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SCHULEN<br />

SCHULE GEMEINSAM GESTALTEN<br />

5. Ganztagsschulkongress in Berlin<br />

„Schule gemeinsam gestalten - Partizipation an Ganztagsschulen“<br />

war das Motto des 5. Ganztagsschulkongresses, der am 12.<br />

und 13. September 2008 in Berlin stattfand. 200 SchülerInnen,<br />

180 SchulleiterInnen, hunderte von LehrerInnen, Elternvertretern<br />

und außerschulischen Partnern strömten in das Berliner Congress<br />

Center am Alexanderplatz. Unter den TeilnehmerInnen waren<br />

auch 40 aus Rheinland-Pfalz. Das abwechslungsreiche Programm<br />

mit Plenumsveranstaltungen, Workshops, Foren und Diskussionsrunden<br />

wurde ergänzt durch eine Ausstellung, in der die<br />

meisten Bundesländer und eine Reihe von Schulen ihr GTS - Programm<br />

vorstellten. Am ersten Abend lud die Deutsche Kinderund<br />

Jugendstiftung, die den Kongress hauptverantwortlich organisiert<br />

hatte, zusammen mit der Jacobs Foundation zu einem<br />

Empfang, eine einzigartige Gelegenheit, um mit Personen aus<br />

der ganzen Republik ins Gespräch zu kommen.<br />

<strong>GEW</strong>-Redakteurin<br />

Gerlinde Schwarz<br />

interviewt<br />

SchülerInnen.<br />

Fotos S. 8-10:<br />

Paul Schwarz<br />

„Die wichtigste Erfahrung eines Jugendlichen<br />

ist es, gebraucht zu werden.“<br />

Während der Eröffnungsveranstaltung wies Eva Luise<br />

Köhler, die Schirmherrin der Deutschen Kinder- und<br />

Jugendstiftung, in ihrem Grußwort darauf hin, dass der<br />

Gedanke der Partizipation an Schulen nicht neu sei, dass<br />

es aber hier und jetzt um „eine Beteiligung auf Augenhöhe“,<br />

um eine „wirkliche Teilhabe“ gehe. Auf diesem Weg<br />

könnten „Schülerinnen und Schüler lernen sich gegenseitig<br />

zu respektieren und erfahren, dass sie selbst etwas<br />

bewirken.“ Sie stellte fest, dass „Partizipation und Teilhabe<br />

Grundlage einer funktionierenden Demokratie“ seien.<br />

Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und<br />

Forschung, zeigte in ihrem Referat die positive Entwicklung<br />

der GTS auf: 2004 gab es 1000 GTS, 2008 gibt<br />

es 7000 GTS. Sie betonte: „Viel ist erreicht, jede fünfte<br />

allgemeinbildende Schule hat ein entsprechendes Konzept<br />

als GTS.“ Die Ministerin unterstrich die Bedeutung der<br />

Partizipation der Schülerinnen und Schüler gerade in der<br />

Ausgestaltung der GTS und zitierte Hartmut von Hentig<br />

mit dem Satz: „Die wichtigste Erfahrung eines Jugendlichen<br />

ist es, gebraucht zu werden.“ Sie hob hervor, dass<br />

keine Schule wie die andere sei und jede Schule ihre eigene<br />

Biografie gestalte. „Wir akzeptieren, dass jede Schule ihren<br />

eigenen Weg geht“, meinte sie.<br />

Annegret Kramp-Karrenbauer, Vorsitzende der KMK<br />

und Ministerin für Bildung, Familie, Frauen und Kultur<br />

des Saarlandes, öffnete in ihrer Ansprache den Blick nach<br />

draußen. Sie sagte: „Wir haben die Chance zu lernen,<br />

was in anderen Ländern gut gemacht wird“, und führte<br />

aus, dass wir hier das nachholten, was anderswo schon<br />

praktiziert werde. „Aufeinander-schauen und Voneinander-lernen“<br />

gelten nach ihrer Auffassung jedoch nicht<br />

nur international, sondern auch in Deutschland selbst.<br />

„Föderalismus bedeutet Vielfalt und Ideenwettbewerb“,<br />

erklärte sie. Für sie ist die Qualität der Ganztagsschulen<br />

ganz entscheidend für deren gesellschaftliche Anerken-<br />

nung. Mit Nachdruck hob sie hervor: „Je besser wir die<br />

Ganztagsschulen gestalten, desto höher ist die Akzeptanz<br />

und die Flächendeckung ergibt sich von selbst.“<br />

Äußerungen von SchülerInnen<br />

Partizipation<br />

„GTS muss von allen an der Schule Beteiligten gestaltet<br />

werden, vor allem von den Schülern.“ (Jürgen, 13. Kl., GTS<br />

Gymnasium in Mainz-Gonsenheim)<br />

„Der Schulleiter ist der Initiator der GTS. Er hat in der<br />

Schulkonferenz die Schüler und Schülerinnen überzeugt.....<br />

In der Schulkonferenz hat die Schülerschaft ein Viertel der<br />

Stimmen. In dieser Konferenz wurde mit den Stimmen der<br />

Schülerschaft die Einführung der GTS beschlossen.“<br />

(Lukas 8. KL., Gymnasium in Nordrhein-Westfalen)<br />

„Unsere IGS will Ganztagsschule werden. Der Direktor<br />

will eine GTS einrichten, will aber für die Ausgestaltung<br />

Partizipation von Schülern und Lehrern. Wir drei und der<br />

Rektor haben beschlossen, zu diesem Kongress zu fahren.<br />

Wir wurden ausgewählt, weil wir bei einer Lehrerkonferenz<br />

an der Schule so frei gesprochen haben und weil wir<br />

uns immer für die Schule einsetzen....Nach dem Kongress<br />

werden wir zuerst unserer Klassenlehrerin berichten, mit<br />

der wir die nächsten Aktivitäten beschließen. Wir werden<br />

eine extra Sitzung der SV einberufen und wir werden auf<br />

der Lehrerkonferenz berichten.“ (Ilena 15 J., Patricia 14<br />

J., Mauricio 14 J., IGS Kastellstr., Wiesbaden)<br />

Vorteile/Ziele<br />

„Gut an der GTS ist, dass sie den Schülerinnen und Schülern<br />

neue Chancen eröffnet. Ich beziehe das auf die betreuten<br />

Lernzeiten und GTS-Angebote von außerschulischen Partnern,<br />

z. B. das Deutsche Rote Kreuz oder die Leute aus dem<br />

Schachclub...Die GTS müsste für alle sein.“ (Jürgen 13. Kl.,<br />

GTS Gymnasium MZ-Gonsenheim)<br />

„Unser Gymnasium ist gerade bei der Umstellung von 13<br />

Schuljahren auf 12 Jahre. Die Stoffaufteilung ist für das<br />

G8 Gymnasium jetzt als GTS günstiger...Wir haben jetzt<br />

Patriotismus für die eigene Schule. Wir haben mehr Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

und mehr Engagement für die Schule.<br />

Wir wollen eine Schule, die unsere ist.“ (Niko und Thore 8.<br />

Kl., Gymnasium in Nordrhein-Westfalen)<br />

Dr. Gerlinde Schwarz<br />

8 <strong>GEW</strong>-Zeitung Rheinland-Pfalz 12 / 2008

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