2. Grundformen des Lehrens und Lernens - Blogs Freie Universität ...

als Person eine bestimmte Richtung repräsentiert und daher nicht alle
möglichen Ziele gleichzeitig verfolgen kann". In diesem Sinne kann es
hilfreich sein, die eigene Lehrtätigkeit in der Erwachsenenbildung zu
befragen, in welcher Veranstaltung eine der skizzierten »Grundformen«
vorherrscht. d. h. wo sie den tatsächlichen Ausschlag bei der
Vorbereitung und im Verlauf der Sitzungen gibt. Sicherlich spielen
meist mehrere Verhaltensprinzipien ins Geschehen hinein - jedoch
nicht notwendigerweise durchgehend handlungsleitend. sondern eher
in einer unterstützenden, flankierenden Weise.
Eine Zuordnung der eigenen Erfahrungen und Ziele zu den Grundformen
kann auch dazu dienen. Entscheidungen in bezug auf die Zusammenarbeit
mit anderen Kursleitern 01erbund von Veranstaltungen oder
Durchführung von Kursen im Team) zu erleichtern.
Zu fragen ist, wann eine Vermischung sehr gegensätzlicher Grundformen
der Komplexität einer Lehrveranstaltun.s entspricht oder wo sie
zur Verunsicherung der Teilnehmer und zur Uberforderung des Kursleiters
führen kann.
Im weiteren Verlauf der Darstellung werden die vier Spannungsrichtungen
und die in ihnen enthaltenen Grundformen im einzelnen dargestellt
und an Beispielen erläutert. Dabei werden folgende Gesichtspunkte
besonders berücksichtigt:
Konsequenzen der jeweiligen Grundform für Intention und Organisationsform
der Veranstaltung
- Anknüpfen an möglichen Erwartungen der Teilnehmer in der Form
der Ankündigung und Gesichtspunkte für das Zustandekommen von
Lerngruppen
- Funktionen der Kursleiterrolle für die jeweilige Grundform einer
Lerngruppe und Gesichtspunkte der Vorbereitung.
2.1 Spannungsgefälle: Einwirkung
Die als erstes anzusprechende Deutung von Lehren und Lernen bezieht
sich auf eine elementare Voraussetzung von Bildung, nämlich auf die
Tatsache, daß Lernen nicht ohne die Aufnahme von Neuem gedacht
werden kann, daß andererseits aber das Interesse an bisher Fremdem
und die Bereitschaft, sich neuen und damit verunsichernden Informationen
zu öffnen, nur dann entsteht, wenn der einzelne damit bereits in
irgend einer Weise in Berührung gekommen ist. Angesprochen ist somit
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