinlich aussterben,<br />

die 6-Tage-Woche entspreche der Kinderpsyche<br />

viel besser und zudem bräuchte<br />

der Kanton Aargau dadurch mindestens 70<br />

neue Turnhallen usw. usw. Ja und nun, ist<br />

die 5-Tage-Woche in der Schule noch ein<br />

Thema?<br />

Das Projekt «Aufgabenteilung Kanton-<br />

<strong>Gemeinde</strong>n», das seit ca. drei Jahren in<br />

Arbeit und teilweise schon umgesetzt ist,<br />

hat lange keine grossen Emotionen geweckt,<br />

bis der Finanzausgleich neu berechnet<br />

werden sollte, mit dem Ziel, fusionswillige<br />

<strong>Gemeinde</strong>n nach einem Zusammenschluss<br />

nicht schlechter zu stellen als vor der<br />

Fusion. Sofort wurde das interpretiert als<br />

Druck von Seiten des Kantons, die Kleingemeinden<br />

abzuschaffen. Eiligst entstand eine<br />

«IG Landgemeinden», die den Kampf<br />

dagegen aufgenommen hat. Man wähnt die<br />

Autonomie der <strong>Gemeinde</strong>n in Gefahr. Es<br />

fragt sich nur, was man unter Autonomie<br />

verstehen soll bei denjenigen <strong>Gemeinde</strong>n<br />

deren Einnahmen zu über 50% aus dem<br />

Finanzausgleich stammen. Nun, der Finanzausgleich<br />

ist bestimmt ein notwendiges<br />

Instrument, um unterschiedliche Voraussetzungen<br />

bei der Standortgunst auszugleichen.<br />

Unsere <strong>Gemeinde</strong> hat ja auch viele<br />

Jahre davon profitieren können mit<br />

Beiträgen von durchschnittlich Fr. 120'000<br />

über die letzten 12 Jahre. Wenn eine<br />

<strong>Gemeinde</strong> aber überwiegend an diesem<br />

Tropf hängt, dann müsste man schon über<br />

die Bücher gehen. Was den wenigsten<br />

Bürgern bewusst ist, der grösste Teil der<br />

Mittel im Finanzausgleichtopf stammt aus<br />

den Aktiensteuern. Und das Murren in der<br />

Wirtschaft ist während der letzten Jahre<br />

immer stärker geworden. Man ist dort der<br />

Meinung, dass es wohl nicht angehen<br />

könne, der Wirtschaft die Kosten der Strukturerhaltung<br />

einer überkommenen <strong>Gemeinde</strong>landschaft<br />

aufzubürden, wenn die Wirtschaft<br />

selbst in einer gnadenlosen Rationalisierungs-<br />

und Effizienzsteigerungskampagne<br />

steht.<br />

Die Aufregung der «IG Landgemeinden»<br />

über ein vermeintliches Fusionsdiktat ist<br />

nicht nachzuvollziehen, denn der Staat hat<br />

gar keine rechtlichen Mittel, Zusammenschlüsse<br />

erzwingen zu können. Nach meiner<br />

Meinung hat die Kantonsregierung mit<br />

Recht aber endlich auf das Problem von<br />

langfristig nicht lebensfähigen <strong>Gemeinde</strong>n<br />

hingewiesen und will gewisse Hilfestellungen<br />

bei geplanten Zusammenschlüssen<br />

leisten können. Eine Minimalgrösse von<br />

1500 Einwohnern wurde empfohlen, wobei<br />

diese Zahl kein Heiligtum darstellt. Die<br />

Regierung ist der Ansicht, dass bei<br />

gesunden finanziellen Verhältnissen einer<br />

<strong>Gemeinde</strong>, die auch in der Lage ist die Verwaltung<br />

ordnungsgemäss zu führen, die<br />

Selbständigkeit nicht in Gefahr ist. Es ist<br />

bekannt, dass <strong>Gemeinde</strong>n zwischen 2500<br />

und 3000 Einwohnern im allgemeinen die<br />

kleinsten Verwaltungskosten pro Einwohner<br />

aufweisen. Bei grösseren Gebilden steigt<br />

dann der relative Aufwand wieder an, weil<br />

mehr Aufgaben professionell statt im Milizsystem<br />

bewältigt werden. Im Vordergrund<br />

steht aber nach wie vor die regionale<br />

Zusammenarbeit. Als dann in der Presse zu<br />

lesen war, dass in unserer Nachbarschaft -<br />

die Behörden der Stadt Lenzburg und der

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