Download der Zeitschrift - Bayerisches Staatsministerium für ...
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ENTRE AMIS<br />
Frankreich als Wissenschafts- und<br />
Forschungspartnerland<br />
Text: Axel Honsdorf<br />
Es ist gutes Allgemeinwissen, dass<br />
unsere bayerische Geschichte und<br />
unsere Kultur mit Frankreich auf<br />
das engste verbunden sind. Die Entstehung<br />
des bayerischen Königreichs als<br />
Spätfolge <strong>der</strong> französischen Revolution,<br />
die Verwaltungsreform eines Grafen<br />
Montgelas und Schaffung eines mo<strong>der</strong>nen<br />
Bayern nach französischem Vorbild,<br />
die liebgewonnen Spuren <strong>der</strong> französischen<br />
Sprache im Bayerischen: Vieles<br />
erinnert uns noch heute an die Wirkkraft<br />
dieser außergewöhnlichen Verbindung.<br />
Nur zu verständlich, wenn wir<br />
auch im Wissenschaftsbereich Spuren<br />
dieser beson<strong>der</strong>en Beziehungen finden.<br />
Die Vorgängerin <strong>der</strong> Technischen Universität<br />
München, die »Polytechnische<br />
Schule« 1868, gegründet vom technikbegeisterten<br />
König Ludwig II., entstand<br />
z. B. nach dem Vorbild <strong>der</strong> französischen<br />
Ingenieurschulen.<br />
Folgt man dem Blick in die Gegenwart,<br />
stellt man leicht fest, dass die französische<br />
Hochschullandschaft <strong>für</strong> bayerische<br />
Studierende – trotz schwinden<strong>der</strong><br />
französischer Sprachkenntnisse – ungebrochen<br />
attraktiv ist. Frankreich ist<br />
das erste Zielland <strong>für</strong> den Erasmus-<br />
Austausch. Auch im Bereich des Wissenschafts-<br />
und Forschungsaustauschs<br />
gilt Frankreich als exzellenter Partner:<br />
30% aller Projekte mit deutscher und<br />
französischer Beteiligung im Rahmen<br />
des 7. Forschungsrahmenprogramms fallen auf bayerische<br />
und französische Forschertandems. (Quelle: Bayfor)<br />
Im Folgenden soll anhand einiger Beispiele die aktive<br />
bayerisch-französische Wissenschaftskooperation beleuchtet<br />
werden.<br />
VORGESTELLT:<br />
PROF. DR. ANNE-LAURE BOULESTEIX<br />
Mit über 25.000 im<br />
Generalkonsulat München<br />
erfassten französischen<br />
Staatsbürgerinnen und<br />
Staatsbürgern verfügt Bayern<br />
über die größte französische<br />
Auslandsgemeinde<br />
in Deutschland. Neben<br />
den Wirtschaftsstandorten<br />
Erlangen/Nürnberg und München sind es insbeson<strong>der</strong>e<br />
die exzellenten bayerischen Wissenschaftseinrichtungen, die<br />
Forscherinnen und Forscher aus dem Partnerland kurzfristig<br />
o<strong>der</strong> dauerhaft anziehen, darunter auch Professor Dr. Anne-<br />
Laure Boulesteix. Die 34-jährige Preisträgerin des Theresevon-Bayern-Preises<br />
und des renommierten deutsch-französischen<br />
Gay-Lussac-Humboldt-Preises arbeitet seit 2009 als<br />
Professorin <strong>für</strong> »Computational Molecular Medicine« an <strong>der</strong><br />
LMU München. Nach einem Doppeldiplomstudium <strong>der</strong> Ingenieurwissenschaften<br />
an <strong>der</strong> Ecole Centrale Paris und <strong>der</strong><br />
Mathematik an <strong>der</strong> Universität Stuttgart promovierte sie 2005<br />
in München über »Dimension Reduction and Classification<br />
with High-Dimensional Microarray Data« und verfasste ihre<br />
Habilitation an <strong>der</strong> Universität Evry Val d’Essonne. Dazwischen<br />
lagen Lehr- und Forschungstätigkeiten an beiden Münchener<br />
Universitäten und an <strong>der</strong> Ecole Centrale Paris. Ihr<br />
Foto: LMU<br />
| 32 | aviso 3 | 2013 BIENVENUE COLLOQUIUM