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HOCHSCHULEN<br />

nung und zu erstellendem Studiengangscurriculum darüber<br />

nachdenken, welche Fachkompetenzen an welchem<br />

Ausbildungsort (Betrieb und Hochschule) zur Erreichung<br />

des Studienziels Fachkompetenz bzw. wissenschaftliche<br />

Grundlagen vermittelt werden können. Häufig wird es<br />

gerade zu Beginn des Studiums Schnittstellen geben:<br />

z.B. ist es kaum vorstellbar, dass sich nicht Teile der anspruchsvollen<br />

Ausbildung zur „MechatronikerIn“ auch<br />

im Grundstudium des Maschinenbau, der Elektrotechnik<br />

oder der Informatik wiederfinden lassen oder Teile der<br />

Ausbildung zu z.B. Industriekauffrau/Industriekaufmann<br />

nicht in der des Betriebswirtschaftlichen Bachelorstudiums<br />

an Fachhochschulen.<br />

Methodenkompetenz: „umfasst die Kompetenzen, die<br />

einen Absolventen dazu befähigen, Wissen anzuwenden<br />

(Methodenkompetenz), und einen Wissenstransfer zu<br />

leisten“. Die Ausbildung an Fachhochschulen hat sich<br />

immer schon durch ihre „praxisorientierte“ Ausbildung<br />

ausgezeichnet. Dies wird nicht zuletzt festgemacht an<br />

vielen Lehrveranstaltungstypen wie„Praktikum“, „Labor“<br />

„praktisches Studiensemester“ (früher: „Praxissemester“).<br />

Auch hier ist die Frage zu stellen, ob nicht z. B. berufliche<br />

Ausbildungen im Laborbereich Chemie, Biologie durchaus<br />

grundlegende Methoden von Untersuchungen/Tests<br />

vermitteln, die parallel in der Hochschulausbildung<br />

ebenfalls Gegenstand der ersten Praktika sind.<br />

Berufsfeldbezogene Qualifikationen/ Schlüsselqualifikationen:<br />

Diese dritte Kategorie wird vom Akkreditierungsrat<br />

noch einmal ausdifferenziert in: „Befähigung,<br />

eine qualifizierte Beschäftigung aufzunehmen, Befähigung<br />

zum zivilgesellschaftlichen Engagement, Persönlichkeitsentwicklung.“<br />

10<br />

Abb.: Gesellschaftspolitische Einbettung der „Schlüsselkompetenzen“<br />

gemäß OECD2002 (Figur in Anlehnung an den<br />

OECD-Text entwickelt durch RN) 11<br />

An Fachhochschulen in Rheinland-Pfalz werden diese<br />

Befähigungen = Kompetenzen meistens in fachübergreifenden<br />

Lehrveranstaltungen zur Fremdsprachenausbildung;<br />

und zu i.w. S. Kommunikation, Präsentation,<br />

Konfliktmanagement, Selbstmanagement innerhalb der<br />

Curricula vor den Akkreditierungsinstanzen nachgewiesen.<br />

Studentische Partizipation/studentisches Engagement<br />

in der Selbstverwaltung gehört ebenso nicht dazu wie<br />

in Dualen Studiengängen der Nachweis über das Engagement<br />

in der Jugend- und Auszubildendenvertretung<br />

(JAV). Aber wie sonst soll z.Zt. das Qualifikationsziel<br />

„Befähigung zum zivilgesellschaftlichen Engagement“ in<br />

Hochschulen akkreditierbar nachgewiesen werden?<br />

Anmerkungen:<br />

1<br />

so z.B. auf auf dem 2. Hochschulpolitische Forum der Hans-<br />

Böckler-Stiftung, wo sich die „Bildungsgewerkschaften“ des DGB<br />

zusammenfanden<br />

2<br />

z.B. bei der Formulierung eines Nationalen Qualifikationsrahmens<br />

auf der Grundlage des Europäischen Qualifikationsrahmens<br />

und der Lissabon-Konvention<br />

3<br />

Beschluss der KMK von 2002; s. http://www.kmk.org/doc/beschl/anrechnung.pdf:<br />

„Außerhalb des Hochschulwesens erworbene<br />

Kenntnisse und Fähigkeiten können höchstens 50 % eines Hochschulstudiums<br />

ersetzen.“<br />

4<br />

zu den Prüfkriterien s. http://dualesstudium.rlp.de/main/index.<br />

php?port=port_hochs&inc=Foerderung&sub=H_Foerderung_<br />

Pruefkriterien<br />

5<br />

Das Verständnis der Landeskommission zur Studierfähigkeit<br />

und Zugangsgerechtigkeit kann an dieser Stelle nicht thematisiert<br />

werden. Gegenstand des „heimlichen Curriculums“ ist auf jeden<br />

Fall: „Wir wollen nur die Besten“.<br />

6<br />

das enspricht einer durchschnittlichen Arbeitnehmerarbeitszeit<br />

mit 3 - 4 Wochen Urlaub<br />

7<br />

Ländergemeinsame Strukturvorgaben gemäß § 9 Abs. 2 HRG<br />

für die Akkreditierung von Bachelor- und Masterstudiengängen<br />

(Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 10.10.2003 i.d.F.<br />

vom 15.06.2007), S. 3<br />

8<br />

„Die Kategorie Wissen und Verstehen beschreibt die erworbenen<br />

Kompetenzen mit Blick auf den fachspezifischen Wissenserwerb<br />

(Fachkompetenz). Die Kategorie Können umfasst die Kompetenzen,<br />

die einen Absolventen dazu befähigen, Wissen anzuwenden<br />

(Methodenkompetenz), und einen Wissenstransfer zu leisten.<br />

Darüber hinaus finden sich hier die kommunikativen und sozialen<br />

Kompetenzen wieder.“ (Qualifikationsrahmen für Deutsche<br />

Hochschulabschlüsse; Im Zusammenwirken von Hochschulrektorenkonferenz,<br />

Kultusministerkonferenz und Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung erarbeitet und von der Kultusministerkonferenz<br />

am 21.04.2005 beschlossen)<br />

9<br />

Akkreditierungsrat: Drs. AR 15/2008; Kriterien für die Akkreditierung<br />

von Studiengängen (beschlossen am 17.07.2006, geändert<br />

am 08.10.2007 und 29.02.2008)<br />

10<br />

Akkreditierungsrat: Drs. AR 15/2008; Kriterien für die Akkreditierung<br />

von Studiengängen (beschlossen am 17.07.2006,<br />

geändert am 08.10.2007 und 29.02.2008)<br />

11<br />

Nägeli, Rudolf Andreas: Europäische Kompetenzen-Konzepte<br />

im Bildungsbereich. Bedeutung und Nutzen für die Curriculum-<br />

Entwicklung. In: Handbuch Qualität in Studium und Lehre,<br />

(Benz, Kohler, Landfried (Hgg.); Raabe Verlag Berlin, Loseblattsammlung,<br />

D 3.4<br />

12<br />

Landfried Klaus, Senger Ulrike: Neue Lehr-und Lernformen.<br />

Lehren und Lernen im Zeichen ganzheitlicher Persönlichkeitsbildung.<br />

In: Handbuch Qualität in Studium und Lehre, (Benz,<br />

Kohler, Landfried (Hgg.); Raabe Verlag Berlin, Loseblattsammlung,<br />

E. 5.4<br />

<strong>GEW</strong>-Zeitung Rheinland-Pfalz 12 / 2008<br />

19

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