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2. Grundformen des Lehrens und Lernens - Blogs Freie Universität ...

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Gerade wenn Erwachsenenbildung als öffentlicher Bildungsauftrag<br />

verstanden wird, hat sie derartige Qualifikationsangebote für Bevölkerungsgruppen<br />

zu machen, die bisher kaum Zugang zu funktionsbezogener<br />

Weiterbildung fanden. Die Angebote dürfen keine weitere Stufe<br />

der Selektion darstellen. Sofern es sich um sozialpolitisch begründete<br />

Angebote handelt, müssen sie statt <strong>des</strong>sen eine strukturelle Gegensteuerung<br />

darstellen, um den Ausgliederungsprozeß breiter Bevölkerungsgruppen<br />

aufzuhalten oder um ergänzende Weiterbildung zu ermöglichen.<br />

Insofern ist es wichtig, daß in funktionsbetonten Lehrveranstaltungen<br />

auch die Bedingungen, für die gelernt <strong>und</strong> unter denen gelernt<br />

wird, zum Thema gemacht werden, sobald kennzeichnende Lernprobleme<br />

im Lehrgang auftreten. Andererseits lassen sich viele Lernproblerne<br />

<strong>und</strong> persönliche Belastungen, die durch die Teilnahme an einem<br />

Lehrgang entstehen, nur sehr begrenzt innerhalb der Veranstaltung<br />

beheben. Hier entstehen die konzeptionellen Probleme einer Verbindung<br />

von fachlicher Qualifizierung mit sozialpädagogischen Lebenshilfen,<br />

wie sie z. B. in bezug auf Angebote zum nachträglichen Erwerb <strong>des</strong><br />

Hauptschulabschlusses <strong>und</strong> für ähnliche Sonderprogramme erarbeitet<br />

<strong>und</strong> erprobt wird.<br />

Ein Bereich, wo durch die Entwicklung neuer Programmstrukturen versucht<br />

wird, eine dem Bildungsauftrag der VHS gemäße Balance zwischen übergeordneten<br />

Qualifikationsanforderungen <strong>und</strong> den charakteristischen Lernvoraussetzungen<br />

»nebenberuflicher Lerner« herzustellen, liegt im Aufbau von<br />

Gr<strong>und</strong>studienprogrammen nach dem Baukasten-System <strong>und</strong> im Aufbau von<br />

Zertifikatsprogrammen (Sprachen, Mathematik, Naturwissenschaften).<br />

Hierbei wird vor allem dem Interesse nach einem größeren systematischen<br />

Zusammenhang, nach Überschaubarkeit <strong>und</strong> Verbindlichkeit <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong><br />

<strong>und</strong> nach überregional, wenn nicht sogar international anerkannten Abschlüssen<br />

Rechnung getragen, ohne daß dies ZU einer Überforderung durch<br />

überhöhte Eingangsvoraussetzungen <strong>und</strong> damit zu verschärfter Selektion<br />

führen soll. Im ..VHS-Handbuch« heißt es dazu u. a.: »Es hat sich gezeigt,<br />

daß dUfch das System <strong>des</strong> Zertifikatsprogramms den Lernbedürfnissen vieler<br />

Erwachsener in Europa entsprochen werden kann. Gerade in der Weiterbildung<br />

ist es außerordentlich wichtig, Systeme zu schaffen, die grenzübergreifend<br />

sind, denn damit werden für eine zunehmend mobile Bevölkerung<br />

Anerkennungsprobleme vermieden, wie sie im Schulsystem noch bestehen«50.<br />

In einer Reihe von Bun<strong>des</strong>ländern bestehen Anerkennungen von<br />

Zertifikatsprufungen im Rahmen bestehender schulischer Abschlüsse.<br />

Aus den Beispielen wird ersichtlich, daß der Anspruch, unter den die<br />

Erwachsenenbildung im Hinblick auf »Gesamtwirkung« gestellt wird,<br />

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