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GAZ 3/2013 - Die Genossenschaften

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2 April/Mai <strong>2013</strong> ----- Genossenschaftliche allgemeine<br />

Finanzen<br />

2,2 Mio. €<br />

Mehr Blüten im Umlauf<br />

Rund 41.500 gefälschte Euro-Banknoten<br />

hat die Bundesbank nach eigenen<br />

Angaben 2012 aus dem Verkehr<br />

gezogen (plus 64 Prozent zu 2011). Am<br />

häufigsten wurde der 20-Euro-Schein<br />

gefälscht – fast 20.000 Mal. Insgesamt<br />

haben die Blüten in Deutschland einen<br />

Schaden in Höhe von rund 2,2 Millionen<br />

Euro verursacht.<br />

meldungen<br />

WGZ BANK mit<br />

„ Premiumjahrgang“<br />

Düsseldorf. Als<br />

„Premiumjahrgang“<br />

bezeichnete<br />

der Vorstandsvorsitzende<br />

der<br />

WGZ BANK,<br />

Werner Böhnke,<br />

das Geschäftsjahr<br />

2012 seines<br />

Werner Böhnke Hauses. <strong>Die</strong> genossenschaftliche<br />

Zentralbank erzielte in ihrem<br />

HGB-Abschluss beim Jahresüberschuss<br />

vor Steuern mit 167,3 Millionen<br />

Euro ihr operativ bisher bestes Ergebnis.<br />

In der WGZ BANK-Gruppe stieg<br />

das Ergebnis vor Steuern (nach IFRS)<br />

deutlich auf 551,6 Millionen Euro. <strong>Die</strong><br />

harte Kernkapitalquote liegt inzwischen<br />

bei zwölf Prozent.<br />

Ω<br />

DZ BANK steigert<br />

Ergebnis<br />

Frankfurt. <strong>Die</strong> DZ BANK Gruppe hat<br />

ihr Ergebnis im Geschäftsjahr 2012<br />

deutlich gesteigert. <strong>Die</strong> vorläufigen<br />

Geschäftszahlen nach IFRS weisen<br />

ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von<br />

1,319 Milliarden Euro aus. Das entspricht<br />

in etwa einer Vervierfachung<br />

des Vorjahreswerts von 324 Millionen<br />

Euro. „<strong>Die</strong>ses gute Ergebnis wird getragen<br />

von der positiven operativen<br />

Entwicklung in nahezu allen Einheiten<br />

der DZ BANK Gruppe“, sagt Wolfgang<br />

Kirsch, Vorstandsvorsitzender<br />

der DZ BANK AG.<br />

Ω<br />

KOLUMNE<br />

Unbeschwert in den Urlaub<br />

Warum es bei der Wahl der Zahlungsmittel auf die richtige Mischung ankommt į30 Millionen Unternehmen akzeptieren Kreditkarten<br />

Für Bargeld gibt es bei Verlust<br />

oder <strong>Die</strong>bstahl keinen Ersatz<br />

Mit der EC-Karte bestens<br />

gewappnet<br />

<strong>Die</strong> Kreditkarte bietet im Urlaub<br />

einen weltweiten Notfallservice<br />

Berlin. Das Gut „Urlaub“ genießt bei<br />

den Bundesbürgern weiterhin hohe<br />

Priorität: <strong>Die</strong> Zahl der Urlauber, die<br />

ihre Ferien im Ausland verbringen, ist<br />

im vorigen Jahr weltweit erstmals in<br />

der Geschichte über die Marke von einer<br />

Milliarde gestiegen. Wer sich in<br />

den schönsten Wochen des Jahres auf<br />

den Weg macht, sollte nicht nur den<br />

Urlaub selbst, sondern auch die Wahl<br />

des Zahlungsmittels sorgfältig planen.<br />

So ist es ratsam, sich nicht nur auf ein<br />

Zahlungsmittel zu verlassen. „Eine<br />

Kombination aus Bargeld, EC-Karte<br />

und Kreditkarte sowie gegebenenfalls<br />

Reiseschecks ist für die Reise am sichersten“,<br />

empfiehlt Dr. Andreas Martin,<br />

Vorstandsmitglied beim Bundesverband<br />

der Deutschen Volksbanken<br />

und Raiffeisenbanken (BVR).<br />

Je nachdem, wohin die Reise geht,<br />

sollte jeder bei der persönlichen Reisekasse<br />

auf den richtigen Mix der Zahlungsmittel<br />

achten. Eine kleine Summe<br />

an Bargeld in der Landeswährung<br />

für die ersten Stunden nach der Ankunft<br />

– sei es für das Taxi, einen Snack<br />

oder kleine Besorgungen – sollte auf<br />

jeden Fall mit in der Tasche stecken.<br />

„Denn nicht immer ist es schon direkt<br />

nach Ankunft möglich, Geld zu tauschen<br />

oder am Automaten abzuheben“,<br />

so Martin.<br />

Unabhängig davon, ob Reisende in<br />

einem Land mit dem Euro bezahlen<br />

können oder Bargeld in Landeswährung<br />

umtauschen, bekommen sie bei<br />

Verlust oder <strong>Die</strong>bstahl hierfür keinen<br />

Ersatz. „Deshalb sollte man aus Si-<br />

cherheitsgründen nicht mehr als 100<br />

bis 200 Euro Bargeld beziehungsweise<br />

den entsprechenden Gegenwert in der<br />

Währung des Urlaubslandes mit auf<br />

die Reise nehmen“, betont Martin. Zu<br />

beachten sei außerdem, dass einige<br />

Länder die Einfuhr der Landeswährung<br />

nur in einem begrenzten Umfang<br />

erlauben. Detaillierte Informationen<br />

zu den Einfuhrbedingungen und auch<br />

zu Visumsfragen liefere die Homepage<br />

des Auswärtigen Amts.<br />

EC-Karte zählt zu den sichersten Zahlungsmitteln<br />

Insbesondere für den Urlaub in<br />

Deutschland oder auch im europäischen<br />

Ausland sind Reisende mit der<br />

EC-Karte bestens gewappnet. Allein<br />

in Deutschland stehen allen Kunden<br />

im Einzelhandel mehr als 700.000 Girocard-<br />

oder Electronic-Cash-Terminals<br />

für die bargeldlose Zahlung zur<br />

Verfügung.<br />

Kreditkarten als „Weltenbummler“<br />

Kreditkarten ermöglichen Reisenden<br />

in Deutschland, Europa und der<br />

ganzen Welt ein hohes Maß an finanzieller<br />

Freiheit. Weltweit kann mit ihnen<br />

bei nahezu 30 Millionen Akzeptanzstellen<br />

(Geschäften, Hotels, Tankstellen,<br />

Restaurants) bezahlt werden.<br />

Manche <strong>Die</strong>nstleistungen – etwa die<br />

Anmietung eines Mietwagens oder die<br />

Reservierung eines Hotels – sind im<br />

Übrigen häufig an die Nutzung einer<br />

Kreditkarte gebunden. <strong>Die</strong> Kreditkarte<br />

bietet im Urlaub auch einen weltweiten<br />

Notfallservice. Bei Kartenverlust<br />

werden Kunden bei Bedarf innerhalb<br />

von kürzester Zeit mit Bargeld<br />

oder einer Ersatzkarte versorgt. Auf<br />

Wunsch können zudem zusätzliche<br />

Leistungen und Versicherungspakete<br />

– etwa eine Reiserücktrittskostenver-<br />

Wer ins Ausland reist, muss nicht nur den Urlaub gut planen, um ihn in vollen Zügen genießen zu können – auch die Wahl der Zahlungsmittel<br />

will bedacht sein.<br />

sicherung, eine Auslandsreise-Krankenversicherung<br />

oder eine Reise-Service-Versicherung<br />

– in Anspruch genommen<br />

werden.<br />

Kartenverlust im Ausland - was tun?<br />

Wurde die Kredit- oder EC-Karte<br />

gestohlen, aus unerklärlichen Gründen<br />

am Geldautomaten eingezogen<br />

oder sind Geheimzahl oder Kartendaten<br />

möglicherweise an Dritte gelangt,<br />

ist schnelles und bedachtes Handeln<br />

gefragt. <strong>Die</strong> Karte sollte sofort bei der<br />

ausgebenden Bank oder aber über die<br />

zentralen Sperrannahmedienste für<br />

den weiteren Gebrauch gesperrt werden.<br />

Denn: Eine schnelle Sperrung der<br />

Karte kann größere Schäden und Unannehmlichkeiten<br />

verhindern. <strong>Die</strong><br />

Kreditkarte der Volksbank oder Raiffeisenbank<br />

kann beispielsweise aus<br />

dem Ausland unter der Rufnummer<br />

+49-(0)-1805-585-252 (14 Cent/Minute<br />

aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkhöchstpreis<br />

42 Cent/Minute, abweichende<br />

Gebühren aus dem Ausland)<br />

oder die +49-116-116 (nur aus<br />

dem Ausland gebührenpflichtig) an<br />

sieben Tagen die Woche rund um die<br />

Uhr gesperrt werden.<br />

Ω<br />

Querdenken!<br />

Kürzlich habe ich von einem Haus<br />

gelesen, das mit einer Eisheizung<br />

geheizt werden soll. „Eisheizung“, das<br />

klingt nicht nur widersprüchlich, sondern<br />

auch kaum durchführbar. Aber ein<br />

genauerer Blick lohnt sich: Denn obwohl<br />

„Eis als Wärmequelle“ sich paradox anhört,<br />

ist es tatsächlich möglich, denn<br />

die Wärme befindet sich im Eis. Und die<br />

Eisheizung ist nicht nur umweltschonend,<br />

sondern sie hat sich darüberhinaus<br />

auch bereits bewährt: sei es in<br />

einem Hotel in Konstanz oder auch<br />

in einem Bürogebäude in Düsseldorf.<br />

Von Anno Lederer,<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

der GAD eG<br />

Es gibt noch viele andere Beispiele<br />

für Erfindungen, die auf den ersten<br />

Blick eher widersprüchlich erscheinen.<br />

Ein zusammenrollbares digitales Display;<br />

Strom, der aus Abgasen gewonnen<br />

wird; ein Rasenmäher, der gleichzeitig<br />

als Kehrmaschine und Schneeschieber<br />

fungiert. Das Spannende daran<br />

ist, dass all diese Erfindungen von<br />

der Norm abweichen – weil sie Aspekte<br />

vereinen, die oftmals für unvereinbar<br />

gehalten werden. Hinter all diesen Erfindungen<br />

steckt der unvoreingenommene<br />

Blick auf bereits Existierendes,<br />

gepaart mit dem Mut, dieses konsequent<br />

infrage zu stellen. Querdenken<br />

ist das Motto!<br />

Ohne Querdenker wären wir auch in<br />

der Banken-IT heute nicht so weit,<br />

wie wir es sind. Und so manche technologische<br />

Neuerung kostete in unserer<br />

nunmehr 50-jährigen Geschichte viel<br />

Überzeugungskraft, um sie umzusetzen.<br />

Ich denke hier zum Beispiel an die<br />

Einführung der Tabelliermaschine in<br />

den 60er-Jahren, des „BankBoy“, wie der<br />

erste Geldautomat hieß, Ende der 70er-<br />

Jahre oder auch des Mikrofilms in den<br />

80er-Jahren. Querdenker sind in unserem<br />

Unternehmen nach wie vor gefragt.<br />

Warum zum Beispiel nicht das<br />

Geldabheben mit dem Smartphone ermöglichen?<br />

Ob sich eine Idee letztlich<br />

durchsetzt, hängt von vielen Faktoren<br />

ab. Aber Querdenken ist eine Voraussetzung<br />

für technologischen Fortschritt.<br />

Welche Möglichkeiten ein solches<br />

Denken eröffnet, das zeigt die<br />

Idee der Eisheizung.<br />

Ω<br />

Hausbesitzer wollen Energiekosten senken<br />

įVoraussetzung: Energiebedarf und die Schwachstellen des eigenen Hauses erkennen<br />

Schwäbisch Hall. Deutschlands Häuslebauer<br />

wollen die Energiebilanz der eigenen<br />

vier Wände verbessern. Ein Drittel<br />

der Eigentümer plant in den nächsten<br />

fünf Jahren Maßnahmen zur energetischen<br />

Sanierung. Zu diesem Ergebnis<br />

kommt eine Repräsentativstudie im<br />

Auftrag der Bausparkasse Schwäbisch<br />

Hall. Rund 38 Prozent der Modernisierer<br />

möchten sogar schon in den nächsten<br />

ein bis zwei Jahren aktiv werden.<br />

Häufigster Grund: bei steigenden Energiepreisen<br />

einen geringeren Energieverbrauch<br />

sicherstellen. Drei von vier<br />

Eigentümern nennen als wichtigste Motivation<br />

die Aussicht auf diese langfristige<br />

Kostenersparnis. „Voraussetzung für<br />

eine gelungene Sanierung ist allerdings,<br />

dass man den Energiebedarf und<br />

die Schwachstellen des eigenen Hauses<br />

kennt“, sagt Schwäbisch Hall-Expertin<br />

Prof. Dr. Michael<br />

Schröder, Zentrum<br />

für Europäische<br />

Wirtschaftsforschung<br />

(ZEW)<br />

Es gibt keinen guten Grund für ein<br />

Trennbankensystem<br />

Systemisches Risiko beim Investmentbanking<br />

liegt vor allem im<br />

Eigenhandel<br />

Was haben die OECD, die Eurogruppe,<br />

die Notenbanken von England und den<br />

USA sowie SPD-Kanzlerkandidat Peer<br />

Steinbrück gemeinsam? Sie alle diskutieren<br />

derzeit die Einführung von<br />

Trennbankensystemen, um die Finanzwirtschaft<br />

zu stabilisieren. Das<br />

heißt, volkswirtschaftlich gewünschte<br />

Geschäfte – zum Beispiel mit Firmenund<br />

Privatkunden – würden organisatorisch<br />

strikt vom Investmentbanking<br />

getrennt. Michael Schröder, Professor<br />

für Finanzwirtschaft am Mannheimer<br />

Carolin Schneider. <strong>Die</strong> Studie zeigt<br />

auch: Fast 70 Prozent der Eigentümer<br />

haben keinen Energiepass für ihre Immobilie<br />

und nur knapp ein Drittel kennt<br />

die Verbrauchswerte der eigenen Heizung<br />

genau. „Modernisierer sollten ihr<br />

Vorhaben daher genau planen und auch<br />

den Rat eines Architekten oder Energieexperten<br />

einholen“, rät Schneider.<br />

Wer richtig modernisiert, tritt auf die<br />

Nebenkostenbremse. Im letzten Jahr<br />

kam ein Forschungsprojekt der Deutschen<br />

Energie-Agentur (dena) zu dem<br />

Ergebnis, „dass die Kosten der Maßnahmen<br />

zur Steigerung der Energieeffizienz<br />

über die eingesparten Energiekosten<br />

finanziert werden können. Voraussetzung<br />

ist, dass die energetischen<br />

Maßnahmen mit sowieso anstehenden<br />

Modernisierungs- und Instandhaltungsarbeiten<br />

gekoppelt werden.“ Ω<br />

Analysiert & Nachgefragt<br />

Herr Professor Schröder, ist es sinnvoll, ein Trennbankensystem einzuführen?<br />

Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung<br />

(ZEW), hat im Rahmen einer<br />

Studie sämtliche Vorschläge analysiert.<br />

Überzeugt hat ihn keiner.<br />

Herr Schröder, Sie bezeichnen die Diskussion<br />

um die Einführung eines<br />

Trennbankensystems als Nebenkriegsschauplatz<br />

im Kampf um eine höhere<br />

Systemstabilität. Warum?<br />

Schröder: Es gibt einige gute Gründe,<br />

warum man sich für Trennbankensysteme<br />

aussprechen könnte. <strong>Die</strong> Steigerung<br />

der Systemstabilität ist keiner<br />

davon. Wenn man eine Kosten-Nutzen-Analyse<br />

macht, findet man einfachere<br />

und direktere Möglichkeiten,<br />

das systemische Risiko zu begrenzen,<br />

die nicht in einem so hohen Maß in die<br />

Strukturen des Bankensystems eingreifen.<br />

Warum ist das Plädoyer für die Einführung<br />

eines Trennbankensystems in<br />

der politischen Diskussion dennoch so<br />

beliebt?<br />

Schröder: Es ist ein System, dessen<br />

Einführung man in der öffentlichen<br />

Debatte plausibel darstellen kann.<br />

Auch ist das System erprobt. <strong>Die</strong> USA<br />

haben Trennbanken vor dem Hintergrund<br />

der Erfahrungen in der Weltwirtschaftskrise<br />

eingeführt. Man<br />

kann also auf empirische Erfahrungen<br />

zurückgreifen und muss nicht gänzlich<br />

neues Terrain beschreiten. Es gibt<br />

allerdings gute Gründe, warum die<br />

Vereinigten Staaten ihre Trennbanken<br />

in den 1980er-Jahren wieder abgeschafft<br />

haben. Unter anderem, weil<br />

zahlreiche Studien ergeben haben,<br />

dass ein solches System unter Risikogesichtspunkten<br />

keine Vorteile vor einem<br />

Universalbankensystem bietet.<br />

Einige Wissenschaftler sehen sogar<br />

Nachteile.<br />

Welche?<br />

Schröder: Aktuelle Studien kommen<br />

zu dem Ergebnis, dass ein wenig<br />

Investmentbanking – die Größenordnung<br />

dürfte bei 10 bis 20 Prozent<br />

der Bilanzsumme liegen – bei einer<br />

ansonsten risikoarmen Bank zu<br />

einer besseren Rendite-Risiko-Relation<br />

führt. Investmentbanking kann<br />

somit stabilisierend wirken, wenn es<br />

nicht übertrieben wird. Der Liikanen-Report<br />

streitet diese positiven<br />

Effekte übrigens nicht ab. Er schlägt<br />

daher auch vor, Investmentbereiche<br />

von Banken erst ab der Überschreitung<br />

einer gewissen Größe abzuspalten.<br />

Welche Auswirkungen hätte die Einführung<br />

eines Trennbankensystems<br />

auf Bankenverbünde?<br />

Schröder: Trennbankensystem ist<br />

nicht gleich Trennbankensystem. Zahlreiche<br />

Modelle werden diskutiert. Es<br />

gibt Vorschläge, zum Beispiel das in<br />

England debattierte System, die die<br />

Arbeit von Bankverbünden mit einem<br />

Schlag beenden würden. In anderen<br />

Vorschlägen – etwa dem der OECD –<br />

wäre die Kooperation von Regionalbanken<br />

mit Spitzeninstituten, die eine<br />

Investmentsparte haben, wie es die<br />

Sparkassen- oder die Genossenschaftsorganisation<br />

praktizieren, durchaus<br />

denkbar. <strong>Die</strong>ser heikle Punkt wird<br />

übrigens im Liikanen-Report angesprochen,<br />

aber nicht aufgelöst. Eine<br />

Fußnote mahnt Ausnahmen für Genossenschaftsbanken<br />

an.<br />

Aufgrund all dieser Argumente sprechen<br />

Sie sich gegen die Einführung eines<br />

Trennbankensystems aus …<br />

Schröder: <strong>Die</strong> Idee ist ja, durch<br />

Trennbanken das Systemrisiko zu minimieren.<br />

Das kann man einfacher erreichen,<br />

als ganze Kreditinstitute oder<br />

Verbünde zu zerschlagen. Das systemische<br />

Risiko beim Investmentbanking<br />

liegt vor allem im Eigenhandel<br />

Was ist der<br />

?<br />

Dow-Jones<br />

Berlin. Der Dow-Jones Industrial Average,<br />

kurz Dow Jones genannt, ist der<br />

bekannteste und wichtigste amerikanische<br />

Börsenindex. Er wird an der New<br />

Yorker Wall Street ermittelt und spiegelt<br />

die Kursentwicklung von führenden<br />

US-Unternehmen aller Branchen<br />

wider. Sein Debüt gab er am 26. Mai<br />

1896, als ihn das US-amerikanische<br />

Verlagshaus Dow, Jones & Co. erstmals<br />

berechnete. Veröffentlicht wird der Index<br />

in der seit 1889 herausgegebenen<br />

Börsenzeitung des Verlages, dem „Wall<br />

Street Journal“. Seit 1928 enthält er die<br />

30 wichtigsten Industrieunternehmen,<br />

inzwischen auch bedeutende Aktien<br />

anderer Branchen. (dpa)<br />

Ω<br />

und im Geschäft mit Hedgefonds. Hier<br />

sollte man ansetzen, etwa durch die<br />

Anhebung von Mindestkapitalanforderungen.<br />

Als Lehman Brothers zusammenbrach,<br />

erfüllte das Institut<br />

noch nicht mal die Eigenkapitalanforderungen<br />

von Basel II.<br />

Warum stufen Sie Geschäfte mit<br />

Hedgefonds als systemrelevant ein?<br />

Schröder: Hedgefonds refinanzieren<br />

sich zu einem bedeutenden Teil über<br />

den Banksektor. Gleichzeitig sind sie<br />

ein recht instabiler Teil des Finanzsystems.<br />

Ein Zusammenbruch dieser<br />

Schattenbanken würde sofort Auswirkungen<br />

auf den regulären Bankensektor<br />

entfalten. Es macht daher Sinn, das<br />

Geschäft mit Hedgefonds unter Risikogesichtspunkten<br />

besonders zu gewichten.<br />

Etwa, indem man die Regeln<br />

von Basel III konsequent auf diesen<br />

Teil des Schattenbankensystems anwendet.<br />

Das wäre in jedem Fall eine<br />

elegantere Lösung zur Stabilisierung<br />

des Bankensektors als die Einführung<br />

eines Trennbankensystems. Ω<br />

Das Interview ist zuerst erschienen in<br />

„Profil“, Magazin des Genossenschaftsverbandes<br />

Bayern (GVB)

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