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Service - Sikkens GmbH

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News<br />

Rechtsexperte Gerhard Predeschly informiert<br />

Thema:<br />

Kunde im Zahlungsverzug – Was tun?<br />

In jeder Ausgabe von „<strong>Sikkens</strong><br />

aktuell“ informiert Lackhersteller<br />

<strong>Sikkens</strong> seine Kunden<br />

über aktuelle Rechtsfragen.<br />

Dieses Mal gibt Gerhard<br />

Predeschly Tipps zum Umgang<br />

mit nicht pünktlich zahlenden<br />

Kunden.<br />

Wird nach Reparatur und Abholung<br />

des Fahrzeugs nicht zeitnah<br />

bezahlt, müssen entsprechende<br />

Maßnahmen folgen. Erst wenn<br />

der Kunde auch nach Erhalt<br />

einer Mahnung seine Rechnung<br />

nicht begleicht, liegt ein<br />

juristisch verfolgbarer Zahlungsverzug<br />

vor. Diese einschlägigen<br />

Regelungen zum Eintritt des<br />

Verzugs finden sich in Paragraf<br />

286 BGB. Begeht man den<br />

Fehler und beauftragt vor Eintritt<br />

dieses Verzugtermins ein<br />

Inkassobüro oder eine Anwaltskanzlei<br />

mit dem Einzug der<br />

Forderung, kann man Pech<br />

haben: Denn bezahlt der<br />

Schuldner nach der ersten Maßnahme<br />

des Inkassobeauftragten<br />

– etwa nach Zustellung eines<br />

Mahnbescheids – umgehend,<br />

bleibt man selbst auf den durch<br />

die Inkassotätigkeit entstandenen<br />

Kosten (Gebühren und<br />

Gerichtskosten) sitzen. Auch<br />

wenn es kaufmännischen Gepflogenheiten<br />

entspricht, seine<br />

Kunden mehrmals zu mahnen,<br />

ist dies in juristischer Hinsicht<br />

nicht notwendig. Schon ab<br />

Zugang der ersten Mahnung tritt<br />

der Verzug in Kraft, und es<br />

können Verzugzinsen verlangt<br />

werden.<br />

Beim Mahnungsschreiben sollte<br />

auf allzu höfliche Redewendungen<br />

verzichtet werden. Formulierungen<br />

wie „der Leistung werde gerne<br />

entgegengesehen“ oder „man wäre<br />

dankbar, wenn man die Zahlung<br />

erwarten dürfe“ wurden in der<br />

Vergangenheit teilweise nicht als<br />

Mahnung anerkannt. Begründung:<br />

Den Anschreiben fehle es an der<br />

erforderlichen Bestimmtheit. Dem<br />

zahlungsunwilligen Kunden muss<br />

klar zum Ausdruck gebracht<br />

werden, dass die Zahlung jetzt<br />

erwartet wird. Nicht zwingend<br />

erforderlich ist es dabei, Folgen<br />

anzudrohen oder eine Frist zur<br />

Zahlung zu setzen.<br />

Allerdings erleichtert die Nennung<br />

eines Termins unter Umständen die<br />

Abwicklung, weil für den Schuldner<br />

klar erkennbar ist, ab wann er mit<br />

Konsequenzen zu rechnen hat. Da<br />

Postlaufzeiten und die Dauer einer<br />

Überweisung mit einberechnet<br />

werden müssen, sind Zahlungsfristen<br />

unter einer Woche nicht<br />

anzuraten. Unter keinen Umständen<br />

darf schon am Tag nach<br />

Fristablauf ein Inkassoauftrag erteilt<br />

werden, sondern es sollte auf<br />

jeden Fall die bankübliche Dauer<br />

bis zur Gutschrift einer Überweisung<br />

abgewartet werden. Denn<br />

der Kunde erfüllt seine Verpflichtung<br />

auch dann noch ordnungsgemäß,<br />

wenn er erst am letzten Tag<br />

vor Ablauf der Frist überweist.<br />

Info<br />

Rechtsanwalt Gerhard Predeschly<br />

trat nach Studium in Tübingen und<br />

Referendariat in Stuttgart Anfang<br />

1980 in die überwiegend zivil- und<br />

wirtschaftsrechtlich ausgerichtete<br />

Kanzlei Heine ein. Seit 1984 ist er<br />

Partner in der jetzigen Kanzlei<br />

Heine Predeschly & Kollegen in<br />

Stuttgart.<br />

Rechtsanwälte<br />

Heine Predeschly & Kollegen<br />

Feuerseeplatz 5, 70176 Stuttgart<br />

Telefon +49 711 6153354<br />

E-Mail:<br />

info@heine-predeschly-kollegen.de,<br />

Informationen:<br />

www.heine-predeschly-kollegen.de<br />

Paragraf 286 BGB nennt außerdem<br />

Fälle, bei denen der Verzug<br />

eintritt, ohne dass es hierzu einer<br />

gesonderten Mahnung bedarf.<br />

Wurde bereits bei der Reparaturannahme<br />

gemeinsam ein Zahlungstermin<br />

vereinbart und festgehalten,<br />

muss nicht mehr extra<br />

angemahnt werden. Ebenso verhält<br />

es sich bei generellen Vereinbarungen<br />

mit Kunden, die zum<br />

Beispiel grundsätzlich vor-<br />

12 SIKKENS aktuell 1/2008

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