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12.ZT_Januar_2013.pdf

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unsere Einspurungen und Prägungen erkennen<br />

beständig dasselbe.<br />

Denn: „Schemata haben die Eigenart von Gewohnheiten,<br />

sie setzen also Veränderungen<br />

einen gewissen Widerstand entgegen“ (Joerger<br />

1976).<br />

Wir konstruieren uns somit unsere Wahrnehmung<br />

auf der Basis unserer emotionalen Schemata.<br />

So gesehen „(...) wird jede „unvoreingenommene“<br />

Wahrnehmung einer „Realität an<br />

sich“ prinzipiell unmöglich, wie der Schweizer<br />

Emotionspsychologe Ciompi folgert. (Ciombi<br />

1997)<br />

Dies bedeutet, das unsere Emotionsschemata<br />

„konservativ“ wirken und uns auch teilweise<br />

blind machen gegenüber Spezifika einer Situation.<br />

Wir müssen deshalb viel stärker als bisher<br />

auf die „Voreingenommenheit“ und die emotionalen<br />

Prägungen- unsere eigenen und die<br />

unserer Interaktionspartner- achten, wenn wir<br />

produktiv kommunizieren und adäquat handeln<br />

wollen. Sonst greift was Segal (Segal 1997)<br />

sagt: „ Wir sind außerstande die Herausforderungen<br />

von heute erfolgreich zu bewältigen,<br />

weil wir sie ständig mit den Krisensituationen<br />

von gestern in einen Topf werfen. (Arnold 2009)<br />

2. Was ist emotionale Kompetenz und<br />

Emotionsregulation<br />

Die Fähigkeit zur emotionalen Selbstkontrolle<br />

sowie zur selbstreflexiven Aufmerksamkeit<br />

gegenüber der wirklichkeitsschaffenden Kraft<br />

eigener Gefühlsbereitschaften wird in der neueren<br />

Debatte als emotionale Kompetenz bezeichnet.<br />

Emotionale Kompetenzen sind nach Berking<br />

(Berking 2010) von der Philipps-Universität<br />

Marburg zentral für die psychische Gesundheit<br />

und die effektive Auseinandersetzung mit der<br />

Umwelt. In Anlehnung an Berkings Training<br />

Emotionaler Kompetenzen (TEK) hat die Trainer<br />

Akademie München ein Trainingsprogramm<br />

entwickelt, dass die emotionalen Kompetenzen<br />

der Teilnehmer erweitern und stärken soll und<br />

so Defizite im Bereich der allgemeinen Emotionsregulierung<br />

reduzieren hilft.<br />

Nimmt man diese Herausforderung an und<br />

schnuppert in die Unternehmen rein, erkennt<br />

man schnell dass wer das Emotionale Kapital<br />

nicht ausschöpft, individuell und volkswirtschaftlich<br />

fahrlässig handelt. Emotionale Kompetenz<br />

stellt eine bislang zu wenig beachtete<br />

Schlüsselqualifikation dar. Als Schlüsselkompetenz<br />

kommt ihr allerdings eine in mehrfacher<br />

Hinsicht anders gelagerte Bedeutung zu als<br />

den typischerweise unterschiedenen Bereichen<br />

Fach-, Methoden- und Sozialkompetenz. Nach<br />

Arnold scheint sie gegenüber diesen Schlüsselqualifikationen<br />

eher „quer“ zu liegen. Sie wirkt<br />

sich bei allen aus und vor allem bei der Sozialkompetenz.<br />

Letztlich sind natürlich auch „Fachkompetenzen“<br />

davon durchdrungen, ob und in<br />

wieweit jemand zur emotionalen Selbstkontrolle<br />

sowie zur Selbstreflektion seiner emotionalen<br />

Einspurungen in der Lage ist. (Arnold 2009)<br />

3. Wie kann ein Training emotionaler<br />

Kompetenzen die individuellen und organisatorischen<br />

Zielsetzungen unterstützen<br />

Die Einbeziehung emotionaler Ressourcen in<br />

die Personalentwicklungs-und Trainingsmaßnahmen<br />

stellt in vielerlei Hinsicht ein Problem<br />

dar. Nicht selten stoßen wir in der Praxis auf die<br />

Einschätzung, hier solle jetzt die letzte Bastion<br />

der Persönlichkeit bis auf das Kleinste durchleuchtet<br />

werden, mit der Zielsetzung noch ma-<br />

<strong>Januar</strong> 2013 | ZT 17

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