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2. Grundformen des Lehrens und Lernens - Blogs Freie Universität ...

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Überbetonung <strong>des</strong> Lernprozesses:<br />

Das Vorhaben wird nur als ein beliebiger Anlaß genommen, um in der Gruppe<br />

Pläne zu diskutieren, mit neuen Formen der Zusammenarbeit zu experimentieren,<br />

Beziehungsprobleme ausgiebig zu klären <strong>und</strong> die vielschichtigen Realisierungsprobleme<br />

von Ideen sensibel zu reflektieren. Hier besteht leicht die<br />

Gefahr, daß »Aufwand <strong>und</strong> Effekt« in ein Mißverhältnis geraten oder daß nur<br />

an der Verarbeitung von Mißerfolgen gelernt wird, ohne daß praktisch etwas <br />

Befriedigen<strong>des</strong> dabei herauskommt. <br />

Zur ersten Position neigen häufig sachorientierte Fachleute, denen viel<br />

an »Realitäts kontrolle« liegt <strong>und</strong> die selbst unter hohen Leistungsansprüchen<br />

stehen - für die zweite Position sind "pädagogische Experten«<br />

anfällig, die äußere Sacherfordernisse als Restriktionen <strong>und</strong> nicht als<br />

Herausforderung interpretieren. Die Aufgabe <strong>des</strong> Kursleiters läßt sich<br />

daher in der Weise beschreiben, daß er sowohl fachlich anleitet <strong>und</strong><br />

dabei qualitativen Ansprüchen seines Fachs gerecht wird als auch in der<br />

Lage ist, die Lerngruppe vor Überforderungen <strong>und</strong> Entmutigung zu<br />

schützen, die durch unkritische Übernahme von Außenansprüchen <strong>und</strong><br />

durch eigene Gruppenkonflikte entstehen können. Es liegt aufgr<strong>und</strong><br />

dieser Kombination von unterschiedlichen Rollenerwartungen an den<br />

Kursleiter nahe, bei dieser Gr<strong>und</strong>form im Team zu arbeiten, wodurch<br />

zwar der gr<strong>und</strong>sätzliche Rollenkonflikt noch nicht aufgelöst ist, jedoch<br />

als Teamproblem offensichtlicher wird <strong>und</strong> in einzelnen Entscheidungsphasen<br />

bei der Vorbereitung »kleingearbeitet« werden kann.<br />

Die Vorbereitung bezieht sich daher schwerpunktmäßig auf folgende<br />

Punkte:'e<br />

(1) Einschätzung <strong>und</strong> Konkretisierung eines praktischen Vorhabens in bezug<br />

auf sein fachliches Anspruchsniveau (notwendige Vorkenntnisse <strong>und</strong> Fertigkeiten),<br />

den zeitlichen Umfang <strong>und</strong> mögliche Gefahren <strong>des</strong> Scheiterns<br />

aufgr<strong>und</strong> überfordernder Anspruche (Einschätzung der Komplexität <strong>des</strong><br />

Vorhabens)<br />

(2) Herausarbeiten der Attraktivität <strong>des</strong> Vorhabens in bezug auf die gewünschte<br />

Außenwirkung <strong>und</strong> auf die dabei entstehenden Lernmöglichkeiten<br />

(3) Vorbereitung von Wahlmöglichkeiten in bezug auf geeignete Anwendungsbereiche<br />

<strong>und</strong> Varianten <strong>des</strong> Vorhabens<br />

(4) Herstellen einer Balance zwischen Lernmöglichkeiten während <strong>des</strong> Projektverlaufs<br />

<strong>und</strong> Außenanspruchen wie Termindruck, Abhängigkeiten technischer,<br />

organisatorischer, finanzieller oder politischer Art, überzogene Lei­<br />

stungserwartungen<br />

(5) Methodische Vorbereitungen, um Lernen während <strong>und</strong> im Zusammenhang<br />

mit der sachlichen Arbeit zu ermöglichen (z. B. Übernahme ungewohnter

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