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BRUNEGGER LUPE BRUNEGGER LUPE - Gemeinde Brunegg

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Jahrgang 5 / Ausgabe 2 / September 2004<br />

<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />

<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />

Das grosse Blatt im kleinen Dorf<br />

Hoffnung<br />

Ein neues Leben liegt in meinem Schoss –<br />

Hoffnung – auf ein Leben, das die Welt von morgen weitertragen hilft<br />

Hoffnung – dass du mein Kind in der Welt von heute den Sinn von morgen siehst<br />

Hoffnung – dass du mein Kind Begegnung findest mit der Liebe – mit der Nächstenliebe<br />

Hoffnung – dass du mein Kind dem sinnlosen Rausch dem tödlichen Gift nie begegnest<br />

Hoffnung – dass du mein Kind den Sinn des Lebens nicht nur in den hellen<br />

sondern auch in den dunklen Zeiten siehst – mein Kind


2<br />

EDITORIAL<br />

<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />

Wir Schweizer sind recht stolz auf unsere direkte Demokratie<br />

HEINZ BRUN<br />

GEMEINDEAMMANN<br />

olitik ist ein schmutziges Geschäft»<br />

«Psagen viele und meinen damit, dass<br />

sie damit nichts zu tun haben wollen. Nun<br />

kann man sich zwar aus der aktiven Betätigung<br />

in der Politik heraushalten, aber in der<br />

passiven Form sind wir alle den Auswirkungen<br />

der Politik unterworfen. Man kann<br />

entweder versuchen, den Lebensraum in<br />

<strong>Gemeinde</strong>, Staat oder Bund mitzugestalten<br />

oder man lässt sich einfach treiben und<br />

überlässt die Politik denen, die sich offenbar<br />

dazu berufen fühlen. Wir Schweizer sind<br />

recht stolz auf unsere direkte Demokratie,<br />

dank der wir bei wichtigen und manchmal<br />

auch nicht ganz so wichtigen Dingen mitentscheiden<br />

können. Ein Entscheid von<br />

grösster Tragweite ohne Volksbefragung,<br />

wie z.B. die deutsche Wiedervereinigung,<br />

ist für den helvetischen Bürger schlicht<br />

unvorstellbar. Als Folge eines allfälligen<br />

EU-Beitritts ist die Befürchtung verbreitet,<br />

die direkte Demokratie würde auf der<br />

Strecke bleiben. Man sollte also meinen, ein<br />

so hehres Gut werde auch entsprechend geschätzt.<br />

Die Praxis hierzulande sieht deutlich<br />

weniger glänzend aus, wenn selbst bei<br />

entscheidenden Themen regelmässig weniger<br />

als die Hälfte sich bemühen, einen<br />

Stimmzettel auszufüllen. <strong>Brunegg</strong> bildet<br />

hier keine Ausnahme. Wir zeigen überdurchschnittlich<br />

viel Initiative im sozialen<br />

Bereich innerhalb unserer Gemarkungen.<br />

Andererseits sind wir bei kantonalen und<br />

nationalen Geschäften meistens am<br />

Schwanz des (Stimmbeteiligungs)-Feldes.<br />

Da hilft die Möglichkeit der brieflichen<br />

Stimmabgabe herzlich wenig.<br />

Nun, ich kann mich auch nicht mit allen<br />

Neuerungen in der Bundespolitik anfreunden.<br />

Zwar weiss ich, dass im 19. Jahrhundert<br />

auch bei uns ein hemdsärmeliger<br />

Umgangston zwischen politischen Kontrahenten<br />

geherrscht hat. Seither haben sich<br />

die Sitten doch um Einiges zivilisiert. In den<br />

letzten Jahren ist das Klima rauer, ist es<br />

Mode geworden, den Gegner lächerlich zu<br />

machen oder unter der Gürtellinie zu treffen<br />

(das können ohne weiteres auch mal<br />

«Parteifreunde» sein). Sicher schadet es<br />

nicht, an und für sich trockene Themen<br />

etwas lebendiger anzugehen. Der Anstand<br />

darf aber nicht auf der Strecke bleiben.<br />

Im politisch rauen 19. Jahrhundert wurden<br />

nicht nur «Nettigkeiten» mündlich und in<br />

den Medien verbreitet, erinnern wir uns,<br />

dass die moderne Schweiz als Bundesstaat<br />

erst nach einem Bürgerkrieg, dem Sonderbundskrieg<br />

von 1847 entstanden ist. Die<br />

schweizerische Demokratie, so wie wir sie<br />

heute verstehen, ist beileibe nicht schon<br />

über 700 Jahre alt. So erhielten die Einwohner<br />

des heutigen Kantons Aargau erst<br />

1803 das Wahlrecht, vorher waren sie Untertanen<br />

gewesen. Es hat aber auch im<br />

wilden 19. Jahrhundert schon besonnene<br />

Stimmen gegeben. Ausgerechnet ein Offizier,<br />

der Oberbefehlshaber der eidgenössischen<br />

Truppen, General Henri Dufour, hat<br />

ein staatspolitisches Verständnis demonstriert,<br />

das im krassem Gegensatz zu<br />

manchen damaligen Politikern stand und<br />

nebenbei gesagt, auch im Europa der 1990-<br />

er Jahre anlässlich der Balkankriege total<br />

gefehlt hat. Als Illustration ein Auszug aus<br />

dem Tagesbefehl General Dufours vom 5.<br />

November 1847: «Soldaten! Ihr müsst aus<br />

diesem Kampfe nicht nur siegreich, sondern<br />

auch vorwurfsfrei hervorgehen; man muss<br />

von Euch sagen können: Sie haben tapfer<br />

gekämpft, wo es nottat, aber sie haben sich<br />

menschlich und grossmütig gezeigt».<br />

Dufour hat bedacht, dass nach Bürgerkriegen,<br />

ein Zusammenleben wieder möglich<br />

sein muss.<br />

Henri Dufour, war ja nicht nur Offizier,<br />

sondern Ingenieur und ist auch noch heute<br />

bekannt als Schöpfer der ersten topographischen<br />

Karte der Schweiz, die nach fachmännischem<br />

Urteil zur damaligen Zeit eine Spitzenleistung<br />

darstellte. Der kartographisch<br />

höchste Punkt unseres Landes heisst denn<br />

auch ihm zu Ehren Dufourspitze. Nur wenige<br />

wissen, dass er sich auch als Politiker<br />

auf der Ebene von Stadt und Kanton Genf,<br />

wie als National- und Ständerat betätigt hat.<br />

Auch auf diesem Gebiet hat er sich hervorgetan<br />

als besonnener, rational denkender<br />

Mensch, der sich nie dazu herabgelassen<br />

hat, anders Denkende persönlich anzugreifen<br />

trotz allen Fallen der Parteipolitik. Er<br />

seufzt denn auch am Ende seines Lebens:<br />

«Bei all diesen Reibereien und gegensätzlichen,<br />

hartnäckig verfochtenen Forderungen<br />

führe ich derzeit das Dasein eines Galeerensträflings.»<br />

Er fühlte sich nur glücklich,<br />

wenn Eintracht in einer Kommission oder<br />

im Nationalrat herrschte, wenn die Parteien<br />

seinen Schiedsspruch annehmen. Er trägt in<br />

sich die zwingende Vorstellung von der<br />

unerlässlichen Einheit des Landes.<br />

Fazit: Wir lernen aus der Geschichte, dass<br />

grosse Gestalten auch ohne persönliche Angriffe<br />

Erfolge erzielen.


SEPTEMBER 2004<br />

INHALTSVERZEICHNIS 3<br />

Titelblatt: Hoffnungsvolle junge Menschen<br />

In dieser Ausgabe:<br />

Mittelstufe Schuljahr 2003/2004<br />

Die Titelblatt-Aufnahme zeigt die <strong>Brunegg</strong>er Mittelstufe mit ihrer<br />

Lehrerin Eva Steiner im Juni dieses Jahres. Für diese Schüler ist<br />

ein entscheidendes Schuljahr zu Ende gegangen. Die Viertklässler<br />

sind in die fünfte Primarklasse nachgerückt, die älteren wechselten<br />

in die Oberstufe nach Möriken-Wildegg oder Othmarsingen.<br />

Hoffnung<br />

Diese Zeilen auf dem Titelblatt habe ich meiner heute 27-jährigen<br />

Tochter Gerda zu ihrem 20. Geburtstag gewidmet. Sie sind aus tiefer<br />

Dankbarkeit entstanden. Nach 20 Jahren habe ich mich an den<br />

Tag zurückerinnert, als ich das neugeborene Menschlein das erste<br />

Mal in den Armen hielt. Freude, Hoffnung und Bangen mischten<br />

sich in diese Begrüssungszeremonie: Wirst du es schaffen in<br />

diesem Leben, in dem zeitweise ein rauher Wind weht?<br />

Umso glücklicher bin ich heute, zu wissen, dass unsere Töchter es<br />

geschafft haben, ihr Leben so zu gestalten, dass sie hoffnungsvoll<br />

in die Zukunft blicken können.<br />

Neben dem familiären Umfeld hat ein ganzes Netz von Menschen<br />

dazu beigetragen, dass sie zu selbstständigen, verantwortungsvollen<br />

Menschen herangewachsen sind. Zu einem guten Teil verdanken<br />

wir es den Lehrpersonen, die in einer angenehmen Schulatmosphäre<br />

ein vertrauensvolles Verhältnis zu den Schülern aufgebaut<br />

und gepflegt haben.<br />

Daher nutze ich hier gerne die Gelegenheit allen guten Geistern<br />

und Lehrkräften zu danken, die sich mit Sorgfalt für die Institution<br />

Schule einsetzen und eingesetzt haben.<br />

Dem neuen Lehrerinnenteam mit der bisherigen Unterstufenlehrerin<br />

Anita Zipfel wünsche ich eine Zusammenarbeit zwischen<br />

Kindern, Eltern und Behörden, die auf Vertrauen gebaut ist, einem<br />

Fundament, wo neben konstruktiver Kritik auch wertschätzende<br />

Komplimente Platz finden.<br />

Herzlichen Dank an Eva Steiner, Brigitte Süess und Elisabeth<br />

Vollmer, die mit viel Herzblut bis Ende dieses Schuljahres an<br />

unserer Schule unterrichteten. Für ihren weiteren Lebensweg<br />

wünsche ich viel Erfüllung und hoffe, dass sie viele positive Erinnerungen<br />

an <strong>Brunegg</strong> mitgenommen haben.<br />

Beatrice Bosshart, <strong>Gemeinde</strong>rätin Ressort Schule<br />

In eigener Sache: Hinweis an Veranstalter und Autoren<br />

Bitte benützen Sie das Meldeformular, wenn Sie eine Publikation<br />

wünschen. Es ist auf der Internetseite der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Brunegg</strong><br />

www.brunegg.ch abrufbar und kann dort heruntergeladen werden.<br />

Ebenso kann es auf der <strong>Gemeinde</strong>kanzlei oder über die Redaktion<br />

der <strong>Brunegg</strong>er Lupe bezogen werden.<br />

Angemeldete Publikationen werden bevorzugt behandelt.<br />

Wir danken allen, die bereits von dieser Dienstleistung Gebrauch<br />

gemacht haben, es erleichtert die redaktionelle Arbeit.<br />

Die nächste AusgabE erscheint im Januar 2005<br />

Redaktionsschluss und Inseraten-annahmeschluss:<br />

1. Dezember 2004<br />

23 EDITORIAL<br />

43 SCHLOSS BRUNEGG<br />

83 BUNDESFEIER<br />

10 3<br />

UNTER DER <strong>LUPE</strong><br />

12 3<br />

DORFCHRONIK<br />

14 3<br />

GRATULATION<br />

16 3<br />

<strong>BRUNEGGER</strong> AUTOREN<br />

18 3<br />

ZEIT ZUM NACHDENKEN<br />

21 3<br />

SCHULE<br />

24 3<br />

SCHULINFORMATIONEN<br />

25 3<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

32 3<br />

WALDRANDCHUCHI<br />

38 3<br />

ÖFFENTLICH/AMTLICHES<br />

MITTAGSTISCH<br />

Dienstag, 9. Nov. 2004<br />

Gasthof «Zu den drei<br />

Sternen» in <strong>Brunegg</strong><br />

Die Teilnahme ist ganz unverbindlich. Wir freuen<br />

uns aber über jeden neuen Gast – herzlich willkommen!<br />

Jeannette von Ah 062 896 24 09<br />

Impressum<br />

Herausgeberin:<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Brunegg</strong> Telefon / Fax 062 896 12 60<br />

E-Mail: gemeindekanzlei@brunegg.ch<br />

www.brunegg.ch<br />

Redaktion: Beatrice Bosshart, Paul Schmid<br />

Bild: Yvonne Siegenthaler, Beatrice Bosshart<br />

Text: Beatrice Bosshart (bea), Paul Schmid (pss)<br />

Satz, Gestaltung und Layout: Beatrice Bosshart<br />

Öffentlich/Amtliches:<br />

Werner Huggenberger, (wh) <strong>Gemeinde</strong>kanzlei<br />

Inserate und Administration:<br />

Margrit Brack Telefon 056 491 39 60<br />

Druck und Beratung: Kromer Print AG, Lenzburg<br />

Redaktionsadresse:<br />

<strong>Brunegg</strong>er Lupe, Hauptstrasse 43, 5505 <strong>Brunegg</strong><br />

Telefon 062 896 18 80<br />

Telefax 062 896 35 50<br />

E-Mail: textwerkstatt@bluewin.ch


4<br />

SCHLOSS BRUNEGG<br />

<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />

ERNST HALTER<br />

Im Gespräch:<br />

Elsie von Salis mit<br />

Ernst Halter im<br />

Sommer 2004 auf<br />

Schloss <strong>Brunegg</strong><br />

Dr. Ernst Halter zählt zu<br />

den bedeutenden Aargauer<br />

Autoren der Gegenwart.<br />

Exklusiv für die Leser der<br />

<strong>Brunegg</strong>er Lupe serviert er<br />

uns diesen literarischen<br />

Leckerbissen: Über eine<br />

fiktive Geschichte lässt der<br />

Autor denkwürdige historische<br />

Ereignisse in der<br />

Gestalt von Jean Rudolf<br />

von Salis reflektieren.<br />

Dieser begegnet uns im<br />

Jahre 1942 auf einem<br />

Spaziergang auf dem<br />

Chestenberg.<br />

Als Verlagslektor hat Ernst<br />

Halter viele Bücher von<br />

Jean Rudolf von Salis<br />

bearbeitet. Ein freundschaftliches<br />

Verhältnis zur<br />

Besitzerfamilie und die Verbundenheit<br />

zum Schloss<br />

<strong>Brunegg</strong> ist bis heute<br />

geblieben.<br />

Der Schlossherr und die Politik<br />

Ausschnitt aus einem Roman mit historischem Hintergrund<br />

In der Weihnachtszeit des Jahres 1942 ging<br />

der Schlossherr von Wildegg her, wo er<br />

bei Freunden den Nachmittag verbracht und<br />

Tee getrunken hatte, über den Kamm des<br />

Kestenbergs. Er hatte sich etwas verspätet,<br />

die Sonne war unter, der Himmel ein strahlendes<br />

Weissweingold, der windverfrachtete<br />

Schnee bildete zwischen den Wurzelrädern<br />

der Stämme und den kantigen, die dünne<br />

Humusschicht durchstossenden Kalkbrocken<br />

winzige Dünen, die einen goldblauen<br />

Schimmer trugen. Der Gänger hatte<br />

den Kammweg schon so viele Male in<br />

beiden Richtungen, erst als Kind in den<br />

Ferien, später auf Spaziergängen oder<br />

unterwegs zu Besuchen, zurückgelegt, dass<br />

er die Stellen, wo der Kamm der Malmkalkrippe<br />

gleich neben dem Fussweg nach<br />

Norden in die Tiefe abbricht, nicht zu<br />

fürchten brauchte, auch hielt die ununterbrochen<br />

wehende Bise den Höhenpfad<br />

beinahe schneefrei.<br />

Stahlscharfes Winterwetter, der Nordwind<br />

schnitt ins Gesicht und die Ohren. Doch der<br />

Mann hatte sich vorgesehen; er trug Stiefel,<br />

einen Lodenmantel über einer bequemen<br />

wollenen Joppe, und unter dem Jägerhut<br />

einen Ohrenschutz. Ihm war warm, und er<br />

freute sich auf die kommende Stunde mit<br />

sich selbst, die ihn aus der Dämmerung in<br />

die Nacht geleiten würde. Wenn es eine<br />

Erinnerungs- oder Bedenkzeit gibt, dann<br />

sind es die Übergangsstunden von den<br />

kürzesten Tagen in die längsten Nächte. Sie<br />

holen uns von Oktober bis Februar mit<br />

ihrem frühen, aus der Klarheit sinkenden<br />

Dämmerlicht ein und zurück, als müsste das<br />

Frühjahr in uns einen neuen Menschen<br />

vorfinden.<br />

In den letzten Monaten, als sich die Lage an<br />

den Kriegsfronten allmählich zugunsten der<br />

Alliierten wendete, als die ersten deutschen<br />

Grossstädte zu Asche und Fensterhöhlen<br />

verbrannten und jetzt die deutsche 6. Armee<br />

in Stalingrad – das russische Verdun, dachte<br />

er plötzlich – verblutete und jede Entsetzung<br />

unmöglich geworden war, hatte er ein<br />

wachsendes Bedürfnis empfunden, nicht nur<br />

übers Radio von der aktuellen Weltlage zu<br />

berichten, sondern aus der Tiefe des vergangenen<br />

Jahrhunderts zu verstehen, was diese<br />

Zeit erschütterte. Irgendeinmal, später,<br />

wenn das Andrängende durchgestanden,<br />

würde die Zeit der Begründung und<br />

Deutung gekommen sein. Dieser Gedanke<br />

verband sich für den Schlossherrn immer<br />

mit Rilke, der vor fast genau sechzehn<br />

Jahren gestorben war und dessen so ganz<br />

anders geartetes, dem Preis des Geschaffenen<br />

verpflichtetes Dichten ihm in<br />

Momenten der Niedergeschlagenheit ein<br />

Trost unter ganz wenigen war – einfach<br />

durch die Tatsache, dass es ausgesagt war,<br />

für jeden zu lesen und zu hören, und erst<br />

noch in deutscher Sprache von einer<br />

Menschlichkeit und Transzendenz (genauer:<br />

dem Glauben daran) zeugte, die verloren<br />

schienen. Ein Aufatmen, eine Wärme bei<br />

jeder Nennung von Rainer Maria Rilkes<br />

Namen.<br />

Hinter den Zacken der Stockhornkette und<br />

der Berner Alpen im Südwesten herauf war<br />

nun die grosse glasgrüne Dämmerung bis in<br />

den Zenit gestiegen, den Osten verschloss<br />

bereits die violette Kalotte der Vornacht, nur<br />

die Schneefelder am Glärnisch trugen noch<br />

einen schwach rötlichen Abschein. Die<br />

Rauchsäulen einiger auf den Abend hin<br />

nachgeheizter Ofenkünste und in Gang<br />

gesetzter Zentralheizungen über den<br />

Häusern von Möriken und <strong>Brunegg</strong> und aus<br />

dem tief unten liegenden Birrfeld im<br />

Norden standen seltsam weiss und starr.<br />

Was sich nicht auflöste, sammelte sich in<br />

geringer Höhe zu kleinen nebelartigen<br />

Schwaden, die ganz allmählich in die Länge<br />

gezogen und dann verweht wurden. Zwar<br />

war das Verhältnis des Gängers zur Landschaft<br />

ein eher distanziertes, und die Pflege<br />

des Terrassengartens unterhalb seiner Burg<br />

überliess er während der Monate ihrer<br />

Anwesenheit in den Mauern entweder seiner<br />

jungen Frau oder seinen Schwestern oder<br />

der Frau des Pächters. Dennoch liebte er das<br />

Land; war es doch Teil seiner Kindheit.<br />

Aber das Warten dieser Jahre auf ein Ende<br />

der Kriegskatastrophe, die jetzt wohl


SEPTEMBER 2004<br />

SCHLOSS BRUNEGG 5<br />

endgültig an den Landesgrenzen haltmachte,<br />

legte sich wie eine Krankheit auf<br />

viel Erlebtes und früher tief Empfundenes,<br />

man litt unter Staublunge, und hier oben<br />

verursachte die Aussicht jetzt zuweilen<br />

klaustrophobische Gefühle, da sie wohl<br />

weit, doch nie frei, weil umgeben von sämtlichen<br />

denkbaren und unausdenkbaren<br />

Greueln war. Es blieben vor allem die<br />

Nächsten und das Nächste: Elsie, seine<br />

junge Frau, ihr Frohsinn, ihre Vernunft, die<br />

sich der Panik verweigerte, ihr Mut, das<br />

Söhnchen, die Mutter in Bern, die Freunde<br />

in Zürich, Bern und Genf, die Vorlesungen<br />

an der ETH und die wöchentlichen Lageberichte<br />

übers Radio, deren militärische<br />

Aspekte er leider nicht mehr mit dem österreichischen<br />

Generalobersten i.R. Erwin<br />

Freiherr von Franz diskutieren konnte. Von<br />

Franz war gestorben.<br />

Wann würde er Jules Thiercelin wiedersehen,<br />

den eine Generation älteren Freund in<br />

Paris? Aus der Erinnerung hörte er dessen<br />

klare, ironisch eingefärbte Stimme: «Wenn<br />

der Schlussstrich gezogen ist, werden wir<br />

versuchen zu verstehen»; es war das Postskriptum<br />

eines Briefs aus Nizza gewesen,<br />

den Thiercelin nach seiner Flucht aus Paris<br />

im Juni 1940 an ihn geschrieben hatte. Eine<br />

Schilderung von verstopften Strassen, mit<br />

Verzweifelten überfüllten Zügen, Panik und<br />

Chaos einer Massenflucht, die, in Belgien<br />

beginnend, halb Frankreich ergriffen und<br />

gegen Süden mitgerissen hatte. Auch für<br />

den Schlossherrn waren dies die schlimmsten<br />

Tage gewesen – die Dämmerung der<br />

europäischen Vernunft, der in Wochen<br />

erfolgte Zusammenbruch Frankreichs und<br />

dessen Anschluss an die Mittelmächte. Den<br />

Anfang dieses Endes hatte er selbst im Mai<br />

1940 noch in Paris erlebt, als er, den Pfingsturlaub<br />

für eine Fahrt zu Freunden nutzend,<br />

den schweizerischen diplomatischen Kurier<br />

für die Gesandtschaft nach Paris befördert<br />

und wenige Tage später nur noch auf<br />

Umwegen die Schweiz erreicht hatte. Kein<br />

Ort war ihm näher als Paris, wo er seine<br />

historischen Studien abgeschlossen hatte, in<br />

keiner Stadt war ihm so viel Liberalität und<br />

Geltenlassen selbst gegensätzlicher Auffassungen<br />

entgegengebracht worden, war er<br />

einer so selbstverständlichen Kultur des<br />

anständigen Umgangs unter Menschen<br />

(anders liess es sich nicht ausdrücken)<br />

begegnet, die er als vorbildlich empfunden<br />

hatte. Wieviele Anregungen waren ihm<br />

zugeflogen, mit wievielen Wissenschaftern,<br />

Künstlern, Schriftstellern hatte er Freundschaft<br />

geschlossen. Der Krieg hatte sie in<br />

alle Richtungen vertrieben, zum Teil sogar<br />

in die Schweiz, nach Genf, nach Lausanne,<br />

ins Wallis. Immerhin.<br />

Er blieb stehen und sah gegen Norden auf<br />

das grauweiss daliegende Birrfeld, die Siggenthaler<br />

Klus und den Geissberg, darüber<br />

sich tief verschneit der Schwarzwald<br />

hinzog, flach und kalt wie Inlandeis. Dann<br />

schüttelte er den Kopf und ging weiter. Der<br />

Krieg verdarb nicht nur die Menschen, ihre<br />

Städte und besten Werke und verseuchte die<br />

Seelen, er verdarb selbst die, die draussen<br />

oder eher drinnen, die umgeben von Krieg,<br />

also kriegsverschont dank der Willkür eines<br />

Paranoikers, ausharren mussten. Beim<br />

langsamen Blick über die Ebene war ihm<br />

plötzlich vorgekommen, ihre weite Einsamkeit<br />

wäre ein idealer Landungsplatz für Fallschirmoperationen.<br />

Überhaupt schien ihm<br />

das Unheimlichste dieses Krieges nicht<br />

etwa das Gift, das bis heute nicht angewendet<br />

worden war, oder die Kesselschlachten<br />

an der Ostfront oder jetzt das langsame<br />

Verbluten von Paulus’ 6. Armee in Stalingrad<br />

und die bereits voraussehbare Vernichtung<br />

von Rommels Afrikakorps: es war der<br />

Luftkrieg. Zum erstenmal, wenn man von<br />

Guernica und dem abscheulichen Gift-<br />

Luftkrieg der Italiener in Abessinien absah,<br />

hatte der Krieg seine eigenen Grenzen<br />

verwischt. «Bewegungskrieg», und das<br />

hiess, dass die Bombenfackel Hunderte von<br />

Kilometern hinter der Front, die man wie im<br />

Ersten Weltkrieg noch mit Fähnchen auf der<br />

Wandkarte absteckte, mit Explosionen und<br />

Feuer auf eine Stadt regnen und sie gleich<br />

Sodom und Gomorrha verzehren würde; und<br />

der Schlossherr war beinahe sicher, dass sie<br />

sich auch in der kommenden klaren Nacht<br />

irgendwo entzünden würde. Er blickte vor<br />

sich in das wimmelnde Himmelsgrau.<br />

«Welche Unvorsichtigkeit, diese Bombardierung<br />

offener Städte!» Wieder Jules<br />

Thiercelin, im Mai 1940 im «Flore» nach<br />

der «Ausradierung» Rotterdams durch die<br />

deutsche Luftwaffe. «Es wird furchtbar sein,<br />

wenn Engländer und Amerikaner deutsche<br />

Städte aus der Luft angreifen werden.»<br />

Ja, der Krieg war verloren, er war’s<br />

längst, es galt noch das absehbare, mit jeder<br />

Kriegswoche grauenhafter sich hinschleppende<br />

Ende auszusitzen und den bereits<br />

gestrigen Herren der Welt ihren vollständigen<br />

Untergang beizubringen. Unconditional<br />

surrender. Es überstieg beinahe die Kräfte<br />

selbst der «Eingefriedeten». Zum erstenmal<br />

hatte er das Ende kommen sehen, als im<br />

Der Krieg verdarb<br />

nicht nur die<br />

Menschen, ihre<br />

Städte und besten<br />

Werke und<br />

verseuchte die<br />

Seelen, er verdarb<br />

selbst die, die<br />

draussen oder eher<br />

drinnen, die<br />

umgeben von Krieg,<br />

also kriegsverschont<br />

dank der Willkür<br />

eines Paranoikers,<br />

ausharren mussten.


6<br />

SCHLOSS BRUNEGG<br />

<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />

Er erinnerte sich an<br />

einen gut anderthalb<br />

Jahre zurückliegenden<br />

Eingriff der Zensurbehörde<br />

in sein<br />

Freitagsvortragsmanuskript;<br />

in<br />

einem Satz über die<br />

Sprach- und Geistesverwandtschaft<br />

zwischen den angelsächsischen<br />

Völkern<br />

und die ihnen<br />

gemeinsamen Ideale<br />

der Freiheit, der<br />

Demokratie und<br />

der Würde der<br />

menschlichen<br />

Persönlichkeit war<br />

«die Würde der<br />

menschlichen Persönlichkeit»<br />

gestrichen<br />

worden.<br />

Frühjahr 41 die deutschen Truppen Jugoslawien<br />

besetzten, Griechenland eroberten und<br />

in den unglücklichen Krieg der Italiener in<br />

Nordafrika eingriffen. Gewissheit wurde es<br />

nach dem Überfall auf die Sowjetunion.<br />

Krieg war für Hitler zum Selbstzweck<br />

geworden, zum einzigen Mittel, ihm die<br />

absolute Macht zu sichern, solange er lebte.<br />

Er entzog sich jedem rationalen politischen<br />

Kalkül, das mit Ressourcen an Menschen<br />

und Kriegsmaterial, Nahrungsmitteln und<br />

Rohstoffen rechnete. Der Krieg war<br />

sozusagen zum negativen Schöpfungsprinzip<br />

erhoben, und er bewies dies mit einer<br />

noch nie dagewesenen Grausamkeit,<br />

Gemeinheit und Menschenverachtung. Ein<br />

solcher Krieg mochte zu Beginn reüssieren<br />

– doch dies war jetzt, räumte sich der<br />

Schlossherr sogleich ein, leichter gesagt als<br />

vor anderthalb Jahren –, die umwohnenden<br />

Nationen überrumpeln, die den Frieden<br />

mehr liebten als die Erniedrigung und Vernichtung<br />

des Nachbarn, er mochte, wie in<br />

Polen und Frankreich geschehen, die<br />

Staaten und Städte zertrümmern. Doch<br />

irgendeinmal wandte sich alles gegen ihn,<br />

nicht nur die frontalen Gegner und im<br />

Inneren der besetzten Länder die Besiegten,<br />

nicht nur die allmählich versiegenden Ressourcen,<br />

sondern die gestörten internationalen<br />

Ordnungen, die auch ein Paranoiker<br />

nicht über Nacht ins Gegenteil verkehrt, und<br />

vor allem die mit Mühe aufrechterhaltenen,<br />

nunmehr vorsätzlich gebrochenen humanen<br />

Gesetze gesellschaftlichen Zusammenlebens,<br />

und es lag im Wesen dieses wohl<br />

Schlimmsten aller Wahnsinnigen und Verbrecher<br />

der Geschichte, dass er beides<br />

beherrschte, zunächst die Überraschung, das<br />

«Schreiten» von Sieg zu Sieg, politisch wie<br />

militärisch, und dann – der Schlossherr<br />

blieb erneut stehen – die Beleidigung all<br />

dessen, was die Menschen an Gutem, Wertvollem,<br />

Bedeutendem geschaffen haben.<br />

Er war jetzt auf dem Ebnet angekommen,<br />

der bereits Teil des Schlossgutes war. Die<br />

Felder senkten sich leicht und breit gegen<br />

Süden, tief verschneit, stellenweise kippten<br />

sie, wie es schien, ins Leere, und nur das<br />

Gespinst der Äste und Zweige der am<br />

Abbruchrand aufragenden Ahorne und<br />

Buchen schien sie am Abgleiten zu hindern.<br />

Er ging jetzt rascher, da er hier selbst unter<br />

Schnee eigentlich jeden Schritt auswendig<br />

wusste. Pächter Hänny hatte den Acker<br />

umgebrochen – das Feld erinnerte ihn an<br />

verschneite Eisschollen –, und er sagte sich,<br />

dass er seine «Weltchronik» genauso wie<br />

die Vorlesungen in Zürich und am Institut in<br />

Genf nur dann zu einem plausiblen Ende<br />

führen und einen Erklärungsnotstand werde<br />

vermeiden können, wenn er sich dieser fundamentalen<br />

Differenz zu allen vorherigen<br />

Konflikten ständig bewusst blieb. Vernichtungslager,<br />

Sonderbehandlung, Endlösung,<br />

Ausrottung, Ausradierung, Ausräucherung<br />

und Dutzende andrer Begriffe zeigten, dass<br />

die deutsche Militär- und Vernichtungsmaschinerie<br />

sich bereits weit ausserhalb sämtlicher<br />

politischer und humaner Ordnungen<br />

gestellt, ja, sich entschlossen dorthin vorgearbeitet<br />

hatte, etwas das weder in Versailles<br />

1919, geschweige 1814 am Wiener Kongress<br />

die Lage des Unterlegenen gewesen<br />

war. Zugleich aber war hierin das Grenzenlose<br />

dieses Konflikts beschlossen und definiert,<br />

die Furie der Vernichtung als Prinzip<br />

seiner Erhaltung. Sie würde erst dann<br />

erlöschen, wenn einer der Gegner zerstört,<br />

ausgebrannt, ausgeblutet und jeder Möglichkeit<br />

beraubt, sich weiter zu wehren, am<br />

Boden liegen würde. Heute war überklar,<br />

wer diesen Selbstmord in Raten wählen<br />

musste.<br />

Er schauderte, es war die Kälte und die<br />

Vorstellung von russischen und deutschen<br />

Soldaten, die sich an tief verschneiten und<br />

vereisten Frontlinien über Tausende von<br />

Kilometern gegenüberlagen und in Stalingrad<br />

mit Granaten und Flammenwerfern um<br />

jeden einzelnen Raum jedes zerschossenen<br />

Häuserblocks kämpften. Er betrat nun den<br />

alten, in den weissen Kalk gehauenen<br />

Hohlweg. «Meine Wissenschaft von der<br />

Unmenschlichkeit – ‘eingefriedet’», sagte<br />

halblaut zusammenhanglos der Schlossherr.<br />

Haben wir’s denn verdient? Weder die<br />

Armee, noch das Réduit, noch die Servilität<br />

der Pressezensur in Bern hat uns vor Hitler<br />

bewahrt. Was denn? Unsre dienstbare Produktion?<br />

Haben wir’s gewählt? Er erinnerte<br />

sich an einen gut anderthalb Jahre zurückliegenden<br />

Eingriff der Zensurbehörde in<br />

sein Freitagsvortragsmanuskript; in einem<br />

Satz über die Sprach- und Geistesverwandtschaft<br />

zwischen den angelsächsischen<br />

Völkern und die ihnen gemeinsamen Ideale<br />

der Freiheit, der Demokratie und der Würde<br />

der menschlichen Persönlichkeit war «die<br />

Würde der menschlichen Persönlichkeit»<br />

gestrichen worden.<br />

Der Schlossherr stiess das hohe hölzerne<br />

Gattertor zum Vorhof des Pächterhauses auf,<br />

der Hund trat winselnd vor seine Hütte<br />

neben dem Tenn, er kannte den Schritt, und<br />

der Mann begann an den Gartenterrassen


SEPTEMBER 2004<br />

SCHLOSS BRUNEGG 7<br />

vorbei die sechzig Steinstufen der Burgtreppe<br />

hochzusteigen. Als er mit seiner<br />

kleinen Familie im November ausgezogen<br />

war, hatte er ein Aktenstück vergessen, das<br />

er plötzlich dringend für seine Vorlesungen<br />

benötigte. So hatte er mit dem Pächter verabredet,<br />

sich, bevor er zu Fuss nach Othmarsingen<br />

an den Bahnhof zurückging, in<br />

seiner Stube aufzuwärmen, einen Selbstgebrannten<br />

zu trinken und gleich auch ein<br />

kleines Weihnachtsgeschenk zu überbringen.<br />

Vor dem Burgtor drehte er sich um und<br />

sah in die Weite. Das Land war lichtlos, ein<br />

beinahe schwarzer See, im Westen zeichneten<br />

sich die weichen und etwas langweiligen<br />

Molassehügel des Mittellands zwischen<br />

Reuss- und Suhrental kohlig vor einem noch<br />

schwach grünlich-gelblich nachglühenden<br />

Himmel ab. Plötzlich, wie es vorkommen<br />

kann bei grosser innerer Müdigkeit oder<br />

Erregung, stellte sich für den Bruchteil einer<br />

Sekunde das Bild in seinem Hirn auf den<br />

Kopf. Nun lastete die Finsternis der Erde<br />

schwer auf den ersten harten Bisensternen.<br />

Plötzlich freute er sich auf die Stube des<br />

Pächters, seine einfache Art zu reden.<br />

Zuviel Einsamkeit tut wie zuviel Welt nicht<br />

gut. Er schloss das Tor auf.<br />

Lesetipp:<br />

Ernst Halter:<br />

Die Stimme<br />

des Atems<br />

(Limmat Verlag)<br />

Ein besonderes<br />

Lesevergnügen bietet<br />

diese Offenbarung<br />

einer Kindheitsepoche<br />

in einer<br />

aargauischen Kleinstadt<br />

nach dem<br />

zweiten Weltkrieg.<br />

Etwa um 1910 auf dem Ebnet: Das Holz für die Bundesfeier ist aufgeschichtet<br />

Auf dem Bild ist Jean Rudolf von Salis mit<br />

seinen Geschwistern und Spielkameraden zu<br />

sehen. Auf den Schultern seines Bruders Ado<br />

posiert er mit den Kindern vor dem Holzstapel,<br />

der für das Erstaugust-Feuer aufgeschichtet<br />

wurde. Hier auf dem Ebnet spielte er<br />

oft als kleiner Junge und hier spazierte er<br />

noch in seinem letzten Lebensjahrzehnt mit<br />

seiner Boxerhündin «Kyra».<br />

(Foto: Schweizerisches Literaturarchiv)


8<br />

BUNDESFEIER<br />

<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />

Gute Resonanz:<br />

Der Männerchor<br />

wurde durch<br />

Frauen verstärkt…<br />

Konflikte nicht zu einem Feindbild auswachsen lassen<br />

Ernst Halter sprach über Kompromisse, Konsens und Konflikt<br />

Traditionsgemäss und unter besten Wetterbedingungen<br />

traf sich die Festgemeinde<br />

<strong>Brunegg</strong> auf der Wiese neben dem<br />

Schloss, an jenem Ort, der zugleich eine<br />

Stätte der Erinnerung und der Geschichte<br />

ist. Vierzig Jahre hat der verstorbene Ehrenbürger<br />

und Historiker Jean Rudolf von Salis<br />

bis ins hohe Alter die Ansprache zur Bundesfeier<br />

gehalten. Nach seinem Tod (1996)<br />

haben alljährlich weitere verdiente Persönlichkeiten<br />

aus Politik und Kultur am 1.<br />

August zur <strong>Gemeinde</strong> <strong>Brunegg</strong> gesprochen.<br />

So trat dieses Jahr wiederum ein prominenter<br />

Gast, diesmal aus Literaturszene, ans<br />

Rednerpult. Ernst Halter ist durch seine<br />

literarisch erschaffenen Lebensräume und<br />

sein lyrisch nuanciertes Sprachvermögen<br />

vielen Leseratten und Zeitungslesern ein<br />

Begriff. Mit eben dieser lebendig gefärbten<br />

Sprache holte der Redner seine Zuhörer ab<br />

und entführte sie in die aussagekräftige Welt<br />

seiner Wortkunst. Einleitend stellte er die<br />

anregende Frage: «Was für einen Tick hat<br />

der Schriftsteller?», um umgehend die<br />

Antwort zu liefern: «Er prüft die alltäglichen<br />

und weniger alltäglichen Wörter auf<br />

ihre Tauglichkeit, er klopft sie ab, ob sie<br />

hohl klirren und lügen oder versuchen, die<br />

Wahrheit zu sagen.»<br />

Wie prägend der Schlagworteffekt sein<br />

kann zeigte sich am halterschen Beispiel der<br />

K-Wörter: Kinder, Küche, Kirche, die den<br />

Lebensraum der Frau noch vor hundert<br />

Jahren umschrieben. Damit wollte der<br />

Redner aufzeigen, wie fern uns ein Jahrhundert<br />

und die damals Lebenden gerückt sind<br />

und dies, notabene, in nur drei Worten. Um<br />

ins zeitgenössische schweizerische innenund<br />

lokalpolitische Geschehen zu wechseln,<br />

wirft er die K-Begriffe Kompromisse,<br />

Konsens und Konflikt ins Feld: «Je nach<br />

politischer Wetterlage schepperten sie wie<br />

hohle Büchsen oder klangen voller Sinn und<br />

Bedeutung. Sie zählen zu den meistgebrauchten<br />

und meistmissbrauchten, den am<br />

häufigsten angerufenen und verdammten<br />

Schlagworten.»<br />

Ernst Halter durchleuchtete die Begriffe<br />

auch auf ihre Herkunft: «Kompromiss<br />

stammt aus dem römischen Zivilrecht. Es<br />

bedeutet ein gegenseitiges Versprechen, das<br />

man zu halten gesonnen ist. In Fällen, wo<br />

die Parteien keine Vereinbarung erzielten,<br />

wurde die Sache einem Dritten vorgetragen;<br />

er fällte den Entscheid, und die Parteien<br />

hatten sich vorgängig darauf geeinigt,<br />

diesen zu respektieren. Von Anfang an, geht<br />

es bei diesem Wort also um die Abgrenzung,<br />

Abwägung, Abgleichung von einander<br />

widersprechenden Interessen zweier oder<br />

mehrerer Streitparteien, die auf einvernehmlichem<br />

Weg eine Lösung, also einen<br />

Konsens, finden wollen.»<br />

Wie eng die drei K-Worte, nicht etwa nur<br />

im allitrierenden Sinn, verknüpft sind,<br />

unterstrich der Redner mit eigenen, erlebten<br />

Beispielen aus seiner Kindheit und den<br />

Erfahrungen in seiner Wohngemeinde.<br />

Wichtig sei es, dass es nicht im politischen,<br />

oder im zwischenmenschlichen Bereich zu<br />

faulen Kompromissen komme, etwa nur um<br />

bequem den Entscheiden in der Konfrontation<br />

auszuweichen. Umso mehr, als sauber<br />

ausgetragene Konflikte ein Vertrauensverhältnis<br />

nicht zerstören könnten.<br />

«Doch die Abwägung und Abgrenzung<br />

der Interessen wirkt längst nicht nur im politischen<br />

Bereich; sie beschäftigt jeden<br />

einzelnen unter uns von Tag zu Tag, sobald<br />

er in Beziehung zu andern Menschen tritt.<br />

Sie ist eines der Hauptprobleme jeder Kindererziehung:<br />

Wie weit darf und kann ich<br />

den Wünschen und Träumen meines Kindes<br />

entgegenkommen und wo ziehe ich die<br />

Grenze, wo ist es weise, nachzugeben, und<br />

wann muss ich beharren und einen Konflikt<br />

in Kauf nehmen?»<br />

Für uns alle, für Eltern oder sozial oder<br />

politisch engagierte Bürger sei es zentral<br />

wichtig, Konflikte nicht zu einem Feindbild<br />

des andern auswachsen zu lassen, um sozusagen<br />

ein Schreckgespenst vor sich aufzubauen,<br />

mit dem man den Dialog abblocke.<br />

Damit die Interessen aller gewahrt blieben,<br />

auch jene der Schwächeren oder Unterlegenen,<br />

die sich nicht so gut zu Wort melden<br />

könnten, sei eine Kultur wichtig, in der die<br />

drei grossen K als Strategie akzeptiert


SEPTEMBER 2004<br />

BUNDESFEIER 9<br />

werden. Mit den Worten: «Wir sind aufgefordert,<br />

den Mut aufzubringen, zu solcher<br />

Erkenntnis auch zu stehen», schloss der<br />

Referent die Ansprache. Dankend applaudierte<br />

die Festgemeinde einer einfühlsamen<br />

Rede, die Chancen aufzeigt, wie die alltäglichen<br />

und politischen Probleme auf menschliche<br />

Weise zu meistern sind.<br />

Die guten Gedanken der Rede, die Klänge<br />

von Männerchor und Schlossband, die<br />

Dankes- und Begrüssungsworte von<br />

<strong>Gemeinde</strong>ammann Heinz Brun, das engagierte<br />

Wirten der Schulpflege, die feinen<br />

hausgebackenen Kuchen, all diese<br />

Berührungspunkte verhalfen der Dorfgemeinschaft<br />

einmal mehr zu einem förderlichen<br />

«Wir-Gefühl». Möge es den guten<br />

Dorfgeist am Fusse des Chestenbergs nachhaltig<br />

beflügeln!<br />

(bea)<br />

Festredner Ernst Halter (li.) am Tisch mit der Familie von Salis.<br />

Festwirtschaft, geführt von der Schulpflege<br />

Immer ein Renner: Die <strong>Brunegg</strong>er Schlossband.<br />

Dorli Brun und Martin Eisele im Gespräch.<br />

Trotz engem Zusammenrücken reichten die Sitzplätze nicht ganz.


10<br />

UNTER DER <strong>LUPE</strong><br />

<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />

Manchmal bringen die<br />

Argumente der Befürworter<br />

oder Gegner einer<br />

Abstimmung ein Ross<br />

zum Lachen…<br />

Ist die 5-Tagewoche in der Schule noch ein Thema?<br />

Heinz Brun<br />

Die ein wenig Älteren unter uns mögen<br />

sich über 20 Jahre zurückerinnern als<br />

die Sommerzeit neu war. Was war das für<br />

eine Schlacht zwischen Befürwortern und<br />

Gegnern! Sicher, die Begründung dafür, mit<br />

dem Energiesparen, brachte ein Ross zum<br />

Lachen. Die Gründe dagegen waren aber<br />

ebenso hanebüchen. Dann wurde die Sommerzeit<br />

europaweit eingeführt, mit<br />

Ausnahme der Schweiz, weil das Volk nein<br />

gesagt hatte. Zwei Jahre später hat der<br />

Bundesrat dann trotzdem die Einführung<br />

beschlossen. Die Konsequenzen des Zeitinsel-Daseins<br />

waren halt wirklich nicht<br />

lustig. Und heute? Man hat sich<br />

längst an die zwei Mal jährliche<br />

Umstellung gewöhnt. Die Sommerzeit<br />

ist kein Thema mehr.<br />

Oder, wie war das doch beim<br />

Herbstschulbeginn? Jahrelange Auseinandersetzungen,<br />

ob das den lieben<br />

Kinderlein auch zuträglich sei. Dass<br />

ausserhalb unserer Grenzen der<br />

Herbstschulbeginn das Normale ist,<br />

wurde überhaupt nicht zur Kenntnis<br />

genommen. Schweizer Kinder sind<br />

eben anders. Noch nicht allzu lange<br />

her, startete dann die Schlacht um die<br />

5-Tage-Woche an den Schulen. Als<br />

der <strong>Gemeinde</strong>rat damals die Anfrage<br />

des Kantons behandeln sollte, ob wir<br />

an einem Versuchsbetrieb zur Einführung<br />

der 5-Tagewoche teilnehmen<br />

möchten, behandeln sollte, entschied die<br />

grosse Mehrheit: keine Diskussion! Nachher<br />

dann landauf, landab Auseinandersetzungen,<br />

die Wellen schlugen hoch, die meisten<br />

Lehrer waren sowieso dagegen. Die<br />

Argumente: unmöglich den Stoff innerhalb<br />

von nur 5 Tagen unterzubringen, viele<br />

Freifächer würden wahrscheinlich aussterben,<br />

die 6-Tage-Woche entspreche der Kinderpsyche<br />

viel besser und zudem bräuchte<br />

der Kanton Aargau dadurch mindestens 70<br />

neue Turnhallen usw. usw. Ja und nun, ist<br />

die 5-Tage-Woche in der Schule noch ein<br />

Thema?<br />

Das Projekt «Aufgabenteilung Kanton-<br />

<strong>Gemeinde</strong>n», das seit ca. drei Jahren in<br />

Arbeit und teilweise schon umgesetzt ist,<br />

hat lange keine grossen Emotionen geweckt,<br />

bis der Finanzausgleich neu berechnet<br />

werden sollte, mit dem Ziel, fusionswillige<br />

<strong>Gemeinde</strong>n nach einem Zusammenschluss<br />

nicht schlechter zu stellen als vor der<br />

Fusion. Sofort wurde das interpretiert als<br />

Druck von Seiten des Kantons, die Kleingemeinden<br />

abzuschaffen. Eiligst entstand eine<br />

«IG Landgemeinden», die den Kampf<br />

dagegen aufgenommen hat. Man wähnt die<br />

Autonomie der <strong>Gemeinde</strong>n in Gefahr. Es<br />

fragt sich nur, was man unter Autonomie<br />

verstehen soll bei denjenigen <strong>Gemeinde</strong>n<br />

deren Einnahmen zu über 50% aus dem<br />

Finanzausgleich stammen. Nun, der Finanzausgleich<br />

ist bestimmt ein notwendiges<br />

Instrument, um unterschiedliche Voraussetzungen<br />

bei der Standortgunst auszugleichen.<br />

Unsere <strong>Gemeinde</strong> hat ja auch viele<br />

Jahre davon profitieren können mit<br />

Beiträgen von durchschnittlich Fr. 120'000<br />

über die letzten 12 Jahre. Wenn eine<br />

<strong>Gemeinde</strong> aber überwiegend an diesem<br />

Tropf hängt, dann müsste man schon über<br />

die Bücher gehen. Was den wenigsten<br />

Bürgern bewusst ist, der grösste Teil der<br />

Mittel im Finanzausgleichtopf stammt aus<br />

den Aktiensteuern. Und das Murren in der<br />

Wirtschaft ist während der letzten Jahre<br />

immer stärker geworden. Man ist dort der<br />

Meinung, dass es wohl nicht angehen<br />

könne, der Wirtschaft die Kosten der Strukturerhaltung<br />

einer überkommenen <strong>Gemeinde</strong>landschaft<br />

aufzubürden, wenn die Wirtschaft<br />

selbst in einer gnadenlosen Rationalisierungs-<br />

und Effizienzsteigerungskampagne<br />

steht.<br />

Die Aufregung der «IG Landgemeinden»<br />

über ein vermeintliches Fusionsdiktat ist<br />

nicht nachzuvollziehen, denn der Staat hat<br />

gar keine rechtlichen Mittel, Zusammenschlüsse<br />

erzwingen zu können. Nach meiner<br />

Meinung hat die Kantonsregierung mit<br />

Recht aber endlich auf das Problem von<br />

langfristig nicht lebensfähigen <strong>Gemeinde</strong>n<br />

hingewiesen und will gewisse Hilfestellungen<br />

bei geplanten Zusammenschlüssen<br />

leisten können. Eine Minimalgrösse von<br />

1500 Einwohnern wurde empfohlen, wobei<br />

diese Zahl kein Heiligtum darstellt. Die<br />

Regierung ist der Ansicht, dass bei<br />

gesunden finanziellen Verhältnissen einer<br />

<strong>Gemeinde</strong>, die auch in der Lage ist die Verwaltung<br />

ordnungsgemäss zu führen, die<br />

Selbständigkeit nicht in Gefahr ist. Es ist<br />

bekannt, dass <strong>Gemeinde</strong>n zwischen 2500<br />

und 3000 Einwohnern im allgemeinen die<br />

kleinsten Verwaltungskosten pro Einwohner<br />

aufweisen. Bei grösseren Gebilden steigt<br />

dann der relative Aufwand wieder an, weil<br />

mehr Aufgaben professionell statt im Milizsystem<br />

bewältigt werden. Im Vordergrund<br />

steht aber nach wie vor die regionale<br />

Zusammenarbeit. Als dann in der Presse zu<br />

lesen war, dass in unserer Nachbarschaft -<br />

die Behörden der Stadt Lenzburg und der


SEPTEMBER 2004<br />

UNTER DER <strong>LUPE</strong> 11<br />

Vorortsgemeinde Niederlenz - grundsätzliche<br />

Überlegungen über eine Fusion angestellt<br />

hatten, begann sogar bei einzelnen<br />

<strong>Brunegg</strong>ern ein emotionsloses Nachdenken<br />

über die Zukunft der <strong>Gemeinde</strong>. Der<br />

<strong>Gemeinde</strong>rat sieht aber mittelfristig keinen<br />

Handlungsbedarf in Sachen Fusion. Wir<br />

bauen auch weiterhin auf Zusammenarbeit<br />

mit unseren Nachbarn. So stehen wir in Verhandlungen<br />

über die Bildung einer Regionalfeuerwehr.<br />

Weitere Möglichkeiten sind<br />

denkbar, aber noch nicht geplant.<br />

In den beiden vergangenen Jahren haben<br />

wir Steueramt und Zivilstandsamt ausgelagert.<br />

Auch hier können wir dasselbe beobachten:<br />

man hat sich arrangiert. Denn Hand<br />

aufs Herz: wann haben Sie letztes Mal eine<br />

der beiden Institutionen persönlich aufgesucht?<br />

In der Abstimmung im September über die<br />

«Neugestaltung des Finanzausgleichs und<br />

der Aufgabenverteilung zwischen Bund und<br />

Kantonen, NFA» wird die neue Bundesverfassung<br />

in 20 Artikeln verändert. In Zukunft<br />

bestimmt dasjenige Gemeinwesen über eine<br />

Leistung, das die Kosten trägt. Das heisst.<br />

wenn der Bund zahlt, dann bestimmt er auch<br />

über das Was und Wie. Es ist zu hoffen, dass<br />

dies der erste bescheidene Schritt zur Entrümpelung<br />

des Subventionsdschungels sein<br />

wird. Kaum jemand wagt nämlich laut<br />

sagen, dass unsere Schweiz vor allem<br />

dadurch zusammengehalten wird, weil<br />

grosszügig (das heute nicht mehr so reichlich<br />

vorhandene) Geld bis in den hintersten<br />

Winkel verteilt wird. Die Illustration dazu<br />

zeigt z.B. der uralte giftige Witz vom<br />

Bündner Kleinkind, dessen erste Worte<br />

nicht «Mama» und «Papa» seien, sondern<br />

«Grischun, Naziun, Subvenziun». Aber auch<br />

im Grossen gilt das gleiche Prinzip. Wir<br />

bauen nicht einen, sondern zwei gigantische<br />

Eisenbahntunnels durch die Alpen, damit<br />

sich ja keine Region benachteiligt fühlen<br />

darf, auch wenn einer allein bei weitem<br />

genügen würde. Es leuchtet sowieso<br />

überhaupt nicht ein, in welcher Form die<br />

Romandie vom Lötschbergtunnel profitieren<br />

soll. Weil keiner der beiden Tunnel<br />

rentieren kann, werden unsere Nachkommen<br />

dereinst mit Subventionen zur Kasse<br />

gebeten. Wie hat das der ehemalige Bundesrat<br />

Stich so schön formuliert: «Eher legt ein<br />

Hund einen Wurstvorrat an, als dass das<br />

Parlament sparen würde!» Aber das System,<br />

möglichst viel in eine Vorlage hineinzupacken,<br />

damit jeder etwas finden darf, was<br />

ihm frommt, hat nachgerade Tradition;<br />

zuletzt zu beobachten beim Avanti-Gegenvorschlag.<br />

Tröstlich hingegen: der Stimmbürger<br />

durchschaut dieses Spiel doch recht<br />

oft. Schlimmer, sind die Kuhhändel bei den<br />

Subventionen, weil meist im Detail nicht<br />

einer Volksabstimmung unterstellt. So sind<br />

heute die Alpweiden nicht von der Verbuschung<br />

bedroht, wie interessierte Kreise uns<br />

weiszumachen versuchen, sondern werden<br />

durch zu viele Schafe überweidet. Innert<br />

wenigen Jahrzehnten hat sich die Zahl der<br />

Schafe im Alpenraum vervierfacht. Die<br />

Schafhaltung dort ist dank diesen Zuschüssen<br />

recht lukrativ, was ich aus eigener<br />

Anschauung feststellen kann. Der<br />

«Zustupf» pro Schaf würde in Neuseeland<br />

leicht für eine ganze Herde genügen. Wer<br />

nun naiverweise glaubt, jetzt müsste man<br />

wegen der Überweidung die Gelder kürzen,<br />

hat den Mechanismus der Subventionsverteilung<br />

nicht begriffen. Ganz im Gegenteil,<br />

jetzt gibt’s neue Zuschüsse fürs Einzäunen<br />

der Alpweiden!<br />

Die radikalen Sparvorschläge von Bundesrat<br />

Merz, mit denen er das Volk erschreckt,<br />

zielen z.B. auf die Bildung, den<br />

öffentlichen Verkehr oder die Lärmschutzmassnahmen<br />

bei Bahn und Strasse, aber<br />

überhaupt nicht in Richtung des oben<br />

erwähnten Subventionswahnsinns. Auf der<br />

anderen Seite will man beim Zollpersonal<br />

abbauen, obwohl dadurch riesige Einnahmenverluste<br />

resultieren würden. Wo bleibt<br />

da die Logik?<br />

Manchmal habe ich den ganz leisen<br />

Verdacht, dass bei unseren Parlamentariern<br />

und dem Bundesrat, Mut und Weisheit<br />

etwas stärker ausgeprägt sein dürften. Ist die<br />

Schweiz noch reformierbar? Ich denke ja.<br />

So stark blockiert wie in der deutschen<br />

Politik sind unsere Verhältnisse doch nicht.<br />

Es ist doch so, eigentlich gewöhnen wir uns<br />

recht schnell an Neues, selbst wenn es<br />

vorher als undenkbar und unmöglich dargestellt<br />

worden war.<br />

Die <strong>Brunegg</strong>er, wie viele Andere, mussten<br />

sich auch an ein Leben ohne eigene Post<br />

gewöhnen. Wobei die Post eben auch nicht<br />

mehr den gleichen Stellenwert hat wie<br />

früher. Die Welt ändert sich, die Schweiz<br />

auch, wenn auch ein bisschen langsamer.<br />

Unter dem Motto: «Die richtigen Dinge tun<br />

– die Dinge richtig tun», lässt sich auch<br />

Bewährtes durch eine Veränderung verbessern.<br />

Darum hoffe ich eines Tages wie bei<br />

der schulischen 5-Tage-Woche sagen zu<br />

können: Ist der Abbau des Subventionsdschungels<br />

noch ein Thema?<br />

«Innert wenigen<br />

Jahrzehnten hat sich<br />

die Zahl der Schafe<br />

im Alpenraum<br />

vervierfacht. Die<br />

Schafhaltung dort<br />

ist dank diesen<br />

Zuschüssen recht<br />

lukrativ, was ich aus<br />

eigener Anschauung<br />

feststellen kann.»


12<br />

DORFCHRONIK<br />

<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />

ANDREA URECH,<br />

SAMEDAN (AROSA)<br />

Stammeltern des<br />

Aroserzweigs: Emil<br />

und Annina Urech<br />

Bild unten:<br />

Auf den Spuren<br />

ihrer Wurzeln vor<br />

dem <strong>Brunegg</strong>er<br />

<strong>Gemeinde</strong>haus:<br />

Die Aroser Nachkommenschaft<br />

von<br />

Emil und Annina<br />

Urech<br />

Invasion in <strong>Brunegg</strong><br />

Die Urech-Sippe aus Arosa besuchte die Geburtsstätte ihrer Urahnen<br />

Wenn Sie, liebe <strong>Brunegg</strong>er und <strong>Brunegg</strong>erinnen,<br />

gegen Mittag des 8. Mai<br />

2004 zufällig eine Prozession<br />

von knapp 50<br />

Personen gesehen haben,<br />

die sich durch ihr Dorf<br />

bewegte, dann werden<br />

Sie sich vielleicht gefragt<br />

haben, was für Leute sich<br />

hier wohl nach <strong>Brunegg</strong><br />

verirrt haben mögen.<br />

Nun, verirrt hat sich<br />

niemand; im Gegenteil.<br />

Manche werden <strong>Brunegg</strong><br />

zum ersten Mal in ihrem<br />

Leben gefunden haben,<br />

für andere war es ein<br />

herzliches Wiedersehen.<br />

Für alle war es jedoch ein<br />

Zusammentreffen am Ort<br />

einer gemeinsamen Wurzel.<br />

Doch lassen Sie mich<br />

erklären.<br />

Streng genommen hat<br />

die genannte Prozession<br />

am 8. Dezember 1878 an der Schlossgasse<br />

in <strong>Brunegg</strong> begonnen. Da kam nämlich ein<br />

Knabe namens Emil zur Welt. Er war das<br />

siebte von insgesamt zwölf Kindern des<br />

Gipsers Samuel Urech und der Elisabeth,<br />

einer geborenen Wolleb. Dieser Emil,<br />

dessen Bruder Hans den älteren <strong>Brunegg</strong>ern<br />

als Gipser- und Maurermeister noch in Erinnerung<br />

sein dürfte, liess sich in der Schreinerei<br />

Renold zum Schreiner ausbilden.<br />

Dann zog es ihn in die Ferne, ins bündnerische<br />

Arosa, welches ihn nicht mehr losliess.<br />

Dort heiratete er Annina Leonhard aus<br />

Splügen, auch sie auf Arbeitssuche in den<br />

aufstrebenden Kurort eingewandert.<br />

Diese beiden, Emil und Annina, sind die<br />

Stammeltern der erwähnten Prozession vom<br />

8. Mai durch <strong>Brunegg</strong>. Zusammen hatten sie<br />

9 Kinder, von denen 7 überlebten und 4<br />

wiederum Nachkommen zeugten. Diese<br />

Nachkommen, 11 an der Zahl, hatten ihrerseits<br />

wieder 17 Kinder, von denen bereits<br />

wieder 5 Nachkommen auf der Welt sind,<br />

der jüngste gerade einmal 10 Monate. Von<br />

all diesen Nachkommen von Emil und<br />

Annina leben heute nur noch 8 in Arosa. Die<br />

anderen hat das Schicksal in die halbe<br />

Schweiz verschlagen.<br />

Aber am 8. Mai sind sie praktisch alle<br />

zum Ursprungsort ihrer Geschichte zurückgekehrt,<br />

nach <strong>Brunegg</strong>. Der einheimische<br />

Lokalhistoriker Paul Urech hat uns in<br />

Begleitung seiner Frau Ida durch <strong>Brunegg</strong><br />

geführt und uns beim Mittagessen viel Interessantes<br />

und Wissenswertes über <strong>Brunegg</strong><br />

und sein Schloss erzählt. Ein herzliches<br />

Dankeschön auch an dieser Stelle! Dank<br />

seinen kompetenten Ausführungen dürfte<br />

die Identifikation eines manchen auswärtigen<br />

Urech-Nachkommen mit seiner Heimatgemeinde<br />

gewachsen sein. Gut möglich,<br />

dass dies den einen oder anderen wieder<br />

einmal zu einem Besuch am Fuss des Chestenberges<br />

veranlasst.


SEPTEMBER 2004<br />

DORFCHRONIK 13<br />

Zurück zu den Wurzeln<br />

Ein Bericht von Ida und Paul Urech, sie leiteten die Urech-Exkursion<br />

Ende Januar 2004 telefonierte mir Herr<br />

Andrea Urech, Sekundarschullehrer aus<br />

Samedan. Er erklärte mir, seine Verwandtschaft<br />

habe ihre Wurzeln in <strong>Brunegg</strong>. Der<br />

Grossvater, Emil Urech, aus Arosa, sei 1878<br />

an der Schlossgasse in <strong>Brunegg</strong> geboren.<br />

Nun möchte er, Andrea Urech, für die Nachkommen<br />

des Emil Urech am 8. Mai 2004<br />

ein Verwandten-Treffen in <strong>Brunegg</strong> organisieren.<br />

Als <strong>Brunegg</strong>er Bürger und im Dorf aufgewachsen,<br />

sollte ich an diesem Treffen das<br />

Dorf <strong>Brunegg</strong> und auch mein Dorfchronik-<br />

Buch vorstellen. Diese Anfrage war eine<br />

grosse Ehre für mich und meine Frau. Mit<br />

Freude sagte ich zu.<br />

Besammlung zum Rundgang durchs Dorf<br />

war um 10 Uhr beim Restaurant «Zu den<br />

drei Sternen». Der Umgang durchs Dorf mit<br />

rund 50 Teilnehmern, führte uns von der<br />

Turnhalle zum Schulhaus und bis zur<br />

Kirche. Auf dem Friedhof ist unter anderem<br />

Hans Urech, ein Verwandter aus Zürich<br />

bestattet. Meine Frau Ida und ich erzählten<br />

die Entstehungs-Geschichte von Kirche und<br />

Friedhof.<br />

Beim <strong>Gemeinde</strong>haus begrüsste <strong>Gemeinde</strong>rätin<br />

Beatrice Bosshart den aussergewöhnlichen<br />

Besuch und fotografierte die<br />

beachtliche Urech-Gruppe für die «Lupe».<br />

Die Gäste waren beeindruckt von diesem<br />

Empfang und rühmten die sauberen und<br />

gepflegten öffentlichen Anlagen.<br />

Beim Waschhüsli erzählte ich von dessen<br />

Entstehung, vom Feuerweiher, vom<br />

Schlachthüsli und dem ehemaligen Spittel.<br />

Derweil gesellte sich auch Altgemeindeammann<br />

Walter Renold zu uns. Ihn durfte ich<br />

als Initianten von Friedhofanlage und<br />

Kirche vorstellen. Passend zum Geschehen,<br />

hatte auch er eine Geschichte auf Lager, die<br />

einen Bezug zum Aroserzweig der Urechs<br />

hat. Walter Renold erzählte uns, dass der<br />

Schreinermeister und Inhaber einer Schreinerei<br />

in Arosa, Emil Urech, bei seinen<br />

Vorfahren in <strong>Brunegg</strong> den Schreinerberuf<br />

erlernt hatte.<br />

Es gab noch manches in <strong>Brunegg</strong> zu<br />

sehen, das unvergessen bleiben wird. Nach<br />

dem vorzüglichen Mittagessen konnte ich<br />

mein Buch vorstellen und Fragen beantworten.<br />

Am meisten interessierte die Gäste, auf<br />

Grund meiner Nachforschungen, wie die<br />

Namen «Urech» und «<strong>Brunegg</strong>» entstanden<br />

sind und wie und weshalb die Urechs und<br />

Renolds einmal Ortsbürger wurden.<br />

Es war eine Freude mit einem so interessierten<br />

Publikum zu diskutieren.<br />

Meine Frau und ich möchten allen,<br />

besonders auch den Initianten, für den<br />

schönen Tag recht herzlich danken. Wir<br />

hoffen, dass wir dem einen oder anderen<br />

wieder einmal begegnen.<br />

Wir wünschen allen recht gute Gesundheit<br />

und grüssen herzlich<br />

Ida und Paul<br />

FOTO: ARMIN UND GRET URECH AROSA<br />

Bild links:<br />

Der Stammvater Emil des<br />

Aroser Urech-Zweigs<br />

ist in diesem Haus<br />

aufgewachsen.<br />

Beim genauen Hinschauen<br />

erkennt man jenes Haus,<br />

das noch heute an der<br />

Schlossgasse steht.<br />

(Einmündung Sandhübel)<br />

Zum Schloss<br />

führte damals nur ein<br />

schmaler Kiesweg.<br />

(vorne im Bild)<br />

Das Haus war ursprünglich<br />

mit Stroh bedeckt, was die<br />

Dachform noch deutlich zu<br />

erkennen gibt.


14<br />

GRATULATION<br />

<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />

Hulda Furter<br />

Ein unzertrennliches Gespann: Hulda Furter und <strong>Brunegg</strong><br />

Eine achtzigjährige Treue zum Heimatdorf<br />

Hulda Furter ist eine waschechte <strong>Brunegg</strong>erin.<br />

Hier geboren und aufgewachsen,<br />

ist sie entsprechend tief mit dem Dorf verwurzelt.<br />

«Ich konnte mir nie vorstellen,<br />

irgendwo anders zu leben», bekennt<br />

sie an ihrem achtzigsten Geburtstag.<br />

Die Schule besuchte sie beim<br />

legendären Lehrer Theo Rätzer, der<br />

von 1931 bis 1972 an unserer Dorfschule<br />

unterrichtete.<br />

Das junge, der Schule entwachsene<br />

Mädchen Hulda Urech, absolvierte<br />

ein Haushaltjahr in Lenzburg.<br />

Mit einem anschliessenden Welschlandaufenthalt,<br />

den ihre <strong>Brunegg</strong>er Seele<br />

allerdings nicht ganz ohne Heimweh<br />

überstand, holte sie sich die gewünschten<br />

Französischkenntnisse. In den weiteren<br />

Jahren vertiefte sie ihre Lebenserfahrung<br />

über Arbeitsstellen im Büro und Verkauf.<br />

Im Jahre 1946 heiratete sie Hans Bühler.<br />

Der Nachwuchs liess nicht lange auf sich<br />

warten. Mit den beiden Kindern Therese<br />

(1947) und Hansruedi (1949) wurde die<br />

Familie vollständig.<br />

Durch einen tragischen Arbeitsunfall mit<br />

tödlichem Ausgang, im Jahr 1963, wurde<br />

der Familie der Ehemann und Vater jäh<br />

entrissen. Schlagartig änderte sich das<br />

Leben für Hulda Bühler. Die knapp 40-<br />

jährige Frau musste fortan für den Lebensunterhalt<br />

der dreiköpfigen Familie alleine<br />

aufkommen. Bei den Firmen Knecht und<br />

C&A fand sie die gewünschte Beschäftigung.<br />

Mit gut 60 Jahren schloss Hulda Bühler<br />

eine neue Freundschaft mit Ernst Furter. Die<br />

beiden heirateten und genossen während 10<br />

Jahren eine erfüllte, glückliche Zeit. Leider<br />

verstarb ihr Mann dann; es begann erneut<br />

eine Zeit der Trauer für Hulda Furter.<br />

Alleine fühlte sie sich jedoch nie. Ihre<br />

Liebe zum Dorf <strong>Brunegg</strong> hat sie auch auf<br />

ihre Kinder übertragen. Beide wohnen im<br />

Nachbarhaus, da wo auch sie ihre Kinder<br />

grossgezogen hat. Ihre Enkelkinder Patrick,<br />

Tanja und Melanie, sowie Ramona und<br />

Ronny sorgten schon oft für manche kurzweilige<br />

Stunde.<br />

Die junggebliebene Jubilarin kann auf ein<br />

ausgefülltes Leben zurückblicken. Durch<br />

ihre verschiedenen Vorlieben und Hobbys<br />

hielt sie sich körperlich und geistig fit; war<br />

sie doch Mitglied im Frauengesangsverein<br />

Möriken, in der Gymnastikgruppe oder im<br />

Stiftungsrat Kirche. Sie gehört dem Landfrauenverein<br />

an und bereichert nach wie vor<br />

durch ihre lebendige, fröhliche Art den<br />

Kreis ihrer Mitmenschen. Davon konnte<br />

sich auch eine Delegation des <strong>Gemeinde</strong>rats<br />

überzeugen, als diese am 12. Mai den<br />

beliebten VOLG-Früchtekorb mit den<br />

besten Glückwünschen überreichte.<br />

Nochmals aus dieser Warte: Alles Gute,<br />

liebe Hulda Furter, auch vom Redaktions-<br />

Team der <strong>Brunegg</strong>er Lupe!<br />

(bea)<br />

Bild rechts: Gesamtschule<br />

mit Lehrer Theo<br />

Rätzer und den Kindern<br />

von Hulda Furter-Bühler<br />

Alle unten aufgeführten<br />

Personen wohnen heute<br />

noch in <strong>Brunegg</strong><br />

Hinterste Reihe v. links:<br />

6. Hansruedi Bühler<br />

3. Kari Schaffner<br />

1. Kurt Urech<br />

Mittlere Reihe v. rechts:<br />

1. Brigitte Huwiler -<br />

Renold<br />

2. Peter Moser<br />

Vordere Reihe v. rechts:<br />

2. Therese Bühler<br />

5. René Urech<br />

6. Roland Hauri


SEPTEMBER 2004<br />

GRATULATION 15<br />

Viel Besuch zum 50-Jahre Jubiläum am «Tag der offenen Tür»<br />

Mitarbeiter, Angehörige und die <strong>Brunegg</strong>er Bevölkerung waren zum Fest der Türenfabrik geladen<br />

Seit der Firmengründung 1954 ist die<br />

Türenfabrik <strong>Brunegg</strong> AG dank innovativer<br />

Geschäftsführung zum Schweizer<br />

Marktleader herangewachsen. Auch im Ausland<br />

ist man auf die <strong>Brunegg</strong>er Qualität aufmerksam<br />

geworden; die Firma konnte sich<br />

im grenznahen Raum einen erweiterten<br />

Marktzugang beschaffen.<br />

Einen Einblick in diese 50-jährige Erfolgsgeschichte<br />

ermöglichte die Türenfabrik<br />

am «Tag der offenen Tür», wo sich die<br />

Besucher über zahreiche Stellwände und<br />

Filmsequenzen orientieren konnten. Unzählige<br />

Interessierte nutzten die Möglichkeit,<br />

sich über die Unternehmenskultur, die<br />

Firmenstrategie und -geschichte sowie über<br />

den Türenbau zu informieren.<br />

Wohlwollende Preise, wie vor 50 Jahren,<br />

lockten eine grosse Zahl Gäste in die Festwirtschaft.<br />

Ein gelungener Anlass wird als<br />

positives Ereignis in die Firmengeschichte<br />

eingehen!<br />

(bea)<br />

Camions, gefertigt in Sepp’s Bastelstunde.<br />

Jung und alt amüsierten sich am Jubiläumsfest der Türenfabrik.<br />

Eine unerwartete Geburtstagsüberraschung für Johanna Wegmüller<br />

Grosse Freude für Johanna Wegmüller:<br />

Am 20. Mai dieses Jahres erhielt sie<br />

Besuch von drei «jungen Herren» mit je<br />

einer Rose. Dominic Siegenthaler (rechts<br />

vorne) hatte in der «Lupe» vorigen Jahres<br />

gelesen, dass Frau Wegmüller am selben<br />

Tag Geburtstag feiert wie er.<br />

Zusammen mit Lucas und Oliver wollte er<br />

daher die Jubilarin an diesem gemeinsamen<br />

Ehrentag besuchen. Die Freude war gross<br />

als Johanna Wegmüller an ihrem 86.<br />

Geburtstag den unerwarteten Rosenkavalieren<br />

die Türe öffnete. Gegenseitig prostete<br />

man sich auf ein neues Lebensjahr zu. (bea)


16<br />

<strong>BRUNEGGER</strong> AUTOREN<br />

<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />

Das kreative Ergebnis verschiedener <strong>Brunegg</strong>er Autoren…<br />

Kommissar Scharfauge und die verschwundenen Bleistifte<br />

Text und Zeichnungen von Janosch Brühlmeier<br />

An einem normalen Montag stand<br />

Kommissar Scharfauge auf. Er zog sich<br />

an und zog seine Brille an! Seine Mutter<br />

rief: Kommissar Scharfauge, Frühstück ist<br />

fertig! Kommissar Scharfauge ging zum<br />

Frühstück. Er ass ein Brot. Dann ging er in<br />

die Schule.<br />

Er hatte bei Frau Süess Schule. Frau Süess<br />

fragte: Kommissar Scharfauge, weisst du<br />

wo alle meine Bleistifte hingekommen sind?<br />

Nein, aber ich werde es herausfinden! Also<br />

fing der Fall an.<br />

Ich durchsuchte alle<br />

Schränke, alle Schubladen,<br />

alle Schulbänke und den<br />

ganzen Boden. Ich fand nur<br />

den Bleistift von Alex, mehr<br />

nicht. Irgendeine Spur muss es<br />

doch geben, oder?<br />

Ich blieb die ganze Nacht im<br />

Schulzimmer. Es kam eine<br />

Maus und ich sah einen Maskierten.<br />

Ich sah nicht, ob es<br />

ein Mann oder ein Junge war...<br />

Am nächsten Tag sagte ich es<br />

der Lehrerin.<br />

Oh. ich habe noch ganz vergessen meinen<br />

Hund vorzustellen. Er heisst: Bobi Brühlmeier<br />

Lüscher! Unterschrift: Bobi.<br />

Schade, Bobi war leider nicht zu Hause.<br />

Nun wieder zur Hauptgeschichte zurück:<br />

Ich bekam frei. Ich sammelte Fussspuren.<br />

Ich bekam richtigen Hunger, also ging ich<br />

nach Hause. Meine Mutter kochte Pizza. Sie<br />

war sehr fein, ich habe eine ganze und eine<br />

halbe Pizza verdrückt. Danach ging ich in<br />

mein Zimmer und dachte nach, was ein<br />

Detektiv fast jedes Mal tut.<br />

Am nächsten Tag fragte ich alle Lehrer<br />

und Lehrerinnen, wer letzte Nacht im Schulzimmer<br />

war.<br />

Frau Süess sagte: «Ja, ‘Wädi’ musste noch<br />

das Brünneli flicken.» «Aber wieso in der<br />

Nacht»? fragte ich sie. «Weil in der Nacht<br />

fast niemand Wasser braucht.» Aber vielleicht<br />

ist es ja eine Maus, die Hunger hat?<br />

Ich ging nach Hause und dachte nach.<br />

Etwa eine halbe Stunde später rief meine<br />

Mutter: «Essen ist fertig!» Ich ging an den<br />

Tisch. Es gab Lasagne. Sie war köstlich.<br />

Meine Mutter macht die Lasagne immer<br />

selbst. Dieses Mal hatte ich am meisten<br />

Hunger.<br />

Nach dem Essen ging ich in mein Zimmer<br />

und las an meinem 500-seitigen Krimi<br />

weiter. Ich bin erst auf Seite zweihundertundelf,<br />

das ist nur etwa ein Viertel davon.<br />

Danach ging ich ins Bett.<br />

Um sieben ging der Wecker los. Ich zog<br />

mich an und zog meine Brille an. Dann ging<br />

ich an den Tisch, ich ass dieses Mal Cornflakes<br />

mit viel Milch.<br />

Heute war ein besonderer Tag, denn es<br />

war Pfingsten. Das ist ein Glückstag für<br />

mich, denn ich muss an Pfingsten keine<br />

Fälle lösen.<br />

Also ging ich in die Badi. Ich<br />

machte den Hintersalto und ich<br />

schwamm acht Runden. Dann<br />

ging ich nach Hause, denn es<br />

war schon 12 Uhr und ich hatte<br />

Hunger. Heute war es so heiss,<br />

dass meine Mutter nichts<br />

kochte, aber es gab ein Waldfest!<br />

Ein Waldfest ist Brot mit<br />

Wurst. Ich war so müde, dass<br />

ich in mein Zimmer ging und<br />

an meinem 500-seitigen Krimi<br />

weiterlas.<br />

Es war schon acht Uhr, als<br />

ich aufhörte zu lesen. Ich hatte<br />

gar keinen Hunger, also ging<br />

ich ins Bett. Am nächsten Tag klingelte das<br />

Telefon. Ich nahm ab.<br />

Oh, ich muss euch noch etwas ausrichten:<br />

Meine Mutter ist in den Ferien!<br />

Also, ich nahm ab, es war Frau Süess. Sie<br />

brauchte einen Bleistift, und es hatte keine<br />

mehr da. «Du musst den Fall sofort lösen!»<br />

«Ja, Ich bin schon unterwegs.»<br />

Ich zog mich an und zog meine Brille an<br />

und ging in die Schule.<br />

Auf dem Weg kam mir in den Sinn: Als<br />

ich Fussspuren gesucht hatte, fand ich Mäusespuren<br />

– Mäuse müssen es gewesen sein!<br />

Ich war in Frau Süess' Zimmer. Ich sah<br />

eine Maus ins Mausloch springen. Ich sägte<br />

mit einer Säge ein grösseres Loch und ging<br />

auch ins Loch. Dort lagen alle Bleistifte! Ich<br />

sammelte sie alle ein und brachte sie Frau<br />

Süess.<br />

Sie schlug in die Hände und bedankte<br />

sich.<br />

The end<br />

Janosch Brühlmeier ist 10 Jahre alt. Er hat diesen<br />

Krimi im letzten Schuljahr, in der dritten Klasse<br />

geschrieben.<br />

(Lehrerin: Anita Zipfel)


SEPTEMBER 2004<br />

<strong>BRUNEGGER</strong> AUTOREN 17<br />

…vom Drittklässler bis zum Senioren<br />

Mit der Zeitmaschine zurück in die Ritterzeit<br />

von Silvan Erdin<br />

Heute, es ist der 16. August, habe ich<br />

Geburtstag. Meine Familie und ich, wir<br />

gehen nach Luzern in das Verkehrshaus.<br />

Nach etwa einer Stunde Autofahrt kommen<br />

wir in Luzern an.<br />

Wir gehen zuerst in die Flughalle, dort<br />

fällt mir ein Apparat auf, der mich aber<br />

nicht weiter begeistert. Danach gehen wir<br />

durch die anderen Hallen. Zum Schluss aber<br />

gehen wir nochmals zu diesem komischen<br />

Apparat zurück. Diesmal aber hat er eine<br />

andere Farbe als vorhin. Jetzt nimmt es uns<br />

wunder, was dahinter steckt. Jasmin überschreitet<br />

zuerst die Abschrankung, die<br />

anderen der Familie erst später, ich ganz am<br />

Schluss. Mami sagt, dass wir auf drei alle<br />

reingehen sollen. Wir zählen: «l 2 und 3»<br />

und «schwups» werde ich ein Ritter, Jasmin<br />

eine Edeldame, Papi ein Burgherr und Mami<br />

eine Magd.<br />

Ich meldete mich sofort beim Burgherrn<br />

an. Ich wusste ja nicht , dass mein Vater der<br />

Burgherr war. Jasmin sass auf einem Sitz<br />

und Mama nahm Kochkurse. Am Abend<br />

dieses ersten Tages waren alle sehr müde.<br />

Ich musste erst nach fünf Tagen in das Rittertraining.<br />

Ich verbesserte das Können mit<br />

Pfeil und Bogen, Waffe und Speer. Am<br />

Abend gab es ein grosses Fest auf der Burg.<br />

An einem schönen Sommermorgen kam<br />

plötzlich eine Kriegserklärung von den<br />

Bösen. Es stand geschrieben, dass sie<br />

morgen angreifen würden. Jetzt ging alles<br />

sehr schnell. Die Rüstungen wurden aus der<br />

Rüstungskammer geholt, die Pferde aus den<br />

Ställen genommen. Die «Gold-Trompeten»<br />

(Feinde) kamen um ein Uhr nachts den Berg<br />

hinauf und beschossen unsere Burg. Ich<br />

stand in einem Gebüsch direkt hinter den<br />

«Gold-Trompeten». Plötzlich stiess der<br />

Burgherr ins Horn und alle griffen an. Wir<br />

schlugen die «Gold-Trompeten» in die<br />

Flucht. Am Abend war ein riesiges Fest in<br />

der Burg geplant, und ich wurde zum<br />

Burgherrn gewählt. Am nächsten Morgen<br />

wurden wir wieder in die Gegenwart<br />

gezaubert.<br />

Jetzt fahren wir vom Verkehrshaus wieder<br />

nach Hause zurück. Auf dem Heimweg<br />

essen wir noch etwas im «Fressbalken». Ich<br />

sehe mich im Spiegel an und sehe 40 Jahre<br />

älter aus.<br />

Leider war das alles nur ein Traum mit<br />

dieser Zeitmaschine!<br />

Die Ritterzeit des Mittelalters wird besonders spannend, wenn man<br />

sie, wie die <strong>Brunegg</strong>er Mittelstufenschüler letzten Sommer, in einer<br />

echten Burg spüren darf. Bewohnerin Elsie von Salis erzählte die<br />

historischen Hintergründe des Schlosses. Das mittelalterliche<br />

Schloss und die Ritterzeit beflügelte die Fantasie der Schüler, die<br />

einen schrieben ihre eigene Geschichte dazu; lauter tolle Stories –<br />

alle konnten wir leider nicht abdrucken.<br />

Silvan Erdin ist 12 Jahre alt. Er hat diese Geschichte im letzten Schuljahr, in der<br />

fünften Klasse geschrieben. (Lehrerin: Eva Steiner)<br />

Wer?<br />

Wer zieht mit charismatischem Geblände<br />

und hoher Ladung durch das Land?<br />

Wer macht die Nacht manchmal zum Tage<br />

und bleibt für uns unerkannt?<br />

Wer zieht mit lärmigem Getöse,<br />

oft rollend, grollend durch die Nacht?<br />

Und wer verbirgt sich in dem Sturmwind,<br />

der tobend uns oft Angst und Sorgen macht?<br />

Wer?<br />

Das Gedicht hat uns Alfred Renold (83), Egliswil zugestellt, der in <strong>Brunegg</strong> aufgewachsen<br />

ist. Er hat mehrere Musikstücke komponiert und Lieder geschrieben.<br />

Hirnrissig<br />

Dieses kleine, mikrige Menschenhirn<br />

denkt nur von heute bis morgen<br />

denkt nur an Profit<br />

vergewaltigt ein ganzes System<br />

zerstört das intuitive Netz<br />

unterdrückt das empfindende Ich<br />

gefährdet den Frieden<br />

bedroht die Umwelt und<br />

nimmt dem Menschen die Grösse!<br />

FOTO: EVA STEINER<br />

Diese Zeilen stammen aus der Feder der Redaktorin (53), die so dem Entsetzen<br />

über den grauenvollen (Psycho)-Terror der heutigen Zeit Ausdruck gibt.


18<br />

ZEIT ZUM NACHDENKEN<br />

<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />

<strong>Brunegg</strong> wird immer von einem guten Geist beseelt sein<br />

Warum beinahe alle guten Geister das Dorf <strong>Brunegg</strong> verlassen hatten<br />

BEATRICE BOSSHART<br />

«Nahezu alle waren<br />

ausgerückt, um<br />

an einer Ideenkonferenz<br />

zur<br />

Förderung des<br />

Dorf- und des<br />

Weltfriedens<br />

teilzunehmen.»<br />

Gerade rechtzeitig – gerade als im Dorf<br />

die Vermutung laut wurde, dass <strong>Brunegg</strong><br />

von allen guten Geistern verlassen sei,<br />

da erwachte das kleine Schlossgespenst, das<br />

seit Jahrhunderten auf der <strong>Brunegg</strong>er Burg<br />

wohnt. Es gehört der Gattung der guten<br />

Geister an. Obwohl es eher klein ist, hat sein<br />

Geist eine riesige Ausstrahlung. Nie hätten<br />

böse Geister eine Chance gehabt, in sein<br />

Territorium einzudringen. Übrigens, der<br />

<strong>Brunegg</strong>er Geist ist weltberühmt. Immer<br />

wieder können ihn die Menschen spüren,<br />

seien es die Besucher im Schloss oder die<br />

Leser der weltklugen Bücher des verstorbenen<br />

Professors und Schlossherrn.<br />

Ab und zu, wenn es zu langweilig ist,<br />

versinkt das Schlossgespenst in einen tiefen<br />

Schlaf. Eine alte weise Eule, die auf dem<br />

Dachboden der Burg wohnt, übernimmt<br />

dann jeweils den Weckdienst. Drei langanhaltende<br />

kräftige «Uhhhuuuu!» sind für das<br />

Gespenstchen das Zeichen, dass es Zeit ist<br />

aufzustehen.<br />

Der betagte Uhu hat ein enormes Gedächtnis,<br />

er speichert alles in seinem Hirn, was<br />

für den guten Geist wichtig ist. So kennt er<br />

seit dem Jahr 2003, als Heinz Binder die<br />

Schlossband gründete, den laufenden<br />

Spielplan des Jugendensembles. Immer<br />

dann, wenn die Schlossband musiziert oder<br />

wenn böse Geister in der Nähe sind, weckt<br />

die Eule den Burggeist.<br />

Diesmal war es im wahrsten Sinn des<br />

Wortes ein böses Erwachen für das kleine<br />

Gespenst. Mit Schrecken stellte es fest, dass<br />

seine Verbündeten, die guten Geister vom<br />

Dorf, ausgeflogen waren. Nahezu alle waren<br />

ausgerückt, um an einer Ideenkonferenz zur<br />

Förderung des Dorf- und des Weltfriedens<br />

teilzunehmen. In der Schule beispielsweise,<br />

war der hinterste und letzte gute Geist ausgeflogen.<br />

Übrig blieben nur die kleinen<br />

ekligen Plaggeister und die luziferschen Stichelgeister.<br />

Diese hatten nun ein leichtes<br />

Spiel, sie verteilten Seitenhiebe, spritzten<br />

Gift und trafen oft sogar mitten ins Herz.<br />

Mit Vorliebe attackieren sie erwachsene<br />

Menschen. Ein besonders aggressives Exemplar<br />

hatte gar den Teufel an die Wandtafel<br />

gemalt. All dies hatte zur Folge, dass<br />

es unheimlich hämisch durch die Lüfte<br />

klirrte – grauenerregend – gerade so, als ob<br />

etwas in die Brüche ginge.<br />

Aufgeschreckt durch diesen lautstarken<br />

Tumult, wischte sich unser Gespenst die<br />

letzten Spuren Müdigkeit und auch einige<br />

Tränen des Entsetzens aus den Augen. Es<br />

liess durch sein lautes Gähnen schaurige<br />

Töne durch das alte Schlossgemäuer hallen;<br />

kein schlechter Geist hätte sich jetzt in sein


SEPTEMBER 2004<br />

ZEIT ZUM NACHDENKEN 19<br />

Revier getraut. Dann richtete es sich auf und<br />

blickte ins Tal bis hinunter zum Schulhaus.<br />

Sein Ziel im Visier, flitzte es im Hui den<br />

Schlosshügel hinunter und flog direkt durch<br />

das Fenster ins Musikzimmer, wo sich die<br />

Schlossband bereits zum Spielen aufgestellt<br />

hatte.<br />

Kaum waren die ersten Takte Musik gespielt,<br />

erfüllte sich das Schulhaus mit Friede<br />

und Freude. Das Publikum und die Mitglieder<br />

der Schlossband gerieten dabei ganz in<br />

den Bann der geheimnisvollen Kraft. Die<br />

gemütvollen Klänge der Band vertrieben<br />

schlagartig all die miesen Geister. So kam<br />

es, dass dank der Schlossband und ihrem<br />

Gespenst ein guter Geist über dem Examen<br />

herrschte.<br />

Selbst das schmerzliche Abschiednehmen<br />

wurde dadurch erträglicher. Die Lehrerin<br />

Brigitte Süess, sowie Elisabeth Vollmer, die<br />

Lehrerin für Textiles Werken, die volle 40<br />

Jahre <strong>Brunegg</strong> die Treue hielt, verliessen<br />

Ende Schuljahr unsere <strong>Gemeinde</strong>.<br />

Unsere Mittelstufenlehrerin verabschiedete<br />

sich wie alle Jahre von ihren Fünftklässlern<br />

mit einer Rose. Doch leider<br />

mussten ihr auch die restlichen Schüler Ade<br />

sagen. Nicht ganz einfach, denn schliesslich<br />

war man eine gute Zeit zusammen durch<br />

dick und dünn gegangen. Nach sechs erfolgreichen<br />

Jahren an unserer Primarschule<br />

wählte Eva Steiner einen neuen Weg für ihre<br />

Zukunft. Kein Wunder, dass auch einige<br />

Tränen geflossen sind – nicht nur bei den<br />

Schülern.<br />

Die aufmunternden Melodien der Schlossband<br />

jedoch, erhellten die tristen Momente.<br />

Tröstlich wenigstens, dass Eva Steiner<br />

<strong>Brunegg</strong> unter dem Einfluss eines guten<br />

Geistes verlässt, so werden wir sie in Erinnerung<br />

behalten!<br />

Herzlichen Dank für deine wertvolle<br />

Arbeit, liebe Eva Steiner – alles Gute für<br />

deine Zukunft, möge der gute Geist dich auf<br />

deinem weiteren Lebensweg begleiten!<br />

Aufmunternde Worte: Eva Steiner verabschiedet ihre Fünftklässler.


20<br />

ZEIT ZUM NACHDENKEN<br />

<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />

Jean Michel Cina,<br />

Nationalrat CVP:<br />

«Kinder müssen<br />

bereits in der Familie<br />

die Regeln des<br />

Zusammenlebens<br />

lernen. Sie haben<br />

aber auch gegenüber<br />

der Gesellschaft<br />

Pflichten: Respekt<br />

gegenüber Mitmenschen,<br />

darf<br />

auch von Kindern<br />

erwartet werden.<br />

Kinderpolitik ist ein<br />

Teil der Gemeinwesenpolitik.<br />

Eine<br />

umfassende Kinderpolitik<br />

besteht aus<br />

einer Politik für<br />

Kinder, einer Politik<br />

mit Kindern und<br />

einer Politik von<br />

Kindern.»<br />

Als die Eltern noch Lehrpersonen und Abwart unterstützten<br />

Michael Dähler, Radio DRS<br />

In früheren Zeiten haben die Völker<br />

Könige gehabt, die sie regiert haben. Nur<br />

ein Volk hat keinen König gekannt. In<br />

diesem Volk haben die Eltern regiert. Sie<br />

haben sich gegenseitig unterstützt, sie haben<br />

Regeln aufgestellt, die ihnen in der Erziehung<br />

Halt gegeben haben. Sie haben<br />

gewusst, dass für das Wachsen und Grosswerden<br />

nicht nur die Ernährung sondern<br />

auch der Schlaf wichtig ist. Sie haben auch<br />

gewusst, dass die Kinder Leitplanken brauchen,<br />

um später in der grossen Gemeinschaft<br />

des Volkes selbstständig Verantwortung<br />

zu übernehmen.<br />

Darum haben sie zum Beispiel festgelegt,<br />

dass die Kinder am Abend nach neun Uhr<br />

draussen auf der Strasse nichts mehr zu<br />

suchen haben. Sie gehören nach Hause ins<br />

Bett. Es war den Eltern auch klar, dass sie<br />

ihnen für das Znüni und Zvieri in der Schule<br />

auch etwas Gesundes mitgeben, einen Apfel<br />

oder ein Stück Brot. Die Eltern legten Wert<br />

darauf, dass die Kinder die Erwachsenen<br />

grüssen und umgekehrt natürlich auch, dass<br />

sie im Bus oder im Tram Sitzplätze freigeben,<br />

wenn ältere Leute stehen müssen. Es<br />

wäre auch nie in Frage gekommen, dass<br />

Kinder ihre Mütter geschlagen hätten oder<br />

Erwachsene angelogen hätten: einmal und<br />

dann hätte es eine unvergessene Quittung<br />

bekommen. Wenn die Kinder nicht mehr<br />

gewusst haben, dass der Abfall in den Abfalleimer<br />

gehört und nicht einfach auf den<br />

Boden, dann hätten sie das Schulhaus eine<br />

Woche lang selber geputzt.<br />

Überhaupt: Die Eltern haben die Lehrer,<br />

die Lehrerinnen und den Hauswart voll<br />

unterstützt. Es war erstaunlich, was die<br />

Eltern-Solidarität für Früchte trug: Nicht<br />

nur die Schulhäuser waren sauber, nein das<br />

ganze Dorf oder die ganze Stadt. Es hat sich<br />

sogar in den anderen Völkern herum gesprochen,<br />

es sei bei keinem Volk so freundlich<br />

und angenehm zu leben, wie bei dem, wo<br />

die Eltern regierten!<br />

Da hat auf einmal ein Virus angefangen<br />

zuzuschlagen: «Strenge Mütter» oder «konsequente<br />

Väter» war zum Schimpfwort geworden.<br />

Den Kindern alles durchgehen<br />

lassen, war «IN» geworden. Auch wurde<br />

ständig an der Lehrerschaft und am Hauswart<br />

«herumgenörgelt». Für den Abfall<br />

waren ja schliesslich die Hauswarte und die<br />

Kehrichtmänner da! Die Gesundheit der<br />

Kinder wurde immer schlechter: Sie haben<br />

fast nur noch Süsses geschleckt, Gemüse<br />

haben sie verschmäht und dabei wurden sie<br />

immer dicker und kränklicher, das Dorf und<br />

die Stadt immer verschmutzter und verschmutzter,<br />

überall an den Fassaden und<br />

öffentlichen Gebäuden Schmierereien und<br />

Anstand hat man auch nicht mehr gekannt!<br />

Die Kinder haben ihre Mütter geschlagen<br />

und die haben geschwiegen. Die Eltern<br />

wurden hilfloser und hilfloser, viele fürchteten<br />

sich schon vor ihren eigenen Kindern.<br />

Und wenn die Eltern nicht wieder solidarisch<br />

geworden sind, dann lebt dieses Volk<br />

noch heute in der lieblosen Sauerei!!


SEPTEMBER 2004<br />

SCHULE 21<br />

Examen: Schüler bewiesen Organisationstalent<br />

Mit Unterstützung und Motivation ihrer<br />

Lehrerinnen organisierten die Schüler<br />

einen lebendigen Jahresrückblick. Kurzerhand<br />

wurde das Schulhaus zu einem interessanten<br />

Informations- und Erlebniszentrum<br />

umfunktioniert. Auf charmante und witzige<br />

Art wurden die Besucher durch die Schüler<br />

aktiv in das Geschehen einbezogen.<br />

Zu guter Letzt durfte natürlich der musikalische<br />

Stolz unserer Schule nicht fehlen:<br />

Die Mitglieder der Schlossband begleiteten<br />

diesen Anlass mit ihrem unbeschwerten<br />

Musizieren und ernteten, wie üblich,<br />

tosenden Applaus.<br />

(bea)<br />

Die Unterstufe mit Lehrerin Anita Zipfel im Einsatz.<br />

Die Kompasskonstruktion unter Schüleranleitung<br />

faszinierte.<br />

Mathematikposten: Hier waren knifflige Aufgaben zu lösen.<br />

Geheimnisvolle Küche: Joghurtkreationen zum Degustieren.


22<br />

SCHULE<br />

<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />

Spannendes Praktikum von März bis Juni bei Eva Steiner<br />

Die beiden Praktikanten berichten über ihre Erfahrungen an der <strong>Brunegg</strong>er Mittelstufe<br />

JESSICA FEDERER UND<br />

DANIEL METTAUER<br />

Wir, Jessica Federer (21 Jahre alt) und<br />

Daniel Mettauer (40 Jahre jung)<br />

absolvierten bei Eva Steiner und ihrer<br />

Klasse in <strong>Brunegg</strong> ein Schulpraktikum, das<br />

sich ab März 2004 jeweils am Dienstag über<br />

insgesamt 16 Wochen hinweg zog. Ziel des<br />

Praktikums war es, dass wir theoretische<br />

Grundlagen des Unterrichts praxisnah<br />

umsetzen konnten.<br />

Für uns beide war es das erste Mal, dass<br />

wir eine vierte und fünfte Klasse gemeinsam<br />

unterrichteten. Entsprechend bestand<br />

am Anfang ein gewisses Flattern im<br />

Bauch, das sich aber schnell wieder legte.<br />

Es war und ist eine lehrreiche Erfahrung,<br />

zwei Stufen gleichzeitig beobachten und<br />

unterrichten zu dürfen, denn man erhält eine<br />

objektive Sichtweise über vorhandene<br />

Unterschiede aber auch Annäherungspunkte<br />

bezüglich Niveau und Entwicklungsstand<br />

der einzelnen Kinder. Zudem ist der soziale<br />

Aspekt dieser Art von Gesamtklassenunterricht<br />

nicht zu unterschätzen.<br />

Es war für uns eine interessante Herausforderung,<br />

dass uns Eva Steiner zusätzlich<br />

Gelegenheit bot, nebst den vorgeschriebenen<br />

Lektionen auch Sondereinsätze zu<br />

leisten. Dazu zählten Aufsätze korrigieren,<br />

Turnstunden erteilen, Diktate schreiben wie<br />

auch gemeinsame Ausflüge zu unternehmen.<br />

Unvergesslich wird der «Besuch bei<br />

Frau von Salis» bleiben, welche als galante<br />

Gastgeberin hoch über <strong>Brunegg</strong> die ganze<br />

Klasse auf ihrem Schloss empfangen hatte.<br />

Auch die Exkursion zum Schloss Hallwil<br />

oder die Schulreise nach Engelberg werden<br />

wir in bester Erinnerung behalten.<br />

Die Fachhochschule Pädagogik (ehemals<br />

HPL) führt seit August 2003 mit insgesamt<br />

vier Klassen den ersten dreijährigen Ausbildungsgang<br />

für zukünftige Primarschullehrer<br />

durch. Es sind eine ganze Reihe markanter<br />

Punkte, welche dieses völlig neu konzipierte<br />

Studium gegenüber der bisher üblichen<br />

zweijährigen Ausbildung zu bieten hat.<br />

Näher darauf einzugehen würde den<br />

Rahmen der uns gegebenen Textvorgabe für<br />

den Bericht in der «Lupe», aber vor allem<br />

Ihre Lesegeduld mit grosser Wahrscheinlichkeit<br />

sprengen. So laden wir sie alle<br />

herzlich ein, sich auf der offiziellen<br />

Webseite:<br />

www.fh-aargau.ch<br />

ein Bild über den neuen Lehrgang zu verschaffen.<br />

Zurück zur vierten und fünften Klasse,<br />

zurück zu Eva Steiner und nach <strong>Brunegg</strong>.<br />

Wie wertvoll die Erfahrung für uns zwei<br />

Studenten war, uns in die «praktische» Welt<br />

unseres zukünftigen Berufes einzuarbeiten,<br />

haben wir heute schon realisiert. Die Komplexität<br />

des Lehrerberufes hat in den letzten<br />

Jahren – und da werden Sie, liebe Leser und<br />

Leserinnen, uns sicher beistimmen – markant<br />

zugenommen. Der oftmals belächelte<br />

«Schoggijob» ist zu einem knallharten<br />

Generalistenberuf geworden, der nur<br />

begrenzten Spielraum für neue «Ideen»<br />

offen lässt.<br />

Vielleicht sind wir zwei Praktikanten<br />

gerade deshalb unbeirrt in unserer Berufswahl<br />

und freuen uns mehr denn je, die<br />

künftige Herausforderung anzunehmen. Wir<br />

sind überzeugt von einer langfristigen<br />

Gesamtreformation des heutigen Schulwesens<br />

und werden unser bestes daran geben,<br />

aus Träumen Visionen und aus diesen klare<br />

Ziele werden zu lassen.<br />

An dieser Stelle möchten wir uns noch<br />

einmal bei Eva Steiner in ihrer Funktion als<br />

kompetente Praxislehrerin bedanken und sie<br />

als neu gewonnene Kollegin grüssen. Es<br />

war eine tolle Zusammenarbeit, denn sie hat<br />

uns viele neue und berufsgerichtete Informationen<br />

vermittelt. Danke!<br />

Und natürlich grüssen wir auch alle<br />

Schüler und Schülerinnen, die wir kennen<br />

gelernt haben.<br />

«Ihr wart eine tolle Klasse!»<br />

Liebe Grüsse<br />

Jessica Federer und Daniel Mettauer


SEPTEMBER 2004<br />

SCHULE 23<br />

40 Jahre Arbeitsschule und Textiles Werken in <strong>Brunegg</strong> und Auenstein<br />

Elisabeth Vollmer ist den Veränderungen in Gesellschaft und Beruf mit Interesse und Engagement begegnet<br />

Mit dem Arbeitsschullehrerinnenpatent<br />

in der Tasche reiste Elisabeth Vollmer<br />

im Jahre 1963 nach Frankreich um ihre<br />

Sprachkenntnisse zu vertiefen. Ein Jahr<br />

später, im April 1964 trat sie ihre ersten<br />

Stellen in den <strong>Gemeinde</strong>n Auenstein und<br />

<strong>Brunegg</strong> an, denen sie 40 Jahre die Treue<br />

hielt.<br />

Mäuse und Eidechsen im Schulzimmer<br />

Eine Nähmaschine stand zur Verfügung, als<br />

Elisabeth Vollmer ihr Schulzimmer in<br />

<strong>Brunegg</strong> im alten Schulhäuschen bezog, das<br />

am Ort des heutigen <strong>Gemeinde</strong>hauses stand.<br />

Sie übernahm die dritte bis achte Klasse<br />

(Jahrgänge 1950 bis 55). Gleich zu Beginn<br />

hatte sich die junge Arbeitsschullehrerin an<br />

Untermieter zu gewöhnen: Die Mäuse<br />

nisteten im Bügeltuch, und junge Eidechsen<br />

schlüpften aus ihrem Versteck hervor in die<br />

Schulstube. Einmal hatten diese ungewöhnlichen<br />

Mitbewohner gar die Nerven der<br />

Schulinspektorin strapaziert: Beim Auftauchen<br />

der Mini-Reptilien verliess diese<br />

fluchtartig das Lokal.<br />

Ein anderes Mal trauten Elisabeth Vollmer<br />

und die Schülerinnen ihren Augen<br />

nicht: Ihr Zimmer wurde vom Militär zur<br />

«Kiste» umfunktioniert, zwei Soldaten<br />

hatten da ihren Arrest auszuharren. So<br />

schnappten sich die «Verdrängten» ihre<br />

Arbeiten und verzogen sich in den oberen<br />

Stock. Die Umtriebe wurden belohnt: Die<br />

«Belagerer» verwöhnten die Klasse mit<br />

Militärbisquits und -schockolade.<br />

Im Jahre 1980 konnte die Arbeitsschule in<br />

den Werkraum der neuerstellten Turnhalle<br />

umziehen und ab 1988 fand diese ihre<br />

Bleibe im neuerstellten Schulhaus.<br />

Wandschmuck für das Schulhaus<br />

Seit 1989 schmückt ein kunstvoller<br />

Wandteppich den Treppenaufgang<br />

des Schulhauses. Dieses vielbestaunte<br />

Werk machte damals in den<br />

Aargauer-Blättern Furore. Gleichzeitig<br />

würdigte die Inspektorin der<br />

Arbeitsschulen des Bezirks Lenzburg<br />

die Verdienste von Elisabeth<br />

Vollmer, die damals bereits 25 Jahre<br />

für unsere <strong>Gemeinde</strong> das Arbeitsschulpensum<br />

zur vollsten Zufriedenheit<br />

der Behörden erfüllte.<br />

Während dieser Zeit unterrichtete<br />

sie auch an den Arbeitsschulen der<br />

<strong>Gemeinde</strong>n Habsburg, Scherz, Mülligen<br />

und Auenstein.<br />

So konnte sie mit Abschluss des<br />

Schuljahres 2003/04 nicht nur in<br />

<strong>Brunegg</strong>, sondern auch in Auenstein<br />

auf 40 Dienstjahre zurückblicken.<br />

Dank für 40 Jahre Treue<br />

Ende Schuljahr verabschiedete die <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Brunegg</strong> mit Elisabeth Vollmer eine<br />

pflichtbewusste, kompetente Fachkraft, die<br />

es verstand, unsere Schüler mit viel Gespür<br />

für ihre Vorlieben zu motivieren.<br />

Viele Jugendfeste wurden dank ihrem<br />

Einsatz durch die kreativen Schülerarbeiten<br />

lebendig und farbenfroh gestaltet. In ihren<br />

ersten <strong>Brunegg</strong>er Jahren organisierte sie<br />

diese zusammen mit Lehrer Theo Rätzer.<br />

Im Namen der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Brunegg</strong><br />

bedanken sich die Behörden für 40 wertvolle<br />

Jahre und wünschen Elisabeth Vollmer<br />

alles Gute für den wohlverdienten Ruhestand<br />

sowie Glück und Gesundheit für den<br />

weiteren Lebensweg!<br />

(bea)<br />

ELISABETH VOLLMER (links)<br />

Juni 2004 in Auenstein: Eine<br />

ehemalige Schülerin ist mit<br />

ihren Kindern, an der Ausstellung<br />

«40 Jahre Arbeitsschule»<br />

zu Gast. Das ältere besuchte<br />

wie seine Mutter, den Werkunterricht<br />

bei Elisabeth Vollmer.<br />

Noch immer benützt der Knabe<br />

jenen Turnsack, den seine<br />

Mutter in der Arbeitsschule<br />

genäht hat.<br />

Schülerarbeit<br />

Eine Uhr made<br />

in <strong>Brunegg</strong><br />

«Geniesse die Zeit, in<br />

der das<br />

mikrokosmische<br />

Pulsieren<br />

das Ticken der<br />

makrokosmischen<br />

Uhr übertönt.»<br />

Ein Kunstwerk der Viert- und Fünftklässlerinnen im Schulhaus<br />

Nach wie vor zieht der Wandteppich bewundernde Blick auf sich.<br />

Diese Schülerinnen haben ihn im Langschuljahr 1989 mit 32 bunten<br />

Feldern gewoben – Links, von vorne: Mirjam Schmid, Gerda<br />

Bosshart, Sandra Ackermann, Patrizia Brunner – Rechts, von vorne:<br />

Corinne Hauri, Franziska Bischof, Fabienne Knobel, Karin Urech.<br />

FOTO: ELISABETH VOLLMER


24<br />

SCHULINFORMATIONEN<br />

<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />

Ein neues Schuljahr und neue Gesichter – die Schulpflege informiert<br />

Die neuen Lehrerinnen stellen sich vor<br />

Nadine Klaus<br />

schlafen und<br />

Susanne Stahel-Hubeli<br />

Klasse/Fach: 4.+5. Kl.<br />

Hobby: Volleyball, Lesen<br />

Lieblingsmusik: Oldies, Pop-Balladen<br />

Lieblingsessen: Spaghetti Napoli<br />

Typisches Znüni: Tee und einen Apfel<br />

Mödeli: mit den Haaren spielen<br />

Wenn ich nicht Lehrerin wäre…<br />

…wäre ich Coiffeuse<br />

Könnte ich ein Tier sein, wäre ich…<br />

…eine Katze, die kann den ganzen Tag essen,<br />

spielen<br />

Klasse/Fach: 1./2./3. Kl. Entlastungsstunden<br />

Hobby: Volleyball, Snowboarden<br />

Lieblingsmusik: Je nach Laune<br />

Lieblingsessen: Indisch<br />

Typisches Znüni: Rosinenbrötli<br />

Mödeli: Pomade anschmieren<br />

Wenn ich nicht Lehrerin wäre…<br />

…wäre ich um viele Begegnungen ärmer<br />

Simone Hunziker-Brunner<br />

Klasse/Fach: Textiles Werken<br />

Hobby: Turnen, tanzen<br />

Lieblingsmusik: Von Klassik bis Gotthard<br />

Lieblingsessen: Frisches Gemüse<br />

Typisches Znüni: Kuchen<br />

Mödeli: Morgenmuffel<br />

Wenn ich nicht Lehrerin wäre…<br />

wäre ich Tänzerin<br />

Könnte ich ein Tier sein, wäre ich…<br />

…eine Ameise<br />

Christina Rietmann-Wullschleger<br />

Klasse/Fach: Musikgrundschule<br />

Hobby: Reiten, Lesen, Musik<br />

Lieblingsmusik: Andrea Bocelli<br />

Lieblingsessen: Riz Casimir<br />

Typisches Znüni: Kaffee und Gipfeli<br />

Mödeli: Morgenmuffel<br />

Wenn ich nicht Lehrerin wäre ich…<br />

…Klavierlehrerin<br />

Könnte ich ein Tier sein , wäre ich…<br />

…ein Vogel<br />

Schülerstand<br />

Die Schule <strong>Brunegg</strong> weist für das Schuljahr<br />

2004/2005 folgende Schülerzahlen auf:<br />

Unterstufe Lehrerin: Anita Zipfel<br />

1. Klasse 6 Schüler<br />

2. Klasse 7 Schüler<br />

3. Klasse 7 Schüler<br />

Mittelstufe Lehrerin: Nadine Klaus<br />

4. Klasse 3 Schüler<br />

5. Klasse 11 Schüler<br />

Kindergarten<br />

Kindergärtnerin: Ursula Hasenfratz<br />

Zahlen Schuljahr 2004 / 2005<br />

1. KG 2 Kindergärtner<br />

2. KG 6 Kindergärtner<br />

Die Problematik der abnehmenden Kindergärtnerzahl<br />

in den nächsten Jahren wurde<br />

am Informationsabend vom 3. Mai 2004 den<br />

zukünftigen Kindergärtner-Eltern aufgezeigt.<br />

Gemeinsam wurden Möglichkeiten<br />

erörtert um die Erhaltung des Kindergartens<br />

sicherzustellen. Schulpflege wie auch <strong>Gemeinde</strong>rat<br />

sind noch in Abklärungen,<br />

welche noch nicht vollumfänglich abgeschlossen<br />

werden konnten. Daher können<br />

auch noch keine Resultate bekannt gegeben<br />

werden. Die Sicherstellung und Weiterführung<br />

des Kindergartens ist jedoch ein<br />

wichtiges Anliegen beider Behörden.<br />

Erstaugust-Feier<br />

Der Anlass der diesjährigen Erstaugust-<br />

Feier auf dem Chestenberg beim Schloss<br />

<strong>Brunegg</strong> wurde durch die Schulpflege organisiert<br />

und durchgeführt. Das Wetter war<br />

wohlgesinnt und die Aufbauarbeiten brachten<br />

die Schweisstropfen schon am frühen<br />

Nachmittag zum Sprudeln.<br />

Dank grossem Aufmarsch, herrlichem<br />

Wetter und gemütlichem Ambiente war es<br />

möglich, einen kleinen Reingewinn zu<br />

erwirtschaften, den die Schulpflege unter<br />

folgenden Jugendaktivitäts-Gruppen, in<br />

Anerkennung der grossen, kreativen Einsätze<br />

mit je Fr. 50.-- verteilt:<br />

● Spark Plug Café, <strong>Brunegg</strong><br />

● Jugi <strong>Brunegg</strong><br />

● Schlossband <strong>Brunegg</strong><br />

● Schnellschte <strong>Brunegg</strong>er<br />

● aktiv@brunegg<br />

Die Schulpflege bedankt sich bei allen die<br />

zum guten Gelingen der Erstaugust-Feier<br />

beigetragen haben.


SEPTEMBER 2004<br />

VERANSTALTUNGEN 25<br />

De Schnellscht <strong>Brunegg</strong>er 2004<br />

Dieser gelungene Anlass fand unter der bewährten Organisation von Edith Erdin und Franz Strebel statt<br />

Rangliste<br />

Kat. Piccolo<br />

1. Spichiger Dana 17.36<br />

2. Huber Simone 23.29<br />

3. Schudel Marion 34.94<br />

Die Schnellsten<br />

Kindergarten<br />

1. Münst Michèle 11.61<br />

2. Suter Maurin 11.73<br />

3. Pavlovic Pascal 12.50<br />

Kat. 1 Mädchen<br />

1. Pfister Tatjana 15.09<br />

2. Manzke Tabea 15.62<br />

3. Serratore Lorena 16.23<br />

Kat. 1 Knaben<br />

1. Siegenthaler Dominic 12.79<br />

2. Münst Cyril 12.99<br />

3. Urech Patrick 13.72<br />

Kat: 2 Mädchen<br />

1. Binder Michèle 13.81<br />

2. Erdin Jasmin 13.89<br />

3. Merz Johanna 14.11<br />

Kat. 2 Knaben<br />

1. Suter Damian 11.99<br />

2. Pfister Serge 12.81<br />

3. Bölsterli Damian 12.91<br />

Kat. 3 Mädchen<br />

1. Vale Andrea 12.43<br />

2. Suter Aline 12.88<br />

3. Binder Nicole 13.27<br />

Kat. 3 Knaben<br />

1. Erdin Silvan 13.00<br />

2. Di Mauro Marco 13.54<br />

3. Pfister Mirco 15.93<br />

Kat. 4 Knaben<br />

1. Strebel Marco 12.42<br />

Die schnellschte <strong>Brunegg</strong>er<br />

Kat. Mädchen<br />

1. Vale Andrea 12.46<br />

Kat. Knaben<br />

1. Suter Damian 11.86


26<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />

Gründung:<br />

Komitee GP <strong>Brunegg</strong><br />

5.Juli 2004<br />

OK Präsident:<br />

Hansruedi Bühler<br />

Rechnungsführer:<br />

Regensburger Peter<br />

Festwirtschaft:<br />

Heidi Bühler<br />

FOTO: RENÉ UND ESTHER URECH<br />

Seifenkistenrennen <strong>Brunegg</strong> seit 1974<br />

Dank einem harten Kern von Idealisten lebt dieser Anlass heute noch weiter<br />

Als Urväter des <strong>Brunegg</strong>er Seifenkistenrennens<br />

gelten Karl Schaffner und<br />

René Urech. Die beiden haben erstmals am<br />

19. Oktober 1974 in bescheidenem Rahmen<br />

diesen Anlass organisiert. Die Idee: Väter<br />

sollten nach Reglement Seifenkisten bauen,<br />

um zusammen mit ihren Kindern gemeinsam<br />

Spass zu haben. Die Rechnung ging<br />

auf. Die Väter bastelten, je nach Beruf und<br />

Hobby, recht abenteuerlich konstruierte aber<br />

auch nahezu professionelle Kisten.<br />

Diese Modelle aus den Anfängen der <strong>Brunegg</strong>er Grandprix-Zeit<br />

würden wohl auf dem Oldtimer-Seifenkistenmarkt Furore machen.<br />

Mitglieder:<br />

Helene Ruchti<br />

Reto Urech<br />

Ruedi Eichenberger<br />

Marcel Burgdorfer<br />

Roland Meyer<br />

Brigitte Binder<br />

Zusätzliche Helfer:<br />

Franz Strebel<br />

Dieter Brack<br />

Guido Küng<br />

Christian Huwiler<br />

Alex Schenk<br />

Martin Spiess<br />

Marlis Ruchti<br />

Patrick von Ah<br />

Nicole Christen<br />

Ronny Bühler<br />

Bruno Ruchti<br />

Stefan Ruchti<br />

Noldi von Ah<br />

Das Rennen wurde 1977 mangels Schüler<br />

wieder eingestellt. Im Jahre 1987 nahm<br />

René Urech zusammen mit der Schulpflege<br />

die Organisation für den 5. Grand Prix<br />

<strong>Brunegg</strong> wieder auf. Dieser wird seither alle<br />

zwei Jahre durchgeführt.<br />

Erstmals 1990 ist Hansruedi Bühler zusammen<br />

mit René Urech und der Schulpflege<br />

ins OK eingestiegen. René Urech trat<br />

im Jahr 2002 als Rennleiter zurück. Er<br />

übergab Transport und Bauten seinem Sohn<br />

Reto, welcher nun die Aufgabe mit dem<br />

selben Elan wie sein Vater weiterführt und<br />

dem Team eine wichtige Stütze ist.<br />

Mit dem diesjährigen Seifenkistenrennen<br />

hat Hansruedi Bühler bereits den achten<br />

Anlass organisiert. Während all den Jahren<br />

haben die Organisatoren kontinuierlich verbesserte<br />

Bedingungen geschaffen. Dazu<br />

sind Stichworte zu erwähnen wie: Festwirtschaft,<br />

Medaillen für die Fahrer, Beschallungsanlage,<br />

Start- und Zielband usw. Seit<br />

diesem Jahr existiert neuerdings gar ein GP-<br />

<strong>Brunegg</strong>-Komitee. Wie es zu diesem tatkräftigen<br />

OK gekommen ist, schildert<br />

Hansruedi Bühler nachfolgend. (bea)<br />

Hansruedi Bühler: Dieses Jahr musste<br />

ich das Rennen ohne die Schulpflege über<br />

die Runden bringen. Glücklicherweise blieben<br />

mir aus diesem Gremium Brigitte Binder<br />

und Franz Strebel treu. Auf der Suche<br />

nach weiteren Helfern flüsterte mir ein<br />

Engel namens Margrit Brack ins Ohr, dass<br />

es in <strong>Brunegg</strong> einen Motorradclub gäbe und<br />

dieser sicher gerne mitmachen würde.<br />

Meine Anfrage an den Präsidenten Marcel<br />

Burgdorfer wurde wohlwollend aufgenommen.<br />

Spontan erkundigte er sich nach der<br />

Anzahl der benötigten Helfer. «Ich stelle<br />

mir 4-5 Personen vor», antwortete ich. «Sie<br />

können auch problemlos 7-8 haben», erwiederte<br />

er. Schon bald schickte er mir eine<br />

Liste mit sieben Helfern. Am Donnerstag,<br />

17. Juni 2004, lud ich diese zu einer Sitzung<br />

ein. Guido Küng, meine Frau und ich<br />

standen vor dem «Sternen» um die Gruppe<br />

zu empfangen. Wir trauten unseren Augen<br />

nicht: Am Ende hatten sich etwa 23<br />

mögliche zukünftige Helfer eingefunden!<br />

Auslöser dieses Aufmarsches war ein<br />

Rundmail, das Marcel Burgdorfer allen<br />

Mitglieder des Motorrad-clubs «Chestnut<br />

Mountain Riders» geschickt hatte, mit der<br />

Bitte, sich zu dieser Sitzung einzufinden.<br />

Ausserordentlich freute ich mich auch,<br />

dass der nach <strong>Brunegg</strong> zurückgekehrte gute<br />

Kollege Peter Regensburger mit grosser<br />

Selbstverständlichkeit wieder mitmachte.<br />

Auch die Beteiligung einiger Jugendlicher<br />

war ein Aufsteller. Der Voraufbau am Samstag<br />

und der Rennsonntag klappten wie am<br />

Schnürchen. Es war eine wahre Freude mit<br />

so vielen wohlgesinnten Helfern diesen<br />

Anlass durchzuführen.<br />

Dieses Jahr konnten wir eine elektronische<br />

Zeitmessung in Betrieb nehmen. Teilweise<br />

konnte ich sie als Occasion vom<br />

Schweizer Fernsehen kaufen, die restlichen<br />

Komponenten habe ich selber gebaut. Es<br />

zeigte sich, dass diese Erneuerung auch zu<br />

Gunsten der Fairness ist. Wir konnten dank<br />

der auf die Hundertstelssekunde genauen<br />

Zeitmessung feststellen, dass etliche Fahrer<br />

das Ziel innerhalb der selben Sekunde passierten.<br />

Herzlichen Dank dem Motorradclub<br />

«Chestnut Mountain Riders» und den<br />

diversen Jugendlichen. Dank ihrer Beteiligung<br />

ist die Durchführung für die nächsten<br />

Jahre gesichert. Der Dank gilt aber auch<br />

meiner Familie Heidi, Ramona und Ronny<br />

sowie meinem Schwager Guido Küng,<br />

welche beim GP <strong>Brunegg</strong> immer mitgeholfen<br />

haben.


SEPTEMBER 2004<br />

VERANSTALTUNGEN 27<br />

GP <strong>Brunegg</strong> am 27. Juni 2004<br />

Eine Collage mit Bildern von Ruedi Eichenberger und Yvonne Siegenthaler<br />

Rangliste (Startnummer in Klammer)<br />

Kat. 1<br />

1 Suter Maurin (6) Füürdrache 58.42<br />

2 Schenk Oliver (4) Potzblitz 1,01,41<br />

3 Güzelsahin Sinan (1) Dönerblitz 1,03,38<br />

Kat. 2<br />

1 Siegenthaler Dominic (13)Drachenturbo 1,24,00<br />

2 Urech Alex (14) Hot Wheel 1,27,30<br />

3 Pfister Serge (11) Mauseblitz 1,29,70<br />

Kat. 3<br />

1 Strebel Sandro (22) Bärgblitz 1,15,07<br />

2 Suter Damian (24) Füürdrache 1,20,56<br />

3 Erdin Jasmin (15) Düsenjet 1,21,22<br />

Kat. 4<br />

1 Strebel Marco (27) Bärgblitz 1,13,12<br />

2 Urech Stefan (29) Black Dragon 1,17,98<br />

3 Brack Michael (25) Black Crash Car 1,23,23<br />

Kat. Oldies<br />

1 von Ah Arnold (35) The fast orange 1,16,94<br />

2 von Ah Patrick (30) The fast orange 1,17,16<br />

3 Graner René (32) Red Shine 1,26,88


28<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />

DORLI BRUN<br />

11 Uhr 40 – Anwesenheitskotrolle, –<br />

einer fehlt noch … ausgerechnet unser<br />

bisheriger Organisator – der hat‘s doch<br />

nicht etwa vergessen?<br />

Man klingelt an seiner Haustüre, ja, da<br />

erscheint er schon. Aus lauter Freude,<br />

dass er in diesem Jahr «vogelfrei» teilnehmen<br />

kann, hat er sich noch etwas Zeit<br />

gelassen, um seine Sonntagsuhr zu<br />

suchen. Pünktlich konnten wir dann aber<br />

doch starten, mit Knecht Car und Patrick<br />

Meier am Steuer. Ohne Stau über Mittag<br />

durch Zürich ging‘s hoch über dem See<br />

entlang, Richtung Einsiedeln.<br />

Fast alle unsere Teilnehmer wollten sich<br />

das neu renovierte Kloster anschauen,<br />

einen Blick auf die schwarze Madonna<br />

werfen oder eine Kerze opfern.<br />

Die Zeit reichte noch gut um durch den<br />

eben eröffneten Juni-Markt zu schlendern,<br />

wo denn auch fleissig eingekauft<br />

wurde (und das nicht nur von den<br />

Frauen…!) Im Cafe «Tulipan» «Schafböckli»<br />

oder «Anisguetsli» posten und<br />

etwas für die trockene Kehle tun, auch<br />

das gehörte zum Einsiedeln-Besuch.<br />

Weiter ging die Fahrt über den Sattel und<br />

die liebliche Landschaft Lauerzersee<br />

Richtung Brunnen. Schön war’s den<br />

soeben anlegenden Raddampfer «Gallia»<br />

anzusehen. Eine halbe Stunde blieb uns<br />

noch, bis die «Stadt Luzern» uns via<br />

Treib nach Gersau führte. Rasch entschlossenen<br />

Seniorinnen reichte die Zeit<br />

längst, um im nahegelegenen Kleidergeschäft<br />

neue Garderobe einzukaufen.<br />

Die Fahrzeit per Schiff, war leider etwas<br />

kurz, doch bei der Anlegestation Gersau<br />

hiess uns die Chefin des Hotel Müller<br />

persönlich willkommen und geleitete uns<br />

gleich vis-à-vis in ihr Haus, an die schön<br />

gedeckten Tische, zum Essen. Auch der<br />

kulinarische Teil stellte uns zufrieden.<br />

Anschliessend konnten die Gehfreudigen<br />

unter uns, dem See entlang durch den<br />

künstlerisch angelegten Park wandern<br />

und die vielen interessanten Skulpturen<br />

bewundern. Nachdem auch die Kunstbeflissenen<br />

dem Car wieder zugestiegen<br />

waren konnte man die Heimfahrt bequem<br />

geniessen.<br />

Seniorenausfahrt nach Einsiedeln<br />

Erstmals unter der Leitung von Dorli Brun


SEPTEMBER 2004<br />

VERANSTALTUNGEN 29<br />

Aktiv@brunegg: Pfingstwanderung<br />

Iris Brühlmeier<br />

D<br />

er Wetterbericht versprach für den Pfingstmontag<br />

nicht gerade Sonnenschein. Doch<br />

als Radio Argovia am Morgen meldete: «Gegen<br />

Mittag Aufhellungen», stand unser Entschluss<br />

zur Durchführung fest! Auch der ab und zu einsetzende<br />

Nieselregen konnte uns nicht mehr von<br />

unserem Vorhaben abbringen. Gut eingepackt<br />

und in der Hoffnung, doch noch ein, zwei<br />

wackere Wandergesellen und -gesellinnen anzutreffen,<br />

machten wir uns auf den Weg zur<br />

<strong>Gemeinde</strong>.<br />

Die Überraschung war gross – haben sich<br />

doch acht Familien eingefunden. Um den<br />

Kindern die Wanderung kurzweiliger zu gestalten,<br />

haben wir dieses Jahr Posten mit<br />

Spielen organisiert. Dem Wetter angepasst,<br />

wurde die Wanderroute verkürzt und so fand das<br />

erste Spiel bereits am Start statt. Hier galt es, mit<br />

der Hand durch ein Loch in eine Schachtel zu<br />

fassen um zu ertasten, was sich darin befände.<br />

Alle Kinder hatten erraten, was sich in den drei<br />

Schachteln befand. Danach begann der Marsch.<br />

Er führte uns über den Wanderweg an der<br />

Kiesgrube vorbei. Die Radwaschanlage zog<br />

nicht nur die Aufmerksamkeit der Kinder auf<br />

sich. Weiter ging es der Bahnlinie entlang, durch<br />

die Unterführung und bei der Autobahnbrücke<br />

wartete bereits Rita Huber mit einer Erfrischung.<br />

Dankbar, nicht im Regen stehen zu müssen,<br />

nahmen wir die Gelegenheit für eine ausgiebige<br />

Pause wahr. Die Kinder verweilten sich beim<br />

Büchsenschiessen. Weiter ging es Richtung<br />

Vianco.<br />

In der Zwischenzeit hatten Christoph Béchir<br />

und Thomas Lüscher die Brötlistelle «Gurhalden»<br />

begutachtet. Da es im Wald sehr nass war, entschieden<br />

wir uns alle, beim Schulhausplatz zu<br />

rasten. Schnell wurden zwei Grills organisiert<br />

und als die Wandergruppe ankam, konnten die<br />

ersten schon fast ihre Wurst grillen. Petrus<br />

entschied sich dann doch noch, die Sonne<br />

hervor zu lassen und so konnten wir den ganzen<br />

Nachmittag gemütlich draussen sitzen. Die<br />

Kinder spielten Fussball, erkundeten den Wald<br />

oder beschäftigten sich sonst aktiv. Einige Kinder<br />

hatten noch Lust, die letzten zwei Aufgaben zu<br />

lösen. Wie viele Zapfen befinden sich in diesem<br />

Sack? Die Geduldigen versuchten es mit zählen,<br />

andere rieten einfach. Mehr zu denken gab das<br />

letzte Spiel: Hätten Sie gewusst, dass es ein Dorf<br />

namens Gräslikon oder Bärfischerhaus gibt? Als<br />

sich am späteren Nachmittag nochmals ein<br />

kleiner Hunger meldete, bereiteten Giovanni<br />

Scarpone und Roland Suter für alle feine Knoblibrote<br />

zu, die mit Genuss verzehrt wurden. Gegen<br />

sechs Uhr halfen alle mit beim Aufräumen und<br />

so klang dieser gemütliche Tag aus.


30<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />

<strong>Brunegg</strong>er Weihnachtsmarkt 2004<br />

Erfahrungsgemäss kann sich die <strong>Gemeinde</strong> freuen, wenn der Landfrauenverein etwas anpackt…<br />

Samstag, 27. November 2004 10.00 – 24.00 Uhr<br />

10.00 Uhr Gottesdienst mit Pfr. M. Ziegler<br />

11.00 – 20.00 Uhr Verkauf<br />

11.00 – 24.00 Uhr Restaurant<br />

ca. 19.00 – 24.00 Uhr Musikalische Umrahmung durch Niki Caruso<br />

Betreute Kinderecke (ca. 3 Stunden)<br />

Sonntag, 28. November 2004<br />

10.00 – 17.30 Uhr<br />

10.00 Uhr Eröffnung durch die Panflötengruppe<br />

DAJOERI, Schule Baden<br />

11.00 Uhr Einlage des Kinderchors Wohlenschwil<br />

11.00 – 15.30 Uhr Verkauf<br />

11.00 – 17.30 Uhr Restaurant<br />

Betreute Kinderecke (ca. 2 Stunden)<br />

FOTO: MARGRITH SCHMID<br />

Nebst rund 30 erwachsenen Ausstellern<br />

werden auch <strong>Brunegg</strong>er Kinder in der weihnächtlich<br />

geschmückten Mehrzweckhalle<br />

ihre Waren präsentieren.<br />

Das Rahmenprogramm steht noch nicht<br />

ganz fest, es wird laufend durch weitere<br />

Attraktionen ergänzt. Lassen Sie sich überraschen,<br />

es lohnt sich vorbeizukommen !<br />

Besuchen Sie auch unsere Homepage:<br />

www.bruneggerweihnachtsmarkt.ch,<br />

Hier werden sämtliche Daten laufend aktualisiert.<br />

Das OK arbeitet mit Begeisterung an<br />

den Vorbereitungen und freut sich auf Ihren<br />

Besuch!<br />

Kontakt OK-Mitglieder<br />

Finanzen:<br />

Margrit Brack<br />

Unterbändli 4<br />

5505 <strong>Brunegg</strong><br />

Tel. 056/491 39 60 (Geschäft)<br />

margrit.brack@active.ch<br />

Dekoration<br />

Erika Maron<br />

Th. Rätzer-Weg 5<br />

5505 <strong>Brunegg</strong><br />

062/896 43 05<br />

Restaurant<br />

Renate Christen<br />

Th.Rätzer-Weg 3<br />

5505 <strong>Brunegg</strong><br />

062/896 45 35<br />

Werbung/Presse<br />

Ruth Meluso<br />

Gartenweg 5<br />

5505 <strong>Brunegg</strong><br />

062/896 24 30<br />

Aussteller<br />

Elisabeth Bryner<br />

Kirchstrasse 11<br />

5505 <strong>Brunegg</strong><br />

062/896 18 14<br />

Organisation<br />

Doris Meyer<br />

Th. Rätzer-Weg 3<br />

5505 <strong>Brunegg</strong><br />

062/896 24 74<br />

Bereits mitten im Jahr wurde mit grosser Begeisterung unter der<br />

Leitung von Erika Maron die Dekoration gebastelt.<br />

Begeisterte <strong>Brunegg</strong>er Fussballer im Training beim FC Othmarsingen<br />

Bild: Von links – liegend: Dominic Siegenthaler<br />

und Damian Bölsterli, (Goalie) – sitzend<br />

links: Oliver Vale – stehend von links:<br />

Giuseppe Serratore, Lucas Vale und Mischa<br />

Brühlmeier; sie spielten alle ein Jahr lang in<br />

der Kat. E/b, ausser Giuseppe, er trainierte<br />

eine Stufe höher. Ausnahmsweise hatte er<br />

hier seinen Kollegen ausgeholfen.<br />

Neu ist die Gruppe nun verschieden eingestuft,<br />

je nach Jahrgang und Spielstärke. Die<br />

Boys trainieren jetzt alle 2x pro Woche.<br />

Bereits als FC-Einsteiger üben sich<br />

Danilo Scarpone, Aron Spichiger und Maurin<br />

Suter; ihr Trainer ist der <strong>Brunegg</strong>er<br />

Adrian Güzelsahin. Er spielt im FC bei den<br />

Senioren, Sohn Sinan bei den F-Junioren.


SEPTEMBER 2004<br />

VERANSTALTUNGEN 31<br />

Paradiesische Verhältnisse für 2000 Bio-Eier-Legehennen<br />

Die überraschend zahlreich erschienen Besucher erlebten einen spannenden Rundgang<br />

Der biologisch geführte Bauernhof der<br />

Familie Reich in <strong>Brunegg</strong>, wird durch<br />

einen attraktiven Neubau erweitert. 2000<br />

Legehennen werden Platz finden in einem<br />

tierfreundlichen Stallsystem, einige 100<br />

Meter vom Lindenhof entfernt. Die Anlage<br />

steht, angrenzend an die <strong>Gemeinde</strong>grenze<br />

<strong>Brunegg</strong>, bereits auf Möriker Boden. Am<br />

Waldrand gelegen, gliedert sie sich dezent<br />

in die Landschaft ein. Bis anhin war der<br />

Hühnerhof des Biobetriebs direkt an dessen<br />

Ökonomiegebäude angegliedert. Um einen<br />

optimalen biologischen Kreislauf mit hofeigenem<br />

Dünger zu erreichen, wurde diese<br />

Erweiterung nötig.<br />

Noch einige Tage bevor die gefiederten<br />

Bewohner einziehen konnten, lud die<br />

Familie Reich die Bevölkerung zu einer<br />

Besichtigung der Anlage ein. In Gruppen<br />

wurden die Besucher von Hans und<br />

Marianne Reich über die Zusammenhänge<br />

der Bio-Eierproduktion informiert. Ebenso<br />

erklärten sie den Nutzen der ausgeklügelten<br />

Architektur und Installationen. Automatisch<br />

gesteuerte Neuerungen wie Kühlraum,<br />

Entmistungsanlage, Eiertransportförderband<br />

vom Nest bis zur Stempelanlage, werden<br />

Marianne Reich, die zuständig ist für diesen<br />

Betriebszweig, den Zuwachs von rund 1700<br />

Hennen erleichtern.<br />

Alle Fensterställe werden von natürlichem<br />

Tageslicht durchflutet. Im Aussenklimabereich,<br />

dem sogenannten «Wintergarten»,<br />

stehen den Tieren für ihre Federreinigung<br />

Sandbäder zur Verfügung, die auch der<br />

Parasitenbekämpfung dienen. Biozertifizierte<br />

Betriebe stellen hohe Anforderungen,<br />

so beispielsweise sind 5 m 2 Weidefläche pro<br />

Tier und tagsüber freier Zugang zu Wintergarten,<br />

Scharrraum, Staubbad und Weide<br />

vorgeschrieben. Via computergesteuerter<br />

Fütterungsanlage erhalten die Hühner im<br />

«Wintergarten» ihr «Bettmümpfeli»: Aus<br />

den Chinesenhüten (der Form entsprechend<br />

benannt) rieselt gentechfreies Bio-Futter,<br />

ehe sie um ca. 17.00 Uhr den Schlaf- und<br />

Legestall aufsuchen. Etwa zwei bis drei<br />

Stunden nach Tagesanbruch öffnen sich die<br />

automatischen Schiebtore, die Hühner beginnen<br />

ihren Tag im «Wintergarten», um<br />

einige Zeit später, je nach Witterung, auf der<br />

Weide oder dem Allwetterplatz ihren Auslauf<br />

zu geniessen. Bei extremen Witterungsverhältnissen,<br />

wie Nässe oder Kälte, bleiben<br />

die Hühner im Aussenklimabereich. Ein<br />

Novum ist der Versuch mit einer Vollspektrum<br />

Lichtquelle im «Wintergarten», wie sie<br />

aus der Lichttherapie bekannt ist. Damit<br />

könnte möglicherweise das Wohlbefinden<br />

der Hühner gesteigert und aggressive<br />

Attacken, wie sie unter dem Federvieh<br />

bekannt sind, reduziert werden.<br />

Herzlichen Dank an Marianne und Hans<br />

Reich und ihre Jungmannschaft, die dafür<br />

sorgten, dass die Besucher nicht nur interessante<br />

Eindrücke mit nach Hause nehmen<br />

konnten, sondern auch gleich das Markenzeichen<br />

vom Hof, nämlich ein frisches<br />

Bio-Ei!<br />

(bea)<br />

Eier – Haltbarkeit:<br />

Eier mit unbeschädigten<br />

Schalen sind<br />

nach dem Legen mindestens<br />

bis zu drei<br />

Wochen ungekühlt<br />

haltbar und frisch.<br />

Im Kühlschrank aufbewahrte<br />

Frischeier<br />

sind bis 5 Wochen,<br />

d.h. in der Regel zwei<br />

Wochen über das Verkaufsdatum<br />

hinaus gut<br />

und geniessbar.<br />

Um den natürlichen<br />

Schutzmantel der<br />

Schalen nicht anzugreifen,<br />

sollten Eier<br />

niemals gewaschen<br />

werden.<br />

Wissenswertes:<br />

● Im Vergleich zum konventionellen Futter ist 100 kg Biofutter<br />

Fr. 30.- teurer.<br />

● Rund 100 Hennen teilen sich einen Hahn.<br />

● Jedes Ei wird mit Legedatum und Kontrollnummer gestempelt.<br />

● Ein Huhn trinkt ca.1dl Wasser im Tag, mistet ca. 30x und legt<br />

etwa 200-220 Eier im Jahr.<br />

● Die Farbe der Ohrläppchen der Hennen ist entscheidend für die<br />

Farbe der Eier, nicht wie oft vermutet, die Farbe des Federkleids.<br />

● Die Eier werden 4x im Jahr auf Salmonellen geprüft


32<br />

WALDRANDCHUCHI<br />

<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />

Kaiser-Schmarren – und das Gerücht um ein Gericht<br />

Ein «Schmarrn» ist in Oesterreich, Süddeutschland und Böhmen ein in der Pfanne<br />

gebackenes Gericht. Viele Erzählungen und Legenden feiern seine Erfindung. So erzählt<br />

man sich vom jagenden Kaiser Franz Josef, der sich mutterseelenallein im Wald verirrt und<br />

dem eine Bäuerin einen misslungenen Eierkuchen, eben einen «Schmarrn» vorsetzt, damit er<br />

nicht verhungert.<br />

«Es wechselt<br />

Pein und Lust.<br />

Geniesse wenn<br />

du kannst,<br />

und leide, wenn<br />

du musst»<br />

(Goethe)<br />

Zutaten<br />

5 Eier<br />

80 gr. Zucker<br />

250 gr. Mehl<br />

1,25 dl Milch<br />

60 gr. Butter<br />

100 gr. Rosinen<br />

Salz, Schale einer halben Zitrone<br />

Backfett<br />

En Guete!<br />

Zubereitung<br />

Eigelb mit Zucker schaumig rühren. Nach<br />

und nach Mehl, abwechselnd mit Milch, zerlassener<br />

Butter, Salz und Zitronenschale hineingeben.<br />

Zuletzt das steifgeschlagene<br />

Eiweiss unterziehen und die überbrühten<br />

Rosinen daruntermengen.<br />

Teig ca. ein Zentimeter hoch in die Pfanne<br />

mit reichlich heissem Backfett geben, leicht<br />

anbacken lassen, den «Schmarrn» mit zwei<br />

Gabeln in Stückchen zerreissen, von beiden<br />

Seiten goldgelb backen. Mit Zucker bestreut<br />

zu Apfelmus und Kompott reichen.<br />

Tipp: Möglichst grosse Bratpfanne benützen!


SEPTEMBER 2004 ANZEIGEN 33<br />

Das Haus<br />

mit<br />

Ambiance<br />

Das Haus<br />

mit<br />

Qualität<br />

LANDGASTHOF ZU DEN DREI STERNEN<br />

BRUNEGG<br />

Ein Besuch der sich immer lohnt<br />

ob<br />

● im Hotel<br />

● im Gourmet<br />

● im Beizli<br />

● in der Schlosskeller Bar<br />

● im Weinkeller<br />

● im Seminarbereich<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch<br />

Ernst und Elisabeth Müller,<br />

Hauptstrasse 5<br />

5505 <strong>Brunegg</strong><br />

Telefon 062 887 27 27<br />

Telefax 062 887 27 28<br />

http:/www.hotel3sternen.ch<br />

info@hotel3sternen.ch


34<br />

ANZEIGEN<br />

<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />

• 8 Hallentennisplätze<br />

• 5 Aussensandplätze<br />

• 5 Badmintonplätze<br />

• 3 Squashcourts<br />

• 2 Billardtische<br />

• Minigolfanlage mit Pflanzenlehrpfad<br />

• Vielfältiges Kursangebot<br />

• Fitnesstraining auf 900 m 2<br />

• Biosauna / Solarium<br />

• Sauna / Solarium<br />

• Karibiksolarium<br />

• Bowlinganlage<br />

• 2 Restaurants mit Sälen<br />

• Sport-Shop<br />

• Kiosk<br />

• Coiffure<br />

• Kosmetikstudio<br />

• TailorMade Bekleidungsfachgeschäft<br />

Idealer Treffpunkt für:<br />

Geschäftstermine, Schulungen,<br />

Tagungen in gepflegter Ambiance<br />

• Sitzungszimmer bis 15 Personen<br />

• Konferenzsaal bis 40 Personen<br />

modern eingerichtet:<br />

– TV-Daten-Video<br />

– Projektor (IBM-kompatibel)<br />

– Video-Recorder<br />

– Grossleinwand<br />

– Hellraumprojektor<br />

– Diaprojektor für Tonbildschau<br />

• Zweigeschossiges Parkhaus<br />

Die Sport World Baregg ist täglich<br />

offen von 08.00 bis 23.00 Uhr<br />

Bowling und Barbetrieb:<br />

Fr./Sa. bis 02.30 Uhr


SEPTEMBER 2004 JENSEITS VON ANZEIGEN<br />

BRUNEGG 35<br />

RENOLD<br />

TEAK<br />

Schreinerei<br />

Innenausbau<br />

5505 <strong>Brunegg</strong><br />

UNSER LADEN<br />

Freitag und<br />

Samstag<br />

14.00 - 17.00 Uhr<br />

Laden<br />

062 896 23 19<br />

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062 896 11 51<br />

Accessoires für<br />

Haus und Garten<br />

- Rosenbögen<br />

- Obelisken<br />

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etc.<br />

QUALITÄT FÜR SCHÖNE MOMENTE<br />

OK: Frauenturnverein <strong>Brunegg</strong><br />

Wir bringen vieles in Fahrt…<br />

VOLG-Preis Grand Prix 2004:<br />

Prämie für die originellste<br />

<strong>Brunegg</strong>er Seifenkiste


36<br />

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<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />

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Tel. 056 483 25 90<br />

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Margrit Brack<br />

(Direktwahl: 056 491 39 60)<br />

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Täfernstr. 29, 5405 Baden-Dättwil, Fax 056 483 25 94<br />

Jurastr. 20, 5507 Mellingen AG, Fax 056 491 39 78<br />

«Hesch1-Fränkli derbi?»<br />

«Wieso?»<br />

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SEPTEMBER 2004 ANZEIGEN 37


38<br />

ÖFFENTLICH/AMTLICHES<br />

<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />

Gratulation zum Jagdbrevet<br />

Grünröcke erhalten Zuwachs aus <strong>Brunegg</strong><br />

Bravourleistung: Karl Hochstrasser besteht die Jagdprüfung<br />

Zusammen mit zwei Kolleginnen und 26 Kollegen durfte Karl Hochstrasser<br />

im letzten Juli den Jagdfähigkeitsausweis und die Glückwünsche<br />

von Landammann Kurt Brogli entgegennehmen.<br />

Diese anspruchsvolle kantonale Prüfung forderte den Kandidaten<br />

einiges an Lerneinsatz ab. Zudem sind für die Zulassung zur Prüfung<br />

150 Arbeitsstunden im Frondienst verlangt. Karl Hochstrasser<br />

leistete diese intensive Hege und Pflege auf der Jagd und im Forst.<br />

Dank diesem Jagdbrevet ist er nun vor allem im Revier «Lind» und<br />

«Birch», also im Wald Othmarsingen/Lenzburg anzutreffen, wo er<br />

die wichtigen weidmännischen Aufgaben wahrnehmen wird.<br />

Im Namen der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Brunegg</strong>: Herzliche Gratulation und<br />

Weidmanns Heil!<br />

Pflege der nachbarschaftichen Beziehungen<br />

Geselliger Kontakt und Information<br />

Bis die rund 1.7 Mio. m 3 Kies abgebaut und das Areal wieder rekultiviert<br />

ist, werden rund 25 Jahre vergehen. Während dieser Zeit will<br />

die Kies AG gute Kontakte zu den Nachbarn des Gebiets Lyri/Unterbändli/Hau<br />

pflegen. So traf man sich zwecks Information und Standortbestimmungt<br />

im letzten Juni zum ersten gemeinsamen Grillfest,<br />

das von der Kies AG offeriert wurde – herzlichen Dank!<br />

Aktuelle Informationen zum Kiesabbau finden Sie auf der<br />

Homepage: www.brunegg.ch /Gewerbe / A 1 Kies AG<br />

Kantonale Verwaltung<br />

Medien-Mitteilung vom 12. August 2004<br />

Bevölkerungs- und Zivilschutz: Neues<br />

kantonales Gesetz in der Vernehmlassung<br />

Der Regierungsrat legt den Entwurf für eine<br />

Totalrevision des Bevölkerungsschutz- und<br />

Zivilschutzgesetzes vor. <strong>Gemeinde</strong>n, Parteien,<br />

Verbände und die Öffentlichkeit<br />

können bis zum 5. November 2004 dazu<br />

Stellung nehmen. Kernziele der Vorlage<br />

sind die Umsetzung der eidgenössischen<br />

Gesetzgebung sowie eine verstärkte regionale<br />

Zusammenarbeit bei den kommunalen<br />

Aufgaben.<br />

Das seit dem 1. Januar 2004 gültige Bundesgesetz<br />

über den Bevölkerungsschutz und<br />

den Zivilschutz überträgt den Kantonen die<br />

Verantwortung für die Umsetzung des<br />

Bevölkerungsschutzes und damit eine Reihe<br />

von neuen Aufgaben. Andererseits hat die<br />

spürbare Reduktion der Zivilschutzbestände<br />

einschneidende Auswirkungen auf die einzelnen<br />

Zivilschutzorganisationen. Das bisherige<br />

Gesetz über Katastrophenhilfe und<br />

Bevölkerungsschutz musste deshalb einer<br />

Totalrevision unterzogen werden.<br />

Regionaler Bevölkerungsschutz<br />

Die bei den <strong>Gemeinde</strong>n angesiedelten Aufgaben<br />

werden neu innerhalb von Bevölkerungsschutzregionen<br />

gemeinsam gelöst. Die<br />

Bevölkerungsschutzregionen sind geografisch<br />

identisch mit dem Gebiet der Zivilschutz-Organisationen.<br />

Die <strong>Gemeinde</strong>n innerhalb<br />

der Bevölkerungsschutzregionen<br />

bestimmen gemeinsam ein Regionales Führungsorgan<br />

für die Bewältigung von Katastrophen<br />

und Notlagen. Die obligatorische<br />

Aus- und Weiterbildung erfolgt durch den<br />

Kanton.<br />

Optimierung beim Zivilschutz<br />

Die Merkmale des neuen Zivilschutzes sind<br />

eine generelle Verjüngung, kleinere Bestände,<br />

eine kürzere Schutzdienstpflicht mit<br />

einer verlängerten und dadurch professionelleren<br />

Ausbildung sowie eine Reduktion<br />

der Schutzraumbaupflicht. Der Zivilschutz<br />

wird neu in regionalen Ein-heiten organisiert.<br />

Eine generelle Optimierung mit einer<br />

Kostenverteilung nach dem Prinzip der<br />

Zuständigkeitsfinanzierung ist nötig.<br />

Die interessierte Öffentlichkeit findet den<br />

Gesetzestext und dazugehörige Unterlagen<br />

unter:<br />

www.ag.ch/vernehmlassungen.<br />

Für die <strong>Gemeinde</strong>behörden und für die<br />

Mitglieder des Grossen Rates haben Ende<br />

August an drei verschiedenen Orten im<br />

Kanton spezielle Informationsveranstaltungen<br />

stattgefunden.


SEPTEMBER 2004 JENSEITS ÖFFENTLICH/AMTLICHES<br />

VON BRUNEGG 39<br />

Aktuelles<br />

Ortsbürger, AHV und IV, Inspektion Kiesabbau<br />

Zusammenschluss Ortsbürger- mit Einwohnergemeinde<br />

Seit Abschaffung des Bürgernutzen ist Sinn und Nutzen der Ortsbürgergemeinden<br />

umstritten. Einige wenige Ortsbürgermeinden<br />

wurden deshalb mit der Einwohnergemeinde zusammengelegt.<br />

Finanzstarke Ortsbürgergemeinden treten teilweise als Kulturförderer<br />

auf. Die Ortsbürgergemeinde <strong>Brunegg</strong> besitzt sehr wenig<br />

Wald und die 40 Ortsbürger treten kaum aktiv in Erscheinung. An<br />

den Versammlungen nehmen meistens weniger als 10 Personen<br />

teil. Der Forstbetrieb ist seit Jahren defizitär. Dank Landverkauf<br />

und Subventionen für die Ausscheidung einer Altholzinsel weist<br />

die Ortsbürgergemeinde noch ein Vermögen auf, welches aber in<br />

absehbarer Zukunft aufgebraucht sein wird.<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat hat deshalb anlässlich der letzten Ortsbürgergemeindeversammlung<br />

zur Diskussion gestellt, welche Aufgaben die<br />

Ortsbürgergemeinde zukünftig übernehmen könnte oder ob allenfalls<br />

ein Zusammenschluss mit der Einwohnergemeinde gewünscht<br />

wird.<br />

Man stellte fest, dass seit vielen Jahren kein Antrag oder Projekt an<br />

der Ortsbürgerversammlung behandelt wurde. Die finanziellen<br />

Mittel sind stark eingeschränkt.<br />

In einer Konsultativabstimmung sprachen sich sechs von sieben<br />

Anwesenden für die Prüfung einer Zusammenlegung der Ortsbürger-<br />

mit der Einwohnergemeinde aus.<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat hat beschlossen, die entsprechenden Massnahmen<br />

für einen Zusammenschluss einzuleiten. Es ist folgendes<br />

Vorgehen geplant:<br />

Den Einwohner- und Ortsbürgergemeindeversammlungen vom<br />

29. November 2004 wird der Zusammenschluss beantragt.<br />

● Bei einer Ablehnung bleibt es bei der heutigen Situation.<br />

● Bei einer Zustimmung, unterstehen die Beschlüsse dem obligatorischen<br />

Referendum. Das bedeutet, dass an der Urne in<br />

separaten Abstimmungen die Ortsbürger- und die Einwohnergemeinde<br />

über die Vereinigung der Ortsbürgergemeinde mit<br />

der Einwohnergemeinde befinden muss.<br />

● Nach einer allfälligen Zusammenlegung wird die Forstrechnung<br />

als Eigenwirtschaftsbetrieb geführt (wie z.B. Wasserversorgung,<br />

Abwasser, Kehricht.)<br />

Massive Beitragserhöhung an AHV und IV<br />

Der Beitrag unserer <strong>Gemeinde</strong> an die Sozialwerke AHV und IV<br />

sowie für die Ergänzungsleistungen erhöht sich gemäss Departement<br />

für Bildung, Kultur und Sport massiv von Fr. 91’469 im Jahre<br />

2004 auf Fr. 111’430 im Jahre 2005. Dies entspricht mehr als 10 %<br />

der Einnahmen aus den ordentlichen Einkommens- und Vermögenssteuern<br />

der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Brunegg</strong>.<br />

Erstinspektion Kiesabbau Lyri / Unterbändli<br />

Das Inspektorat des Fachverbandes der Schweiz. Kies- und Betonindustrie,<br />

Bern, überreicht dem <strong>Gemeinde</strong>rat den Kontrollrapport<br />

mit den Qualifikationsnoten der inspizierten Kiesabbaustelle<br />

<strong>Brunegg</strong>. Die Kontrolle vom 15. Juni 2004 wurde als Erstinspektion<br />

durchgeführt. Gemäss Prüfungsbericht hinterliess das Grubenareal<br />

am Inspektionstag einen guten und sauberen Eindruck. Der<br />

Fachverband führt jährlich eine Grubenkontrolle durch und<br />

erstattet dem <strong>Gemeinde</strong>rat ausführlich Bericht.<br />

Der Kiesabau startete am 5. Juli 2004.<br />

<strong>Gemeinde</strong>rat<br />

Erteilte Baubewilligungen:<br />

Bauherr: Müller Ernst, <strong>Brunegg</strong><br />

Lage: Hauptstrasse, Parzelle Nr. 19<br />

Bauprojekt: Anbau mit Küchenerweiterung<br />

Bauherr: Wohnprofil AG, St.Gallen-<br />

Grundeigentümerin: Ursula Renold<br />

Lage: Ausserdorfstrasse,<br />

Parzelle 426<br />

Bauprojekt: Einfamilienhaus mit Garage<br />

und Gewächshäuschen<br />

REFORMIERTE<br />

KIRCHGEMEINDE BIRR<br />

07. November Sonntag<br />

09.00 Uhr Reformat. Gottesdienst<br />

mit Abendmahl<br />

und Männerchor<br />

Othmarsingen/<strong>Brunegg</strong><br />

21. November Ewigkeitssonntag<br />

09.00 Uhr Gottesdienst<br />

05. Dezember Sonntag<br />

09.00 Uhr Adventsfeier und<br />

Taufsonntag<br />

Spezielle Gottesdienste<br />

17. Oktober Sonntag<br />

09.30 Uhr Erntedank-Gottesdienst<br />

MZH Scherz mit anschl. Morgenessen<br />

24. Oktober Missionsgottesdienst<br />

10.10 Uhr in der Kirche Birr,<br />

anschl. «Suppenzmittag»<br />

mit Würstli, Brot, Kaffe,<br />

Kuchen<br />

KATHOLISCHE KIRCHE<br />

ST. ANTONIUS WILDEGG<br />

Römisch-katholische Kirchgemeinde<br />

Pfarramt, Sekretaritat<br />

5103 Wildegg<br />

Tel. 062 892 17 52 und 076 529 40 01<br />

Kontaktperson:<br />

Brigitta Bölsterli Tel 062 896 32 89


40 ÖFFENTLICH/AMTLICHES<br />

<strong>BRUNEGGER</strong> <strong>LUPE</strong><br />

AGENDA 2004<br />

24. September Plauschjass-Turnier<br />

19.45 Uhr Landgasthof<br />

«Zu den drei Sternen»<br />

Zu Gunsten der Jugi<br />

23. Oktober Samstag<br />

Schützen<br />

Endschiessen<br />

29. Oktober Freitag<br />

Feuerwehr<br />

Hauptübung<br />

31. Oktober Sonntag<br />

Frauenturnverein<br />

Dorfzmorge<br />

09. November Dienstag<br />

Schule<br />

Räbeliechtli Umzug<br />

18. November Donnerstag<br />

Seniorennachmittag<br />

14.15 Uhr Kirche <strong>Brunegg</strong><br />

24. November Mittwoch<br />

Kirchgemeindeversammlung<br />

20.15 Pfrundhaus Lupfig<br />

27./28. Nov. Samstag/Sonntag<br />

Landfrauenverein<br />

Weihnachtsmarkt<br />

29. 24. November Dezember Montag Dienstag<strong>Gemeinde</strong>vers.<br />

20.15 Uhr Ortsbürgergemeinde<br />

Stiftung Kirche<br />

20.30 Uhr Einwohnergemeinde<br />

Adventsfenster<br />

Mehrzweckhalle<br />

01. Dezember Mittwoch<br />

Frauenturnverein<br />

Chlaushöck<br />

07. Dezember Dienstag<br />

Landfrauen<br />

Chlaushöck<br />

09. Dezember Donnerstag<br />

Besuch Samichlaus<br />

16. Dezember Donnerstag<br />

Schule<br />

Es Weihnachtet<br />

24. Dezember Freitag<br />

Stiftung Kirche<br />

Adventsfenster<br />

Zivilstandsnachrichten der <strong>Gemeinde</strong><br />

Dezember 2003 bis März 2004<br />

Geburt Nachtrag November 2003<br />

November 2003<br />

30. Renold Chantal Natascha, Tochter des Renold Martin<br />

von <strong>Brunegg</strong> und der Renold geb. Saxer Jeannette,<br />

von <strong>Brunegg</strong> und Sevelen SG, wohnhaft in Birr<br />

Wir gratulieren den Grosseltern Edith und Walter Renold<br />

herzlich zur Enkelin.<br />

Heirat<br />

April 2004<br />

02. Lüscher Thomas, von Muhen AG und Brühlmeier geb.<br />

Gammeter Iris, von Wettingen AG und Signau BE,<br />

wohnhaft in <strong>Brunegg</strong><br />

Mai 2004<br />

14. Begraca Dardan, serbisch-montenegrinischer Staatsangehöriger,<br />

und Walther Pia, von Oberburg BE, wohnhaft<br />

in <strong>Brunegg</strong><br />

Juni 2004<br />

05. Graf Thomas, von Birrwil AG und Rohr Therese, von<br />

Staufen AG, wohnhaft in <strong>Brunegg</strong><br />

REFORMIERTE KIRCHGEMEINDE BIRR<br />

BIS DEZEMBER 2004<br />

Sonntagsschule10.00 Uhr im Pfrundhaus Lupfig: (s. Kirchenbote)<br />

Singen und Besinnen, Kirche Birr, 20.15 Uhr<br />

21. Okt./ 11. Nov./ 02. Dez.<br />

31. Okt. 10.10 Uhr Mitwirkung im PH-Gottesdienst<br />

Seniorenmittagstisch 09. November 12.00 Uhr, Pfrundhaus Lupfig<br />

Mittagstisch im Altersheim Eigenamt 19.Okt./ 14. Dez. 12.00 Uhr<br />

Senioren Gesamtnachmittag 14. Okt. / 2. Dez. 14.15 Uhr<br />

Pfrundhaus Lupfig, Autodienst 13.30 Uhr ab VOLG<br />

Gottesdienst für GROSS und klein<br />

31. Oktober 10.10 Uhr, Kirche Birr, Mitwirkung 6. Klässler (mit anschliessendem<br />

Apéro)<br />

Frauentreff 13. November 09.00 Uhr, Pfrundhaus Lupfig<br />

<strong>Gemeinde</strong>gebet 19.15 - 20.00 Uhr, Kirche Birr 11. November<br />

Ökumenische Spielnachmittage für Eltern mit Kindern im Vorschulalter<br />

15.00 Uhr Paulushuus Lupfig 21. Oktober, 18. November. 09. Dezember<br />

Ökumenische Chlii-Chinder Fiir<br />

17. Oktober 10.30 Uhr Pfrundhaus Lupfig<br />

12. Dezember 10.30 Uhr Paulushuus Lupfig<br />

Treffpunkt French-Connection jeweils 20.00 Uhr<br />

Pfrundhaus Lupfig (siehe Kirchenbote)<br />

Jungschar: 23. Oktober 14.00 Uhr im Kirchgemeindehaus<br />

Schinznach-Bad: 6./20. Nov. 04.Dezember jeweils 14.00 Uhr im Pfrundhaus,<br />

18.Dez. Waldweihnacht<br />

Gesprächskreis im Pfrundhaus 28. Okt./ 25. Nov./23. Dez. 14.00 Uhr

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