BRUNEGGER LUPE BRUNEGGER LUPE - Gemeinde Brunegg
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Jahrgang 5 / Ausgabe 2 / September 2004<br />
<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />
<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />
Das grosse Blatt im kleinen Dorf<br />
Hoffnung<br />
Ein neues Leben liegt in meinem Schoss –<br />
Hoffnung – auf ein Leben, das die Welt von morgen weitertragen hilft<br />
Hoffnung – dass du mein Kind in der Welt von heute den Sinn von morgen siehst<br />
Hoffnung – dass du mein Kind Begegnung findest mit der Liebe – mit der Nächstenliebe<br />
Hoffnung – dass du mein Kind dem sinnlosen Rausch dem tödlichen Gift nie begegnest<br />
Hoffnung – dass du mein Kind den Sinn des Lebens nicht nur in den hellen<br />
sondern auch in den dunklen Zeiten siehst – mein Kind
2<br />
EDITORIAL<br />
<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />
Wir Schweizer sind recht stolz auf unsere direkte Demokratie<br />
HEINZ BRUN<br />
GEMEINDEAMMANN<br />
olitik ist ein schmutziges Geschäft»<br />
«Psagen viele und meinen damit, dass<br />
sie damit nichts zu tun haben wollen. Nun<br />
kann man sich zwar aus der aktiven Betätigung<br />
in der Politik heraushalten, aber in der<br />
passiven Form sind wir alle den Auswirkungen<br />
der Politik unterworfen. Man kann<br />
entweder versuchen, den Lebensraum in<br />
<strong>Gemeinde</strong>, Staat oder Bund mitzugestalten<br />
oder man lässt sich einfach treiben und<br />
überlässt die Politik denen, die sich offenbar<br />
dazu berufen fühlen. Wir Schweizer sind<br />
recht stolz auf unsere direkte Demokratie,<br />
dank der wir bei wichtigen und manchmal<br />
auch nicht ganz so wichtigen Dingen mitentscheiden<br />
können. Ein Entscheid von<br />
grösster Tragweite ohne Volksbefragung,<br />
wie z.B. die deutsche Wiedervereinigung,<br />
ist für den helvetischen Bürger schlicht<br />
unvorstellbar. Als Folge eines allfälligen<br />
EU-Beitritts ist die Befürchtung verbreitet,<br />
die direkte Demokratie würde auf der<br />
Strecke bleiben. Man sollte also meinen, ein<br />
so hehres Gut werde auch entsprechend geschätzt.<br />
Die Praxis hierzulande sieht deutlich<br />
weniger glänzend aus, wenn selbst bei<br />
entscheidenden Themen regelmässig weniger<br />
als die Hälfte sich bemühen, einen<br />
Stimmzettel auszufüllen. <strong>Brunegg</strong> bildet<br />
hier keine Ausnahme. Wir zeigen überdurchschnittlich<br />
viel Initiative im sozialen<br />
Bereich innerhalb unserer Gemarkungen.<br />
Andererseits sind wir bei kantonalen und<br />
nationalen Geschäften meistens am<br />
Schwanz des (Stimmbeteiligungs)-Feldes.<br />
Da hilft die Möglichkeit der brieflichen<br />
Stimmabgabe herzlich wenig.<br />
Nun, ich kann mich auch nicht mit allen<br />
Neuerungen in der Bundespolitik anfreunden.<br />
Zwar weiss ich, dass im 19. Jahrhundert<br />
auch bei uns ein hemdsärmeliger<br />
Umgangston zwischen politischen Kontrahenten<br />
geherrscht hat. Seither haben sich<br />
die Sitten doch um Einiges zivilisiert. In den<br />
letzten Jahren ist das Klima rauer, ist es<br />
Mode geworden, den Gegner lächerlich zu<br />
machen oder unter der Gürtellinie zu treffen<br />
(das können ohne weiteres auch mal<br />
«Parteifreunde» sein). Sicher schadet es<br />
nicht, an und für sich trockene Themen<br />
etwas lebendiger anzugehen. Der Anstand<br />
darf aber nicht auf der Strecke bleiben.<br />
Im politisch rauen 19. Jahrhundert wurden<br />
nicht nur «Nettigkeiten» mündlich und in<br />
den Medien verbreitet, erinnern wir uns,<br />
dass die moderne Schweiz als Bundesstaat<br />
erst nach einem Bürgerkrieg, dem Sonderbundskrieg<br />
von 1847 entstanden ist. Die<br />
schweizerische Demokratie, so wie wir sie<br />
heute verstehen, ist beileibe nicht schon<br />
über 700 Jahre alt. So erhielten die Einwohner<br />
des heutigen Kantons Aargau erst<br />
1803 das Wahlrecht, vorher waren sie Untertanen<br />
gewesen. Es hat aber auch im<br />
wilden 19. Jahrhundert schon besonnene<br />
Stimmen gegeben. Ausgerechnet ein Offizier,<br />
der Oberbefehlshaber der eidgenössischen<br />
Truppen, General Henri Dufour, hat<br />
ein staatspolitisches Verständnis demonstriert,<br />
das im krassem Gegensatz zu<br />
manchen damaligen Politikern stand und<br />
nebenbei gesagt, auch im Europa der 1990-<br />
er Jahre anlässlich der Balkankriege total<br />
gefehlt hat. Als Illustration ein Auszug aus<br />
dem Tagesbefehl General Dufours vom 5.<br />
November 1847: «Soldaten! Ihr müsst aus<br />
diesem Kampfe nicht nur siegreich, sondern<br />
auch vorwurfsfrei hervorgehen; man muss<br />
von Euch sagen können: Sie haben tapfer<br />
gekämpft, wo es nottat, aber sie haben sich<br />
menschlich und grossmütig gezeigt».<br />
Dufour hat bedacht, dass nach Bürgerkriegen,<br />
ein Zusammenleben wieder möglich<br />
sein muss.<br />
Henri Dufour, war ja nicht nur Offizier,<br />
sondern Ingenieur und ist auch noch heute<br />
bekannt als Schöpfer der ersten topographischen<br />
Karte der Schweiz, die nach fachmännischem<br />
Urteil zur damaligen Zeit eine Spitzenleistung<br />
darstellte. Der kartographisch<br />
höchste Punkt unseres Landes heisst denn<br />
auch ihm zu Ehren Dufourspitze. Nur wenige<br />
wissen, dass er sich auch als Politiker<br />
auf der Ebene von Stadt und Kanton Genf,<br />
wie als National- und Ständerat betätigt hat.<br />
Auch auf diesem Gebiet hat er sich hervorgetan<br />
als besonnener, rational denkender<br />
Mensch, der sich nie dazu herabgelassen<br />
hat, anders Denkende persönlich anzugreifen<br />
trotz allen Fallen der Parteipolitik. Er<br />
seufzt denn auch am Ende seines Lebens:<br />
«Bei all diesen Reibereien und gegensätzlichen,<br />
hartnäckig verfochtenen Forderungen<br />
führe ich derzeit das Dasein eines Galeerensträflings.»<br />
Er fühlte sich nur glücklich,<br />
wenn Eintracht in einer Kommission oder<br />
im Nationalrat herrschte, wenn die Parteien<br />
seinen Schiedsspruch annehmen. Er trägt in<br />
sich die zwingende Vorstellung von der<br />
unerlässlichen Einheit des Landes.<br />
Fazit: Wir lernen aus der Geschichte, dass<br />
grosse Gestalten auch ohne persönliche Angriffe<br />
Erfolge erzielen.
SEPTEMBER 2004<br />
INHALTSVERZEICHNIS 3<br />
Titelblatt: Hoffnungsvolle junge Menschen<br />
In dieser Ausgabe:<br />
Mittelstufe Schuljahr 2003/2004<br />
Die Titelblatt-Aufnahme zeigt die <strong>Brunegg</strong>er Mittelstufe mit ihrer<br />
Lehrerin Eva Steiner im Juni dieses Jahres. Für diese Schüler ist<br />
ein entscheidendes Schuljahr zu Ende gegangen. Die Viertklässler<br />
sind in die fünfte Primarklasse nachgerückt, die älteren wechselten<br />
in die Oberstufe nach Möriken-Wildegg oder Othmarsingen.<br />
Hoffnung<br />
Diese Zeilen auf dem Titelblatt habe ich meiner heute 27-jährigen<br />
Tochter Gerda zu ihrem 20. Geburtstag gewidmet. Sie sind aus tiefer<br />
Dankbarkeit entstanden. Nach 20 Jahren habe ich mich an den<br />
Tag zurückerinnert, als ich das neugeborene Menschlein das erste<br />
Mal in den Armen hielt. Freude, Hoffnung und Bangen mischten<br />
sich in diese Begrüssungszeremonie: Wirst du es schaffen in<br />
diesem Leben, in dem zeitweise ein rauher Wind weht?<br />
Umso glücklicher bin ich heute, zu wissen, dass unsere Töchter es<br />
geschafft haben, ihr Leben so zu gestalten, dass sie hoffnungsvoll<br />
in die Zukunft blicken können.<br />
Neben dem familiären Umfeld hat ein ganzes Netz von Menschen<br />
dazu beigetragen, dass sie zu selbstständigen, verantwortungsvollen<br />
Menschen herangewachsen sind. Zu einem guten Teil verdanken<br />
wir es den Lehrpersonen, die in einer angenehmen Schulatmosphäre<br />
ein vertrauensvolles Verhältnis zu den Schülern aufgebaut<br />
und gepflegt haben.<br />
Daher nutze ich hier gerne die Gelegenheit allen guten Geistern<br />
und Lehrkräften zu danken, die sich mit Sorgfalt für die Institution<br />
Schule einsetzen und eingesetzt haben.<br />
Dem neuen Lehrerinnenteam mit der bisherigen Unterstufenlehrerin<br />
Anita Zipfel wünsche ich eine Zusammenarbeit zwischen<br />
Kindern, Eltern und Behörden, die auf Vertrauen gebaut ist, einem<br />
Fundament, wo neben konstruktiver Kritik auch wertschätzende<br />
Komplimente Platz finden.<br />
Herzlichen Dank an Eva Steiner, Brigitte Süess und Elisabeth<br />
Vollmer, die mit viel Herzblut bis Ende dieses Schuljahres an<br />
unserer Schule unterrichteten. Für ihren weiteren Lebensweg<br />
wünsche ich viel Erfüllung und hoffe, dass sie viele positive Erinnerungen<br />
an <strong>Brunegg</strong> mitgenommen haben.<br />
Beatrice Bosshart, <strong>Gemeinde</strong>rätin Ressort Schule<br />
In eigener Sache: Hinweis an Veranstalter und Autoren<br />
Bitte benützen Sie das Meldeformular, wenn Sie eine Publikation<br />
wünschen. Es ist auf der Internetseite der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Brunegg</strong><br />
www.brunegg.ch abrufbar und kann dort heruntergeladen werden.<br />
Ebenso kann es auf der <strong>Gemeinde</strong>kanzlei oder über die Redaktion<br />
der <strong>Brunegg</strong>er Lupe bezogen werden.<br />
Angemeldete Publikationen werden bevorzugt behandelt.<br />
Wir danken allen, die bereits von dieser Dienstleistung Gebrauch<br />
gemacht haben, es erleichtert die redaktionelle Arbeit.<br />
Die nächste AusgabE erscheint im Januar 2005<br />
Redaktionsschluss und Inseraten-annahmeschluss:<br />
1. Dezember 2004<br />
23 EDITORIAL<br />
43 SCHLOSS BRUNEGG<br />
83 BUNDESFEIER<br />
10 3<br />
UNTER DER <strong>LUPE</strong><br />
12 3<br />
DORFCHRONIK<br />
14 3<br />
GRATULATION<br />
16 3<br />
<strong>BRUNEGGER</strong> AUTOREN<br />
18 3<br />
ZEIT ZUM NACHDENKEN<br />
21 3<br />
SCHULE<br />
24 3<br />
SCHULINFORMATIONEN<br />
25 3<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
32 3<br />
WALDRANDCHUCHI<br />
38 3<br />
ÖFFENTLICH/AMTLICHES<br />
MITTAGSTISCH<br />
Dienstag, 9. Nov. 2004<br />
Gasthof «Zu den drei<br />
Sternen» in <strong>Brunegg</strong><br />
Die Teilnahme ist ganz unverbindlich. Wir freuen<br />
uns aber über jeden neuen Gast – herzlich willkommen!<br />
Jeannette von Ah 062 896 24 09<br />
Impressum<br />
Herausgeberin:<br />
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Brunegg</strong> Telefon / Fax 062 896 12 60<br />
E-Mail: gemeindekanzlei@brunegg.ch<br />
www.brunegg.ch<br />
Redaktion: Beatrice Bosshart, Paul Schmid<br />
Bild: Yvonne Siegenthaler, Beatrice Bosshart<br />
Text: Beatrice Bosshart (bea), Paul Schmid (pss)<br />
Satz, Gestaltung und Layout: Beatrice Bosshart<br />
Öffentlich/Amtliches:<br />
Werner Huggenberger, (wh) <strong>Gemeinde</strong>kanzlei<br />
Inserate und Administration:<br />
Margrit Brack Telefon 056 491 39 60<br />
Druck und Beratung: Kromer Print AG, Lenzburg<br />
Redaktionsadresse:<br />
<strong>Brunegg</strong>er Lupe, Hauptstrasse 43, 5505 <strong>Brunegg</strong><br />
Telefon 062 896 18 80<br />
Telefax 062 896 35 50<br />
E-Mail: textwerkstatt@bluewin.ch
4<br />
SCHLOSS BRUNEGG<br />
<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />
ERNST HALTER<br />
Im Gespräch:<br />
Elsie von Salis mit<br />
Ernst Halter im<br />
Sommer 2004 auf<br />
Schloss <strong>Brunegg</strong><br />
Dr. Ernst Halter zählt zu<br />
den bedeutenden Aargauer<br />
Autoren der Gegenwart.<br />
Exklusiv für die Leser der<br />
<strong>Brunegg</strong>er Lupe serviert er<br />
uns diesen literarischen<br />
Leckerbissen: Über eine<br />
fiktive Geschichte lässt der<br />
Autor denkwürdige historische<br />
Ereignisse in der<br />
Gestalt von Jean Rudolf<br />
von Salis reflektieren.<br />
Dieser begegnet uns im<br />
Jahre 1942 auf einem<br />
Spaziergang auf dem<br />
Chestenberg.<br />
Als Verlagslektor hat Ernst<br />
Halter viele Bücher von<br />
Jean Rudolf von Salis<br />
bearbeitet. Ein freundschaftliches<br />
Verhältnis zur<br />
Besitzerfamilie und die Verbundenheit<br />
zum Schloss<br />
<strong>Brunegg</strong> ist bis heute<br />
geblieben.<br />
Der Schlossherr und die Politik<br />
Ausschnitt aus einem Roman mit historischem Hintergrund<br />
In der Weihnachtszeit des Jahres 1942 ging<br />
der Schlossherr von Wildegg her, wo er<br />
bei Freunden den Nachmittag verbracht und<br />
Tee getrunken hatte, über den Kamm des<br />
Kestenbergs. Er hatte sich etwas verspätet,<br />
die Sonne war unter, der Himmel ein strahlendes<br />
Weissweingold, der windverfrachtete<br />
Schnee bildete zwischen den Wurzelrädern<br />
der Stämme und den kantigen, die dünne<br />
Humusschicht durchstossenden Kalkbrocken<br />
winzige Dünen, die einen goldblauen<br />
Schimmer trugen. Der Gänger hatte<br />
den Kammweg schon so viele Male in<br />
beiden Richtungen, erst als Kind in den<br />
Ferien, später auf Spaziergängen oder<br />
unterwegs zu Besuchen, zurückgelegt, dass<br />
er die Stellen, wo der Kamm der Malmkalkrippe<br />
gleich neben dem Fussweg nach<br />
Norden in die Tiefe abbricht, nicht zu<br />
fürchten brauchte, auch hielt die ununterbrochen<br />
wehende Bise den Höhenpfad<br />
beinahe schneefrei.<br />
Stahlscharfes Winterwetter, der Nordwind<br />
schnitt ins Gesicht und die Ohren. Doch der<br />
Mann hatte sich vorgesehen; er trug Stiefel,<br />
einen Lodenmantel über einer bequemen<br />
wollenen Joppe, und unter dem Jägerhut<br />
einen Ohrenschutz. Ihm war warm, und er<br />
freute sich auf die kommende Stunde mit<br />
sich selbst, die ihn aus der Dämmerung in<br />
die Nacht geleiten würde. Wenn es eine<br />
Erinnerungs- oder Bedenkzeit gibt, dann<br />
sind es die Übergangsstunden von den<br />
kürzesten Tagen in die längsten Nächte. Sie<br />
holen uns von Oktober bis Februar mit<br />
ihrem frühen, aus der Klarheit sinkenden<br />
Dämmerlicht ein und zurück, als müsste das<br />
Frühjahr in uns einen neuen Menschen<br />
vorfinden.<br />
In den letzten Monaten, als sich die Lage an<br />
den Kriegsfronten allmählich zugunsten der<br />
Alliierten wendete, als die ersten deutschen<br />
Grossstädte zu Asche und Fensterhöhlen<br />
verbrannten und jetzt die deutsche 6. Armee<br />
in Stalingrad – das russische Verdun, dachte<br />
er plötzlich – verblutete und jede Entsetzung<br />
unmöglich geworden war, hatte er ein<br />
wachsendes Bedürfnis empfunden, nicht nur<br />
übers Radio von der aktuellen Weltlage zu<br />
berichten, sondern aus der Tiefe des vergangenen<br />
Jahrhunderts zu verstehen, was diese<br />
Zeit erschütterte. Irgendeinmal, später,<br />
wenn das Andrängende durchgestanden,<br />
würde die Zeit der Begründung und<br />
Deutung gekommen sein. Dieser Gedanke<br />
verband sich für den Schlossherrn immer<br />
mit Rilke, der vor fast genau sechzehn<br />
Jahren gestorben war und dessen so ganz<br />
anders geartetes, dem Preis des Geschaffenen<br />
verpflichtetes Dichten ihm in<br />
Momenten der Niedergeschlagenheit ein<br />
Trost unter ganz wenigen war – einfach<br />
durch die Tatsache, dass es ausgesagt war,<br />
für jeden zu lesen und zu hören, und erst<br />
noch in deutscher Sprache von einer<br />
Menschlichkeit und Transzendenz (genauer:<br />
dem Glauben daran) zeugte, die verloren<br />
schienen. Ein Aufatmen, eine Wärme bei<br />
jeder Nennung von Rainer Maria Rilkes<br />
Namen.<br />
Hinter den Zacken der Stockhornkette und<br />
der Berner Alpen im Südwesten herauf war<br />
nun die grosse glasgrüne Dämmerung bis in<br />
den Zenit gestiegen, den Osten verschloss<br />
bereits die violette Kalotte der Vornacht, nur<br />
die Schneefelder am Glärnisch trugen noch<br />
einen schwach rötlichen Abschein. Die<br />
Rauchsäulen einiger auf den Abend hin<br />
nachgeheizter Ofenkünste und in Gang<br />
gesetzter Zentralheizungen über den<br />
Häusern von Möriken und <strong>Brunegg</strong> und aus<br />
dem tief unten liegenden Birrfeld im<br />
Norden standen seltsam weiss und starr.<br />
Was sich nicht auflöste, sammelte sich in<br />
geringer Höhe zu kleinen nebelartigen<br />
Schwaden, die ganz allmählich in die Länge<br />
gezogen und dann verweht wurden. Zwar<br />
war das Verhältnis des Gängers zur Landschaft<br />
ein eher distanziertes, und die Pflege<br />
des Terrassengartens unterhalb seiner Burg<br />
überliess er während der Monate ihrer<br />
Anwesenheit in den Mauern entweder seiner<br />
jungen Frau oder seinen Schwestern oder<br />
der Frau des Pächters. Dennoch liebte er das<br />
Land; war es doch Teil seiner Kindheit.<br />
Aber das Warten dieser Jahre auf ein Ende<br />
der Kriegskatastrophe, die jetzt wohl
SEPTEMBER 2004<br />
SCHLOSS BRUNEGG 5<br />
endgültig an den Landesgrenzen haltmachte,<br />
legte sich wie eine Krankheit auf<br />
viel Erlebtes und früher tief Empfundenes,<br />
man litt unter Staublunge, und hier oben<br />
verursachte die Aussicht jetzt zuweilen<br />
klaustrophobische Gefühle, da sie wohl<br />
weit, doch nie frei, weil umgeben von sämtlichen<br />
denkbaren und unausdenkbaren<br />
Greueln war. Es blieben vor allem die<br />
Nächsten und das Nächste: Elsie, seine<br />
junge Frau, ihr Frohsinn, ihre Vernunft, die<br />
sich der Panik verweigerte, ihr Mut, das<br />
Söhnchen, die Mutter in Bern, die Freunde<br />
in Zürich, Bern und Genf, die Vorlesungen<br />
an der ETH und die wöchentlichen Lageberichte<br />
übers Radio, deren militärische<br />
Aspekte er leider nicht mehr mit dem österreichischen<br />
Generalobersten i.R. Erwin<br />
Freiherr von Franz diskutieren konnte. Von<br />
Franz war gestorben.<br />
Wann würde er Jules Thiercelin wiedersehen,<br />
den eine Generation älteren Freund in<br />
Paris? Aus der Erinnerung hörte er dessen<br />
klare, ironisch eingefärbte Stimme: «Wenn<br />
der Schlussstrich gezogen ist, werden wir<br />
versuchen zu verstehen»; es war das Postskriptum<br />
eines Briefs aus Nizza gewesen,<br />
den Thiercelin nach seiner Flucht aus Paris<br />
im Juni 1940 an ihn geschrieben hatte. Eine<br />
Schilderung von verstopften Strassen, mit<br />
Verzweifelten überfüllten Zügen, Panik und<br />
Chaos einer Massenflucht, die, in Belgien<br />
beginnend, halb Frankreich ergriffen und<br />
gegen Süden mitgerissen hatte. Auch für<br />
den Schlossherrn waren dies die schlimmsten<br />
Tage gewesen – die Dämmerung der<br />
europäischen Vernunft, der in Wochen<br />
erfolgte Zusammenbruch Frankreichs und<br />
dessen Anschluss an die Mittelmächte. Den<br />
Anfang dieses Endes hatte er selbst im Mai<br />
1940 noch in Paris erlebt, als er, den Pfingsturlaub<br />
für eine Fahrt zu Freunden nutzend,<br />
den schweizerischen diplomatischen Kurier<br />
für die Gesandtschaft nach Paris befördert<br />
und wenige Tage später nur noch auf<br />
Umwegen die Schweiz erreicht hatte. Kein<br />
Ort war ihm näher als Paris, wo er seine<br />
historischen Studien abgeschlossen hatte, in<br />
keiner Stadt war ihm so viel Liberalität und<br />
Geltenlassen selbst gegensätzlicher Auffassungen<br />
entgegengebracht worden, war er<br />
einer so selbstverständlichen Kultur des<br />
anständigen Umgangs unter Menschen<br />
(anders liess es sich nicht ausdrücken)<br />
begegnet, die er als vorbildlich empfunden<br />
hatte. Wieviele Anregungen waren ihm<br />
zugeflogen, mit wievielen Wissenschaftern,<br />
Künstlern, Schriftstellern hatte er Freundschaft<br />
geschlossen. Der Krieg hatte sie in<br />
alle Richtungen vertrieben, zum Teil sogar<br />
in die Schweiz, nach Genf, nach Lausanne,<br />
ins Wallis. Immerhin.<br />
Er blieb stehen und sah gegen Norden auf<br />
das grauweiss daliegende Birrfeld, die Siggenthaler<br />
Klus und den Geissberg, darüber<br />
sich tief verschneit der Schwarzwald<br />
hinzog, flach und kalt wie Inlandeis. Dann<br />
schüttelte er den Kopf und ging weiter. Der<br />
Krieg verdarb nicht nur die Menschen, ihre<br />
Städte und besten Werke und verseuchte die<br />
Seelen, er verdarb selbst die, die draussen<br />
oder eher drinnen, die umgeben von Krieg,<br />
also kriegsverschont dank der Willkür eines<br />
Paranoikers, ausharren mussten. Beim<br />
langsamen Blick über die Ebene war ihm<br />
plötzlich vorgekommen, ihre weite Einsamkeit<br />
wäre ein idealer Landungsplatz für Fallschirmoperationen.<br />
Überhaupt schien ihm<br />
das Unheimlichste dieses Krieges nicht<br />
etwa das Gift, das bis heute nicht angewendet<br />
worden war, oder die Kesselschlachten<br />
an der Ostfront oder jetzt das langsame<br />
Verbluten von Paulus’ 6. Armee in Stalingrad<br />
und die bereits voraussehbare Vernichtung<br />
von Rommels Afrikakorps: es war der<br />
Luftkrieg. Zum erstenmal, wenn man von<br />
Guernica und dem abscheulichen Gift-<br />
Luftkrieg der Italiener in Abessinien absah,<br />
hatte der Krieg seine eigenen Grenzen<br />
verwischt. «Bewegungskrieg», und das<br />
hiess, dass die Bombenfackel Hunderte von<br />
Kilometern hinter der Front, die man wie im<br />
Ersten Weltkrieg noch mit Fähnchen auf der<br />
Wandkarte absteckte, mit Explosionen und<br />
Feuer auf eine Stadt regnen und sie gleich<br />
Sodom und Gomorrha verzehren würde; und<br />
der Schlossherr war beinahe sicher, dass sie<br />
sich auch in der kommenden klaren Nacht<br />
irgendwo entzünden würde. Er blickte vor<br />
sich in das wimmelnde Himmelsgrau.<br />
«Welche Unvorsichtigkeit, diese Bombardierung<br />
offener Städte!» Wieder Jules<br />
Thiercelin, im Mai 1940 im «Flore» nach<br />
der «Ausradierung» Rotterdams durch die<br />
deutsche Luftwaffe. «Es wird furchtbar sein,<br />
wenn Engländer und Amerikaner deutsche<br />
Städte aus der Luft angreifen werden.»<br />
Ja, der Krieg war verloren, er war’s<br />
längst, es galt noch das absehbare, mit jeder<br />
Kriegswoche grauenhafter sich hinschleppende<br />
Ende auszusitzen und den bereits<br />
gestrigen Herren der Welt ihren vollständigen<br />
Untergang beizubringen. Unconditional<br />
surrender. Es überstieg beinahe die Kräfte<br />
selbst der «Eingefriedeten». Zum erstenmal<br />
hatte er das Ende kommen sehen, als im<br />
Der Krieg verdarb<br />
nicht nur die<br />
Menschen, ihre<br />
Städte und besten<br />
Werke und<br />
verseuchte die<br />
Seelen, er verdarb<br />
selbst die, die<br />
draussen oder eher<br />
drinnen, die<br />
umgeben von Krieg,<br />
also kriegsverschont<br />
dank der Willkür<br />
eines Paranoikers,<br />
ausharren mussten.
6<br />
SCHLOSS BRUNEGG<br />
<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />
Er erinnerte sich an<br />
einen gut anderthalb<br />
Jahre zurückliegenden<br />
Eingriff der Zensurbehörde<br />
in sein<br />
Freitagsvortragsmanuskript;<br />
in<br />
einem Satz über die<br />
Sprach- und Geistesverwandtschaft<br />
zwischen den angelsächsischen<br />
Völkern<br />
und die ihnen<br />
gemeinsamen Ideale<br />
der Freiheit, der<br />
Demokratie und<br />
der Würde der<br />
menschlichen<br />
Persönlichkeit war<br />
«die Würde der<br />
menschlichen Persönlichkeit»<br />
gestrichen<br />
worden.<br />
Frühjahr 41 die deutschen Truppen Jugoslawien<br />
besetzten, Griechenland eroberten und<br />
in den unglücklichen Krieg der Italiener in<br />
Nordafrika eingriffen. Gewissheit wurde es<br />
nach dem Überfall auf die Sowjetunion.<br />
Krieg war für Hitler zum Selbstzweck<br />
geworden, zum einzigen Mittel, ihm die<br />
absolute Macht zu sichern, solange er lebte.<br />
Er entzog sich jedem rationalen politischen<br />
Kalkül, das mit Ressourcen an Menschen<br />
und Kriegsmaterial, Nahrungsmitteln und<br />
Rohstoffen rechnete. Der Krieg war<br />
sozusagen zum negativen Schöpfungsprinzip<br />
erhoben, und er bewies dies mit einer<br />
noch nie dagewesenen Grausamkeit,<br />
Gemeinheit und Menschenverachtung. Ein<br />
solcher Krieg mochte zu Beginn reüssieren<br />
– doch dies war jetzt, räumte sich der<br />
Schlossherr sogleich ein, leichter gesagt als<br />
vor anderthalb Jahren –, die umwohnenden<br />
Nationen überrumpeln, die den Frieden<br />
mehr liebten als die Erniedrigung und Vernichtung<br />
des Nachbarn, er mochte, wie in<br />
Polen und Frankreich geschehen, die<br />
Staaten und Städte zertrümmern. Doch<br />
irgendeinmal wandte sich alles gegen ihn,<br />
nicht nur die frontalen Gegner und im<br />
Inneren der besetzten Länder die Besiegten,<br />
nicht nur die allmählich versiegenden Ressourcen,<br />
sondern die gestörten internationalen<br />
Ordnungen, die auch ein Paranoiker<br />
nicht über Nacht ins Gegenteil verkehrt, und<br />
vor allem die mit Mühe aufrechterhaltenen,<br />
nunmehr vorsätzlich gebrochenen humanen<br />
Gesetze gesellschaftlichen Zusammenlebens,<br />
und es lag im Wesen dieses wohl<br />
Schlimmsten aller Wahnsinnigen und Verbrecher<br />
der Geschichte, dass er beides<br />
beherrschte, zunächst die Überraschung, das<br />
«Schreiten» von Sieg zu Sieg, politisch wie<br />
militärisch, und dann – der Schlossherr<br />
blieb erneut stehen – die Beleidigung all<br />
dessen, was die Menschen an Gutem, Wertvollem,<br />
Bedeutendem geschaffen haben.<br />
Er war jetzt auf dem Ebnet angekommen,<br />
der bereits Teil des Schlossgutes war. Die<br />
Felder senkten sich leicht und breit gegen<br />
Süden, tief verschneit, stellenweise kippten<br />
sie, wie es schien, ins Leere, und nur das<br />
Gespinst der Äste und Zweige der am<br />
Abbruchrand aufragenden Ahorne und<br />
Buchen schien sie am Abgleiten zu hindern.<br />
Er ging jetzt rascher, da er hier selbst unter<br />
Schnee eigentlich jeden Schritt auswendig<br />
wusste. Pächter Hänny hatte den Acker<br />
umgebrochen – das Feld erinnerte ihn an<br />
verschneite Eisschollen –, und er sagte sich,<br />
dass er seine «Weltchronik» genauso wie<br />
die Vorlesungen in Zürich und am Institut in<br />
Genf nur dann zu einem plausiblen Ende<br />
führen und einen Erklärungsnotstand werde<br />
vermeiden können, wenn er sich dieser fundamentalen<br />
Differenz zu allen vorherigen<br />
Konflikten ständig bewusst blieb. Vernichtungslager,<br />
Sonderbehandlung, Endlösung,<br />
Ausrottung, Ausradierung, Ausräucherung<br />
und Dutzende andrer Begriffe zeigten, dass<br />
die deutsche Militär- und Vernichtungsmaschinerie<br />
sich bereits weit ausserhalb sämtlicher<br />
politischer und humaner Ordnungen<br />
gestellt, ja, sich entschlossen dorthin vorgearbeitet<br />
hatte, etwas das weder in Versailles<br />
1919, geschweige 1814 am Wiener Kongress<br />
die Lage des Unterlegenen gewesen<br />
war. Zugleich aber war hierin das Grenzenlose<br />
dieses Konflikts beschlossen und definiert,<br />
die Furie der Vernichtung als Prinzip<br />
seiner Erhaltung. Sie würde erst dann<br />
erlöschen, wenn einer der Gegner zerstört,<br />
ausgebrannt, ausgeblutet und jeder Möglichkeit<br />
beraubt, sich weiter zu wehren, am<br />
Boden liegen würde. Heute war überklar,<br />
wer diesen Selbstmord in Raten wählen<br />
musste.<br />
Er schauderte, es war die Kälte und die<br />
Vorstellung von russischen und deutschen<br />
Soldaten, die sich an tief verschneiten und<br />
vereisten Frontlinien über Tausende von<br />
Kilometern gegenüberlagen und in Stalingrad<br />
mit Granaten und Flammenwerfern um<br />
jeden einzelnen Raum jedes zerschossenen<br />
Häuserblocks kämpften. Er betrat nun den<br />
alten, in den weissen Kalk gehauenen<br />
Hohlweg. «Meine Wissenschaft von der<br />
Unmenschlichkeit – ‘eingefriedet’», sagte<br />
halblaut zusammenhanglos der Schlossherr.<br />
Haben wir’s denn verdient? Weder die<br />
Armee, noch das Réduit, noch die Servilität<br />
der Pressezensur in Bern hat uns vor Hitler<br />
bewahrt. Was denn? Unsre dienstbare Produktion?<br />
Haben wir’s gewählt? Er erinnerte<br />
sich an einen gut anderthalb Jahre zurückliegenden<br />
Eingriff der Zensurbehörde in<br />
sein Freitagsvortragsmanuskript; in einem<br />
Satz über die Sprach- und Geistesverwandtschaft<br />
zwischen den angelsächsischen<br />
Völkern und die ihnen gemeinsamen Ideale<br />
der Freiheit, der Demokratie und der Würde<br />
der menschlichen Persönlichkeit war «die<br />
Würde der menschlichen Persönlichkeit»<br />
gestrichen worden.<br />
Der Schlossherr stiess das hohe hölzerne<br />
Gattertor zum Vorhof des Pächterhauses auf,<br />
der Hund trat winselnd vor seine Hütte<br />
neben dem Tenn, er kannte den Schritt, und<br />
der Mann begann an den Gartenterrassen
SEPTEMBER 2004<br />
SCHLOSS BRUNEGG 7<br />
vorbei die sechzig Steinstufen der Burgtreppe<br />
hochzusteigen. Als er mit seiner<br />
kleinen Familie im November ausgezogen<br />
war, hatte er ein Aktenstück vergessen, das<br />
er plötzlich dringend für seine Vorlesungen<br />
benötigte. So hatte er mit dem Pächter verabredet,<br />
sich, bevor er zu Fuss nach Othmarsingen<br />
an den Bahnhof zurückging, in<br />
seiner Stube aufzuwärmen, einen Selbstgebrannten<br />
zu trinken und gleich auch ein<br />
kleines Weihnachtsgeschenk zu überbringen.<br />
Vor dem Burgtor drehte er sich um und<br />
sah in die Weite. Das Land war lichtlos, ein<br />
beinahe schwarzer See, im Westen zeichneten<br />
sich die weichen und etwas langweiligen<br />
Molassehügel des Mittellands zwischen<br />
Reuss- und Suhrental kohlig vor einem noch<br />
schwach grünlich-gelblich nachglühenden<br />
Himmel ab. Plötzlich, wie es vorkommen<br />
kann bei grosser innerer Müdigkeit oder<br />
Erregung, stellte sich für den Bruchteil einer<br />
Sekunde das Bild in seinem Hirn auf den<br />
Kopf. Nun lastete die Finsternis der Erde<br />
schwer auf den ersten harten Bisensternen.<br />
Plötzlich freute er sich auf die Stube des<br />
Pächters, seine einfache Art zu reden.<br />
Zuviel Einsamkeit tut wie zuviel Welt nicht<br />
gut. Er schloss das Tor auf.<br />
Lesetipp:<br />
Ernst Halter:<br />
Die Stimme<br />
des Atems<br />
(Limmat Verlag)<br />
Ein besonderes<br />
Lesevergnügen bietet<br />
diese Offenbarung<br />
einer Kindheitsepoche<br />
in einer<br />
aargauischen Kleinstadt<br />
nach dem<br />
zweiten Weltkrieg.<br />
Etwa um 1910 auf dem Ebnet: Das Holz für die Bundesfeier ist aufgeschichtet<br />
Auf dem Bild ist Jean Rudolf von Salis mit<br />
seinen Geschwistern und Spielkameraden zu<br />
sehen. Auf den Schultern seines Bruders Ado<br />
posiert er mit den Kindern vor dem Holzstapel,<br />
der für das Erstaugust-Feuer aufgeschichtet<br />
wurde. Hier auf dem Ebnet spielte er<br />
oft als kleiner Junge und hier spazierte er<br />
noch in seinem letzten Lebensjahrzehnt mit<br />
seiner Boxerhündin «Kyra».<br />
(Foto: Schweizerisches Literaturarchiv)
8<br />
BUNDESFEIER<br />
<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />
Gute Resonanz:<br />
Der Männerchor<br />
wurde durch<br />
Frauen verstärkt…<br />
Konflikte nicht zu einem Feindbild auswachsen lassen<br />
Ernst Halter sprach über Kompromisse, Konsens und Konflikt<br />
Traditionsgemäss und unter besten Wetterbedingungen<br />
traf sich die Festgemeinde<br />
<strong>Brunegg</strong> auf der Wiese neben dem<br />
Schloss, an jenem Ort, der zugleich eine<br />
Stätte der Erinnerung und der Geschichte<br />
ist. Vierzig Jahre hat der verstorbene Ehrenbürger<br />
und Historiker Jean Rudolf von Salis<br />
bis ins hohe Alter die Ansprache zur Bundesfeier<br />
gehalten. Nach seinem Tod (1996)<br />
haben alljährlich weitere verdiente Persönlichkeiten<br />
aus Politik und Kultur am 1.<br />
August zur <strong>Gemeinde</strong> <strong>Brunegg</strong> gesprochen.<br />
So trat dieses Jahr wiederum ein prominenter<br />
Gast, diesmal aus Literaturszene, ans<br />
Rednerpult. Ernst Halter ist durch seine<br />
literarisch erschaffenen Lebensräume und<br />
sein lyrisch nuanciertes Sprachvermögen<br />
vielen Leseratten und Zeitungslesern ein<br />
Begriff. Mit eben dieser lebendig gefärbten<br />
Sprache holte der Redner seine Zuhörer ab<br />
und entführte sie in die aussagekräftige Welt<br />
seiner Wortkunst. Einleitend stellte er die<br />
anregende Frage: «Was für einen Tick hat<br />
der Schriftsteller?», um umgehend die<br />
Antwort zu liefern: «Er prüft die alltäglichen<br />
und weniger alltäglichen Wörter auf<br />
ihre Tauglichkeit, er klopft sie ab, ob sie<br />
hohl klirren und lügen oder versuchen, die<br />
Wahrheit zu sagen.»<br />
Wie prägend der Schlagworteffekt sein<br />
kann zeigte sich am halterschen Beispiel der<br />
K-Wörter: Kinder, Küche, Kirche, die den<br />
Lebensraum der Frau noch vor hundert<br />
Jahren umschrieben. Damit wollte der<br />
Redner aufzeigen, wie fern uns ein Jahrhundert<br />
und die damals Lebenden gerückt sind<br />
und dies, notabene, in nur drei Worten. Um<br />
ins zeitgenössische schweizerische innenund<br />
lokalpolitische Geschehen zu wechseln,<br />
wirft er die K-Begriffe Kompromisse,<br />
Konsens und Konflikt ins Feld: «Je nach<br />
politischer Wetterlage schepperten sie wie<br />
hohle Büchsen oder klangen voller Sinn und<br />
Bedeutung. Sie zählen zu den meistgebrauchten<br />
und meistmissbrauchten, den am<br />
häufigsten angerufenen und verdammten<br />
Schlagworten.»<br />
Ernst Halter durchleuchtete die Begriffe<br />
auch auf ihre Herkunft: «Kompromiss<br />
stammt aus dem römischen Zivilrecht. Es<br />
bedeutet ein gegenseitiges Versprechen, das<br />
man zu halten gesonnen ist. In Fällen, wo<br />
die Parteien keine Vereinbarung erzielten,<br />
wurde die Sache einem Dritten vorgetragen;<br />
er fällte den Entscheid, und die Parteien<br />
hatten sich vorgängig darauf geeinigt,<br />
diesen zu respektieren. Von Anfang an, geht<br />
es bei diesem Wort also um die Abgrenzung,<br />
Abwägung, Abgleichung von einander<br />
widersprechenden Interessen zweier oder<br />
mehrerer Streitparteien, die auf einvernehmlichem<br />
Weg eine Lösung, also einen<br />
Konsens, finden wollen.»<br />
Wie eng die drei K-Worte, nicht etwa nur<br />
im allitrierenden Sinn, verknüpft sind,<br />
unterstrich der Redner mit eigenen, erlebten<br />
Beispielen aus seiner Kindheit und den<br />
Erfahrungen in seiner Wohngemeinde.<br />
Wichtig sei es, dass es nicht im politischen,<br />
oder im zwischenmenschlichen Bereich zu<br />
faulen Kompromissen komme, etwa nur um<br />
bequem den Entscheiden in der Konfrontation<br />
auszuweichen. Umso mehr, als sauber<br />
ausgetragene Konflikte ein Vertrauensverhältnis<br />
nicht zerstören könnten.<br />
«Doch die Abwägung und Abgrenzung<br />
der Interessen wirkt längst nicht nur im politischen<br />
Bereich; sie beschäftigt jeden<br />
einzelnen unter uns von Tag zu Tag, sobald<br />
er in Beziehung zu andern Menschen tritt.<br />
Sie ist eines der Hauptprobleme jeder Kindererziehung:<br />
Wie weit darf und kann ich<br />
den Wünschen und Träumen meines Kindes<br />
entgegenkommen und wo ziehe ich die<br />
Grenze, wo ist es weise, nachzugeben, und<br />
wann muss ich beharren und einen Konflikt<br />
in Kauf nehmen?»<br />
Für uns alle, für Eltern oder sozial oder<br />
politisch engagierte Bürger sei es zentral<br />
wichtig, Konflikte nicht zu einem Feindbild<br />
des andern auswachsen zu lassen, um sozusagen<br />
ein Schreckgespenst vor sich aufzubauen,<br />
mit dem man den Dialog abblocke.<br />
Damit die Interessen aller gewahrt blieben,<br />
auch jene der Schwächeren oder Unterlegenen,<br />
die sich nicht so gut zu Wort melden<br />
könnten, sei eine Kultur wichtig, in der die<br />
drei grossen K als Strategie akzeptiert
SEPTEMBER 2004<br />
BUNDESFEIER 9<br />
werden. Mit den Worten: «Wir sind aufgefordert,<br />
den Mut aufzubringen, zu solcher<br />
Erkenntnis auch zu stehen», schloss der<br />
Referent die Ansprache. Dankend applaudierte<br />
die Festgemeinde einer einfühlsamen<br />
Rede, die Chancen aufzeigt, wie die alltäglichen<br />
und politischen Probleme auf menschliche<br />
Weise zu meistern sind.<br />
Die guten Gedanken der Rede, die Klänge<br />
von Männerchor und Schlossband, die<br />
Dankes- und Begrüssungsworte von<br />
<strong>Gemeinde</strong>ammann Heinz Brun, das engagierte<br />
Wirten der Schulpflege, die feinen<br />
hausgebackenen Kuchen, all diese<br />
Berührungspunkte verhalfen der Dorfgemeinschaft<br />
einmal mehr zu einem förderlichen<br />
«Wir-Gefühl». Möge es den guten<br />
Dorfgeist am Fusse des Chestenbergs nachhaltig<br />
beflügeln!<br />
(bea)<br />
Festredner Ernst Halter (li.) am Tisch mit der Familie von Salis.<br />
Festwirtschaft, geführt von der Schulpflege<br />
Immer ein Renner: Die <strong>Brunegg</strong>er Schlossband.<br />
Dorli Brun und Martin Eisele im Gespräch.<br />
Trotz engem Zusammenrücken reichten die Sitzplätze nicht ganz.
10<br />
UNTER DER <strong>LUPE</strong><br />
<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />
Manchmal bringen die<br />
Argumente der Befürworter<br />
oder Gegner einer<br />
Abstimmung ein Ross<br />
zum Lachen…<br />
Ist die 5-Tagewoche in der Schule noch ein Thema?<br />
Heinz Brun<br />
Die ein wenig Älteren unter uns mögen<br />
sich über 20 Jahre zurückerinnern als<br />
die Sommerzeit neu war. Was war das für<br />
eine Schlacht zwischen Befürwortern und<br />
Gegnern! Sicher, die Begründung dafür, mit<br />
dem Energiesparen, brachte ein Ross zum<br />
Lachen. Die Gründe dagegen waren aber<br />
ebenso hanebüchen. Dann wurde die Sommerzeit<br />
europaweit eingeführt, mit<br />
Ausnahme der Schweiz, weil das Volk nein<br />
gesagt hatte. Zwei Jahre später hat der<br />
Bundesrat dann trotzdem die Einführung<br />
beschlossen. Die Konsequenzen des Zeitinsel-Daseins<br />
waren halt wirklich nicht<br />
lustig. Und heute? Man hat sich<br />
längst an die zwei Mal jährliche<br />
Umstellung gewöhnt. Die Sommerzeit<br />
ist kein Thema mehr.<br />
Oder, wie war das doch beim<br />
Herbstschulbeginn? Jahrelange Auseinandersetzungen,<br />
ob das den lieben<br />
Kinderlein auch zuträglich sei. Dass<br />
ausserhalb unserer Grenzen der<br />
Herbstschulbeginn das Normale ist,<br />
wurde überhaupt nicht zur Kenntnis<br />
genommen. Schweizer Kinder sind<br />
eben anders. Noch nicht allzu lange<br />
her, startete dann die Schlacht um die<br />
5-Tage-Woche an den Schulen. Als<br />
der <strong>Gemeinde</strong>rat damals die Anfrage<br />
des Kantons behandeln sollte, ob wir<br />
an einem Versuchsbetrieb zur Einführung<br />
der 5-Tagewoche teilnehmen<br />
möchten, behandeln sollte, entschied die<br />
grosse Mehrheit: keine Diskussion! Nachher<br />
dann landauf, landab Auseinandersetzungen,<br />
die Wellen schlugen hoch, die meisten<br />
Lehrer waren sowieso dagegen. Die<br />
Argumente: unmöglich den Stoff innerhalb<br />
von nur 5 Tagen unterzubringen, viele<br />
Freifächer würden wahrscheinlich aussterben,<br />
die 6-Tage-Woche entspreche der Kinderpsyche<br />
viel besser und zudem bräuchte<br />
der Kanton Aargau dadurch mindestens 70<br />
neue Turnhallen usw. usw. Ja und nun, ist<br />
die 5-Tage-Woche in der Schule noch ein<br />
Thema?<br />
Das Projekt «Aufgabenteilung Kanton-<br />
<strong>Gemeinde</strong>n», das seit ca. drei Jahren in<br />
Arbeit und teilweise schon umgesetzt ist,<br />
hat lange keine grossen Emotionen geweckt,<br />
bis der Finanzausgleich neu berechnet<br />
werden sollte, mit dem Ziel, fusionswillige<br />
<strong>Gemeinde</strong>n nach einem Zusammenschluss<br />
nicht schlechter zu stellen als vor der<br />
Fusion. Sofort wurde das interpretiert als<br />
Druck von Seiten des Kantons, die Kleingemeinden<br />
abzuschaffen. Eiligst entstand eine<br />
«IG Landgemeinden», die den Kampf<br />
dagegen aufgenommen hat. Man wähnt die<br />
Autonomie der <strong>Gemeinde</strong>n in Gefahr. Es<br />
fragt sich nur, was man unter Autonomie<br />
verstehen soll bei denjenigen <strong>Gemeinde</strong>n<br />
deren Einnahmen zu über 50% aus dem<br />
Finanzausgleich stammen. Nun, der Finanzausgleich<br />
ist bestimmt ein notwendiges<br />
Instrument, um unterschiedliche Voraussetzungen<br />
bei der Standortgunst auszugleichen.<br />
Unsere <strong>Gemeinde</strong> hat ja auch viele<br />
Jahre davon profitieren können mit<br />
Beiträgen von durchschnittlich Fr. 120'000<br />
über die letzten 12 Jahre. Wenn eine<br />
<strong>Gemeinde</strong> aber überwiegend an diesem<br />
Tropf hängt, dann müsste man schon über<br />
die Bücher gehen. Was den wenigsten<br />
Bürgern bewusst ist, der grösste Teil der<br />
Mittel im Finanzausgleichtopf stammt aus<br />
den Aktiensteuern. Und das Murren in der<br />
Wirtschaft ist während der letzten Jahre<br />
immer stärker geworden. Man ist dort der<br />
Meinung, dass es wohl nicht angehen<br />
könne, der Wirtschaft die Kosten der Strukturerhaltung<br />
einer überkommenen <strong>Gemeinde</strong>landschaft<br />
aufzubürden, wenn die Wirtschaft<br />
selbst in einer gnadenlosen Rationalisierungs-<br />
und Effizienzsteigerungskampagne<br />
steht.<br />
Die Aufregung der «IG Landgemeinden»<br />
über ein vermeintliches Fusionsdiktat ist<br />
nicht nachzuvollziehen, denn der Staat hat<br />
gar keine rechtlichen Mittel, Zusammenschlüsse<br />
erzwingen zu können. Nach meiner<br />
Meinung hat die Kantonsregierung mit<br />
Recht aber endlich auf das Problem von<br />
langfristig nicht lebensfähigen <strong>Gemeinde</strong>n<br />
hingewiesen und will gewisse Hilfestellungen<br />
bei geplanten Zusammenschlüssen<br />
leisten können. Eine Minimalgrösse von<br />
1500 Einwohnern wurde empfohlen, wobei<br />
diese Zahl kein Heiligtum darstellt. Die<br />
Regierung ist der Ansicht, dass bei<br />
gesunden finanziellen Verhältnissen einer<br />
<strong>Gemeinde</strong>, die auch in der Lage ist die Verwaltung<br />
ordnungsgemäss zu führen, die<br />
Selbständigkeit nicht in Gefahr ist. Es ist<br />
bekannt, dass <strong>Gemeinde</strong>n zwischen 2500<br />
und 3000 Einwohnern im allgemeinen die<br />
kleinsten Verwaltungskosten pro Einwohner<br />
aufweisen. Bei grösseren Gebilden steigt<br />
dann der relative Aufwand wieder an, weil<br />
mehr Aufgaben professionell statt im Milizsystem<br />
bewältigt werden. Im Vordergrund<br />
steht aber nach wie vor die regionale<br />
Zusammenarbeit. Als dann in der Presse zu<br />
lesen war, dass in unserer Nachbarschaft -<br />
die Behörden der Stadt Lenzburg und der
SEPTEMBER 2004<br />
UNTER DER <strong>LUPE</strong> 11<br />
Vorortsgemeinde Niederlenz - grundsätzliche<br />
Überlegungen über eine Fusion angestellt<br />
hatten, begann sogar bei einzelnen<br />
<strong>Brunegg</strong>ern ein emotionsloses Nachdenken<br />
über die Zukunft der <strong>Gemeinde</strong>. Der<br />
<strong>Gemeinde</strong>rat sieht aber mittelfristig keinen<br />
Handlungsbedarf in Sachen Fusion. Wir<br />
bauen auch weiterhin auf Zusammenarbeit<br />
mit unseren Nachbarn. So stehen wir in Verhandlungen<br />
über die Bildung einer Regionalfeuerwehr.<br />
Weitere Möglichkeiten sind<br />
denkbar, aber noch nicht geplant.<br />
In den beiden vergangenen Jahren haben<br />
wir Steueramt und Zivilstandsamt ausgelagert.<br />
Auch hier können wir dasselbe beobachten:<br />
man hat sich arrangiert. Denn Hand<br />
aufs Herz: wann haben Sie letztes Mal eine<br />
der beiden Institutionen persönlich aufgesucht?<br />
In der Abstimmung im September über die<br />
«Neugestaltung des Finanzausgleichs und<br />
der Aufgabenverteilung zwischen Bund und<br />
Kantonen, NFA» wird die neue Bundesverfassung<br />
in 20 Artikeln verändert. In Zukunft<br />
bestimmt dasjenige Gemeinwesen über eine<br />
Leistung, das die Kosten trägt. Das heisst.<br />
wenn der Bund zahlt, dann bestimmt er auch<br />
über das Was und Wie. Es ist zu hoffen, dass<br />
dies der erste bescheidene Schritt zur Entrümpelung<br />
des Subventionsdschungels sein<br />
wird. Kaum jemand wagt nämlich laut<br />
sagen, dass unsere Schweiz vor allem<br />
dadurch zusammengehalten wird, weil<br />
grosszügig (das heute nicht mehr so reichlich<br />
vorhandene) Geld bis in den hintersten<br />
Winkel verteilt wird. Die Illustration dazu<br />
zeigt z.B. der uralte giftige Witz vom<br />
Bündner Kleinkind, dessen erste Worte<br />
nicht «Mama» und «Papa» seien, sondern<br />
«Grischun, Naziun, Subvenziun». Aber auch<br />
im Grossen gilt das gleiche Prinzip. Wir<br />
bauen nicht einen, sondern zwei gigantische<br />
Eisenbahntunnels durch die Alpen, damit<br />
sich ja keine Region benachteiligt fühlen<br />
darf, auch wenn einer allein bei weitem<br />
genügen würde. Es leuchtet sowieso<br />
überhaupt nicht ein, in welcher Form die<br />
Romandie vom Lötschbergtunnel profitieren<br />
soll. Weil keiner der beiden Tunnel<br />
rentieren kann, werden unsere Nachkommen<br />
dereinst mit Subventionen zur Kasse<br />
gebeten. Wie hat das der ehemalige Bundesrat<br />
Stich so schön formuliert: «Eher legt ein<br />
Hund einen Wurstvorrat an, als dass das<br />
Parlament sparen würde!» Aber das System,<br />
möglichst viel in eine Vorlage hineinzupacken,<br />
damit jeder etwas finden darf, was<br />
ihm frommt, hat nachgerade Tradition;<br />
zuletzt zu beobachten beim Avanti-Gegenvorschlag.<br />
Tröstlich hingegen: der Stimmbürger<br />
durchschaut dieses Spiel doch recht<br />
oft. Schlimmer, sind die Kuhhändel bei den<br />
Subventionen, weil meist im Detail nicht<br />
einer Volksabstimmung unterstellt. So sind<br />
heute die Alpweiden nicht von der Verbuschung<br />
bedroht, wie interessierte Kreise uns<br />
weiszumachen versuchen, sondern werden<br />
durch zu viele Schafe überweidet. Innert<br />
wenigen Jahrzehnten hat sich die Zahl der<br />
Schafe im Alpenraum vervierfacht. Die<br />
Schafhaltung dort ist dank diesen Zuschüssen<br />
recht lukrativ, was ich aus eigener<br />
Anschauung feststellen kann. Der<br />
«Zustupf» pro Schaf würde in Neuseeland<br />
leicht für eine ganze Herde genügen. Wer<br />
nun naiverweise glaubt, jetzt müsste man<br />
wegen der Überweidung die Gelder kürzen,<br />
hat den Mechanismus der Subventionsverteilung<br />
nicht begriffen. Ganz im Gegenteil,<br />
jetzt gibt’s neue Zuschüsse fürs Einzäunen<br />
der Alpweiden!<br />
Die radikalen Sparvorschläge von Bundesrat<br />
Merz, mit denen er das Volk erschreckt,<br />
zielen z.B. auf die Bildung, den<br />
öffentlichen Verkehr oder die Lärmschutzmassnahmen<br />
bei Bahn und Strasse, aber<br />
überhaupt nicht in Richtung des oben<br />
erwähnten Subventionswahnsinns. Auf der<br />
anderen Seite will man beim Zollpersonal<br />
abbauen, obwohl dadurch riesige Einnahmenverluste<br />
resultieren würden. Wo bleibt<br />
da die Logik?<br />
Manchmal habe ich den ganz leisen<br />
Verdacht, dass bei unseren Parlamentariern<br />
und dem Bundesrat, Mut und Weisheit<br />
etwas stärker ausgeprägt sein dürften. Ist die<br />
Schweiz noch reformierbar? Ich denke ja.<br />
So stark blockiert wie in der deutschen<br />
Politik sind unsere Verhältnisse doch nicht.<br />
Es ist doch so, eigentlich gewöhnen wir uns<br />
recht schnell an Neues, selbst wenn es<br />
vorher als undenkbar und unmöglich dargestellt<br />
worden war.<br />
Die <strong>Brunegg</strong>er, wie viele Andere, mussten<br />
sich auch an ein Leben ohne eigene Post<br />
gewöhnen. Wobei die Post eben auch nicht<br />
mehr den gleichen Stellenwert hat wie<br />
früher. Die Welt ändert sich, die Schweiz<br />
auch, wenn auch ein bisschen langsamer.<br />
Unter dem Motto: «Die richtigen Dinge tun<br />
– die Dinge richtig tun», lässt sich auch<br />
Bewährtes durch eine Veränderung verbessern.<br />
Darum hoffe ich eines Tages wie bei<br />
der schulischen 5-Tage-Woche sagen zu<br />
können: Ist der Abbau des Subventionsdschungels<br />
noch ein Thema?<br />
«Innert wenigen<br />
Jahrzehnten hat sich<br />
die Zahl der Schafe<br />
im Alpenraum<br />
vervierfacht. Die<br />
Schafhaltung dort<br />
ist dank diesen<br />
Zuschüssen recht<br />
lukrativ, was ich aus<br />
eigener Anschauung<br />
feststellen kann.»
12<br />
DORFCHRONIK<br />
<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />
ANDREA URECH,<br />
SAMEDAN (AROSA)<br />
Stammeltern des<br />
Aroserzweigs: Emil<br />
und Annina Urech<br />
Bild unten:<br />
Auf den Spuren<br />
ihrer Wurzeln vor<br />
dem <strong>Brunegg</strong>er<br />
<strong>Gemeinde</strong>haus:<br />
Die Aroser Nachkommenschaft<br />
von<br />
Emil und Annina<br />
Urech<br />
Invasion in <strong>Brunegg</strong><br />
Die Urech-Sippe aus Arosa besuchte die Geburtsstätte ihrer Urahnen<br />
Wenn Sie, liebe <strong>Brunegg</strong>er und <strong>Brunegg</strong>erinnen,<br />
gegen Mittag des 8. Mai<br />
2004 zufällig eine Prozession<br />
von knapp 50<br />
Personen gesehen haben,<br />
die sich durch ihr Dorf<br />
bewegte, dann werden<br />
Sie sich vielleicht gefragt<br />
haben, was für Leute sich<br />
hier wohl nach <strong>Brunegg</strong><br />
verirrt haben mögen.<br />
Nun, verirrt hat sich<br />
niemand; im Gegenteil.<br />
Manche werden <strong>Brunegg</strong><br />
zum ersten Mal in ihrem<br />
Leben gefunden haben,<br />
für andere war es ein<br />
herzliches Wiedersehen.<br />
Für alle war es jedoch ein<br />
Zusammentreffen am Ort<br />
einer gemeinsamen Wurzel.<br />
Doch lassen Sie mich<br />
erklären.<br />
Streng genommen hat<br />
die genannte Prozession<br />
am 8. Dezember 1878 an der Schlossgasse<br />
in <strong>Brunegg</strong> begonnen. Da kam nämlich ein<br />
Knabe namens Emil zur Welt. Er war das<br />
siebte von insgesamt zwölf Kindern des<br />
Gipsers Samuel Urech und der Elisabeth,<br />
einer geborenen Wolleb. Dieser Emil,<br />
dessen Bruder Hans den älteren <strong>Brunegg</strong>ern<br />
als Gipser- und Maurermeister noch in Erinnerung<br />
sein dürfte, liess sich in der Schreinerei<br />
Renold zum Schreiner ausbilden.<br />
Dann zog es ihn in die Ferne, ins bündnerische<br />
Arosa, welches ihn nicht mehr losliess.<br />
Dort heiratete er Annina Leonhard aus<br />
Splügen, auch sie auf Arbeitssuche in den<br />
aufstrebenden Kurort eingewandert.<br />
Diese beiden, Emil und Annina, sind die<br />
Stammeltern der erwähnten Prozession vom<br />
8. Mai durch <strong>Brunegg</strong>. Zusammen hatten sie<br />
9 Kinder, von denen 7 überlebten und 4<br />
wiederum Nachkommen zeugten. Diese<br />
Nachkommen, 11 an der Zahl, hatten ihrerseits<br />
wieder 17 Kinder, von denen bereits<br />
wieder 5 Nachkommen auf der Welt sind,<br />
der jüngste gerade einmal 10 Monate. Von<br />
all diesen Nachkommen von Emil und<br />
Annina leben heute nur noch 8 in Arosa. Die<br />
anderen hat das Schicksal in die halbe<br />
Schweiz verschlagen.<br />
Aber am 8. Mai sind sie praktisch alle<br />
zum Ursprungsort ihrer Geschichte zurückgekehrt,<br />
nach <strong>Brunegg</strong>. Der einheimische<br />
Lokalhistoriker Paul Urech hat uns in<br />
Begleitung seiner Frau Ida durch <strong>Brunegg</strong><br />
geführt und uns beim Mittagessen viel Interessantes<br />
und Wissenswertes über <strong>Brunegg</strong><br />
und sein Schloss erzählt. Ein herzliches<br />
Dankeschön auch an dieser Stelle! Dank<br />
seinen kompetenten Ausführungen dürfte<br />
die Identifikation eines manchen auswärtigen<br />
Urech-Nachkommen mit seiner Heimatgemeinde<br />
gewachsen sein. Gut möglich,<br />
dass dies den einen oder anderen wieder<br />
einmal zu einem Besuch am Fuss des Chestenberges<br />
veranlasst.
SEPTEMBER 2004<br />
DORFCHRONIK 13<br />
Zurück zu den Wurzeln<br />
Ein Bericht von Ida und Paul Urech, sie leiteten die Urech-Exkursion<br />
Ende Januar 2004 telefonierte mir Herr<br />
Andrea Urech, Sekundarschullehrer aus<br />
Samedan. Er erklärte mir, seine Verwandtschaft<br />
habe ihre Wurzeln in <strong>Brunegg</strong>. Der<br />
Grossvater, Emil Urech, aus Arosa, sei 1878<br />
an der Schlossgasse in <strong>Brunegg</strong> geboren.<br />
Nun möchte er, Andrea Urech, für die Nachkommen<br />
des Emil Urech am 8. Mai 2004<br />
ein Verwandten-Treffen in <strong>Brunegg</strong> organisieren.<br />
Als <strong>Brunegg</strong>er Bürger und im Dorf aufgewachsen,<br />
sollte ich an diesem Treffen das<br />
Dorf <strong>Brunegg</strong> und auch mein Dorfchronik-<br />
Buch vorstellen. Diese Anfrage war eine<br />
grosse Ehre für mich und meine Frau. Mit<br />
Freude sagte ich zu.<br />
Besammlung zum Rundgang durchs Dorf<br />
war um 10 Uhr beim Restaurant «Zu den<br />
drei Sternen». Der Umgang durchs Dorf mit<br />
rund 50 Teilnehmern, führte uns von der<br />
Turnhalle zum Schulhaus und bis zur<br />
Kirche. Auf dem Friedhof ist unter anderem<br />
Hans Urech, ein Verwandter aus Zürich<br />
bestattet. Meine Frau Ida und ich erzählten<br />
die Entstehungs-Geschichte von Kirche und<br />
Friedhof.<br />
Beim <strong>Gemeinde</strong>haus begrüsste <strong>Gemeinde</strong>rätin<br />
Beatrice Bosshart den aussergewöhnlichen<br />
Besuch und fotografierte die<br />
beachtliche Urech-Gruppe für die «Lupe».<br />
Die Gäste waren beeindruckt von diesem<br />
Empfang und rühmten die sauberen und<br />
gepflegten öffentlichen Anlagen.<br />
Beim Waschhüsli erzählte ich von dessen<br />
Entstehung, vom Feuerweiher, vom<br />
Schlachthüsli und dem ehemaligen Spittel.<br />
Derweil gesellte sich auch Altgemeindeammann<br />
Walter Renold zu uns. Ihn durfte ich<br />
als Initianten von Friedhofanlage und<br />
Kirche vorstellen. Passend zum Geschehen,<br />
hatte auch er eine Geschichte auf Lager, die<br />
einen Bezug zum Aroserzweig der Urechs<br />
hat. Walter Renold erzählte uns, dass der<br />
Schreinermeister und Inhaber einer Schreinerei<br />
in Arosa, Emil Urech, bei seinen<br />
Vorfahren in <strong>Brunegg</strong> den Schreinerberuf<br />
erlernt hatte.<br />
Es gab noch manches in <strong>Brunegg</strong> zu<br />
sehen, das unvergessen bleiben wird. Nach<br />
dem vorzüglichen Mittagessen konnte ich<br />
mein Buch vorstellen und Fragen beantworten.<br />
Am meisten interessierte die Gäste, auf<br />
Grund meiner Nachforschungen, wie die<br />
Namen «Urech» und «<strong>Brunegg</strong>» entstanden<br />
sind und wie und weshalb die Urechs und<br />
Renolds einmal Ortsbürger wurden.<br />
Es war eine Freude mit einem so interessierten<br />
Publikum zu diskutieren.<br />
Meine Frau und ich möchten allen,<br />
besonders auch den Initianten, für den<br />
schönen Tag recht herzlich danken. Wir<br />
hoffen, dass wir dem einen oder anderen<br />
wieder einmal begegnen.<br />
Wir wünschen allen recht gute Gesundheit<br />
und grüssen herzlich<br />
Ida und Paul<br />
FOTO: ARMIN UND GRET URECH AROSA<br />
Bild links:<br />
Der Stammvater Emil des<br />
Aroser Urech-Zweigs<br />
ist in diesem Haus<br />
aufgewachsen.<br />
Beim genauen Hinschauen<br />
erkennt man jenes Haus,<br />
das noch heute an der<br />
Schlossgasse steht.<br />
(Einmündung Sandhübel)<br />
Zum Schloss<br />
führte damals nur ein<br />
schmaler Kiesweg.<br />
(vorne im Bild)<br />
Das Haus war ursprünglich<br />
mit Stroh bedeckt, was die<br />
Dachform noch deutlich zu<br />
erkennen gibt.
14<br />
GRATULATION<br />
<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />
Hulda Furter<br />
Ein unzertrennliches Gespann: Hulda Furter und <strong>Brunegg</strong><br />
Eine achtzigjährige Treue zum Heimatdorf<br />
Hulda Furter ist eine waschechte <strong>Brunegg</strong>erin.<br />
Hier geboren und aufgewachsen,<br />
ist sie entsprechend tief mit dem Dorf verwurzelt.<br />
«Ich konnte mir nie vorstellen,<br />
irgendwo anders zu leben», bekennt<br />
sie an ihrem achtzigsten Geburtstag.<br />
Die Schule besuchte sie beim<br />
legendären Lehrer Theo Rätzer, der<br />
von 1931 bis 1972 an unserer Dorfschule<br />
unterrichtete.<br />
Das junge, der Schule entwachsene<br />
Mädchen Hulda Urech, absolvierte<br />
ein Haushaltjahr in Lenzburg.<br />
Mit einem anschliessenden Welschlandaufenthalt,<br />
den ihre <strong>Brunegg</strong>er Seele<br />
allerdings nicht ganz ohne Heimweh<br />
überstand, holte sie sich die gewünschten<br />
Französischkenntnisse. In den weiteren<br />
Jahren vertiefte sie ihre Lebenserfahrung<br />
über Arbeitsstellen im Büro und Verkauf.<br />
Im Jahre 1946 heiratete sie Hans Bühler.<br />
Der Nachwuchs liess nicht lange auf sich<br />
warten. Mit den beiden Kindern Therese<br />
(1947) und Hansruedi (1949) wurde die<br />
Familie vollständig.<br />
Durch einen tragischen Arbeitsunfall mit<br />
tödlichem Ausgang, im Jahr 1963, wurde<br />
der Familie der Ehemann und Vater jäh<br />
entrissen. Schlagartig änderte sich das<br />
Leben für Hulda Bühler. Die knapp 40-<br />
jährige Frau musste fortan für den Lebensunterhalt<br />
der dreiköpfigen Familie alleine<br />
aufkommen. Bei den Firmen Knecht und<br />
C&A fand sie die gewünschte Beschäftigung.<br />
Mit gut 60 Jahren schloss Hulda Bühler<br />
eine neue Freundschaft mit Ernst Furter. Die<br />
beiden heirateten und genossen während 10<br />
Jahren eine erfüllte, glückliche Zeit. Leider<br />
verstarb ihr Mann dann; es begann erneut<br />
eine Zeit der Trauer für Hulda Furter.<br />
Alleine fühlte sie sich jedoch nie. Ihre<br />
Liebe zum Dorf <strong>Brunegg</strong> hat sie auch auf<br />
ihre Kinder übertragen. Beide wohnen im<br />
Nachbarhaus, da wo auch sie ihre Kinder<br />
grossgezogen hat. Ihre Enkelkinder Patrick,<br />
Tanja und Melanie, sowie Ramona und<br />
Ronny sorgten schon oft für manche kurzweilige<br />
Stunde.<br />
Die junggebliebene Jubilarin kann auf ein<br />
ausgefülltes Leben zurückblicken. Durch<br />
ihre verschiedenen Vorlieben und Hobbys<br />
hielt sie sich körperlich und geistig fit; war<br />
sie doch Mitglied im Frauengesangsverein<br />
Möriken, in der Gymnastikgruppe oder im<br />
Stiftungsrat Kirche. Sie gehört dem Landfrauenverein<br />
an und bereichert nach wie vor<br />
durch ihre lebendige, fröhliche Art den<br />
Kreis ihrer Mitmenschen. Davon konnte<br />
sich auch eine Delegation des <strong>Gemeinde</strong>rats<br />
überzeugen, als diese am 12. Mai den<br />
beliebten VOLG-Früchtekorb mit den<br />
besten Glückwünschen überreichte.<br />
Nochmals aus dieser Warte: Alles Gute,<br />
liebe Hulda Furter, auch vom Redaktions-<br />
Team der <strong>Brunegg</strong>er Lupe!<br />
(bea)<br />
Bild rechts: Gesamtschule<br />
mit Lehrer Theo<br />
Rätzer und den Kindern<br />
von Hulda Furter-Bühler<br />
Alle unten aufgeführten<br />
Personen wohnen heute<br />
noch in <strong>Brunegg</strong><br />
Hinterste Reihe v. links:<br />
6. Hansruedi Bühler<br />
3. Kari Schaffner<br />
1. Kurt Urech<br />
Mittlere Reihe v. rechts:<br />
1. Brigitte Huwiler -<br />
Renold<br />
2. Peter Moser<br />
Vordere Reihe v. rechts:<br />
2. Therese Bühler<br />
5. René Urech<br />
6. Roland Hauri
SEPTEMBER 2004<br />
GRATULATION 15<br />
Viel Besuch zum 50-Jahre Jubiläum am «Tag der offenen Tür»<br />
Mitarbeiter, Angehörige und die <strong>Brunegg</strong>er Bevölkerung waren zum Fest der Türenfabrik geladen<br />
Seit der Firmengründung 1954 ist die<br />
Türenfabrik <strong>Brunegg</strong> AG dank innovativer<br />
Geschäftsführung zum Schweizer<br />
Marktleader herangewachsen. Auch im Ausland<br />
ist man auf die <strong>Brunegg</strong>er Qualität aufmerksam<br />
geworden; die Firma konnte sich<br />
im grenznahen Raum einen erweiterten<br />
Marktzugang beschaffen.<br />
Einen Einblick in diese 50-jährige Erfolgsgeschichte<br />
ermöglichte die Türenfabrik<br />
am «Tag der offenen Tür», wo sich die<br />
Besucher über zahreiche Stellwände und<br />
Filmsequenzen orientieren konnten. Unzählige<br />
Interessierte nutzten die Möglichkeit,<br />
sich über die Unternehmenskultur, die<br />
Firmenstrategie und -geschichte sowie über<br />
den Türenbau zu informieren.<br />
Wohlwollende Preise, wie vor 50 Jahren,<br />
lockten eine grosse Zahl Gäste in die Festwirtschaft.<br />
Ein gelungener Anlass wird als<br />
positives Ereignis in die Firmengeschichte<br />
eingehen!<br />
(bea)<br />
Camions, gefertigt in Sepp’s Bastelstunde.<br />
Jung und alt amüsierten sich am Jubiläumsfest der Türenfabrik.<br />
Eine unerwartete Geburtstagsüberraschung für Johanna Wegmüller<br />
Grosse Freude für Johanna Wegmüller:<br />
Am 20. Mai dieses Jahres erhielt sie<br />
Besuch von drei «jungen Herren» mit je<br />
einer Rose. Dominic Siegenthaler (rechts<br />
vorne) hatte in der «Lupe» vorigen Jahres<br />
gelesen, dass Frau Wegmüller am selben<br />
Tag Geburtstag feiert wie er.<br />
Zusammen mit Lucas und Oliver wollte er<br />
daher die Jubilarin an diesem gemeinsamen<br />
Ehrentag besuchen. Die Freude war gross<br />
als Johanna Wegmüller an ihrem 86.<br />
Geburtstag den unerwarteten Rosenkavalieren<br />
die Türe öffnete. Gegenseitig prostete<br />
man sich auf ein neues Lebensjahr zu. (bea)
16<br />
<strong>BRUNEGGER</strong> AUTOREN<br />
<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />
Das kreative Ergebnis verschiedener <strong>Brunegg</strong>er Autoren…<br />
Kommissar Scharfauge und die verschwundenen Bleistifte<br />
Text und Zeichnungen von Janosch Brühlmeier<br />
An einem normalen Montag stand<br />
Kommissar Scharfauge auf. Er zog sich<br />
an und zog seine Brille an! Seine Mutter<br />
rief: Kommissar Scharfauge, Frühstück ist<br />
fertig! Kommissar Scharfauge ging zum<br />
Frühstück. Er ass ein Brot. Dann ging er in<br />
die Schule.<br />
Er hatte bei Frau Süess Schule. Frau Süess<br />
fragte: Kommissar Scharfauge, weisst du<br />
wo alle meine Bleistifte hingekommen sind?<br />
Nein, aber ich werde es herausfinden! Also<br />
fing der Fall an.<br />
Ich durchsuchte alle<br />
Schränke, alle Schubladen,<br />
alle Schulbänke und den<br />
ganzen Boden. Ich fand nur<br />
den Bleistift von Alex, mehr<br />
nicht. Irgendeine Spur muss es<br />
doch geben, oder?<br />
Ich blieb die ganze Nacht im<br />
Schulzimmer. Es kam eine<br />
Maus und ich sah einen Maskierten.<br />
Ich sah nicht, ob es<br />
ein Mann oder ein Junge war...<br />
Am nächsten Tag sagte ich es<br />
der Lehrerin.<br />
Oh. ich habe noch ganz vergessen meinen<br />
Hund vorzustellen. Er heisst: Bobi Brühlmeier<br />
Lüscher! Unterschrift: Bobi.<br />
Schade, Bobi war leider nicht zu Hause.<br />
Nun wieder zur Hauptgeschichte zurück:<br />
Ich bekam frei. Ich sammelte Fussspuren.<br />
Ich bekam richtigen Hunger, also ging ich<br />
nach Hause. Meine Mutter kochte Pizza. Sie<br />
war sehr fein, ich habe eine ganze und eine<br />
halbe Pizza verdrückt. Danach ging ich in<br />
mein Zimmer und dachte nach, was ein<br />
Detektiv fast jedes Mal tut.<br />
Am nächsten Tag fragte ich alle Lehrer<br />
und Lehrerinnen, wer letzte Nacht im Schulzimmer<br />
war.<br />
Frau Süess sagte: «Ja, ‘Wädi’ musste noch<br />
das Brünneli flicken.» «Aber wieso in der<br />
Nacht»? fragte ich sie. «Weil in der Nacht<br />
fast niemand Wasser braucht.» Aber vielleicht<br />
ist es ja eine Maus, die Hunger hat?<br />
Ich ging nach Hause und dachte nach.<br />
Etwa eine halbe Stunde später rief meine<br />
Mutter: «Essen ist fertig!» Ich ging an den<br />
Tisch. Es gab Lasagne. Sie war köstlich.<br />
Meine Mutter macht die Lasagne immer<br />
selbst. Dieses Mal hatte ich am meisten<br />
Hunger.<br />
Nach dem Essen ging ich in mein Zimmer<br />
und las an meinem 500-seitigen Krimi<br />
weiter. Ich bin erst auf Seite zweihundertundelf,<br />
das ist nur etwa ein Viertel davon.<br />
Danach ging ich ins Bett.<br />
Um sieben ging der Wecker los. Ich zog<br />
mich an und zog meine Brille an. Dann ging<br />
ich an den Tisch, ich ass dieses Mal Cornflakes<br />
mit viel Milch.<br />
Heute war ein besonderer Tag, denn es<br />
war Pfingsten. Das ist ein Glückstag für<br />
mich, denn ich muss an Pfingsten keine<br />
Fälle lösen.<br />
Also ging ich in die Badi. Ich<br />
machte den Hintersalto und ich<br />
schwamm acht Runden. Dann<br />
ging ich nach Hause, denn es<br />
war schon 12 Uhr und ich hatte<br />
Hunger. Heute war es so heiss,<br />
dass meine Mutter nichts<br />
kochte, aber es gab ein Waldfest!<br />
Ein Waldfest ist Brot mit<br />
Wurst. Ich war so müde, dass<br />
ich in mein Zimmer ging und<br />
an meinem 500-seitigen Krimi<br />
weiterlas.<br />
Es war schon acht Uhr, als<br />
ich aufhörte zu lesen. Ich hatte<br />
gar keinen Hunger, also ging<br />
ich ins Bett. Am nächsten Tag klingelte das<br />
Telefon. Ich nahm ab.<br />
Oh, ich muss euch noch etwas ausrichten:<br />
Meine Mutter ist in den Ferien!<br />
Also, ich nahm ab, es war Frau Süess. Sie<br />
brauchte einen Bleistift, und es hatte keine<br />
mehr da. «Du musst den Fall sofort lösen!»<br />
«Ja, Ich bin schon unterwegs.»<br />
Ich zog mich an und zog meine Brille an<br />
und ging in die Schule.<br />
Auf dem Weg kam mir in den Sinn: Als<br />
ich Fussspuren gesucht hatte, fand ich Mäusespuren<br />
– Mäuse müssen es gewesen sein!<br />
Ich war in Frau Süess' Zimmer. Ich sah<br />
eine Maus ins Mausloch springen. Ich sägte<br />
mit einer Säge ein grösseres Loch und ging<br />
auch ins Loch. Dort lagen alle Bleistifte! Ich<br />
sammelte sie alle ein und brachte sie Frau<br />
Süess.<br />
Sie schlug in die Hände und bedankte<br />
sich.<br />
The end<br />
Janosch Brühlmeier ist 10 Jahre alt. Er hat diesen<br />
Krimi im letzten Schuljahr, in der dritten Klasse<br />
geschrieben.<br />
(Lehrerin: Anita Zipfel)
SEPTEMBER 2004<br />
<strong>BRUNEGGER</strong> AUTOREN 17<br />
…vom Drittklässler bis zum Senioren<br />
Mit der Zeitmaschine zurück in die Ritterzeit<br />
von Silvan Erdin<br />
Heute, es ist der 16. August, habe ich<br />
Geburtstag. Meine Familie und ich, wir<br />
gehen nach Luzern in das Verkehrshaus.<br />
Nach etwa einer Stunde Autofahrt kommen<br />
wir in Luzern an.<br />
Wir gehen zuerst in die Flughalle, dort<br />
fällt mir ein Apparat auf, der mich aber<br />
nicht weiter begeistert. Danach gehen wir<br />
durch die anderen Hallen. Zum Schluss aber<br />
gehen wir nochmals zu diesem komischen<br />
Apparat zurück. Diesmal aber hat er eine<br />
andere Farbe als vorhin. Jetzt nimmt es uns<br />
wunder, was dahinter steckt. Jasmin überschreitet<br />
zuerst die Abschrankung, die<br />
anderen der Familie erst später, ich ganz am<br />
Schluss. Mami sagt, dass wir auf drei alle<br />
reingehen sollen. Wir zählen: «l 2 und 3»<br />
und «schwups» werde ich ein Ritter, Jasmin<br />
eine Edeldame, Papi ein Burgherr und Mami<br />
eine Magd.<br />
Ich meldete mich sofort beim Burgherrn<br />
an. Ich wusste ja nicht , dass mein Vater der<br />
Burgherr war. Jasmin sass auf einem Sitz<br />
und Mama nahm Kochkurse. Am Abend<br />
dieses ersten Tages waren alle sehr müde.<br />
Ich musste erst nach fünf Tagen in das Rittertraining.<br />
Ich verbesserte das Können mit<br />
Pfeil und Bogen, Waffe und Speer. Am<br />
Abend gab es ein grosses Fest auf der Burg.<br />
An einem schönen Sommermorgen kam<br />
plötzlich eine Kriegserklärung von den<br />
Bösen. Es stand geschrieben, dass sie<br />
morgen angreifen würden. Jetzt ging alles<br />
sehr schnell. Die Rüstungen wurden aus der<br />
Rüstungskammer geholt, die Pferde aus den<br />
Ställen genommen. Die «Gold-Trompeten»<br />
(Feinde) kamen um ein Uhr nachts den Berg<br />
hinauf und beschossen unsere Burg. Ich<br />
stand in einem Gebüsch direkt hinter den<br />
«Gold-Trompeten». Plötzlich stiess der<br />
Burgherr ins Horn und alle griffen an. Wir<br />
schlugen die «Gold-Trompeten» in die<br />
Flucht. Am Abend war ein riesiges Fest in<br />
der Burg geplant, und ich wurde zum<br />
Burgherrn gewählt. Am nächsten Morgen<br />
wurden wir wieder in die Gegenwart<br />
gezaubert.<br />
Jetzt fahren wir vom Verkehrshaus wieder<br />
nach Hause zurück. Auf dem Heimweg<br />
essen wir noch etwas im «Fressbalken». Ich<br />
sehe mich im Spiegel an und sehe 40 Jahre<br />
älter aus.<br />
Leider war das alles nur ein Traum mit<br />
dieser Zeitmaschine!<br />
Die Ritterzeit des Mittelalters wird besonders spannend, wenn man<br />
sie, wie die <strong>Brunegg</strong>er Mittelstufenschüler letzten Sommer, in einer<br />
echten Burg spüren darf. Bewohnerin Elsie von Salis erzählte die<br />
historischen Hintergründe des Schlosses. Das mittelalterliche<br />
Schloss und die Ritterzeit beflügelte die Fantasie der Schüler, die<br />
einen schrieben ihre eigene Geschichte dazu; lauter tolle Stories –<br />
alle konnten wir leider nicht abdrucken.<br />
Silvan Erdin ist 12 Jahre alt. Er hat diese Geschichte im letzten Schuljahr, in der<br />
fünften Klasse geschrieben. (Lehrerin: Eva Steiner)<br />
Wer?<br />
Wer zieht mit charismatischem Geblände<br />
und hoher Ladung durch das Land?<br />
Wer macht die Nacht manchmal zum Tage<br />
und bleibt für uns unerkannt?<br />
Wer zieht mit lärmigem Getöse,<br />
oft rollend, grollend durch die Nacht?<br />
Und wer verbirgt sich in dem Sturmwind,<br />
der tobend uns oft Angst und Sorgen macht?<br />
Wer?<br />
Das Gedicht hat uns Alfred Renold (83), Egliswil zugestellt, der in <strong>Brunegg</strong> aufgewachsen<br />
ist. Er hat mehrere Musikstücke komponiert und Lieder geschrieben.<br />
Hirnrissig<br />
Dieses kleine, mikrige Menschenhirn<br />
denkt nur von heute bis morgen<br />
denkt nur an Profit<br />
vergewaltigt ein ganzes System<br />
zerstört das intuitive Netz<br />
unterdrückt das empfindende Ich<br />
gefährdet den Frieden<br />
bedroht die Umwelt und<br />
nimmt dem Menschen die Grösse!<br />
FOTO: EVA STEINER<br />
Diese Zeilen stammen aus der Feder der Redaktorin (53), die so dem Entsetzen<br />
über den grauenvollen (Psycho)-Terror der heutigen Zeit Ausdruck gibt.
18<br />
ZEIT ZUM NACHDENKEN<br />
<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />
<strong>Brunegg</strong> wird immer von einem guten Geist beseelt sein<br />
Warum beinahe alle guten Geister das Dorf <strong>Brunegg</strong> verlassen hatten<br />
BEATRICE BOSSHART<br />
«Nahezu alle waren<br />
ausgerückt, um<br />
an einer Ideenkonferenz<br />
zur<br />
Förderung des<br />
Dorf- und des<br />
Weltfriedens<br />
teilzunehmen.»<br />
Gerade rechtzeitig – gerade als im Dorf<br />
die Vermutung laut wurde, dass <strong>Brunegg</strong><br />
von allen guten Geistern verlassen sei,<br />
da erwachte das kleine Schlossgespenst, das<br />
seit Jahrhunderten auf der <strong>Brunegg</strong>er Burg<br />
wohnt. Es gehört der Gattung der guten<br />
Geister an. Obwohl es eher klein ist, hat sein<br />
Geist eine riesige Ausstrahlung. Nie hätten<br />
böse Geister eine Chance gehabt, in sein<br />
Territorium einzudringen. Übrigens, der<br />
<strong>Brunegg</strong>er Geist ist weltberühmt. Immer<br />
wieder können ihn die Menschen spüren,<br />
seien es die Besucher im Schloss oder die<br />
Leser der weltklugen Bücher des verstorbenen<br />
Professors und Schlossherrn.<br />
Ab und zu, wenn es zu langweilig ist,<br />
versinkt das Schlossgespenst in einen tiefen<br />
Schlaf. Eine alte weise Eule, die auf dem<br />
Dachboden der Burg wohnt, übernimmt<br />
dann jeweils den Weckdienst. Drei langanhaltende<br />
kräftige «Uhhhuuuu!» sind für das<br />
Gespenstchen das Zeichen, dass es Zeit ist<br />
aufzustehen.<br />
Der betagte Uhu hat ein enormes Gedächtnis,<br />
er speichert alles in seinem Hirn, was<br />
für den guten Geist wichtig ist. So kennt er<br />
seit dem Jahr 2003, als Heinz Binder die<br />
Schlossband gründete, den laufenden<br />
Spielplan des Jugendensembles. Immer<br />
dann, wenn die Schlossband musiziert oder<br />
wenn böse Geister in der Nähe sind, weckt<br />
die Eule den Burggeist.<br />
Diesmal war es im wahrsten Sinn des<br />
Wortes ein böses Erwachen für das kleine<br />
Gespenst. Mit Schrecken stellte es fest, dass<br />
seine Verbündeten, die guten Geister vom<br />
Dorf, ausgeflogen waren. Nahezu alle waren<br />
ausgerückt, um an einer Ideenkonferenz zur<br />
Förderung des Dorf- und des Weltfriedens<br />
teilzunehmen. In der Schule beispielsweise,<br />
war der hinterste und letzte gute Geist ausgeflogen.<br />
Übrig blieben nur die kleinen<br />
ekligen Plaggeister und die luziferschen Stichelgeister.<br />
Diese hatten nun ein leichtes<br />
Spiel, sie verteilten Seitenhiebe, spritzten<br />
Gift und trafen oft sogar mitten ins Herz.<br />
Mit Vorliebe attackieren sie erwachsene<br />
Menschen. Ein besonders aggressives Exemplar<br />
hatte gar den Teufel an die Wandtafel<br />
gemalt. All dies hatte zur Folge, dass<br />
es unheimlich hämisch durch die Lüfte<br />
klirrte – grauenerregend – gerade so, als ob<br />
etwas in die Brüche ginge.<br />
Aufgeschreckt durch diesen lautstarken<br />
Tumult, wischte sich unser Gespenst die<br />
letzten Spuren Müdigkeit und auch einige<br />
Tränen des Entsetzens aus den Augen. Es<br />
liess durch sein lautes Gähnen schaurige<br />
Töne durch das alte Schlossgemäuer hallen;<br />
kein schlechter Geist hätte sich jetzt in sein
SEPTEMBER 2004<br />
ZEIT ZUM NACHDENKEN 19<br />
Revier getraut. Dann richtete es sich auf und<br />
blickte ins Tal bis hinunter zum Schulhaus.<br />
Sein Ziel im Visier, flitzte es im Hui den<br />
Schlosshügel hinunter und flog direkt durch<br />
das Fenster ins Musikzimmer, wo sich die<br />
Schlossband bereits zum Spielen aufgestellt<br />
hatte.<br />
Kaum waren die ersten Takte Musik gespielt,<br />
erfüllte sich das Schulhaus mit Friede<br />
und Freude. Das Publikum und die Mitglieder<br />
der Schlossband gerieten dabei ganz in<br />
den Bann der geheimnisvollen Kraft. Die<br />
gemütvollen Klänge der Band vertrieben<br />
schlagartig all die miesen Geister. So kam<br />
es, dass dank der Schlossband und ihrem<br />
Gespenst ein guter Geist über dem Examen<br />
herrschte.<br />
Selbst das schmerzliche Abschiednehmen<br />
wurde dadurch erträglicher. Die Lehrerin<br />
Brigitte Süess, sowie Elisabeth Vollmer, die<br />
Lehrerin für Textiles Werken, die volle 40<br />
Jahre <strong>Brunegg</strong> die Treue hielt, verliessen<br />
Ende Schuljahr unsere <strong>Gemeinde</strong>.<br />
Unsere Mittelstufenlehrerin verabschiedete<br />
sich wie alle Jahre von ihren Fünftklässlern<br />
mit einer Rose. Doch leider<br />
mussten ihr auch die restlichen Schüler Ade<br />
sagen. Nicht ganz einfach, denn schliesslich<br />
war man eine gute Zeit zusammen durch<br />
dick und dünn gegangen. Nach sechs erfolgreichen<br />
Jahren an unserer Primarschule<br />
wählte Eva Steiner einen neuen Weg für ihre<br />
Zukunft. Kein Wunder, dass auch einige<br />
Tränen geflossen sind – nicht nur bei den<br />
Schülern.<br />
Die aufmunternden Melodien der Schlossband<br />
jedoch, erhellten die tristen Momente.<br />
Tröstlich wenigstens, dass Eva Steiner<br />
<strong>Brunegg</strong> unter dem Einfluss eines guten<br />
Geistes verlässt, so werden wir sie in Erinnerung<br />
behalten!<br />
Herzlichen Dank für deine wertvolle<br />
Arbeit, liebe Eva Steiner – alles Gute für<br />
deine Zukunft, möge der gute Geist dich auf<br />
deinem weiteren Lebensweg begleiten!<br />
Aufmunternde Worte: Eva Steiner verabschiedet ihre Fünftklässler.
20<br />
ZEIT ZUM NACHDENKEN<br />
<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />
Jean Michel Cina,<br />
Nationalrat CVP:<br />
«Kinder müssen<br />
bereits in der Familie<br />
die Regeln des<br />
Zusammenlebens<br />
lernen. Sie haben<br />
aber auch gegenüber<br />
der Gesellschaft<br />
Pflichten: Respekt<br />
gegenüber Mitmenschen,<br />
darf<br />
auch von Kindern<br />
erwartet werden.<br />
Kinderpolitik ist ein<br />
Teil der Gemeinwesenpolitik.<br />
Eine<br />
umfassende Kinderpolitik<br />
besteht aus<br />
einer Politik für<br />
Kinder, einer Politik<br />
mit Kindern und<br />
einer Politik von<br />
Kindern.»<br />
Als die Eltern noch Lehrpersonen und Abwart unterstützten<br />
Michael Dähler, Radio DRS<br />
In früheren Zeiten haben die Völker<br />
Könige gehabt, die sie regiert haben. Nur<br />
ein Volk hat keinen König gekannt. In<br />
diesem Volk haben die Eltern regiert. Sie<br />
haben sich gegenseitig unterstützt, sie haben<br />
Regeln aufgestellt, die ihnen in der Erziehung<br />
Halt gegeben haben. Sie haben<br />
gewusst, dass für das Wachsen und Grosswerden<br />
nicht nur die Ernährung sondern<br />
auch der Schlaf wichtig ist. Sie haben auch<br />
gewusst, dass die Kinder Leitplanken brauchen,<br />
um später in der grossen Gemeinschaft<br />
des Volkes selbstständig Verantwortung<br />
zu übernehmen.<br />
Darum haben sie zum Beispiel festgelegt,<br />
dass die Kinder am Abend nach neun Uhr<br />
draussen auf der Strasse nichts mehr zu<br />
suchen haben. Sie gehören nach Hause ins<br />
Bett. Es war den Eltern auch klar, dass sie<br />
ihnen für das Znüni und Zvieri in der Schule<br />
auch etwas Gesundes mitgeben, einen Apfel<br />
oder ein Stück Brot. Die Eltern legten Wert<br />
darauf, dass die Kinder die Erwachsenen<br />
grüssen und umgekehrt natürlich auch, dass<br />
sie im Bus oder im Tram Sitzplätze freigeben,<br />
wenn ältere Leute stehen müssen. Es<br />
wäre auch nie in Frage gekommen, dass<br />
Kinder ihre Mütter geschlagen hätten oder<br />
Erwachsene angelogen hätten: einmal und<br />
dann hätte es eine unvergessene Quittung<br />
bekommen. Wenn die Kinder nicht mehr<br />
gewusst haben, dass der Abfall in den Abfalleimer<br />
gehört und nicht einfach auf den<br />
Boden, dann hätten sie das Schulhaus eine<br />
Woche lang selber geputzt.<br />
Überhaupt: Die Eltern haben die Lehrer,<br />
die Lehrerinnen und den Hauswart voll<br />
unterstützt. Es war erstaunlich, was die<br />
Eltern-Solidarität für Früchte trug: Nicht<br />
nur die Schulhäuser waren sauber, nein das<br />
ganze Dorf oder die ganze Stadt. Es hat sich<br />
sogar in den anderen Völkern herum gesprochen,<br />
es sei bei keinem Volk so freundlich<br />
und angenehm zu leben, wie bei dem, wo<br />
die Eltern regierten!<br />
Da hat auf einmal ein Virus angefangen<br />
zuzuschlagen: «Strenge Mütter» oder «konsequente<br />
Väter» war zum Schimpfwort geworden.<br />
Den Kindern alles durchgehen<br />
lassen, war «IN» geworden. Auch wurde<br />
ständig an der Lehrerschaft und am Hauswart<br />
«herumgenörgelt». Für den Abfall<br />
waren ja schliesslich die Hauswarte und die<br />
Kehrichtmänner da! Die Gesundheit der<br />
Kinder wurde immer schlechter: Sie haben<br />
fast nur noch Süsses geschleckt, Gemüse<br />
haben sie verschmäht und dabei wurden sie<br />
immer dicker und kränklicher, das Dorf und<br />
die Stadt immer verschmutzter und verschmutzter,<br />
überall an den Fassaden und<br />
öffentlichen Gebäuden Schmierereien und<br />
Anstand hat man auch nicht mehr gekannt!<br />
Die Kinder haben ihre Mütter geschlagen<br />
und die haben geschwiegen. Die Eltern<br />
wurden hilfloser und hilfloser, viele fürchteten<br />
sich schon vor ihren eigenen Kindern.<br />
Und wenn die Eltern nicht wieder solidarisch<br />
geworden sind, dann lebt dieses Volk<br />
noch heute in der lieblosen Sauerei!!
SEPTEMBER 2004<br />
SCHULE 21<br />
Examen: Schüler bewiesen Organisationstalent<br />
Mit Unterstützung und Motivation ihrer<br />
Lehrerinnen organisierten die Schüler<br />
einen lebendigen Jahresrückblick. Kurzerhand<br />
wurde das Schulhaus zu einem interessanten<br />
Informations- und Erlebniszentrum<br />
umfunktioniert. Auf charmante und witzige<br />
Art wurden die Besucher durch die Schüler<br />
aktiv in das Geschehen einbezogen.<br />
Zu guter Letzt durfte natürlich der musikalische<br />
Stolz unserer Schule nicht fehlen:<br />
Die Mitglieder der Schlossband begleiteten<br />
diesen Anlass mit ihrem unbeschwerten<br />
Musizieren und ernteten, wie üblich,<br />
tosenden Applaus.<br />
(bea)<br />
Die Unterstufe mit Lehrerin Anita Zipfel im Einsatz.<br />
Die Kompasskonstruktion unter Schüleranleitung<br />
faszinierte.<br />
Mathematikposten: Hier waren knifflige Aufgaben zu lösen.<br />
Geheimnisvolle Küche: Joghurtkreationen zum Degustieren.
22<br />
SCHULE<br />
<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />
Spannendes Praktikum von März bis Juni bei Eva Steiner<br />
Die beiden Praktikanten berichten über ihre Erfahrungen an der <strong>Brunegg</strong>er Mittelstufe<br />
JESSICA FEDERER UND<br />
DANIEL METTAUER<br />
Wir, Jessica Federer (21 Jahre alt) und<br />
Daniel Mettauer (40 Jahre jung)<br />
absolvierten bei Eva Steiner und ihrer<br />
Klasse in <strong>Brunegg</strong> ein Schulpraktikum, das<br />
sich ab März 2004 jeweils am Dienstag über<br />
insgesamt 16 Wochen hinweg zog. Ziel des<br />
Praktikums war es, dass wir theoretische<br />
Grundlagen des Unterrichts praxisnah<br />
umsetzen konnten.<br />
Für uns beide war es das erste Mal, dass<br />
wir eine vierte und fünfte Klasse gemeinsam<br />
unterrichteten. Entsprechend bestand<br />
am Anfang ein gewisses Flattern im<br />
Bauch, das sich aber schnell wieder legte.<br />
Es war und ist eine lehrreiche Erfahrung,<br />
zwei Stufen gleichzeitig beobachten und<br />
unterrichten zu dürfen, denn man erhält eine<br />
objektive Sichtweise über vorhandene<br />
Unterschiede aber auch Annäherungspunkte<br />
bezüglich Niveau und Entwicklungsstand<br />
der einzelnen Kinder. Zudem ist der soziale<br />
Aspekt dieser Art von Gesamtklassenunterricht<br />
nicht zu unterschätzen.<br />
Es war für uns eine interessante Herausforderung,<br />
dass uns Eva Steiner zusätzlich<br />
Gelegenheit bot, nebst den vorgeschriebenen<br />
Lektionen auch Sondereinsätze zu<br />
leisten. Dazu zählten Aufsätze korrigieren,<br />
Turnstunden erteilen, Diktate schreiben wie<br />
auch gemeinsame Ausflüge zu unternehmen.<br />
Unvergesslich wird der «Besuch bei<br />
Frau von Salis» bleiben, welche als galante<br />
Gastgeberin hoch über <strong>Brunegg</strong> die ganze<br />
Klasse auf ihrem Schloss empfangen hatte.<br />
Auch die Exkursion zum Schloss Hallwil<br />
oder die Schulreise nach Engelberg werden<br />
wir in bester Erinnerung behalten.<br />
Die Fachhochschule Pädagogik (ehemals<br />
HPL) führt seit August 2003 mit insgesamt<br />
vier Klassen den ersten dreijährigen Ausbildungsgang<br />
für zukünftige Primarschullehrer<br />
durch. Es sind eine ganze Reihe markanter<br />
Punkte, welche dieses völlig neu konzipierte<br />
Studium gegenüber der bisher üblichen<br />
zweijährigen Ausbildung zu bieten hat.<br />
Näher darauf einzugehen würde den<br />
Rahmen der uns gegebenen Textvorgabe für<br />
den Bericht in der «Lupe», aber vor allem<br />
Ihre Lesegeduld mit grosser Wahrscheinlichkeit<br />
sprengen. So laden wir sie alle<br />
herzlich ein, sich auf der offiziellen<br />
Webseite:<br />
www.fh-aargau.ch<br />
ein Bild über den neuen Lehrgang zu verschaffen.<br />
Zurück zur vierten und fünften Klasse,<br />
zurück zu Eva Steiner und nach <strong>Brunegg</strong>.<br />
Wie wertvoll die Erfahrung für uns zwei<br />
Studenten war, uns in die «praktische» Welt<br />
unseres zukünftigen Berufes einzuarbeiten,<br />
haben wir heute schon realisiert. Die Komplexität<br />
des Lehrerberufes hat in den letzten<br />
Jahren – und da werden Sie, liebe Leser und<br />
Leserinnen, uns sicher beistimmen – markant<br />
zugenommen. Der oftmals belächelte<br />
«Schoggijob» ist zu einem knallharten<br />
Generalistenberuf geworden, der nur<br />
begrenzten Spielraum für neue «Ideen»<br />
offen lässt.<br />
Vielleicht sind wir zwei Praktikanten<br />
gerade deshalb unbeirrt in unserer Berufswahl<br />
und freuen uns mehr denn je, die<br />
künftige Herausforderung anzunehmen. Wir<br />
sind überzeugt von einer langfristigen<br />
Gesamtreformation des heutigen Schulwesens<br />
und werden unser bestes daran geben,<br />
aus Träumen Visionen und aus diesen klare<br />
Ziele werden zu lassen.<br />
An dieser Stelle möchten wir uns noch<br />
einmal bei Eva Steiner in ihrer Funktion als<br />
kompetente Praxislehrerin bedanken und sie<br />
als neu gewonnene Kollegin grüssen. Es<br />
war eine tolle Zusammenarbeit, denn sie hat<br />
uns viele neue und berufsgerichtete Informationen<br />
vermittelt. Danke!<br />
Und natürlich grüssen wir auch alle<br />
Schüler und Schülerinnen, die wir kennen<br />
gelernt haben.<br />
«Ihr wart eine tolle Klasse!»<br />
Liebe Grüsse<br />
Jessica Federer und Daniel Mettauer
SEPTEMBER 2004<br />
SCHULE 23<br />
40 Jahre Arbeitsschule und Textiles Werken in <strong>Brunegg</strong> und Auenstein<br />
Elisabeth Vollmer ist den Veränderungen in Gesellschaft und Beruf mit Interesse und Engagement begegnet<br />
Mit dem Arbeitsschullehrerinnenpatent<br />
in der Tasche reiste Elisabeth Vollmer<br />
im Jahre 1963 nach Frankreich um ihre<br />
Sprachkenntnisse zu vertiefen. Ein Jahr<br />
später, im April 1964 trat sie ihre ersten<br />
Stellen in den <strong>Gemeinde</strong>n Auenstein und<br />
<strong>Brunegg</strong> an, denen sie 40 Jahre die Treue<br />
hielt.<br />
Mäuse und Eidechsen im Schulzimmer<br />
Eine Nähmaschine stand zur Verfügung, als<br />
Elisabeth Vollmer ihr Schulzimmer in<br />
<strong>Brunegg</strong> im alten Schulhäuschen bezog, das<br />
am Ort des heutigen <strong>Gemeinde</strong>hauses stand.<br />
Sie übernahm die dritte bis achte Klasse<br />
(Jahrgänge 1950 bis 55). Gleich zu Beginn<br />
hatte sich die junge Arbeitsschullehrerin an<br />
Untermieter zu gewöhnen: Die Mäuse<br />
nisteten im Bügeltuch, und junge Eidechsen<br />
schlüpften aus ihrem Versteck hervor in die<br />
Schulstube. Einmal hatten diese ungewöhnlichen<br />
Mitbewohner gar die Nerven der<br />
Schulinspektorin strapaziert: Beim Auftauchen<br />
der Mini-Reptilien verliess diese<br />
fluchtartig das Lokal.<br />
Ein anderes Mal trauten Elisabeth Vollmer<br />
und die Schülerinnen ihren Augen<br />
nicht: Ihr Zimmer wurde vom Militär zur<br />
«Kiste» umfunktioniert, zwei Soldaten<br />
hatten da ihren Arrest auszuharren. So<br />
schnappten sich die «Verdrängten» ihre<br />
Arbeiten und verzogen sich in den oberen<br />
Stock. Die Umtriebe wurden belohnt: Die<br />
«Belagerer» verwöhnten die Klasse mit<br />
Militärbisquits und -schockolade.<br />
Im Jahre 1980 konnte die Arbeitsschule in<br />
den Werkraum der neuerstellten Turnhalle<br />
umziehen und ab 1988 fand diese ihre<br />
Bleibe im neuerstellten Schulhaus.<br />
Wandschmuck für das Schulhaus<br />
Seit 1989 schmückt ein kunstvoller<br />
Wandteppich den Treppenaufgang<br />
des Schulhauses. Dieses vielbestaunte<br />
Werk machte damals in den<br />
Aargauer-Blättern Furore. Gleichzeitig<br />
würdigte die Inspektorin der<br />
Arbeitsschulen des Bezirks Lenzburg<br />
die Verdienste von Elisabeth<br />
Vollmer, die damals bereits 25 Jahre<br />
für unsere <strong>Gemeinde</strong> das Arbeitsschulpensum<br />
zur vollsten Zufriedenheit<br />
der Behörden erfüllte.<br />
Während dieser Zeit unterrichtete<br />
sie auch an den Arbeitsschulen der<br />
<strong>Gemeinde</strong>n Habsburg, Scherz, Mülligen<br />
und Auenstein.<br />
So konnte sie mit Abschluss des<br />
Schuljahres 2003/04 nicht nur in<br />
<strong>Brunegg</strong>, sondern auch in Auenstein<br />
auf 40 Dienstjahre zurückblicken.<br />
Dank für 40 Jahre Treue<br />
Ende Schuljahr verabschiedete die <strong>Gemeinde</strong><br />
<strong>Brunegg</strong> mit Elisabeth Vollmer eine<br />
pflichtbewusste, kompetente Fachkraft, die<br />
es verstand, unsere Schüler mit viel Gespür<br />
für ihre Vorlieben zu motivieren.<br />
Viele Jugendfeste wurden dank ihrem<br />
Einsatz durch die kreativen Schülerarbeiten<br />
lebendig und farbenfroh gestaltet. In ihren<br />
ersten <strong>Brunegg</strong>er Jahren organisierte sie<br />
diese zusammen mit Lehrer Theo Rätzer.<br />
Im Namen der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Brunegg</strong><br />
bedanken sich die Behörden für 40 wertvolle<br />
Jahre und wünschen Elisabeth Vollmer<br />
alles Gute für den wohlverdienten Ruhestand<br />
sowie Glück und Gesundheit für den<br />
weiteren Lebensweg!<br />
(bea)<br />
ELISABETH VOLLMER (links)<br />
Juni 2004 in Auenstein: Eine<br />
ehemalige Schülerin ist mit<br />
ihren Kindern, an der Ausstellung<br />
«40 Jahre Arbeitsschule»<br />
zu Gast. Das ältere besuchte<br />
wie seine Mutter, den Werkunterricht<br />
bei Elisabeth Vollmer.<br />
Noch immer benützt der Knabe<br />
jenen Turnsack, den seine<br />
Mutter in der Arbeitsschule<br />
genäht hat.<br />
Schülerarbeit<br />
Eine Uhr made<br />
in <strong>Brunegg</strong><br />
«Geniesse die Zeit, in<br />
der das<br />
mikrokosmische<br />
Pulsieren<br />
das Ticken der<br />
makrokosmischen<br />
Uhr übertönt.»<br />
Ein Kunstwerk der Viert- und Fünftklässlerinnen im Schulhaus<br />
Nach wie vor zieht der Wandteppich bewundernde Blick auf sich.<br />
Diese Schülerinnen haben ihn im Langschuljahr 1989 mit 32 bunten<br />
Feldern gewoben – Links, von vorne: Mirjam Schmid, Gerda<br />
Bosshart, Sandra Ackermann, Patrizia Brunner – Rechts, von vorne:<br />
Corinne Hauri, Franziska Bischof, Fabienne Knobel, Karin Urech.<br />
FOTO: ELISABETH VOLLMER
24<br />
SCHULINFORMATIONEN<br />
<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />
Ein neues Schuljahr und neue Gesichter – die Schulpflege informiert<br />
Die neuen Lehrerinnen stellen sich vor<br />
Nadine Klaus<br />
schlafen und<br />
Susanne Stahel-Hubeli<br />
Klasse/Fach: 4.+5. Kl.<br />
Hobby: Volleyball, Lesen<br />
Lieblingsmusik: Oldies, Pop-Balladen<br />
Lieblingsessen: Spaghetti Napoli<br />
Typisches Znüni: Tee und einen Apfel<br />
Mödeli: mit den Haaren spielen<br />
Wenn ich nicht Lehrerin wäre…<br />
…wäre ich Coiffeuse<br />
Könnte ich ein Tier sein, wäre ich…<br />
…eine Katze, die kann den ganzen Tag essen,<br />
spielen<br />
Klasse/Fach: 1./2./3. Kl. Entlastungsstunden<br />
Hobby: Volleyball, Snowboarden<br />
Lieblingsmusik: Je nach Laune<br />
Lieblingsessen: Indisch<br />
Typisches Znüni: Rosinenbrötli<br />
Mödeli: Pomade anschmieren<br />
Wenn ich nicht Lehrerin wäre…<br />
…wäre ich um viele Begegnungen ärmer<br />
Simone Hunziker-Brunner<br />
Klasse/Fach: Textiles Werken<br />
Hobby: Turnen, tanzen<br />
Lieblingsmusik: Von Klassik bis Gotthard<br />
Lieblingsessen: Frisches Gemüse<br />
Typisches Znüni: Kuchen<br />
Mödeli: Morgenmuffel<br />
Wenn ich nicht Lehrerin wäre…<br />
wäre ich Tänzerin<br />
Könnte ich ein Tier sein, wäre ich…<br />
…eine Ameise<br />
Christina Rietmann-Wullschleger<br />
Klasse/Fach: Musikgrundschule<br />
Hobby: Reiten, Lesen, Musik<br />
Lieblingsmusik: Andrea Bocelli<br />
Lieblingsessen: Riz Casimir<br />
Typisches Znüni: Kaffee und Gipfeli<br />
Mödeli: Morgenmuffel<br />
Wenn ich nicht Lehrerin wäre ich…<br />
…Klavierlehrerin<br />
Könnte ich ein Tier sein , wäre ich…<br />
…ein Vogel<br />
Schülerstand<br />
Die Schule <strong>Brunegg</strong> weist für das Schuljahr<br />
2004/2005 folgende Schülerzahlen auf:<br />
Unterstufe Lehrerin: Anita Zipfel<br />
1. Klasse 6 Schüler<br />
2. Klasse 7 Schüler<br />
3. Klasse 7 Schüler<br />
Mittelstufe Lehrerin: Nadine Klaus<br />
4. Klasse 3 Schüler<br />
5. Klasse 11 Schüler<br />
Kindergarten<br />
Kindergärtnerin: Ursula Hasenfratz<br />
Zahlen Schuljahr 2004 / 2005<br />
1. KG 2 Kindergärtner<br />
2. KG 6 Kindergärtner<br />
Die Problematik der abnehmenden Kindergärtnerzahl<br />
in den nächsten Jahren wurde<br />
am Informationsabend vom 3. Mai 2004 den<br />
zukünftigen Kindergärtner-Eltern aufgezeigt.<br />
Gemeinsam wurden Möglichkeiten<br />
erörtert um die Erhaltung des Kindergartens<br />
sicherzustellen. Schulpflege wie auch <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
sind noch in Abklärungen,<br />
welche noch nicht vollumfänglich abgeschlossen<br />
werden konnten. Daher können<br />
auch noch keine Resultate bekannt gegeben<br />
werden. Die Sicherstellung und Weiterführung<br />
des Kindergartens ist jedoch ein<br />
wichtiges Anliegen beider Behörden.<br />
Erstaugust-Feier<br />
Der Anlass der diesjährigen Erstaugust-<br />
Feier auf dem Chestenberg beim Schloss<br />
<strong>Brunegg</strong> wurde durch die Schulpflege organisiert<br />
und durchgeführt. Das Wetter war<br />
wohlgesinnt und die Aufbauarbeiten brachten<br />
die Schweisstropfen schon am frühen<br />
Nachmittag zum Sprudeln.<br />
Dank grossem Aufmarsch, herrlichem<br />
Wetter und gemütlichem Ambiente war es<br />
möglich, einen kleinen Reingewinn zu<br />
erwirtschaften, den die Schulpflege unter<br />
folgenden Jugendaktivitäts-Gruppen, in<br />
Anerkennung der grossen, kreativen Einsätze<br />
mit je Fr. 50.-- verteilt:<br />
● Spark Plug Café, <strong>Brunegg</strong><br />
● Jugi <strong>Brunegg</strong><br />
● Schlossband <strong>Brunegg</strong><br />
● Schnellschte <strong>Brunegg</strong>er<br />
● aktiv@brunegg<br />
Die Schulpflege bedankt sich bei allen die<br />
zum guten Gelingen der Erstaugust-Feier<br />
beigetragen haben.
SEPTEMBER 2004<br />
VERANSTALTUNGEN 25<br />
De Schnellscht <strong>Brunegg</strong>er 2004<br />
Dieser gelungene Anlass fand unter der bewährten Organisation von Edith Erdin und Franz Strebel statt<br />
Rangliste<br />
Kat. Piccolo<br />
1. Spichiger Dana 17.36<br />
2. Huber Simone 23.29<br />
3. Schudel Marion 34.94<br />
Die Schnellsten<br />
Kindergarten<br />
1. Münst Michèle 11.61<br />
2. Suter Maurin 11.73<br />
3. Pavlovic Pascal 12.50<br />
Kat. 1 Mädchen<br />
1. Pfister Tatjana 15.09<br />
2. Manzke Tabea 15.62<br />
3. Serratore Lorena 16.23<br />
Kat. 1 Knaben<br />
1. Siegenthaler Dominic 12.79<br />
2. Münst Cyril 12.99<br />
3. Urech Patrick 13.72<br />
Kat: 2 Mädchen<br />
1. Binder Michèle 13.81<br />
2. Erdin Jasmin 13.89<br />
3. Merz Johanna 14.11<br />
Kat. 2 Knaben<br />
1. Suter Damian 11.99<br />
2. Pfister Serge 12.81<br />
3. Bölsterli Damian 12.91<br />
Kat. 3 Mädchen<br />
1. Vale Andrea 12.43<br />
2. Suter Aline 12.88<br />
3. Binder Nicole 13.27<br />
Kat. 3 Knaben<br />
1. Erdin Silvan 13.00<br />
2. Di Mauro Marco 13.54<br />
3. Pfister Mirco 15.93<br />
Kat. 4 Knaben<br />
1. Strebel Marco 12.42<br />
Die schnellschte <strong>Brunegg</strong>er<br />
Kat. Mädchen<br />
1. Vale Andrea 12.46<br />
Kat. Knaben<br />
1. Suter Damian 11.86
26<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />
Gründung:<br />
Komitee GP <strong>Brunegg</strong><br />
5.Juli 2004<br />
OK Präsident:<br />
Hansruedi Bühler<br />
Rechnungsführer:<br />
Regensburger Peter<br />
Festwirtschaft:<br />
Heidi Bühler<br />
FOTO: RENÉ UND ESTHER URECH<br />
Seifenkistenrennen <strong>Brunegg</strong> seit 1974<br />
Dank einem harten Kern von Idealisten lebt dieser Anlass heute noch weiter<br />
Als Urväter des <strong>Brunegg</strong>er Seifenkistenrennens<br />
gelten Karl Schaffner und<br />
René Urech. Die beiden haben erstmals am<br />
19. Oktober 1974 in bescheidenem Rahmen<br />
diesen Anlass organisiert. Die Idee: Väter<br />
sollten nach Reglement Seifenkisten bauen,<br />
um zusammen mit ihren Kindern gemeinsam<br />
Spass zu haben. Die Rechnung ging<br />
auf. Die Väter bastelten, je nach Beruf und<br />
Hobby, recht abenteuerlich konstruierte aber<br />
auch nahezu professionelle Kisten.<br />
Diese Modelle aus den Anfängen der <strong>Brunegg</strong>er Grandprix-Zeit<br />
würden wohl auf dem Oldtimer-Seifenkistenmarkt Furore machen.<br />
Mitglieder:<br />
Helene Ruchti<br />
Reto Urech<br />
Ruedi Eichenberger<br />
Marcel Burgdorfer<br />
Roland Meyer<br />
Brigitte Binder<br />
Zusätzliche Helfer:<br />
Franz Strebel<br />
Dieter Brack<br />
Guido Küng<br />
Christian Huwiler<br />
Alex Schenk<br />
Martin Spiess<br />
Marlis Ruchti<br />
Patrick von Ah<br />
Nicole Christen<br />
Ronny Bühler<br />
Bruno Ruchti<br />
Stefan Ruchti<br />
Noldi von Ah<br />
Das Rennen wurde 1977 mangels Schüler<br />
wieder eingestellt. Im Jahre 1987 nahm<br />
René Urech zusammen mit der Schulpflege<br />
die Organisation für den 5. Grand Prix<br />
<strong>Brunegg</strong> wieder auf. Dieser wird seither alle<br />
zwei Jahre durchgeführt.<br />
Erstmals 1990 ist Hansruedi Bühler zusammen<br />
mit René Urech und der Schulpflege<br />
ins OK eingestiegen. René Urech trat<br />
im Jahr 2002 als Rennleiter zurück. Er<br />
übergab Transport und Bauten seinem Sohn<br />
Reto, welcher nun die Aufgabe mit dem<br />
selben Elan wie sein Vater weiterführt und<br />
dem Team eine wichtige Stütze ist.<br />
Mit dem diesjährigen Seifenkistenrennen<br />
hat Hansruedi Bühler bereits den achten<br />
Anlass organisiert. Während all den Jahren<br />
haben die Organisatoren kontinuierlich verbesserte<br />
Bedingungen geschaffen. Dazu<br />
sind Stichworte zu erwähnen wie: Festwirtschaft,<br />
Medaillen für die Fahrer, Beschallungsanlage,<br />
Start- und Zielband usw. Seit<br />
diesem Jahr existiert neuerdings gar ein GP-<br />
<strong>Brunegg</strong>-Komitee. Wie es zu diesem tatkräftigen<br />
OK gekommen ist, schildert<br />
Hansruedi Bühler nachfolgend. (bea)<br />
Hansruedi Bühler: Dieses Jahr musste<br />
ich das Rennen ohne die Schulpflege über<br />
die Runden bringen. Glücklicherweise blieben<br />
mir aus diesem Gremium Brigitte Binder<br />
und Franz Strebel treu. Auf der Suche<br />
nach weiteren Helfern flüsterte mir ein<br />
Engel namens Margrit Brack ins Ohr, dass<br />
es in <strong>Brunegg</strong> einen Motorradclub gäbe und<br />
dieser sicher gerne mitmachen würde.<br />
Meine Anfrage an den Präsidenten Marcel<br />
Burgdorfer wurde wohlwollend aufgenommen.<br />
Spontan erkundigte er sich nach der<br />
Anzahl der benötigten Helfer. «Ich stelle<br />
mir 4-5 Personen vor», antwortete ich. «Sie<br />
können auch problemlos 7-8 haben», erwiederte<br />
er. Schon bald schickte er mir eine<br />
Liste mit sieben Helfern. Am Donnerstag,<br />
17. Juni 2004, lud ich diese zu einer Sitzung<br />
ein. Guido Küng, meine Frau und ich<br />
standen vor dem «Sternen» um die Gruppe<br />
zu empfangen. Wir trauten unseren Augen<br />
nicht: Am Ende hatten sich etwa 23<br />
mögliche zukünftige Helfer eingefunden!<br />
Auslöser dieses Aufmarsches war ein<br />
Rundmail, das Marcel Burgdorfer allen<br />
Mitglieder des Motorrad-clubs «Chestnut<br />
Mountain Riders» geschickt hatte, mit der<br />
Bitte, sich zu dieser Sitzung einzufinden.<br />
Ausserordentlich freute ich mich auch,<br />
dass der nach <strong>Brunegg</strong> zurückgekehrte gute<br />
Kollege Peter Regensburger mit grosser<br />
Selbstverständlichkeit wieder mitmachte.<br />
Auch die Beteiligung einiger Jugendlicher<br />
war ein Aufsteller. Der Voraufbau am Samstag<br />
und der Rennsonntag klappten wie am<br />
Schnürchen. Es war eine wahre Freude mit<br />
so vielen wohlgesinnten Helfern diesen<br />
Anlass durchzuführen.<br />
Dieses Jahr konnten wir eine elektronische<br />
Zeitmessung in Betrieb nehmen. Teilweise<br />
konnte ich sie als Occasion vom<br />
Schweizer Fernsehen kaufen, die restlichen<br />
Komponenten habe ich selber gebaut. Es<br />
zeigte sich, dass diese Erneuerung auch zu<br />
Gunsten der Fairness ist. Wir konnten dank<br />
der auf die Hundertstelssekunde genauen<br />
Zeitmessung feststellen, dass etliche Fahrer<br />
das Ziel innerhalb der selben Sekunde passierten.<br />
Herzlichen Dank dem Motorradclub<br />
«Chestnut Mountain Riders» und den<br />
diversen Jugendlichen. Dank ihrer Beteiligung<br />
ist die Durchführung für die nächsten<br />
Jahre gesichert. Der Dank gilt aber auch<br />
meiner Familie Heidi, Ramona und Ronny<br />
sowie meinem Schwager Guido Küng,<br />
welche beim GP <strong>Brunegg</strong> immer mitgeholfen<br />
haben.
SEPTEMBER 2004<br />
VERANSTALTUNGEN 27<br />
GP <strong>Brunegg</strong> am 27. Juni 2004<br />
Eine Collage mit Bildern von Ruedi Eichenberger und Yvonne Siegenthaler<br />
Rangliste (Startnummer in Klammer)<br />
Kat. 1<br />
1 Suter Maurin (6) Füürdrache 58.42<br />
2 Schenk Oliver (4) Potzblitz 1,01,41<br />
3 Güzelsahin Sinan (1) Dönerblitz 1,03,38<br />
Kat. 2<br />
1 Siegenthaler Dominic (13)Drachenturbo 1,24,00<br />
2 Urech Alex (14) Hot Wheel 1,27,30<br />
3 Pfister Serge (11) Mauseblitz 1,29,70<br />
Kat. 3<br />
1 Strebel Sandro (22) Bärgblitz 1,15,07<br />
2 Suter Damian (24) Füürdrache 1,20,56<br />
3 Erdin Jasmin (15) Düsenjet 1,21,22<br />
Kat. 4<br />
1 Strebel Marco (27) Bärgblitz 1,13,12<br />
2 Urech Stefan (29) Black Dragon 1,17,98<br />
3 Brack Michael (25) Black Crash Car 1,23,23<br />
Kat. Oldies<br />
1 von Ah Arnold (35) The fast orange 1,16,94<br />
2 von Ah Patrick (30) The fast orange 1,17,16<br />
3 Graner René (32) Red Shine 1,26,88
28<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />
DORLI BRUN<br />
11 Uhr 40 – Anwesenheitskotrolle, –<br />
einer fehlt noch … ausgerechnet unser<br />
bisheriger Organisator – der hat‘s doch<br />
nicht etwa vergessen?<br />
Man klingelt an seiner Haustüre, ja, da<br />
erscheint er schon. Aus lauter Freude,<br />
dass er in diesem Jahr «vogelfrei» teilnehmen<br />
kann, hat er sich noch etwas Zeit<br />
gelassen, um seine Sonntagsuhr zu<br />
suchen. Pünktlich konnten wir dann aber<br />
doch starten, mit Knecht Car und Patrick<br />
Meier am Steuer. Ohne Stau über Mittag<br />
durch Zürich ging‘s hoch über dem See<br />
entlang, Richtung Einsiedeln.<br />
Fast alle unsere Teilnehmer wollten sich<br />
das neu renovierte Kloster anschauen,<br />
einen Blick auf die schwarze Madonna<br />
werfen oder eine Kerze opfern.<br />
Die Zeit reichte noch gut um durch den<br />
eben eröffneten Juni-Markt zu schlendern,<br />
wo denn auch fleissig eingekauft<br />
wurde (und das nicht nur von den<br />
Frauen…!) Im Cafe «Tulipan» «Schafböckli»<br />
oder «Anisguetsli» posten und<br />
etwas für die trockene Kehle tun, auch<br />
das gehörte zum Einsiedeln-Besuch.<br />
Weiter ging die Fahrt über den Sattel und<br />
die liebliche Landschaft Lauerzersee<br />
Richtung Brunnen. Schön war’s den<br />
soeben anlegenden Raddampfer «Gallia»<br />
anzusehen. Eine halbe Stunde blieb uns<br />
noch, bis die «Stadt Luzern» uns via<br />
Treib nach Gersau führte. Rasch entschlossenen<br />
Seniorinnen reichte die Zeit<br />
längst, um im nahegelegenen Kleidergeschäft<br />
neue Garderobe einzukaufen.<br />
Die Fahrzeit per Schiff, war leider etwas<br />
kurz, doch bei der Anlegestation Gersau<br />
hiess uns die Chefin des Hotel Müller<br />
persönlich willkommen und geleitete uns<br />
gleich vis-à-vis in ihr Haus, an die schön<br />
gedeckten Tische, zum Essen. Auch der<br />
kulinarische Teil stellte uns zufrieden.<br />
Anschliessend konnten die Gehfreudigen<br />
unter uns, dem See entlang durch den<br />
künstlerisch angelegten Park wandern<br />
und die vielen interessanten Skulpturen<br />
bewundern. Nachdem auch die Kunstbeflissenen<br />
dem Car wieder zugestiegen<br />
waren konnte man die Heimfahrt bequem<br />
geniessen.<br />
Seniorenausfahrt nach Einsiedeln<br />
Erstmals unter der Leitung von Dorli Brun
SEPTEMBER 2004<br />
VERANSTALTUNGEN 29<br />
Aktiv@brunegg: Pfingstwanderung<br />
Iris Brühlmeier<br />
D<br />
er Wetterbericht versprach für den Pfingstmontag<br />
nicht gerade Sonnenschein. Doch<br />
als Radio Argovia am Morgen meldete: «Gegen<br />
Mittag Aufhellungen», stand unser Entschluss<br />
zur Durchführung fest! Auch der ab und zu einsetzende<br />
Nieselregen konnte uns nicht mehr von<br />
unserem Vorhaben abbringen. Gut eingepackt<br />
und in der Hoffnung, doch noch ein, zwei<br />
wackere Wandergesellen und -gesellinnen anzutreffen,<br />
machten wir uns auf den Weg zur<br />
<strong>Gemeinde</strong>.<br />
Die Überraschung war gross – haben sich<br />
doch acht Familien eingefunden. Um den<br />
Kindern die Wanderung kurzweiliger zu gestalten,<br />
haben wir dieses Jahr Posten mit<br />
Spielen organisiert. Dem Wetter angepasst,<br />
wurde die Wanderroute verkürzt und so fand das<br />
erste Spiel bereits am Start statt. Hier galt es, mit<br />
der Hand durch ein Loch in eine Schachtel zu<br />
fassen um zu ertasten, was sich darin befände.<br />
Alle Kinder hatten erraten, was sich in den drei<br />
Schachteln befand. Danach begann der Marsch.<br />
Er führte uns über den Wanderweg an der<br />
Kiesgrube vorbei. Die Radwaschanlage zog<br />
nicht nur die Aufmerksamkeit der Kinder auf<br />
sich. Weiter ging es der Bahnlinie entlang, durch<br />
die Unterführung und bei der Autobahnbrücke<br />
wartete bereits Rita Huber mit einer Erfrischung.<br />
Dankbar, nicht im Regen stehen zu müssen,<br />
nahmen wir die Gelegenheit für eine ausgiebige<br />
Pause wahr. Die Kinder verweilten sich beim<br />
Büchsenschiessen. Weiter ging es Richtung<br />
Vianco.<br />
In der Zwischenzeit hatten Christoph Béchir<br />
und Thomas Lüscher die Brötlistelle «Gurhalden»<br />
begutachtet. Da es im Wald sehr nass war, entschieden<br />
wir uns alle, beim Schulhausplatz zu<br />
rasten. Schnell wurden zwei Grills organisiert<br />
und als die Wandergruppe ankam, konnten die<br />
ersten schon fast ihre Wurst grillen. Petrus<br />
entschied sich dann doch noch, die Sonne<br />
hervor zu lassen und so konnten wir den ganzen<br />
Nachmittag gemütlich draussen sitzen. Die<br />
Kinder spielten Fussball, erkundeten den Wald<br />
oder beschäftigten sich sonst aktiv. Einige Kinder<br />
hatten noch Lust, die letzten zwei Aufgaben zu<br />
lösen. Wie viele Zapfen befinden sich in diesem<br />
Sack? Die Geduldigen versuchten es mit zählen,<br />
andere rieten einfach. Mehr zu denken gab das<br />
letzte Spiel: Hätten Sie gewusst, dass es ein Dorf<br />
namens Gräslikon oder Bärfischerhaus gibt? Als<br />
sich am späteren Nachmittag nochmals ein<br />
kleiner Hunger meldete, bereiteten Giovanni<br />
Scarpone und Roland Suter für alle feine Knoblibrote<br />
zu, die mit Genuss verzehrt wurden. Gegen<br />
sechs Uhr halfen alle mit beim Aufräumen und<br />
so klang dieser gemütliche Tag aus.
30<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />
<strong>Brunegg</strong>er Weihnachtsmarkt 2004<br />
Erfahrungsgemäss kann sich die <strong>Gemeinde</strong> freuen, wenn der Landfrauenverein etwas anpackt…<br />
Samstag, 27. November 2004 10.00 – 24.00 Uhr<br />
10.00 Uhr Gottesdienst mit Pfr. M. Ziegler<br />
11.00 – 20.00 Uhr Verkauf<br />
11.00 – 24.00 Uhr Restaurant<br />
ca. 19.00 – 24.00 Uhr Musikalische Umrahmung durch Niki Caruso<br />
Betreute Kinderecke (ca. 3 Stunden)<br />
Sonntag, 28. November 2004<br />
10.00 – 17.30 Uhr<br />
10.00 Uhr Eröffnung durch die Panflötengruppe<br />
DAJOERI, Schule Baden<br />
11.00 Uhr Einlage des Kinderchors Wohlenschwil<br />
11.00 – 15.30 Uhr Verkauf<br />
11.00 – 17.30 Uhr Restaurant<br />
Betreute Kinderecke (ca. 2 Stunden)<br />
FOTO: MARGRITH SCHMID<br />
Nebst rund 30 erwachsenen Ausstellern<br />
werden auch <strong>Brunegg</strong>er Kinder in der weihnächtlich<br />
geschmückten Mehrzweckhalle<br />
ihre Waren präsentieren.<br />
Das Rahmenprogramm steht noch nicht<br />
ganz fest, es wird laufend durch weitere<br />
Attraktionen ergänzt. Lassen Sie sich überraschen,<br />
es lohnt sich vorbeizukommen !<br />
Besuchen Sie auch unsere Homepage:<br />
www.bruneggerweihnachtsmarkt.ch,<br />
Hier werden sämtliche Daten laufend aktualisiert.<br />
Das OK arbeitet mit Begeisterung an<br />
den Vorbereitungen und freut sich auf Ihren<br />
Besuch!<br />
Kontakt OK-Mitglieder<br />
Finanzen:<br />
Margrit Brack<br />
Unterbändli 4<br />
5505 <strong>Brunegg</strong><br />
Tel. 056/491 39 60 (Geschäft)<br />
margrit.brack@active.ch<br />
Dekoration<br />
Erika Maron<br />
Th. Rätzer-Weg 5<br />
5505 <strong>Brunegg</strong><br />
062/896 43 05<br />
Restaurant<br />
Renate Christen<br />
Th.Rätzer-Weg 3<br />
5505 <strong>Brunegg</strong><br />
062/896 45 35<br />
Werbung/Presse<br />
Ruth Meluso<br />
Gartenweg 5<br />
5505 <strong>Brunegg</strong><br />
062/896 24 30<br />
Aussteller<br />
Elisabeth Bryner<br />
Kirchstrasse 11<br />
5505 <strong>Brunegg</strong><br />
062/896 18 14<br />
Organisation<br />
Doris Meyer<br />
Th. Rätzer-Weg 3<br />
5505 <strong>Brunegg</strong><br />
062/896 24 74<br />
Bereits mitten im Jahr wurde mit grosser Begeisterung unter der<br />
Leitung von Erika Maron die Dekoration gebastelt.<br />
Begeisterte <strong>Brunegg</strong>er Fussballer im Training beim FC Othmarsingen<br />
Bild: Von links – liegend: Dominic Siegenthaler<br />
und Damian Bölsterli, (Goalie) – sitzend<br />
links: Oliver Vale – stehend von links:<br />
Giuseppe Serratore, Lucas Vale und Mischa<br />
Brühlmeier; sie spielten alle ein Jahr lang in<br />
der Kat. E/b, ausser Giuseppe, er trainierte<br />
eine Stufe höher. Ausnahmsweise hatte er<br />
hier seinen Kollegen ausgeholfen.<br />
Neu ist die Gruppe nun verschieden eingestuft,<br />
je nach Jahrgang und Spielstärke. Die<br />
Boys trainieren jetzt alle 2x pro Woche.<br />
Bereits als FC-Einsteiger üben sich<br />
Danilo Scarpone, Aron Spichiger und Maurin<br />
Suter; ihr Trainer ist der <strong>Brunegg</strong>er<br />
Adrian Güzelsahin. Er spielt im FC bei den<br />
Senioren, Sohn Sinan bei den F-Junioren.
SEPTEMBER 2004<br />
VERANSTALTUNGEN 31<br />
Paradiesische Verhältnisse für 2000 Bio-Eier-Legehennen<br />
Die überraschend zahlreich erschienen Besucher erlebten einen spannenden Rundgang<br />
Der biologisch geführte Bauernhof der<br />
Familie Reich in <strong>Brunegg</strong>, wird durch<br />
einen attraktiven Neubau erweitert. 2000<br />
Legehennen werden Platz finden in einem<br />
tierfreundlichen Stallsystem, einige 100<br />
Meter vom Lindenhof entfernt. Die Anlage<br />
steht, angrenzend an die <strong>Gemeinde</strong>grenze<br />
<strong>Brunegg</strong>, bereits auf Möriker Boden. Am<br />
Waldrand gelegen, gliedert sie sich dezent<br />
in die Landschaft ein. Bis anhin war der<br />
Hühnerhof des Biobetriebs direkt an dessen<br />
Ökonomiegebäude angegliedert. Um einen<br />
optimalen biologischen Kreislauf mit hofeigenem<br />
Dünger zu erreichen, wurde diese<br />
Erweiterung nötig.<br />
Noch einige Tage bevor die gefiederten<br />
Bewohner einziehen konnten, lud die<br />
Familie Reich die Bevölkerung zu einer<br />
Besichtigung der Anlage ein. In Gruppen<br />
wurden die Besucher von Hans und<br />
Marianne Reich über die Zusammenhänge<br />
der Bio-Eierproduktion informiert. Ebenso<br />
erklärten sie den Nutzen der ausgeklügelten<br />
Architektur und Installationen. Automatisch<br />
gesteuerte Neuerungen wie Kühlraum,<br />
Entmistungsanlage, Eiertransportförderband<br />
vom Nest bis zur Stempelanlage, werden<br />
Marianne Reich, die zuständig ist für diesen<br />
Betriebszweig, den Zuwachs von rund 1700<br />
Hennen erleichtern.<br />
Alle Fensterställe werden von natürlichem<br />
Tageslicht durchflutet. Im Aussenklimabereich,<br />
dem sogenannten «Wintergarten»,<br />
stehen den Tieren für ihre Federreinigung<br />
Sandbäder zur Verfügung, die auch der<br />
Parasitenbekämpfung dienen. Biozertifizierte<br />
Betriebe stellen hohe Anforderungen,<br />
so beispielsweise sind 5 m 2 Weidefläche pro<br />
Tier und tagsüber freier Zugang zu Wintergarten,<br />
Scharrraum, Staubbad und Weide<br />
vorgeschrieben. Via computergesteuerter<br />
Fütterungsanlage erhalten die Hühner im<br />
«Wintergarten» ihr «Bettmümpfeli»: Aus<br />
den Chinesenhüten (der Form entsprechend<br />
benannt) rieselt gentechfreies Bio-Futter,<br />
ehe sie um ca. 17.00 Uhr den Schlaf- und<br />
Legestall aufsuchen. Etwa zwei bis drei<br />
Stunden nach Tagesanbruch öffnen sich die<br />
automatischen Schiebtore, die Hühner beginnen<br />
ihren Tag im «Wintergarten», um<br />
einige Zeit später, je nach Witterung, auf der<br />
Weide oder dem Allwetterplatz ihren Auslauf<br />
zu geniessen. Bei extremen Witterungsverhältnissen,<br />
wie Nässe oder Kälte, bleiben<br />
die Hühner im Aussenklimabereich. Ein<br />
Novum ist der Versuch mit einer Vollspektrum<br />
Lichtquelle im «Wintergarten», wie sie<br />
aus der Lichttherapie bekannt ist. Damit<br />
könnte möglicherweise das Wohlbefinden<br />
der Hühner gesteigert und aggressive<br />
Attacken, wie sie unter dem Federvieh<br />
bekannt sind, reduziert werden.<br />
Herzlichen Dank an Marianne und Hans<br />
Reich und ihre Jungmannschaft, die dafür<br />
sorgten, dass die Besucher nicht nur interessante<br />
Eindrücke mit nach Hause nehmen<br />
konnten, sondern auch gleich das Markenzeichen<br />
vom Hof, nämlich ein frisches<br />
Bio-Ei!<br />
(bea)<br />
Eier – Haltbarkeit:<br />
Eier mit unbeschädigten<br />
Schalen sind<br />
nach dem Legen mindestens<br />
bis zu drei<br />
Wochen ungekühlt<br />
haltbar und frisch.<br />
Im Kühlschrank aufbewahrte<br />
Frischeier<br />
sind bis 5 Wochen,<br />
d.h. in der Regel zwei<br />
Wochen über das Verkaufsdatum<br />
hinaus gut<br />
und geniessbar.<br />
Um den natürlichen<br />
Schutzmantel der<br />
Schalen nicht anzugreifen,<br />
sollten Eier<br />
niemals gewaschen<br />
werden.<br />
Wissenswertes:<br />
● Im Vergleich zum konventionellen Futter ist 100 kg Biofutter<br />
Fr. 30.- teurer.<br />
● Rund 100 Hennen teilen sich einen Hahn.<br />
● Jedes Ei wird mit Legedatum und Kontrollnummer gestempelt.<br />
● Ein Huhn trinkt ca.1dl Wasser im Tag, mistet ca. 30x und legt<br />
etwa 200-220 Eier im Jahr.<br />
● Die Farbe der Ohrläppchen der Hennen ist entscheidend für die<br />
Farbe der Eier, nicht wie oft vermutet, die Farbe des Federkleids.<br />
● Die Eier werden 4x im Jahr auf Salmonellen geprüft
32<br />
WALDRANDCHUCHI<br />
<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />
Kaiser-Schmarren – und das Gerücht um ein Gericht<br />
Ein «Schmarrn» ist in Oesterreich, Süddeutschland und Böhmen ein in der Pfanne<br />
gebackenes Gericht. Viele Erzählungen und Legenden feiern seine Erfindung. So erzählt<br />
man sich vom jagenden Kaiser Franz Josef, der sich mutterseelenallein im Wald verirrt und<br />
dem eine Bäuerin einen misslungenen Eierkuchen, eben einen «Schmarrn» vorsetzt, damit er<br />
nicht verhungert.<br />
«Es wechselt<br />
Pein und Lust.<br />
Geniesse wenn<br />
du kannst,<br />
und leide, wenn<br />
du musst»<br />
(Goethe)<br />
Zutaten<br />
5 Eier<br />
80 gr. Zucker<br />
250 gr. Mehl<br />
1,25 dl Milch<br />
60 gr. Butter<br />
100 gr. Rosinen<br />
Salz, Schale einer halben Zitrone<br />
Backfett<br />
En Guete!<br />
Zubereitung<br />
Eigelb mit Zucker schaumig rühren. Nach<br />
und nach Mehl, abwechselnd mit Milch, zerlassener<br />
Butter, Salz und Zitronenschale hineingeben.<br />
Zuletzt das steifgeschlagene<br />
Eiweiss unterziehen und die überbrühten<br />
Rosinen daruntermengen.<br />
Teig ca. ein Zentimeter hoch in die Pfanne<br />
mit reichlich heissem Backfett geben, leicht<br />
anbacken lassen, den «Schmarrn» mit zwei<br />
Gabeln in Stückchen zerreissen, von beiden<br />
Seiten goldgelb backen. Mit Zucker bestreut<br />
zu Apfelmus und Kompott reichen.<br />
Tipp: Möglichst grosse Bratpfanne benützen!
SEPTEMBER 2004 ANZEIGEN 33<br />
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SEPTEMBER 2004 ANZEIGEN 37
38<br />
ÖFFENTLICH/AMTLICHES<br />
<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />
Gratulation zum Jagdbrevet<br />
Grünröcke erhalten Zuwachs aus <strong>Brunegg</strong><br />
Bravourleistung: Karl Hochstrasser besteht die Jagdprüfung<br />
Zusammen mit zwei Kolleginnen und 26 Kollegen durfte Karl Hochstrasser<br />
im letzten Juli den Jagdfähigkeitsausweis und die Glückwünsche<br />
von Landammann Kurt Brogli entgegennehmen.<br />
Diese anspruchsvolle kantonale Prüfung forderte den Kandidaten<br />
einiges an Lerneinsatz ab. Zudem sind für die Zulassung zur Prüfung<br />
150 Arbeitsstunden im Frondienst verlangt. Karl Hochstrasser<br />
leistete diese intensive Hege und Pflege auf der Jagd und im Forst.<br />
Dank diesem Jagdbrevet ist er nun vor allem im Revier «Lind» und<br />
«Birch», also im Wald Othmarsingen/Lenzburg anzutreffen, wo er<br />
die wichtigen weidmännischen Aufgaben wahrnehmen wird.<br />
Im Namen der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Brunegg</strong>: Herzliche Gratulation und<br />
Weidmanns Heil!<br />
Pflege der nachbarschaftichen Beziehungen<br />
Geselliger Kontakt und Information<br />
Bis die rund 1.7 Mio. m 3 Kies abgebaut und das Areal wieder rekultiviert<br />
ist, werden rund 25 Jahre vergehen. Während dieser Zeit will<br />
die Kies AG gute Kontakte zu den Nachbarn des Gebiets Lyri/Unterbändli/Hau<br />
pflegen. So traf man sich zwecks Information und Standortbestimmungt<br />
im letzten Juni zum ersten gemeinsamen Grillfest,<br />
das von der Kies AG offeriert wurde – herzlichen Dank!<br />
Aktuelle Informationen zum Kiesabbau finden Sie auf der<br />
Homepage: www.brunegg.ch /Gewerbe / A 1 Kies AG<br />
Kantonale Verwaltung<br />
Medien-Mitteilung vom 12. August 2004<br />
Bevölkerungs- und Zivilschutz: Neues<br />
kantonales Gesetz in der Vernehmlassung<br />
Der Regierungsrat legt den Entwurf für eine<br />
Totalrevision des Bevölkerungsschutz- und<br />
Zivilschutzgesetzes vor. <strong>Gemeinde</strong>n, Parteien,<br />
Verbände und die Öffentlichkeit<br />
können bis zum 5. November 2004 dazu<br />
Stellung nehmen. Kernziele der Vorlage<br />
sind die Umsetzung der eidgenössischen<br />
Gesetzgebung sowie eine verstärkte regionale<br />
Zusammenarbeit bei den kommunalen<br />
Aufgaben.<br />
Das seit dem 1. Januar 2004 gültige Bundesgesetz<br />
über den Bevölkerungsschutz und<br />
den Zivilschutz überträgt den Kantonen die<br />
Verantwortung für die Umsetzung des<br />
Bevölkerungsschutzes und damit eine Reihe<br />
von neuen Aufgaben. Andererseits hat die<br />
spürbare Reduktion der Zivilschutzbestände<br />
einschneidende Auswirkungen auf die einzelnen<br />
Zivilschutzorganisationen. Das bisherige<br />
Gesetz über Katastrophenhilfe und<br />
Bevölkerungsschutz musste deshalb einer<br />
Totalrevision unterzogen werden.<br />
Regionaler Bevölkerungsschutz<br />
Die bei den <strong>Gemeinde</strong>n angesiedelten Aufgaben<br />
werden neu innerhalb von Bevölkerungsschutzregionen<br />
gemeinsam gelöst. Die<br />
Bevölkerungsschutzregionen sind geografisch<br />
identisch mit dem Gebiet der Zivilschutz-Organisationen.<br />
Die <strong>Gemeinde</strong>n innerhalb<br />
der Bevölkerungsschutzregionen<br />
bestimmen gemeinsam ein Regionales Führungsorgan<br />
für die Bewältigung von Katastrophen<br />
und Notlagen. Die obligatorische<br />
Aus- und Weiterbildung erfolgt durch den<br />
Kanton.<br />
Optimierung beim Zivilschutz<br />
Die Merkmale des neuen Zivilschutzes sind<br />
eine generelle Verjüngung, kleinere Bestände,<br />
eine kürzere Schutzdienstpflicht mit<br />
einer verlängerten und dadurch professionelleren<br />
Ausbildung sowie eine Reduktion<br />
der Schutzraumbaupflicht. Der Zivilschutz<br />
wird neu in regionalen Ein-heiten organisiert.<br />
Eine generelle Optimierung mit einer<br />
Kostenverteilung nach dem Prinzip der<br />
Zuständigkeitsfinanzierung ist nötig.<br />
Die interessierte Öffentlichkeit findet den<br />
Gesetzestext und dazugehörige Unterlagen<br />
unter:<br />
www.ag.ch/vernehmlassungen.<br />
Für die <strong>Gemeinde</strong>behörden und für die<br />
Mitglieder des Grossen Rates haben Ende<br />
August an drei verschiedenen Orten im<br />
Kanton spezielle Informationsveranstaltungen<br />
stattgefunden.
SEPTEMBER 2004 JENSEITS ÖFFENTLICH/AMTLICHES<br />
VON BRUNEGG 39<br />
Aktuelles<br />
Ortsbürger, AHV und IV, Inspektion Kiesabbau<br />
Zusammenschluss Ortsbürger- mit Einwohnergemeinde<br />
Seit Abschaffung des Bürgernutzen ist Sinn und Nutzen der Ortsbürgergemeinden<br />
umstritten. Einige wenige Ortsbürgermeinden<br />
wurden deshalb mit der Einwohnergemeinde zusammengelegt.<br />
Finanzstarke Ortsbürgergemeinden treten teilweise als Kulturförderer<br />
auf. Die Ortsbürgergemeinde <strong>Brunegg</strong> besitzt sehr wenig<br />
Wald und die 40 Ortsbürger treten kaum aktiv in Erscheinung. An<br />
den Versammlungen nehmen meistens weniger als 10 Personen<br />
teil. Der Forstbetrieb ist seit Jahren defizitär. Dank Landverkauf<br />
und Subventionen für die Ausscheidung einer Altholzinsel weist<br />
die Ortsbürgergemeinde noch ein Vermögen auf, welches aber in<br />
absehbarer Zukunft aufgebraucht sein wird.<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat hat deshalb anlässlich der letzten Ortsbürgergemeindeversammlung<br />
zur Diskussion gestellt, welche Aufgaben die<br />
Ortsbürgergemeinde zukünftig übernehmen könnte oder ob allenfalls<br />
ein Zusammenschluss mit der Einwohnergemeinde gewünscht<br />
wird.<br />
Man stellte fest, dass seit vielen Jahren kein Antrag oder Projekt an<br />
der Ortsbürgerversammlung behandelt wurde. Die finanziellen<br />
Mittel sind stark eingeschränkt.<br />
In einer Konsultativabstimmung sprachen sich sechs von sieben<br />
Anwesenden für die Prüfung einer Zusammenlegung der Ortsbürger-<br />
mit der Einwohnergemeinde aus.<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat hat beschlossen, die entsprechenden Massnahmen<br />
für einen Zusammenschluss einzuleiten. Es ist folgendes<br />
Vorgehen geplant:<br />
Den Einwohner- und Ortsbürgergemeindeversammlungen vom<br />
29. November 2004 wird der Zusammenschluss beantragt.<br />
● Bei einer Ablehnung bleibt es bei der heutigen Situation.<br />
● Bei einer Zustimmung, unterstehen die Beschlüsse dem obligatorischen<br />
Referendum. Das bedeutet, dass an der Urne in<br />
separaten Abstimmungen die Ortsbürger- und die Einwohnergemeinde<br />
über die Vereinigung der Ortsbürgergemeinde mit<br />
der Einwohnergemeinde befinden muss.<br />
● Nach einer allfälligen Zusammenlegung wird die Forstrechnung<br />
als Eigenwirtschaftsbetrieb geführt (wie z.B. Wasserversorgung,<br />
Abwasser, Kehricht.)<br />
Massive Beitragserhöhung an AHV und IV<br />
Der Beitrag unserer <strong>Gemeinde</strong> an die Sozialwerke AHV und IV<br />
sowie für die Ergänzungsleistungen erhöht sich gemäss Departement<br />
für Bildung, Kultur und Sport massiv von Fr. 91’469 im Jahre<br />
2004 auf Fr. 111’430 im Jahre 2005. Dies entspricht mehr als 10 %<br />
der Einnahmen aus den ordentlichen Einkommens- und Vermögenssteuern<br />
der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Brunegg</strong>.<br />
Erstinspektion Kiesabbau Lyri / Unterbändli<br />
Das Inspektorat des Fachverbandes der Schweiz. Kies- und Betonindustrie,<br />
Bern, überreicht dem <strong>Gemeinde</strong>rat den Kontrollrapport<br />
mit den Qualifikationsnoten der inspizierten Kiesabbaustelle<br />
<strong>Brunegg</strong>. Die Kontrolle vom 15. Juni 2004 wurde als Erstinspektion<br />
durchgeführt. Gemäss Prüfungsbericht hinterliess das Grubenareal<br />
am Inspektionstag einen guten und sauberen Eindruck. Der<br />
Fachverband führt jährlich eine Grubenkontrolle durch und<br />
erstattet dem <strong>Gemeinde</strong>rat ausführlich Bericht.<br />
Der Kiesabau startete am 5. Juli 2004.<br />
<strong>Gemeinde</strong>rat<br />
Erteilte Baubewilligungen:<br />
Bauherr: Müller Ernst, <strong>Brunegg</strong><br />
Lage: Hauptstrasse, Parzelle Nr. 19<br />
Bauprojekt: Anbau mit Küchenerweiterung<br />
Bauherr: Wohnprofil AG, St.Gallen-<br />
Grundeigentümerin: Ursula Renold<br />
Lage: Ausserdorfstrasse,<br />
Parzelle 426<br />
Bauprojekt: Einfamilienhaus mit Garage<br />
und Gewächshäuschen<br />
REFORMIERTE<br />
KIRCHGEMEINDE BIRR<br />
07. November Sonntag<br />
09.00 Uhr Reformat. Gottesdienst<br />
mit Abendmahl<br />
und Männerchor<br />
Othmarsingen/<strong>Brunegg</strong><br />
21. November Ewigkeitssonntag<br />
09.00 Uhr Gottesdienst<br />
05. Dezember Sonntag<br />
09.00 Uhr Adventsfeier und<br />
Taufsonntag<br />
Spezielle Gottesdienste<br />
17. Oktober Sonntag<br />
09.30 Uhr Erntedank-Gottesdienst<br />
MZH Scherz mit anschl. Morgenessen<br />
24. Oktober Missionsgottesdienst<br />
10.10 Uhr in der Kirche Birr,<br />
anschl. «Suppenzmittag»<br />
mit Würstli, Brot, Kaffe,<br />
Kuchen<br />
KATHOLISCHE KIRCHE<br />
ST. ANTONIUS WILDEGG<br />
Römisch-katholische Kirchgemeinde<br />
Pfarramt, Sekretaritat<br />
5103 Wildegg<br />
Tel. 062 892 17 52 und 076 529 40 01<br />
Kontaktperson:<br />
Brigitta Bölsterli Tel 062 896 32 89
40 ÖFFENTLICH/AMTLICHES<br />
<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />
AGENDA 2004<br />
24. September Plauschjass-Turnier<br />
19.45 Uhr Landgasthof<br />
«Zu den drei Sternen»<br />
Zu Gunsten der Jugi<br />
23. Oktober Samstag<br />
Schützen<br />
Endschiessen<br />
29. Oktober Freitag<br />
Feuerwehr<br />
Hauptübung<br />
31. Oktober Sonntag<br />
Frauenturnverein<br />
Dorfzmorge<br />
09. November Dienstag<br />
Schule<br />
Räbeliechtli Umzug<br />
18. November Donnerstag<br />
Seniorennachmittag<br />
14.15 Uhr Kirche <strong>Brunegg</strong><br />
24. November Mittwoch<br />
Kirchgemeindeversammlung<br />
20.15 Pfrundhaus Lupfig<br />
27./28. Nov. Samstag/Sonntag<br />
Landfrauenverein<br />
Weihnachtsmarkt<br />
29. 24. November Dezember Montag Dienstag<strong>Gemeinde</strong>vers.<br />
20.15 Uhr Ortsbürgergemeinde<br />
Stiftung Kirche<br />
20.30 Uhr Einwohnergemeinde<br />
Adventsfenster<br />
Mehrzweckhalle<br />
01. Dezember Mittwoch<br />
Frauenturnverein<br />
Chlaushöck<br />
07. Dezember Dienstag<br />
Landfrauen<br />
Chlaushöck<br />
09. Dezember Donnerstag<br />
Besuch Samichlaus<br />
16. Dezember Donnerstag<br />
Schule<br />
Es Weihnachtet<br />
24. Dezember Freitag<br />
Stiftung Kirche<br />
Adventsfenster<br />
Zivilstandsnachrichten der <strong>Gemeinde</strong><br />
Dezember 2003 bis März 2004<br />
Geburt Nachtrag November 2003<br />
November 2003<br />
30. Renold Chantal Natascha, Tochter des Renold Martin<br />
von <strong>Brunegg</strong> und der Renold geb. Saxer Jeannette,<br />
von <strong>Brunegg</strong> und Sevelen SG, wohnhaft in Birr<br />
Wir gratulieren den Grosseltern Edith und Walter Renold<br />
herzlich zur Enkelin.<br />
Heirat<br />
April 2004<br />
02. Lüscher Thomas, von Muhen AG und Brühlmeier geb.<br />
Gammeter Iris, von Wettingen AG und Signau BE,<br />
wohnhaft in <strong>Brunegg</strong><br />
Mai 2004<br />
14. Begraca Dardan, serbisch-montenegrinischer Staatsangehöriger,<br />
und Walther Pia, von Oberburg BE, wohnhaft<br />
in <strong>Brunegg</strong><br />
Juni 2004<br />
05. Graf Thomas, von Birrwil AG und Rohr Therese, von<br />
Staufen AG, wohnhaft in <strong>Brunegg</strong><br />
REFORMIERTE KIRCHGEMEINDE BIRR<br />
BIS DEZEMBER 2004<br />
Sonntagsschule10.00 Uhr im Pfrundhaus Lupfig: (s. Kirchenbote)<br />
Singen und Besinnen, Kirche Birr, 20.15 Uhr<br />
21. Okt./ 11. Nov./ 02. Dez.<br />
31. Okt. 10.10 Uhr Mitwirkung im PH-Gottesdienst<br />
Seniorenmittagstisch 09. November 12.00 Uhr, Pfrundhaus Lupfig<br />
Mittagstisch im Altersheim Eigenamt 19.Okt./ 14. Dez. 12.00 Uhr<br />
Senioren Gesamtnachmittag 14. Okt. / 2. Dez. 14.15 Uhr<br />
Pfrundhaus Lupfig, Autodienst 13.30 Uhr ab VOLG<br />
Gottesdienst für GROSS und klein<br />
31. Oktober 10.10 Uhr, Kirche Birr, Mitwirkung 6. Klässler (mit anschliessendem<br />
Apéro)<br />
Frauentreff 13. November 09.00 Uhr, Pfrundhaus Lupfig<br />
<strong>Gemeinde</strong>gebet 19.15 - 20.00 Uhr, Kirche Birr 11. November<br />
Ökumenische Spielnachmittage für Eltern mit Kindern im Vorschulalter<br />
15.00 Uhr Paulushuus Lupfig 21. Oktober, 18. November. 09. Dezember<br />
Ökumenische Chlii-Chinder Fiir<br />
17. Oktober 10.30 Uhr Pfrundhaus Lupfig<br />
12. Dezember 10.30 Uhr Paulushuus Lupfig<br />
Treffpunkt French-Connection jeweils 20.00 Uhr<br />
Pfrundhaus Lupfig (siehe Kirchenbote)<br />
Jungschar: 23. Oktober 14.00 Uhr im Kirchgemeindehaus<br />
Schinznach-Bad: 6./20. Nov. 04.Dezember jeweils 14.00 Uhr im Pfrundhaus,<br />
18.Dez. Waldweihnacht<br />
Gesprächskreis im Pfrundhaus 28. Okt./ 25. Nov./23. Dez. 14.00 Uhr