Kriegserlebnis und Kriegserfahrung im Zweiten Weltkrieg

32
Arbeitskreis für Landes- und Ortsgeschichte
kameradschaftliche Bindung, deprimiert durch die Niederlage und vor dem Hintergrund der
strapaziösen ersten Tage in Gefangenschaft zumeist in Apathie und Fatalismus gefangen.
Die Beschäftigung mit dem Phänomen "Kriegsgefangenschaft" allgemein und dem Massenschicksal
der Kriegsgefangenen in Südwestdeutschland macht deutlich, dass die Kriegsgefangenschaft,
sei es durch ihre Dauer und das Phänomen langfristiger Isolation oder sei
es durch das Geflecht partiell überaus ungünstiger Lebensumstände, einen elementaren Teil
des Kriegserlebnisses darstellt. Die von Kriegsschauplatz zu Kriegsschauplatz differierenden
Haftbedingungen hatten als Sozialisationsfaktoren nachhaltigen Einfluss auf die Mentalität
der Lagerinsassen. Die Erforschung dieser subjektiven Perspektive setzt jedoch in Form der
Erinnerungszeugnisse der Lagerinsassen einen Rückgriff auf Quellengruppen voraus, die
über das reine Verwaltungsschriftgut weit hinausreichen.
V. Diskussion
Aufgrund technischer Probleme unterblieb leider der Mitschnitt der Diskussion des Vortrags
von Herrn Strauß. Wir danken den Teilnehmern der Diskussion - den Herren Dr. Exner
(Schwieberdingen), Bürkle (Stuttgart), Freiherr von Gaisberg-Schöckingen (Schöckingen),
Junger (Reutlingen) und Dr. Plieninger (Rechberghausen) - an dieser Stelle sehr herzlich für
Ihre Beiträge und bitten gleichzeitig um Verständnis.
Redaktion: B. Straub, B. Theil