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Spezial<br />
Kundenmagazin | Ausgabe 1_2012<br />
INROS LACKNER <strong>AG</strong>.<br />
. . .Ingenieure<br />
Berater Planer Architekten<br />
„Quality Gates“<br />
Fehler rechtzeitig erkennen und vermeiden<br />
IKEA – größer in Leipzig<br />
Umbauten im Stahlwerk Bremen<br />
Architektur im Zoo<br />
Hafenentwicklung in Litauen
Editorial<br />
6<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
Manchmal sind es die scheinbar einfachen Themen, die über<br />
den Erfolg eines Projektes entscheiden: Ist die Aufgabenstellung<br />
klar formuliert, liegen die Verträge vor oder gibt<br />
es einen abgestimmten Rahmenterminplan? Werden diese<br />
Fragen nur unzureichend beantwortet, können Fehler entstehen,<br />
die zu weitreichenden Störungen im Projekt führen.<br />
Wie können solche Fehler rechtzeitig erkannt werden?<br />
Quality Gates sind altbewährte Instrumente der Qualitätskontrolle.<br />
Sie stellen neben den bekannten Qualitätsmanagementsystemen<br />
ein zusätzliches Kontrollinstrument an<br />
Schlüsselstellen im Projekt dar. Die DB ProjektBau GmbH<br />
hat Quality Gates für Bauprojekte neu eingeführt und zieht<br />
ein positives Fazit. Mit ihrer Hilfe werden Projekte transparenter<br />
und nachvollziehbarer – Qualität wird planbar.<br />
Eine Entwicklung, die wir speziell für den Planungsprozess<br />
aufgreifen und damit unser eigenes Handeln und das der<br />
Projektbeteiligten noch stärker spiegeln. Erfahren Sie mehr<br />
über Quality Gates in unserem Titelthema. Welche Funktion<br />
haben sie und wie wenden wir sie bei unseren Projekten an?<br />
Weiterhin berichten wir über aktuelle nationale und internationale<br />
Projekte, blicken hinter die Kulissen an den Standorten<br />
in Berlin und Potsdam und stellen unsere Deutschlandstipendiatin,<br />
eine Studentin der Elektrotechnik, in Rostock<br />
vor.<br />
2 Editorial<br />
4 Aktuelles<br />
6 „Quality Gates“<br />
Fehler rechtzeitig erkennen<br />
und vermeiden<br />
7 Qualitätsgewinn<br />
für Bauprojekte<br />
Im Gespräch mit der<br />
Geschäftsführung der<br />
DB ProjektBau GmbH<br />
8 Prüftermine<br />
im Planungsprozess<br />
Im Gespräch mit dem Vorstand<br />
der INROS LACKNER <strong>AG</strong><br />
10 Quality Gates in der<br />
Anwendung<br />
Die Checkliste und Projektbeispiele<br />
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen,<br />
Uwe Lemcke, Vorstandsvorsitzender<br />
2
Inhalt<br />
11 20 26<br />
11 Projekte<br />
17 Einblick<br />
26 Perspektiven<br />
11 IKEA – größer in Leipzig<br />
Umbau und Erweiterung bei<br />
laufendem Geschäftsbetrieb<br />
12 Umbauten im Stahlwerk<br />
Bremen<br />
Optimierung der Beschickung<br />
von Konverteröfen<br />
14 Sichere Hinterlandanbindung<br />
Ausbau der A19 zum Seehafen<br />
Rostock<br />
15 Deichbau an der Ostsee<br />
Maßnahmen zum Sturmflutschutz<br />
auf dem Ostzingst<br />
16 Architektur im Zoo<br />
Entwurf für ein Elefantenhaus<br />
17 Immer der Spree entlang…<br />
Offene Türen an den Standorten<br />
Potsdam und Berlin<br />
20 Kundenporträt<br />
20 DB ProjektBau GmbH<br />
Brücken, Tunnel, neue Strecken<br />
22 International<br />
22 Frischer Wind für den<br />
Seehafen Klaipeda<br />
Hafenentwicklung in Litauen<br />
24 Auf dem Weg nach oben<br />
Erweiterungsprojekt der<br />
ACLEDA-Bank in Kambodscha<br />
25 Wasser besser managen<br />
Ein neues Projekt in Vietnam<br />
26 Mehr Zeit für die Technik<br />
Nachwuchsförderung mit<br />
Deutschlandstipendium<br />
27 Impressum<br />
IL Spezial 1|2012<br />
3
Aktuelles<br />
Arab Health 2012<br />
Minister besucht Hafen in Togo<br />
Im Januar fand in Dubai die Gesundheits-<br />
Messe „Arab Health“ mit 3.000 Ausstellern<br />
aus 60 Ländern und 78.000 Besuchern statt.<br />
Die <strong>Inros</strong> <strong>Lackner</strong> <strong>AG</strong> präsentierte sich auf<br />
dem norddeutschen Gemeinschaftsstand<br />
„Norgenta / Life Science Nord“. „Das Interesse<br />
an Planungsleistungen für den Gesundheitsmarkt<br />
ist im Vergleich zum letzten<br />
Jahr gestiegen. Wir haben nicht nur Anfragen<br />
für Krankenhäuser sondern auch für<br />
andere Leistungen wie Infrastruktur- und<br />
Eisenbahnplanungen oder Baumanagementleistungen<br />
erhalten“, berichteten Torsten<br />
Ruwoldt, Fachbereichsleiter Architektur,<br />
und Andre Hundt, Geschäftsbereichsleiter<br />
Technische Gebäudeausrüstung. Einen Höhepunkt<br />
stellte der Besuch des Bundesgesundheitsministers<br />
Daniel Bahr am norddeutschen<br />
Gemeinschaftsstand dar.<br />
(v.l.n.r.) Andre Hundt, Torsten Ruwoldt<br />
Fachlicher Austausch<br />
Anfang des Jahres veranstaltete die <strong>Inros</strong><br />
<strong>Lackner</strong> <strong>AG</strong> in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung<br />
der Stadt Spremberg, der<br />
Gemeinde Spreetal und der Altstadtsanierungsgesellschaft<br />
mbH Spremberg ein<br />
Fachforum zum Thema „Wissenschaftliche<br />
und industrielle Entwicklung in der Lausitz“.<br />
Insgesamt nahmen 48 Teilnehmer aus<br />
dem privaten und öffentlichen Sektor daran<br />
teil. Im Fokus stand das Gebiet „Schwarze<br />
Pumpe“, welches als regionaler Wachstumskern<br />
sowohl dem Land Brandenburg<br />
als auch dem Freistaat Sachsen zugehörig<br />
ist. In einzelnen Fachvorträgen wurden die<br />
Tagungsschwerpunkte – Maßnahmen zur<br />
infrastrukturellen Erschließung, die Förderung<br />
des regionalen Wachstums sowie<br />
Erfahrungen länderübergreifender Genehmigungsverfahren<br />
– aus unterschiedlichen<br />
Perspektiven vorgestellt und diskutiert.<br />
Klaus Ammermann überreicht Dirk Niebel das Jubiläumsbuch „75 Jahre INROS LACKNER <strong>AG</strong>“<br />
Der Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit,<br />
Dirk Niebel, hat auf seiner Reise<br />
durch mehrere afrikanische Staaten auch<br />
Togo im Dezember letzten Jahres besucht.<br />
Offizieller Anlass war die Wiederaufnahme<br />
der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit.<br />
Während seines Besuches hat der Minister<br />
unter anderem den Hafen von Lomé<br />
besucht, eines der wichtigsten Projekte im<br />
Land, das mit deutschen Finanzhilfen realisiert<br />
wurde. Es war der erste Tiefwasserhafen,<br />
der 1960 von der <strong>Inros</strong> <strong>Lackner</strong> <strong>AG</strong><br />
entwickelt und geplant wurde. Bis heute begleiten<br />
die Ingenieure der <strong>Inros</strong> <strong>Lackner</strong> <strong>AG</strong><br />
die Entwicklung des Hafens.<br />
Klaus Ammermann, Direktor der Afrikaabteilung<br />
bei der <strong>Inros</strong> <strong>Lackner</strong> <strong>AG</strong>, erläuterte<br />
dem Minister ausführlich die einzelnen Ausbauphasen<br />
des Hafens in der Vergangenheit<br />
und die geplanten Erweiterungsmaßnahmen.<br />
Anschließend wurde darüber diskutiert, wie<br />
der Hafen zukünftig von finanziellen Unterstützungen<br />
profitieren kann.<br />
INROS LACKNER<br />
Fachforum 2012<br />
Die Seminarreihe dient dem Erfahrungsaustausch<br />
und informiert regelmäßig<br />
über aktuelle fachspezifische Themen<br />
und Problemstellungen. Von September<br />
bis November finden die Einladungsveranstaltungen<br />
an verschiedenen Standorten<br />
der <strong>Inros</strong> <strong>Lackner</strong> <strong>AG</strong> statt. Die Themen<br />
in diesem Jahr reichen von „Quality<br />
Gates – zielgerichtete Qualitätssicherung<br />
von Infrastrukturprojekten“, über „Minimierung<br />
von Risiken bei der Gestaltung<br />
von Bauverträgen“ bis hin zu „Nachhaltige<br />
Hafenentwicklung - Konflikte und<br />
Potentiale“.<br />
4
Aktuelles<br />
Grundsteinlegung für Mercedes-Benz Werk<br />
Im Februar haben Martin Günthner, Senator<br />
für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, und<br />
Andreas Kellermann, Leiter Mercedes-Benz<br />
Werk Bremen, gemeinsam den Grundstein<br />
für die Erweiterung der Rohbauhalle des<br />
Bremer Mercedes-Benz Werkes gelegt.<br />
Anwesend waren auch Vertreter der <strong>Inros</strong><br />
<strong>Lackner</strong> <strong>AG</strong>, die als Generalplaner für die<br />
Erweiterung der Rohbauhalle verantwortlich<br />
ist. Die Halle umfasst derzeit 40.000<br />
Quadratmeter und wird um 105.000 Quadratmeter<br />
auf nahezu das Vierfache vergrößert.<br />
„Mit der Ausrichtung unserer Montage<br />
auf die nächste Produktgeneration setzen<br />
wir hier in Bremen Maßstäbe für eine zukunftsorientierte<br />
Automobilproduktion“,<br />
erklärte Kellermann. Martin Günthner betonte,<br />
dass das Wachstum im Mercedes-<br />
Benz Werk ein gutes Signal für die Bremer<br />
Wirtschaft sei. „Die Baumaßnahmen stehen<br />
für die Sicherung des Standorts und<br />
damit der Arbeitsplätze des größten privaten<br />
Arbeitgebers unserer Region“, so der<br />
Senator. Der Abschluss der Bauarbeiten für<br />
die zweigeschossige Werkshalle ist für Ende<br />
2012 geplant.<br />
Blick auf den Rohbau Mercedes-Benz Werk<br />
Ehrung für langjährige Beratung in Pakistan<br />
Im März wurde die <strong>Inros</strong> Lackne <strong>AG</strong> für die<br />
fast fünfzigjährige beratende und planende<br />
Tätigkeit für den Karachi Port Trust (KPT)<br />
geehrt. Diese Auszeichnung erfolgte anlässlich<br />
der Beratungen zur Finanzierung des<br />
„Karachi Harbor Crossing“ Projekts gemeinsam<br />
mit KPT und der Asian Development<br />
Bank. Zu dem Großprojekt gehören unter<br />
anderem eine Schrägseilbrücke mit 550 m<br />
Spannweite und 60 m lichter Durchfahrtshöhe,<br />
Vorlandbrücken sowie Straßen und<br />
Kreuzungen. In den vergangenen Jahrzehnten<br />
hat die <strong>Inros</strong> <strong>Lackner</strong> <strong>AG</strong> eine Vielzahl<br />
von Projekten im Hafen Karachi bearbeitet.<br />
Dazu gehören beispielsweise diverse Öl- und<br />
Flüssigkeitsumschlaganlagen, ein Güterverkehrszentrum<br />
und ein neues Containerterminal.<br />
Indus Associated Consultants war<br />
und ist in vielen dieser Vorhaben einer der<br />
lokalen Partner.<br />
(v.l.n.r.): Mr. Saeed Soomro (Project Manager), Mr. Ghulam Ali Memon (General Manager Planning & Development),<br />
Martin Schwarz (INROS LACKNER <strong>AG</strong>), Mr. Muhammad Aslam Hayat (Chairman), Mr. Javed Rana (Indus<br />
Associated Consultants)<br />
Student trifft Wirtschaft<br />
Auf dem Campusgelände der Hochschule<br />
Wismar fand Ende April die 5. Firmenkontaktbörse<br />
„StuWi – Student trifft<br />
Wirtschaft“ statt. Die Veranstaltung diente<br />
dem gegenseitigen Austausch – hier trafen<br />
Unternehmen auf Studierende der Bereiche<br />
Maschinenbau, Elektrotechnik, Softwareentwicklung,<br />
Architektur, Design,<br />
Wirtschaft und Ingenieurwesen. Die <strong>Inros</strong><br />
<strong>Lackner</strong> <strong>AG</strong> präsentierte sich als potentieller<br />
Arbeitgeber auf dem Gemeinschaftsstand<br />
des Unternehmerverbandes Rostock<br />
und Umgebung e.V. Mitarbeiter waren vor<br />
Ort und konnten direkt mit den Studierenden<br />
in Kontakt treten.<br />
Ein wichtiges Ziel ist es, den engen Kontakt<br />
zu den Nachwuchsingenieuren an<br />
den Fachhochschulen und Universitäten<br />
weiter auszubauen. Angeboten wird der<br />
direkte Berufseinstieg, die Vergabe von<br />
Praktika oder die Betreuung von Diplomund<br />
Masterarbeiten.<br />
35. Dresdner Wasserbaukolloquium<br />
Auf dem diesjährigen Wasserbaukolloquium<br />
in Dresden präsentierte die <strong>Inros</strong><br />
<strong>Lackner</strong> <strong>AG</strong> einen Fachbeitrag zum Hochwasserrückhaltebecken<br />
Niederpöbel. Die<br />
zwei Fachingenieure Nadja Höschel und<br />
Dirk Meyer hielten einen Vortrag zum<br />
Thema „Konstruktive Gestaltung eines<br />
Verschlusssegmentes unter Berücksichtigung<br />
der ökologischen Durchgängigkeit<br />
am Beispiel des Hochwasserrückhaltebeckens<br />
Niederpöbel“. Im Auftrag der Landestalsperrenverwaltung<br />
des Freistaates<br />
Sachsen wird im Einzugsgebiet der Roten<br />
Weißeritz am Pöbelbach ein ökologisch<br />
durchgängiges Hochwasserrückhaltebecken<br />
als Trockenbecken geplant. Das 35.<br />
Dresdner Wasserbaukolloquium mit dem<br />
Thema „Staubauwerke - Planen, Bauen,<br />
Betreiben“ fand im März diesen Jahres im<br />
International Congress Center Dresden<br />
statt. Aller zwei Jahre wird durch das Institut<br />
für Wasserbau und Technische Hydromechanik<br />
(IWD) an der TU Dresden das<br />
Wasserbaukolloquium veranstaltet.<br />
Ansicht Luftseite Nord, Becken nicht eingestaut<br />
©2008 G.U.B. Ingenieure <strong>AG</strong><br />
IL Spezial 1|2012<br />
5
Titelthema<br />
„Quality Gates“<br />
Fehler rechtzeitig erkennen und vermeiden.<br />
Was passiert, wenn nichts passiert? Autos, die nicht regelmäßig gewartet werden, schaffen es<br />
nur selten auf Anhieb durch den TÜV. Fehler, die im Projektverlauf übersehen oder erkannt,<br />
aber nicht gelöst werden, summieren sich. Im Ergebnis können Termine, Kosten und Qualität<br />
nicht eingehalten werden. Wie können Schwachstellen mit Hilfe von Quality Gates aufgedeckt<br />
werden, bevor sie später zu Fehlern oder weitreichenden Störungen im Projekt führen?<br />
Was wissen wir über Quality Gates? Quality Gates werden<br />
unter anderem in der industriellen Fertigung sowie der<br />
Softwareindustrie seit langem erfolgreich genutzt. Hier<br />
wird angewendet, was bereits zur Jahrhundertwende seinen Anfang<br />
fand. In Erzählungen wird berichtet, dass der aus Deutschland<br />
stammende amerikanische Fabrikant und Händler Otto Kaiser<br />
jedes fertig gestellte Produkt nach gründlicher Überprüfung<br />
mit seinen Initialen „o.k.“ kennzeichnete. Dieses okay stellte quasi<br />
ein Gütesiegel dar. Auch der Industrielle Henry Ford ließ auf diese<br />
Weise seine Autos am Fließband kontrollieren. Erst wenn die<br />
Qualität bestätigt und das o.k. gegeben wurde, konnten die Fahrzeuge<br />
die Tore des Werkes verlassen. Zur Herkunft des Wortes o.k.<br />
und dessen Bedeutung als Gütesiegel gibt es viele unterschiedliche<br />
Geschichten. Der Wahrheitsgehalt soll an dieser Stelle nicht weiter<br />
beleuchtet werden. Viel entscheidender ist, dass es damals bereits<br />
„Prüfpunkte“ gab, an denen im Laufe des Produktionsprozesses<br />
die Güte eines Produktes zu bestätigen war, bevor es für den weiteren<br />
Prozess freigegeben wurde. Diese „Prüfpunkte“ übernehmen<br />
heute die Quality Gates. Sie strukturieren und überprüfen<br />
komplexe Arbeits- und Leistungsprozesse. Wie wird dabei vorgegangen?<br />
Zum einen werden bereits zu Beginn eines Projektes<br />
Checklisten mit Pflicht-und Kontrollpunktkriterien definiert, die<br />
festlegen, welche (Teil-)Leistungen zu Beginn, während des Projektes<br />
und am Ende erfüllt sein müssen. Zum anderen wird die Erfüllung<br />
dieser Kriterien – fortlaufend in zuvor festgelegten Quality<br />
Gates-Sitzungen – überprüft. Diese Sitzungen sind vergleichbar<br />
mit „TÜV-Terminen“: Die Projektbeteiligten fahren vom „Hof “<br />
ohne oder mit Auflagen. Im schlechtesten Fall wird das Projekt<br />
stillgelegt und erst wieder freigegeben, wenn mindestens alle<br />
Pflichtpunktkriterien erfüllt sind. Getreu dem Motto: „Bei grün<br />
gehen und bei rot stehen.“<br />
Synonym für konsequente Kommunikation<br />
Quality Gates sind auch in Bauprojekten nicht neu. Sie stellen lediglich<br />
eine zu vereinbarende Formalisierung von ohnehin durchzuführenden<br />
Prüfvorgängen dar. Was ist also das Besondere? Na-<br />
6
Titelthema<br />
türlich sind Kontrollen und das Abfragen<br />
von Parametern schon immer Bestandteil<br />
des Qualitätsmanagements, aber oft ohne<br />
konsequente Umsetzung. Entscheidungen<br />
werden vertagt oder die Diskussion über<br />
Fehler gescheut. So lange – bis Termine und<br />
Kosten nicht mehr eingehalten werden und<br />
Projekte damit zwangsläufig unter Zeitdruck<br />
geraten. Quality Gates setzen neue<br />
Maßstäbe im Qualitätsmanagement von<br />
Bauprojekten. Sie bieten eine Plattform für<br />
die konsequente und direkte Kommunikation<br />
zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer.<br />
Die Projekte werden „belastbarer“<br />
durch das frühzeitige Erkennen von internen<br />
und externen Risiken – und das proaktive<br />
Gegensteuern. Diese kontinuierliche<br />
Statusbewertung setzt die Bereitschaft zur<br />
Kommunikation und Partnerschaft vor-<br />
aus. Letztlich handelt es sich bei der Anwendung<br />
der Quality Gates-Systematik um<br />
eine Philosophie, die sich vor allem in den<br />
Köpfen verankern muss. Erst dann stellen<br />
die Quality Gates eine wirkliche Verbesserung<br />
dar.<br />
Die DB ProjektBau GmbH, Tochtergesellschaft<br />
der Deutschen Bahn und verantwortlich<br />
für Projektmanagement, Planung<br />
und Bauüberwachung der Eisenbahn-Infrastrukturprojekte,<br />
hat die Quality Gates<br />
als Chance begriffen und diese in den Projektverlauf<br />
von Bau- und Planungsvorhaben<br />
integriert. Bei der Einführung war der<br />
Blick über den eigenen Tellerrand wichtig<br />
und notwendig, um alle Projektbeteiligten<br />
zu erreichen. Aktiv wurden externe Vertreter<br />
von Ingenieurfirmen, Baufirmen,<br />
Ausrüstungsfirmen sowie Verbänden in<br />
den Prozess der Entwicklung einer Quality<br />
Gates-Systematik einbezogen. Sie haben<br />
in Arbeitsgruppen über das Verfahren, die<br />
Checklisten und Formulierungen diskutiert<br />
und gemeinsam einen Kriterienkatalog<br />
entwickelt, der in einer Pilotphase 2010<br />
in verschiedenen Vorhaben getestet wurde.<br />
Seit 2011 führt die DB ProjektBau GmbH<br />
gemeinsam mit ihren Auftragnehmern<br />
Quality Gates in der Praxis durch.<br />
Welche Herausforderungen sind damit verbunden?<br />
Gelingt es den Quality Gates neue<br />
Qualitätsstandards und mehr Transparenz<br />
in einer komplexen Projektstruktur zu verankern,<br />
und das fachbereichsübergreifend?<br />
Auf diese und andere Fragen wird in den<br />
folgenden Interviews eingegangen.<br />
Qualitätsgewinn für Bauprojekte<br />
„Lieber vorn nachdenken<br />
als am Ende Fehler<br />
produzieren!“<br />
© DB ProjektBau/Kranert<br />
Im Gespräch mit Matthias Grabe<br />
Geschäftsführer der DB ProjektBau GmbH<br />
Herr Grabe, die DB ProjektBau GmbH ist Impulsgeber für die<br />
Einführung der Quality Gates-Systematik. Warum haben Sie sich<br />
für diesen Schritt entschieden?<br />
Das Thema Quality Gates gibt es ja schon seit Jahrzehnten in der<br />
Industrie. Kein Autobauer würde heute ohne Qualitätskontrolle<br />
der Karosserie den Motor einbauen lassen – warum? Weil er<br />
weiß, dass er sehr viel Kosten verursacht und Zeit verliert, wenn<br />
er einen Fehler auf den nächsten aufsetzt. Die Automatisierungstechniker<br />
sprechen dann von einer „Quadratur der Fehler“, und<br />
das gilt auch für die Planung und Bauausführung. Deshalb haben<br />
wir uns für diesen Schritt entschieden. Konkret heißt das:<br />
Ein Folgeprozess wird erst gestartet, wenn der Vorgänger eine<br />
grüne Ampel erhalten hat.<br />
Die Entscheidung für die Quality Gates-Systematik bedeutet<br />
auch, dass wir Bauprojekte nicht wie gewohnt als Unikate ansehen.<br />
Natürlich ist nicht jede Brücke gleich, aber es gibt immer<br />
wiederkehrende Prozesse. Die HOAI mit ihren Leistungsphasen<br />
eins bis neun stellt einen ganz klaren Prozess dar, ähnlich einem<br />
Fließband in der Industrieproduktion.<br />
Gab es Hindernisse und Widerstände zu überwinden?<br />
Um ehrlich zu sein: Ich hatte bei uns „Betonköpfen“ mit viel mehr<br />
Widerstand gerechnet! Aber weit gefehlt – die Zeichen der Zeit<br />
in Form von Termin-, Kosten- und Qualitätsdruck haben auch in<br />
unserer Branche zum Umdenken geführt. Nach Aufsetzen eines<br />
sauberen – und vor allem einfachen – Prozesses hat ein engagiertes<br />
Team aus Vertretern von Verbänden, Industrie, Ingenieurbüros<br />
und Deutscher Bahn tolle Überzeugungsarbeit geleistet und<br />
gezeigt, dass die konsequente Umsetzung von Quality Gates eine<br />
Win-win-Situation ist! Zu Beginn gab es natürlich auch Argumente<br />
dagegen: Schon wieder ein neuer Prozess, schon wieder Zeitverlust,<br />
schon wieder Formalismus. Aber die ersten Erfahrungen aus<br />
der Praxis zeigen, dass es nicht nur um den formalen Akt geht. Die<br />
IL Spezial 1|2012<br />
7
Titelthema<br />
Projektteilnehmer fangen an, miteinander<br />
zu reden, die Probleme gemeinsam zu lokalisieren<br />
und endlich wieder genau das zu<br />
tun, was Projekterfolg ausmacht: kommunizieren,<br />
kommunizieren, kommunizieren.<br />
Am Ende ist so aus Skepsis und Abwehrhaltung<br />
Vertrauen entstanden.<br />
Welche Veränderungen können Sie bisher<br />
feststellen?<br />
Ein Quality Gate ist nur der letzte finale<br />
Check, quasi das Tor zum folgenden<br />
Projektabschnitt. Es muss durchschritten<br />
werden, damit es weitergeht. Der eigentliche<br />
Prozess und vor allem die Kommunikation<br />
im Projekt finden vorher statt. Und<br />
genau das ist der Qualitätsgewinn, den wir<br />
brauchen: „Lieber vorn nachdenken als am<br />
Ende Fehler produzieren!“<br />
Welche Bedeutung sehen Sie zukünftig für<br />
Quality Gates?<br />
Quality Gates sind nicht nur der Schritt<br />
in die richtige Richtung, sondern auch ein<br />
unbedingt notwendiger Schritt, den wir in<br />
unseren Projekten konsequent gehen müssen.<br />
Quality Gates werden uns immer wieder<br />
unser Handeln, aber auch unser Nichthandeln<br />
vor Augen führen, uns mit Erfolg<br />
belohnen oder mit Misserfolg konfrontieren.<br />
Klingt nicht nach „Schmusekurs“,<br />
sondern vielmehr nach einer kantigen<br />
oder besser geradlinigen Angelegenheit.<br />
Aber genau das ist der Vorteil von Quality<br />
Gates: Durch diese Vorgehensweise wird<br />
sichergestellt, dass Abweichungen, egal in<br />
welcher Projektphase und egal auf welcher<br />
Seite, sehr früh erkannt und behoben werden<br />
können.<br />
Prüftermine im Planungsprozess<br />
„Quality Gates<br />
vergessen nicht.“<br />
Im Gespräch mit Hans-Jörg Niemeck<br />
Mitglied des Vorstands der INROS LACKNER <strong>AG</strong><br />
Herr Niemeck, ist die Quality Gates-Systematik<br />
neben Bahnprojekten auch für<br />
verschiedene Fachbereiche vereinbar und<br />
sinnvoll?<br />
Auf jeden Fall! Die gemeinsame Entwicklung<br />
der Quality Gates-Systematik mit der<br />
Deutschen Bahn hat mir die Möglichkeiten<br />
gegeben, einmal auf Augenhöhe die Planungsprozesse<br />
kritisch zu durchleuchten.<br />
Dabei wurde schnell klar, dass obwohl die<br />
Vielfalt in der Planungs- und Baubranche<br />
sehr groß ist, die Abläufe im Prinzip doch<br />
sehr ähnlich sind – die beste Voraussetzung<br />
für die Einführung von Quality Gates. Sie<br />
erstrecken sich über das gesamte Projekt<br />
und betreffen alle Leistungsbereiche von<br />
der Projektsteuerung, Planung und Bauüberwachung<br />
bis hin zur Ausführung<br />
– egal ob bei Hoch-, Verkehrs- oder Wasserbauten.<br />
Bei allen Projekten stellt das<br />
Zusammentreffen der Projektbeteiligten in<br />
der Quality Gate-Sitzung die „Stunde der<br />
Wahrheit“ dar und zeigt fachbereichsübergreifend<br />
wo das Projekt steht. Die Wahrheit<br />
hat noch niemandem geschadet, außer man<br />
verschweigt sie.<br />
Sie fördern die Einführung von Quality<br />
Gates bei der <strong>Inros</strong> <strong>Lackner</strong> <strong>AG</strong>. Worauf<br />
gilt es dabei zu achten?<br />
Zunächst war es wichtig, meine Vorstandskollegen<br />
von der Sinnhaftigkeit zu<br />
überzeugen. Denn nur wenn ein solcher<br />
Schritt gemeinsam von „oben“ unterstützt<br />
wird, findet er die notwendige Beachtung.<br />
Vorurteile bleiben trotzdem nicht aus, auf<br />
diese müssen wir natürlich reagieren – für<br />
mehr Akzeptanz bei den Mitarbeitern. Das<br />
betrifft zum Beispiel die Skepsis vor neuen<br />
Dingen – in diesem Fall ist die Skepsis unnötig,<br />
denn Quality Gates werden das Qualitätsmanagementsystem<br />
nicht ersetzen,<br />
sondern ergänzen es nur. Sie sind Prüftermine<br />
für Partner, Auftraggeber und Mitarbeiter<br />
von ohnehin zu erbringenden Leistungen.<br />
Alle Beteiligten können eigentlich<br />
nur profitieren – das gilt es zu vermitteln.<br />
Weiterhin müssen die Checklisten an unsere<br />
Projektstrukturen und an die verschiedenen<br />
Fachbereiche angepasst werden. Der<br />
Basiskatalog an Pflicht- und Kontrollpunkten<br />
wird sich also im Vergleich zur DB geringfügig<br />
unterscheiden. Es gibt auch viele<br />
Parallelen, auf die wir zurückgreifen kön-<br />
8
Titelthema<br />
PROJEKT<br />
START<br />
nen. So stellt sich am Anfang eines Projektes<br />
immer wieder die gleiche Frage nach<br />
der qualifizierten Aufgabenstellung. Wurden<br />
die Startbedingungen erfüllt? Sind alle<br />
Bestands- und Genehmigungsunterlagen<br />
da? Scheinbar einfache und klare Schritte,<br />
die aber entscheidend für den reibungslosen<br />
Verlauf und abschließenden Projekterfolg<br />
sind.<br />
Vorplanung<br />
QG 1<br />
Planungsprozess<br />
QG 2<br />
Ausschreibung<br />
QG 3<br />
Bauphase<br />
QG 4<br />
Was zeichnet das Quality Gate als neuen<br />
Prüfstein zur Qualitätssicherung aus?<br />
Quality Gates fördern – als zusätzliche<br />
Prüftermine – die Kommunikation zwischen<br />
den Projektbeteiligten in der Planungsphase.<br />
Ferner sind im Rahmen der<br />
Quality Gates-Sitzungen auch die Führungsebenen<br />
eingebunden, dass bedeutet:<br />
Entscheidungen, die nicht mehr auf<br />
der Arbeitsebene getroffen werden können,<br />
werden an die nächst höhere Stelle<br />
zur Lösungsfindung eskaliert. Das führt<br />
zwangsläufig zu mehr Transparenz und<br />
Ehrlichkeit und damit auch zur partnerschaftlichen<br />
Projektarbeit.<br />
Welche Bedeutung sehen Sie zukünftig für<br />
Quality Gates?<br />
Mit diesem Schritt tun wir darüber hinaus<br />
auch etwas für unseren Berufsstand. Das<br />
Bild in der Öffentlichkeit hat in den letzten<br />
Jahren gelitten. Architekten und Bauingenieure<br />
werden nur noch selten mit<br />
belastbaren, erfolgreichen Projekten in<br />
Verbindung gebracht, die im Kosten- und<br />
Zeitrahmen bleiben sowie die gewünschte<br />
Qualität bieten. Mit der Quality Gates-<br />
Systematik bringen alle am Planungs- und<br />
Bauprozess Beteiligten gemeinsam eine<br />
neue Autorität in das Projektmanagement.<br />
Packen wir es an!<br />
Ankündigung<br />
In der Fachforen-Reihe der <strong>Inros</strong> <strong>Lackner</strong><br />
<strong>AG</strong> wird es auch in diesem Jahr<br />
wieder ein Seminar zum Thema „Quality<br />
Gates“ geben. Nach einem gelungenen<br />
Auftakt in 2011 wird die Follow-<br />
Up-Veranstaltung im September 2012<br />
statt finden.<br />
PROJEKT<br />
ZIEL<br />
Übergabe<br />
des Vorhabens<br />
Die Quality Gate-Systenatik getreu dem Motto:<br />
„Bei grün gehen und bei rot stehen.“<br />
IL Spezial 1|2012<br />
9
Titelthema<br />
„Quality Gates“ in der Anwendung<br />
Die Checkliste: Fragen bei<br />
der INROS LACKNER <strong>AG</strong><br />
Den Weg in die Projektsteuerung finden<br />
Quality Gates über die festen Checklisten<br />
mit Pflicht-und Kontrollpunktkriterien.<br />
Sie sind ein entscheidendes<br />
Element im Gesamtprozess vom Leistungsbeginn<br />
bis zum -abschluss. Hier<br />
werden Fragen formuliert, die für einen<br />
reibungslosen Projektverlauf wichtig<br />
sind. Eine Beantwortung ist nur mit ja<br />
oder nein möglich. Bei Nichterfüllung<br />
wird eine rote Ampel erzeugt und eine<br />
Nachfrist zur Beseitigung der Gründe<br />
vorgegeben, um letztlich eine grüne<br />
Ampelschaltung zu erzielen.<br />
Die Checklisten der <strong>Inros</strong> <strong>Lackner</strong> <strong>AG</strong><br />
basieren auf sechs Oberbegriffen mit<br />
dazugehörigen Fragen:<br />
D<br />
ie Mega-Hub-Anlage in Lehrte wird<br />
am Knotenpunkt der in Nord-Südund<br />
Ost-West-Richtung kreuzenden<br />
Trassen des Güterverkehrs errichtet.<br />
Hier kommen in den Nachtstunden Zugbündel<br />
mit bis zu sechs Zügen aus den<br />
Quellregionen an. Die verschiedenen Ladeeinheiten<br />
werden in Lehrte umgeladen,<br />
gebündelt (Drehscheibenfunktion) und als<br />
Ganzzüge in die Zielregionen transportiert<br />
(Verteilung). Durch die Mega-Hub-Anlage<br />
als neues Drehscheibensystem wird der<br />
Austausch der Ladeeinheiten optimiert<br />
und das heute notwendige kosten- und<br />
zeitintensive Rangieren der Tragwagen<br />
entfällt. Damit ermöglicht die Anlage neue<br />
Frachtvolumina für die Schiene, die bislang<br />
aufgrund der fehlenden Bündelung ein zu<br />
geringes Aufkommen für eine qualitativ<br />
hochwertige KV-Anbindung aufgewiesen<br />
hatte. Das Projekt ist Bestandteil der vom<br />
Aufsichtsrat der DB <strong>AG</strong> im Dezember 2003<br />
genehmigten Unternehmensplanung sowie<br />
Visualisierung der Mega-Hub-Anlage in Lehrte<br />
Projektbeispiel: Neubau<br />
Mega-Hub-Anlage in Lehrte/Hannover<br />
des Investitionsrahmenplanes 2012-17 des<br />
Bundes. Die <strong>Inros</strong> <strong>Lackner</strong> <strong>AG</strong> begleitet<br />
das Vorhaben seit fast 10 Jahren. Durch den<br />
langen Planungprozess ist es heute besonders<br />
wichtig, neue technische Erkenntnisse<br />
und Vorschriften für eine aktuelle Planung<br />
konsequent zu verfolgen.<br />
Die Quality Gates bilden bei diesem Projekt<br />
das „Tor“, welches das Vorhaben bei<br />
der Wiederaufnahme durchlaufen muss.<br />
Gemeinsam zwischen der DB Netz, als<br />
Bauherrn, der DB ProjektBau GmbH, als<br />
Projektmanager und der <strong>Inros</strong> <strong>Lackner</strong><br />
<strong>AG</strong> werden hier die Planungsschritte anhand<br />
der vorher festgelegten Quality Gate-<br />
Checklisten konsequent abgearbeitet.<br />
Aktuell wurde Anfang Mai darüber berichtet,<br />
dass sich die Bundesregierung<br />
und die Deutsche Bahn über die Finanzierung<br />
der Mega-Hub-Anlage in Lehrte<br />
geeinigt haben.<br />
1) Allgemeines; 2) Projektplanung und<br />
Projektdurchführung; 3) Termine;<br />
4) Vertragliche Themen; 5) Technische<br />
Themen und 6) Ressourcen.<br />
Fragen aus der Checkliste:<br />
Allgemeines<br />
Ist sichergestellt bzw. nachgewiesen, dass<br />
Parallelprojekte, die das Projekt bzw. die<br />
Planung beeinflussen, allen Beteiligten<br />
bekannt sind?<br />
Projektplanung / Projektdurchführung<br />
Liegt eine Aufgabenstellung seitens des<br />
<strong>AG</strong> vor, auf deren Basis der AN die<br />
vertraglich vereinbarten Leistungen erfüllen<br />
kann?<br />
Termine<br />
Liegt ein zwischen <strong>AG</strong> und AN einvernehmlich<br />
vereinbarter Rahmenterminplan<br />
zur Erbringung der vertraglich<br />
vereinbarten Leistungen vor?<br />
Technische Themen<br />
Sind dem AN die speziellen Vorschriften<br />
des <strong>AG</strong> (Muster-LV, Pflichtenhefte,<br />
Richtzeichnungen) bekannt und zugänglich?<br />
>> Insgesamt gibt es 22 Fragen zu den<br />
oben genannten Oberbegriffen.<br />
10
Projekte<br />
IKEA – größer in Leipzig<br />
Der Umbau und die Erweiterung in Köschlitz bei Leipzig war die bisher größte Komplettsanierung<br />
aller bestehenden IKEA-Einrichtungshäuser in Deutschland. Diese wurde bei laufendem<br />
Geschäftsbetrieb durchgeführt.<br />
I<br />
m Sommer letzten Jahres wurde der<br />
Umbau des IKEA Einrichtungshauses<br />
in Köschlitz bei Leipzig nach einer<br />
zwölfmonatigen Umbauzeit abgeschlossen.<br />
Heute wird den Kunden mehr Ausstellungsfläche<br />
und Komfort geboten. Die Bruttogeschossfläche<br />
von 22.300 m² wurde bei<br />
laufendem Geschäftsbetrieb auf 32.700 m²<br />
erweitert. Dabei stellte der reibungslose<br />
Bauablauf bei normalen Öffnungszeiten<br />
besondere Herausforderungen an das Projektteam.<br />
Zum zweiten Mal dabei<br />
Nach dem Neubau des IKEA Einrichtungshauses<br />
in Köln wurde die <strong>Inros</strong> <strong>Lackner</strong><br />
<strong>AG</strong> erneut von der IKEA Verwaltungs-<br />
GmbH mit Planungsleistungen beauftragt.<br />
Das Projektteam war unter anderem verantwortlich<br />
für die Erarbeitung der Leistungsverzeichnisse<br />
sowie aller sonstigen<br />
Ausschreibungsunterlagen für den Rohbau<br />
und weiterer 20 Ausbaugewerke im Hochbau.<br />
Federführend wurden die Auswertungen<br />
der Angebote bis hin zur Vergabereife<br />
der Bauleistungen begleitet. Im Mai 2010<br />
wurde mit der Bauüberwachung begonnen.<br />
Drei Mitarbeiter waren täglich im örtlichen<br />
Baustelleneinsatz und verantwortlich für<br />
die Qualitätsüberwachung, die Terminund<br />
Kostenkontrolle sowie die Durchführung<br />
des Nachtragsmanagements bis hin<br />
zur Vorbereitung und Durchführung der<br />
Abnahme der Bauleistungen und deren<br />
Dokumentation. Für die Um- und Ausbaumaßnahmen<br />
wurden nicht nur Hochbauleistungen<br />
ausgeführt, sondern auch<br />
die gesamte haustechnische und elektrotechnische<br />
Installation erneuert. Insgesamt<br />
handelt es sich um die größte Komplettsanierung<br />
aller bestehenden IKEA Einrichtungshäuser<br />
in Deutschland.<br />
Südwestfassade – Übergang Altbau zum Neubau im Wandel der Bauzeit<br />
Bei laufendem Geschäftsbetrieb<br />
Die gesamten Baumaßnahmen wurden bei<br />
laufendem Geschäftsbetrieb im Sommer<br />
und Winter realisiert bei geöffneter Fassade.<br />
mit allen witterungsbedingten Begleiterscheinungen<br />
wie Hitze und Kälte oder<br />
Sturm und Regen. Außerdem mussten jederzeit<br />
die behördlich geforderten Fluchtmöglichkeiten<br />
aufrechterhalten werden.<br />
All das stellte eine besondere Herausforderung<br />
dar, ebenso wie die Umsetzung einer<br />
Vielzahl statischer Sonderlösungen. Zum<br />
Beispiel waren Bohrpfahlgründungen und<br />
Stahlrahmenkonstruktionen notwendig,<br />
um die Erweiterungs- und Umbaumaßnahmen<br />
überhaupt durchführen zu können.<br />
Für einen reibungslosen Bauablauf<br />
wurde vorab gemeinsam mit dem Auftraggeber<br />
das Gebäude konzeptionell in 22 einzelne,<br />
zeitlich unabhängige Bauabschnitte<br />
eingeteilt. In Spitzenzeiten waren parallel<br />
bis zu neun Bauabschnitte gleichzeitig in<br />
Bearbeitung. Begonnen wurde mit den<br />
Erweiterungsbauten, gefolgt von den Umbauten<br />
innerhalb und außerhalb des Gebäudes.<br />
Das Dach und die gesamte Fassade<br />
wurden erneuert, der Eingangs- und Ausgangsbereich,<br />
das Restaurant, die Sanitäreinrichtungen<br />
und die Kassenzone wurden<br />
komplett umgebaut, das Warenlager mit<br />
Warenannahme vergrößert, die SB-Halle,<br />
die Markthalle und die Möbelausstellung<br />
vollständig umgestaltet.<br />
Dipl.-Ing.<br />
Dan Nielsen<br />
IL Spezial 1|2012<br />
11
Projekte<br />
Umbauten im Stahlwerk Bremen<br />
Verladung von Schrott<br />
ArcelorMittal Bremen ist ein integriertes Hüttenwerk. Für den zweitgrößten Arbeitgeber in der<br />
Region Bremen ist eine effiziente Schrottlogistik ein wichtiges Thema. Mit Um- und Neubaumaßnahmen<br />
wird die Beschickung der Konverteröfen im Stahlwerk optimiert.<br />
Die Arcelor Mittal Bremen GmbH betreibt ein integriertes<br />
Hüttenwerk mit Hochofen, Stahlwerk und Walzwerken. In<br />
den im LD-Stahlwerk befindlichen Konverteröfen werden<br />
im Linz-Donawitz (LD) Verfahren aus flüssigem Roheisen und unter<br />
Zugabe von genau berechneten Zusätzen definierte Stahlsorten gewonnen.<br />
Als Zugabematerial findet unter anderem auch Stahlschrott<br />
Anwendung. Zur Optimierung der Beschickung der Konverteröfen<br />
im Stahlwerk plante die Arcelor Mittal Bremen GmbH eine Schrottlogistik<br />
zur sortengerechten Stahlschrottzugabe. Hierfür wurde die<br />
<strong>Inros</strong> <strong>Lackner</strong> <strong>AG</strong> mit der Planung des Neubaus der Schrottumschlag-<br />
und Schrottchargierstation beauftragt. Weiterhin gehörte<br />
der Umbau des kompletten Einfahrtbereichs der Schrottlagerhalle,<br />
der Teilabbruch und die Erneuerung einiger Lagerboxen im Inneren<br />
des Stahlwerks sowie die Anbindung der Station an das Verkehrsnetz<br />
und das elektrische Versorgungsnetz zum Planungsumfang. Die<br />
Aufgabenstellung umfasste neben der Vor- und Entwurfsplanung<br />
auch die Erstellung der Ausführungs- und Vergabeunterlagen.<br />
Anlieferung, Chargierung und Lagerung<br />
Für die Herstellung der Brammen werden jährlich rund 725.000 t<br />
Stahlschrott umgeschlagen, sortiert und in die Konverteröfen im<br />
Inneren des Stahlwerks transportiert. Die Schrottanlieferung und<br />
-chargierung wurden vom bisherigen Schienentransport auf die<br />
ausschließliche Anlieferung per LKW umgestellt. Der Anschluss des<br />
LD-Werks an die Umschlag- und Chargierstation erfolgt über Bahngleise,<br />
die unmittelbar in das Gebäude hinein führen und auf denen<br />
gleisgeführte, automatisierte Schrottfähren verkehren. Zur Chargierung<br />
und Zwischenlagerung von Stahl verschiedener Qualitäten<br />
wurden insgesamt 21 Lagerboxen hergestellt. Davon wurden für die<br />
Lagerung von Stahlschrott mit anhaftenden wassergefährdenden<br />
Stoffen zwei Boxen mit flüssigkeitsdichten Sohlen in Anlehnung an<br />
§19 Wasserhaushaltsgesetz ausgeführt.<br />
Der Umschlag vom LKW angelieferten Stahlschrott erfolgt durch direktes<br />
Abkippen auf die Flächen der Lagerboxen. Die weitere Chargierung<br />
der Stahlmassen aus den Boxen erfolgt mit zwei Balancekranen.<br />
Sie verladen die erforderlichen Schrottmengen sortengerecht<br />
in selbstfahrende Schrottfähren. Dabei fahren die Krane auf Kranbahnschienen<br />
achsparallel zur Bahntrasse und sind einseitig entlang<br />
der Bahntrasse aufgeständert angeordnet. Im Einfahrtsbereich zur<br />
Schrottlogistikfläche ist eine LKW-Waage einschließlich Signaltechnik<br />
angeordnet. Diese reguliert und steuert die LKW-Anlieferung<br />
der Schrottmassen.<br />
Abstimmung Produktion und Bauablaufplan<br />
Innerhalb des Planungsgebiets befanden sich mehrere Medientrassen<br />
wie eine 30kV Leitung, die für die Herstellung der Schrottboxen<br />
in Teilen umverlegt werden musste. Ein Entwässerungskanal<br />
DN 2.000 mm wurde komplett gesichert und überbaut. Zur<br />
Sicherung der ununterbrochenen Belieferung des Stahlwerks mit<br />
12
Projekte<br />
Stahlschrott wurden die zuführenden Gleisstränge<br />
in mehreren Bauabschnitten umverlegt<br />
und an die neue bauliche Anlage angepasst.<br />
Es wurden temporäre Gleise innerhalb<br />
von sehr engen Zeitfenstern verlegt und an<br />
den angrenzenden Bestand angeschlossen.<br />
Parallel zur Herstellung der Schrottboxen<br />
wurden die Balancekrane montiert.<br />
Der Bauablauf war daraufhin abgestimmt,<br />
einerseits entsprechende Montageflächen<br />
bereit zu stellen sowie die erforderliche Arbeitssicherheit<br />
beim Aufstellen der Krane<br />
zu gewährleisten. In enger Zusammenarbeit<br />
mit dem Bauherrn wurde ein Bauablaufplan<br />
entwickelt, der die sehr hohen Ansprüche an<br />
die Versorgungssicherheit und den fortlaufenden<br />
Betrieb der Produktion sicherstellt,<br />
sowie eine sehr kurze Bauzeit gewährleistet.<br />
Neue Kranbahnträger im LD-Werk<br />
Der Prozess vom Roheisen zur Stahlumwandlung<br />
bei ArcelorMittal Bremen beginnt<br />
im Konverter im LD-Stahlwerk. Der<br />
Konverter wird mit Roheisen und Schrott<br />
beschickt und nach dem LD-Verfahren<br />
bearbeitet. Hierbei wird auf das Roheisenbad<br />
mit Hilfe einer wassergekühlten Lanze<br />
Sauerstoff geblasen, um unerwünschte Begleitelemente<br />
im Metallbad, insbesondere<br />
Kohlenstoff, zu verbrennen. Durch die dabei<br />
entstandene Wärme wird der zugesetzte<br />
Schrott geschmolzen. Gleichzeitig werden<br />
die Legierungselemente zugegeben, um die<br />
gewünschten Eigenschaften und Qualität<br />
des Stahls zu erzeugen.<br />
Die Beschickung des Konverterofens mit<br />
dem Schrott aus der Schrottumschlaganlage<br />
erfolgt über eine fest installierte Kranbahnanlage<br />
innerhalb des LD-Stahlwerks.<br />
Die Brückenkräne mit einer Spannweite<br />
von ca. 24 m und einer Tragfähigkeit von<br />
350 t verlaufen auf den vorhandenen Kranbahnträgern<br />
entlang der Längswände der<br />
Werkhalle. Bei den Kranbahnträgern handelt<br />
es sich um hoch beanspruchte Bauteile,<br />
die eine intensive Wartung erfordern<br />
und nach Ablauf der Nutzungsdauer zu<br />
ersetzen sind. Die <strong>Inros</strong> <strong>Lackner</strong> <strong>AG</strong> plant<br />
den Austausch von vier dieser Träger auf<br />
einer Höhe von ca. 26 m über GOK, die im<br />
Zuge des Werkneubaus in den 1970er Jahren<br />
errichtet wurden. Die Aufgaben umfassen<br />
insbesondere den Entwurf, die Tragwerksplanung,<br />
die Ausführungsplanung<br />
einschließlich der Werkstattplanung sowie<br />
die erforderlichen statischen Nachweise<br />
der Bauzustände für die neuen Kranbahnträger.<br />
Weiterhin gehören die Gesamtaussteifung<br />
der Werkhalle während der Demontage<br />
und Montage der Kranbahnträger<br />
dazu sowie das Konzept zur Abtragung der<br />
Lasten und der Standsicherheitsnachweis.<br />
Dr.<br />
Klaus Richter<br />
Layoutplanung<br />
Kranbahnträger<br />
Situation nach der Fertigstellung<br />
Kran (350t) und Kranbahnträger<br />
IL Spezial 1|2012<br />
13
Projekte<br />
Sichere Hinterlandanbindung<br />
Mit dem Ausbau der Bundesautobahn A19 wurde die wichtigste Hinterlandanbindung des<br />
Rostocker Seehafens an die heutigen Anforderungen angepasst. Neben verschiedenen Maßnahmen<br />
im Straßenbau wurden vier Brückenbauwerke erneuert.<br />
Gesamtmaßnahme mit vier Brückenbauwerken<br />
Eine 59,5 m lange und 32,5 m breite Brücke über zwei Gleise der DB<br />
in Spannbetonbauweise<br />
Übersichtskarte mit Markierung der Gesamtmaßnahme<br />
(Quelle: © OpenStreetMap und Mitwirkende, CC BY-SA)<br />
Eine 70 m lange und 22 m breite Brücke über die BAB A19<br />
in Stahlverbundbauweise<br />
Eine 93,5 m lange und 30,5 m breite Brücke über sechs Gleise zum Seehafen<br />
in Stahlverbundbauweise während der Bauphase<br />
Die 43 m lange und 30,5 m breite Brücke über drei Gleise der DB<br />
in Stahlverbundbauweise<br />
Die Bundesautobahn A19 stellt die wichtigste Verbindung<br />
zwischen der Hauptstadt Berlin und der Hansestadt Rostock<br />
mit dem Seehafen Rostock dar. Sie hat ihren Anfang<br />
an der Anschlussstelle Wittstock und endet an der Anschlussstelle<br />
Krummendorf mit Übergang auf die mautpflichtige B105 (Warnowquerung).<br />
Für das Land Mecklenburg-Vorpommern hat die<br />
A19 eine flächenhafte Erschließungsfunktion und ist gleichzeitig<br />
eine Haupttransitstrecke nach Skandinavien. Mit der Realisierung<br />
der A20 (Lübeck-Stettin) im Süden und dem Bau des Warnowtunnels<br />
im Norden von Rostock ist die Verkehrsbelastung auf der A19<br />
gestiegen und damit auch ihre Verkehrsbedeutung. Die Autobahn<br />
wurde in den 70iger Jahren in Betonbauweise errichtet. Heute entsprechen<br />
einige Teilbereiche ohne Standstreifen nicht mehr den<br />
aktuellen Sicherheitsmaßstäben. Das erhöhte Unfallrisiko und der<br />
allgemeine bauliche Zustand erforderten die grundhafte Erneuerung<br />
einer fünf Kilometer langen Strecke und der dazugehörigen<br />
Brücken östlich der Stadt Rostock.<br />
Komplexe infrastrukturelle Maßnahme<br />
Die Verbesserung der Straßenanbindung an den Seehafen Rostock<br />
wurde als infrastrukturelle Gesamtmaßnahme geplant. Dazu<br />
gehören die vierspurige Teilstrecke der A19 von der Anschlussstelle<br />
Rostock Ost bis zum Seehafen Anschlussstelle Krummendorf<br />
sowie die Landesstraße 22, die vierspurig ausgebaut wird. Der<br />
14
Projekte<br />
Autobahnabschnitt wurde grundhaft saniert<br />
und um einen Standstreifen je Fahrtrichtung<br />
verbreitert. Die Autobahnstrecke<br />
wurde mit einem neuen Sonderquerschnitt<br />
SQ 29,5 (Regelquerschnitt RQ 29,5 mit verbreitertem<br />
Mittelstreifen) geplant.<br />
Weiterhin wurden vier Autobahnbrückenbauwerke<br />
und die komplette Anschlussstelle<br />
Rostock Nord erneuert. Die Vorbereitung<br />
und Bauausführung beider Bauvorhaben<br />
wurden als Gemeinschaftsmaßnahme<br />
zwischen der Straßenbauverwaltung des<br />
Landes Mecklenburg-Vorpommern (Straßenbauamt<br />
Schwerin) und der Hansestadt<br />
Rostock realisiert. Die <strong>Inros</strong> <strong>Lackner</strong> <strong>AG</strong><br />
wurde mit der Gesamtplanung beauftragt.<br />
Der Planungszeitraum für dieses komplexe<br />
Projekt betrug fast zehn und die Bauphase<br />
acht Jahre. Geprägt war die Planung<br />
durch eine Vielfalt von interdisziplinären<br />
Planungsleistungen. Diese reichen von<br />
der Objektplanung der Verkehrsanlagen<br />
und Ingenieurbauwerke über die Tragwerksplanung,<br />
Bauwerksprüfung bis hin<br />
zur Umweltplanung. Weiterhin wurden<br />
Baugrundgutachten erstellt, geotechnische<br />
Beurteilungen durchgeführt und die Planung<br />
der bauzeitlichen Verkehrsführungen<br />
und der Verkehrstechnik umgesetzt. Auch<br />
Teile des Genehmigungsmanagements einschließlich<br />
der Kreuzungsvereinbarungen<br />
mit unternehmensinternen Genehmigungen<br />
bei der Deutschen Bahn (UiG) wurden<br />
begleitet sowie Teile der Bauoberleitung,<br />
Bauüberwachung und Sicherheits- und<br />
Gesundheitsschutzkoordination während<br />
der Ausführung übernommen. Die überregional<br />
wichtige Verkehrsverbindung wurde<br />
Ende des Jahres 2011 für den Verkehr<br />
freigegeben.<br />
Dipl.-Ing.<br />
Manfred Berlin<br />
Deichbau an der Ostsee<br />
Stürme an der Ostseeküste sind keine Seltenheit - im Gegenteil ihre Intensität hat in den letzten<br />
Jahren zugenommen. Der Küstenschutz ist ein wichtiges Thema, auch für die bei Touristen so<br />
beliebte Halbinselkette Fischland-Darß-Zingst.<br />
Orkane und Sturmfluten sind charakteristisch<br />
für die Sturmsaison auf<br />
der Halbinselkette Fischland-Darß-<br />
Zingst in Mecklenburg-Vorpommern. Die<br />
Stärke und Häufigkeit dieser Naturgewalten<br />
hat in den letzten Jahren zugenommen<br />
ebenso wie ihre Auswirkungen auf die Küstenlandschaft.<br />
Im Fokus stehen daher der<br />
Schutz der Küste vor Uferrückgang und<br />
Landverlust sowie der Schutz der Anwohner<br />
vor Überflutungen.<br />
Auf dem Ostzingst, in der Kernzone des Nationalparks<br />
„Vorpommersche Boddenlandschaft“,<br />
wurden verschiedene Maßnahmen<br />
zum Sturmflutschutz geplant. Das Gesamtvorhaben<br />
umfasste die Planung des Neubaus<br />
eines ca. zwei Kilometer langen Riegeldeichs<br />
und eines Seedeiches mit einer Gesamtlänge<br />
von ca. neun Kilometern. Die Planungen für<br />
die Deichanlagen wurden einschließlich der<br />
Deichverteidigungs-, Wirtschafts- und Radwege<br />
sowie der befestigten Deichüberfahrten<br />
abgeschlossen. Weiterhin erfolgte die<br />
Anpassung des vorhandenen Grabensystems<br />
mit dem Ziel der Renaturierung des Ostzingst.<br />
Das Küstenschutzprojekt war geprägt<br />
durch die Insellage mit begrenzter Verfügbarkeit<br />
von Baumaterialien, die Belange des<br />
Baustelle des Seedeichs (2. BA)<br />
Nationalparks, des Naturschutzes und des<br />
Tourismus sowie der Landwirtschaft und<br />
des Polderwassermanagements. Die <strong>Inros</strong><br />
<strong>Lackner</strong> <strong>AG</strong> war neben den verschiedenen<br />
Planungsleistungen auch für die Umsetzung<br />
von Teilvorhaben im Rahmen der Bauoberleitung<br />
und Projektsteuerung tätig.<br />
Dr.<br />
Heino Müller<br />
IL Spezial 1|2012<br />
15
Projekte<br />
<br />
Eingangssituation<br />
<br />
<br />
Handskizze Eingangssituation<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Außengehege<br />
Innenraum<br />
<br />
<br />
Architektur im Zoo<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Entwurf für ein Elefantenhaus „Africambo II“ mit Freianlage im Zoo Magdeburg<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Die Gesamtgestaltung von „Africambo II“ orientiert sich<br />
am ersten Teil des großen Afrikabereichs im Magdeburger<br />
Zoo und fügt sich organisch in die Gesamtanlage des<br />
Tiergartens ein. Das Elefantenhaus selbst wurde als geschwungener<br />
Hallenraum lichtdurchflutet gestaltet und ermöglicht langfristig<br />
mit seiner Freianlage eine artgerechte und zukunftsfähige<br />
Haltung und Entwicklung der Herde. Charakteristisch für den<br />
Entwurf ist die Fassadenstruktur aus gefärbten unregelmäßigen<br />
Sichtbetonelementen mit naturnahen Oberflächenstrukturen, die<br />
das Elefantenhaus zu einem harmonisch integriertem Bestandteil<br />
der gesamten Zooanlage werden lassen. Das reale Erleben der<br />
Tiere durch die Besucher steht im Vordergrund. Sie begegnen<br />
den Elefanten auf gleicher Höhe und erhalten zusätzlich an verschiedenen<br />
Besucherstandorten ohne störende Barrieren immer<br />
neue Eindrücke. Insgesamt ist die Architektur weder vordergründig<br />
noch dominant und überzeugt mit seiner Formsprache.<br />
Der Entwurf wurde in der Bietergemeinschaft MKK-Architekten<br />
und <strong>Inros</strong> <strong>Lackner</strong> <strong>AG</strong> erstellt und belegte den 2. Platz im VOF-<br />
Verfahren mit einem vorgeschaltetem Wettbewerb.<br />
16
Einblicke<br />
Immer der Spree entlang...<br />
Die Türen in Potsdam und Berlin sind geöffnet. Die Standorte der INROS LACKNER <strong>AG</strong> arbeiten<br />
eng zusammen - im Schulterschluss werden verschiedene Projekte realisiert.<br />
„Eine enge regionale Zusammenarbeit hilft uns, die Herausforderungen<br />
von morgen zu bewältigen. Flexibel können wir das breite fachliche<br />
Wissen zum Vorteil unserer Auftraggeber einsetzen.“<br />
Dr. Karla Spindler, Leiterin des Standorts in Potsdam<br />
„Den fachlichen Austausch anstoßen, komplexe Projekte ganzheitlich<br />
realisieren – das sind die Erfolgskriterien der standortübergeifenden<br />
Zusammenarbeit.“<br />
Jan Becher, Leiter des Standorts in Berlin<br />
IL Spezial 1|2012<br />
17
Einblicke<br />
Immer der<br />
Spree entlang...<br />
1<br />
2<br />
Mittendrin in Potsdam West,<br />
in der Nähe von Schloss Sanssouci<br />
und des Templiner Sees<br />
liegen die Büroräume des<br />
Standorts in Potsdam. In den<br />
letzten 15 Jahren ist das Team<br />
gewachsen, ebenso wie die<br />
Vielfalt an Projekten.<br />
4<br />
3<br />
1<br />
Gedankenaustausch im Flur.<br />
2 Projektingenieurin Sabine Voigtmann am<br />
Arbeitsplatz. Sie arbeitet unter anderem am<br />
Projekt zur Rekonstruktion des Oderdeichs.<br />
3 Ein Stück des Oderdeichs nach der Rekonstruktion<br />
– die dafür notwendigen Umweltleistungen<br />
wurden in Potsdam realisiert.<br />
5<br />
4 Der GIS-Übersichtsplan zeigt den Hafen<br />
Karachi in Pakistan mit Darstellung einzelner<br />
Terminals. In Arbeitsgemeinschaft wird in<br />
Bremen und Postdam ein Nationaler Hafenmasterplan<br />
für die drei bedeutendsten Häfen<br />
in Pakistan – Karachi Port, Port Qasim und<br />
Gwadar Port erstellt.<br />
6<br />
5 Das Umspannwerk Ragow ist eines von vielen<br />
Umspannwerken, die mit Planungsleistungen<br />
im Auftrag von 50HzT begleitet werden.<br />
6 Ulrike Dömeland und Dr. Armin Gewiese<br />
arbeiten im Bereich der Hafenlogistik.<br />
7 8<br />
7 Robert Siehr ist Projektingenieur und spezialisiert<br />
auf Geografische Informationssysteme<br />
(GIS).<br />
8 Projektleiterin Annegret Hütter ist Ansprechpartnerin<br />
für die 50HzT-Projekte.<br />
9 10<br />
9 In einer Projektbesprechung – Dr. Karla<br />
Spindler, Leiterin des Standorts und Katharina<br />
Lembcke, Dipl.-Ing. für Landschaftsarchitektur.<br />
10 Das Foto veranschaulicht die Erstellung<br />
von GIS-Prüfroutinen für das Projekt „Hochwasserrisikomanagementpläne<br />
Oder und Lausitzer<br />
Neiße“. Im Zuge dieser fachübergreifenden<br />
Projektsteuerungsaufgabe werden in<br />
Potsdam u.a. Beratungs- und Planungsleistungen<br />
für verschiedene GIS-Fragestellungen<br />
erbracht.<br />
18
Einblicke<br />
3 4<br />
1<br />
2<br />
Die Straße des 17. Juni entlang<br />
vorbei am Ernst-Reuter-Platz –<br />
in der Bismarckstraße befindet<br />
sich das Büro in Berlin. Viele interessante<br />
Projekte werden in<br />
der Hauptstadt realisiert, aber<br />
auch überregional und international.<br />
1 Die Farben der <strong>Inros</strong> <strong>Lackner</strong> <strong>AG</strong> – ganz<br />
in blau der Eingangsbereich in Berlin.<br />
2 Der Ausbau des Eisenbahnknotens Magdeburg<br />
wird seit mehreren Jahren mit Planungsleistungen<br />
begleitet.<br />
3 Sebastian Brandt arbeitet als Projektleiter<br />
im Bereich der Technischen Gebäudeausrüstung<br />
– die Berliner Museumsinsel ist nur ein<br />
Projekt, das er derzeit betreut.<br />
1<br />
7<br />
5<br />
© Focke Architekten<br />
6<br />
8<br />
4 Für das neue Eingangsgebäude der Berliner<br />
Museumsinsel (James Simon-Galerie) wurden<br />
verschiedene Planungsleistungen im Bereich<br />
der Technischen Gebäudeausrüstung erbracht.<br />
Ab Anfang nächsten Jahres wird die Bauüberwachung<br />
federführend in Berlin begleitet.<br />
5 Die denkmalgeschützte Gesamtschule in Eisenhüttenstadt<br />
erhält einen zweigeschossigen<br />
Neubau als Erweiterungsbau. Das Gebäude wird<br />
in Arbeitsgemeinschaft mit dem Architekturbüro<br />
Focke in allen Leistungsphasen geplant.<br />
6 Markus Nitschke ist Fachbereichsleiter im<br />
Konstruktiven Ingenieurbau.<br />
7 Hier werden die Erfahrungen weiter gegeben<br />
- Jörg Frosch (l.), Projektleiter im Konstruktiven<br />
Ingenieurbau, und Projektingenieur<br />
David Kaule arbeiten gemeinsam an Projekten.<br />
9 10<br />
8 Für den Straßenneubau „Alex II“ wurden<br />
die Projektsteuerungsleistungen sowie die Bauüberwachung<br />
am Memhardknoten erbracht.<br />
11<br />
12<br />
9 In einer Projektbesprechung – der Leiter<br />
des Büros Jan Becher und Jan Bergler, Projektleiter<br />
im Bereich der Bauüberwachung<br />
und Projektsteuerung.<br />
10 Derzeit werden verschiedene Projektsteuerungs-<br />
und Bauüberwachungsleistungen für<br />
Verkehrsanlagen in Berlin erbracht, unter anderem<br />
für den „Tauentzien“.<br />
11 Thomas Fickler, Projektleiter im Kontruktiven<br />
Ingenieurbau, und Projektingenieur Hendrik<br />
Martin planen Brückenbauwerke in Berlin<br />
und anderen Städten in Deutschland.<br />
12 Der Plan zeigt den Längsschnitt einer eingleisigen<br />
Eisenbahnbrücke.<br />
IL Spezial 1|2012<br />
19
Kundenporträt<br />
Brücken, Tunnel, neue Strecken<br />
DB ProjektBau realisiert die großen Infrastrukturprojekte der Deutschen Bahn<br />
Vor mehr als 150 Jahren gebaut, ist der Streckenabschnitt heute mit<br />
täglich mehr als 250 Zügen bis an die Kapazitätsgrenze ausgelastet.<br />
Deshalb wird die Strecke viergleisig ausgebaut. Zu diesem Projekt<br />
gehört auch einer der modernsten Eisenbahntunnel Europas – der<br />
rund 9,4 Kilometer lange Katzenbergtunnel.<br />
Bei diesen wie auch allen weiteren Projekten sind die Mitarbeiter<br />
der DB ProjektBau stets vor Ort: Das Unternehmen ist bundesweit<br />
aufgestellt. Neben der Zentrale mit Sitz in Berlin gibt es sieben Regionalbereiche,<br />
in denen projekt- und kundennah gearbeitet wird.<br />
Diese dezentrale und flexible Struktur sichert eine gute Betreuung<br />
und den direkten Draht zum verantwortlichen Ansprechpartner.<br />
© DB ProjektBau GmbH<br />
Wer an die Deutsche Bahn denkt, denkt in erster Linie an<br />
Züge, Bahnhöfe und Fahrkarten – aber nicht an Ingenieurleistungen.<br />
Dabei ist eine moderne, funktionstüchtige<br />
Eisenbahn-Infrastruktur unerlässlich für den Personen- und<br />
Güterverkehr. Deshalb gibt es im DB-Konzern eine Tochtergesellschaft,<br />
die sich ausschließlich mit Projektmanagement, Planung<br />
und Bauüberwachung von Infrastrukturprojekten befasst: Die DB<br />
ProjektBau GmbH.<br />
Mit rund 3.900 Mitarbeitern und einem Bauvolumen von bis zu<br />
drei Milliarden Euro im Jahr ist DB ProjektBau eins der größten Ingenieurbüros<br />
Europas. Nahezu die gesamte Eisenbahn-Infrastruktur<br />
Deutschlands wird hier geplant und realisiert, von der konzeptionellen<br />
Planung bis zur Inbetriebnahme. Das Leistungsspektrum<br />
ist breit gefächert: Neben großen Neu- und Ausbaustrecken zählen<br />
auch Modernisierungsaufträge für bestehende Bahnstrecken und<br />
Bahnhöfe oder der Neubau von Verkehrsstationen und sonstigen<br />
Bahnanlagen dazu.<br />
Aktuell bearbeitet das Team der DB ProjektBau mehr als 2.800 große<br />
und kleine Projekte. Prominentes Beispiel: Stuttgart 21. Ein weiteres<br />
Großprojekt ist das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit (VDE)<br />
Nr. 8. Die rund 500 Kilometer lange Aus- und Neubaustrecke bildet<br />
künftig das Kernstück der Hochleistungsstrecke zwischen München<br />
und Berlin. Nach Abschluss aller Baumaßnahmen wird sich<br />
die Reisezeit zwischen den beiden Metropolen von heute knapp<br />
sechs auf etwa vier Stunden verringern. Auch die Aus- und Neubaustrecke<br />
Karlsruhe – Basel wird von DB ProjektBau gemanagt.<br />
DB ProjektBau GmbH<br />
Caroline-Michaelis-Straße 5–11, 10115 Berlin<br />
Tel. +49 (0)30 297-59923<br />
Fax +49 (0)30 297-59922<br />
E-Mail: dbprojektbau@deutschebahn.com<br />
Planungen für die DB ProjektBau GmbH<br />
Seit Jahrzehnten ist die <strong>Inros</strong> <strong>Lackner</strong> <strong>AG</strong> für die DB <strong>AG</strong> und ihre<br />
Tochterunternehmen sowohl auf den Gebieten der Planung<br />
als auch der Projektsteuerung und Bauüberwachung tätig. Beispielhaft<br />
seien an dieser Stelle die laufenden Maßnahmen wie<br />
der Eisenbahnknoten Magdeburg, die S-Bahnstrecke S4-Ost in<br />
Schleswig-Holstein, die Projektsteuerung für 40 Verkehrsstationen<br />
in Niedersachsen, die Planungen für den Ausbau des<br />
Knotens Lindau und die Schnellumschlaganlage (Mega-Hub)<br />
in Lehrte genannt oder auch die Bauüberwachungsaufgaben<br />
auf der Strecke Berlin-Rostock.<br />
Ein wichtiges Ziel der langjährigen Zusammenarbeit ist es,<br />
den Projektverlauf kontinuierlich zu optimieren. Durch die<br />
konsequente Anwendung von Quality Gates können Risiken<br />
in den Projekten weiter signifikant reduziert und die Vorhaben<br />
kosten- und terminsicher realisiert werden. Eine Entwicklung,<br />
die auch die <strong>Inros</strong> <strong>Lackner</strong> <strong>AG</strong> für ihre eigenen Projekte übernommen<br />
hat. Quality Gates werden hier neben Bahnprojekten<br />
auch in allen anderen Geschäftsbereichen angewendet.<br />
20
© DB ProjektBau GmbH
International<br />
Frischer Wind für Seehafen Klaipeda<br />
Die Hafenentwicklung in Litauen gehört zu den wichtigsten Wirtschaftsfaktoren des Landes.<br />
Eine nachhaltige Entwicklung des Seehafens Klaipeda soll den stetig wachsenden Warenströmen<br />
gerecht werden. Welche Maßnahmen und Herausforderungen sind damit verbunden?<br />
Luftbild des Hafens Klaipeda<br />
Standortuntersuchung für externe Hafenentwicklung Butinge<br />
Die Aufgabe bestand darin, ein kurz- und langfristiges Entwicklungsprogramm<br />
für den Seehafen Klaipeda innerhalb<br />
der vorhandenen Grenzen des Hafens zu entwickeln sowie<br />
die planerischen Grundlagen für eine notwendige Hafenerweiterung<br />
auszuarbeiten. Dabei waren neben der Weiterentwicklung der<br />
bestehenden Hafeninfra- und -suprastruktur auch Untersuchungen<br />
zur Verbesserung der allgemeinen Wettbewerbsfähigkeit des Hafens<br />
und der Hafenverwaltung durchzuführen. Folgende Schwerpunkte<br />
gehörten zum Planungsumfang:<br />
• die Analyse der vorhandenen Hafeninfra- und -suprastruktur<br />
(Hafenterminals, Straßen- und Schienenentwicklung, Seezufahrtskanal);<br />
• die Bestimmung der maximalen Hafenumschlagskapazitäten;<br />
• die Feststellung und Begründung der Planung (Kosten-Nutzen-<br />
Analyse) der Entwicklungsprojekte bzgl. der Hafeninfrastruktur<br />
und neuer Hafenterminals;<br />
• die Analyse der existierenden Wettbewerbsparameter des Seehafens<br />
in Bezug auf seine wichtigsten Konkurrenten im Ostseeraum<br />
und seine interne Hafenverwaltungsstruktur und<br />
• die Erstellung eines Entwicklungsplans für die Hafenverwaltungsstruktur.<br />
Im Auftrag der Hafenverwaltung von Klaipėda „Klaipeda State<br />
Seaport Authority “ wurden die Planungen im Jahr 2011 durch ein<br />
Planungskonsortium durchgeführt: Ernst & Young Baltic UAB war<br />
für die ökonomischen und finanziellen Einschätzungen und Analysen<br />
verantwortlich, SIA Estonian, Latvian & Lithuanian Environment<br />
für die Umweltuntersuchungen und die <strong>Inros</strong> <strong>Lackner</strong> <strong>AG</strong>, als<br />
Leiter des Konsortiums, für alle weiteren fachtechnischen Belange<br />
der Hafeninfra- und -suprastrukturentwicklung sowie der Hafenorganisation<br />
und -verwaltung.<br />
Maßnahmen für die zukünftige Hafenentwicklung<br />
Definiert wurden kurzfristige Maßnahmen bis 2015 sowie auch<br />
langfristige bis 2030 mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit und<br />
Umschlagkapazität des Hafens Klaipeda zu erhöhen. Wichtige Kriterien<br />
bei der Umsetzung stellen die Einhaltung von umweltrechtlichen,<br />
infrastrukturellen und wirtschaftlichen Anforderungen dar.<br />
Dazu zählt unter anderem die Förderung der Entwicklung von nachhaltigen<br />
Verkehrswegen in enger Abstimmung mit den regionalen<br />
städtebaulichen Zielen. Nach einer umfassenden Untersuchung und<br />
Bewertung der aktuellen Situation sowie Prognosen für zukünftige<br />
Wachstumspotentiale, ergaben sich folgende Schwerpunkte für die<br />
Hafenentwicklung:<br />
- Weiterentwicklung der Hafeninfrastruktur als Universalhafen. Ein<br />
wichtiger Erfolgsfaktor für den Hafen Klaipeda stellt seine breit aufgestellte<br />
Infra- und Suprastruktur zum Umschlag verschiedenster<br />
Güter als Universalhafen dar. Hier konnte im Ergebnis einer umfassenden<br />
Marktanalyse aufgezeigt werden, dass insbesondere in der<br />
voranschreitenden weltweiten Containerisierung von Gütern und in<br />
dem wachsenden Austausch von „rollenden“ Ladungen in der Ostseeregion<br />
die größten Wachstumspotentiale für den Hafen liegen.<br />
22
International<br />
- Vertiefung und Verbreiterung der Hafenzufahrt.<br />
Neben der Weiterentwicklung der<br />
verschiedenen Hafenterminals hat die Vertiefung<br />
und Verbreiterung der Hafenzufahrt<br />
eine große Bedeutung für die Hafenentwicklung.<br />
Dieser notwendige Fahrwasserausbau<br />
birgt ein besonderes Konfliktpotential durch<br />
die unmittelbare Nachbarschaft des Hafens<br />
zum Natura-2000-Gebiet der kurischen<br />
Nehrung. Das sensible ökologische Gleichgewicht<br />
des Haffs, die einzigartige Flora<br />
und Fauna darf durch einen geänderten Zufahrtskanal<br />
zum Hafen nicht gestört werden.<br />
Die erforderlichen technischen Planungen<br />
und Umweltuntersuchungen werden 2012<br />
durchgeführt.<br />
- Optimierung der Hafenverwaltung. Hinsichtlich<br />
der Weiterentwicklung der Verwaltung<br />
des Hafens konnte in einem intensiven<br />
Dialog mit der Hafenbehörde aufgezeigt<br />
werden, wie zum Nutzen der Hafenentwicklung<br />
die Autonomie der Hafenverwaltung<br />
gestärkt werden kann. Weiterhin wurden<br />
Vorschläge zur Verbesserung und Vertiefung<br />
der Kunden- und Kooperationsbeziehungen<br />
des Hafens z.B. zu den Terminalbetreibern,<br />
der Bahn und den mit dem Hafenumschlag<br />
involvierten Behörden und Institutionen<br />
diskutiert. Diese bezogen sich unter anderem<br />
auf die Einführung von Vorgaben zum<br />
Umschlag in die zu schließenden Konzessionsverträge<br />
sowie von einheitlichen Port<br />
Performance Parametern zur Messung und<br />
Überwachung der Effizienz des Umschlags<br />
der jeweiligen Hafenterminals.<br />
- Externe Hafenentwicklung. Die Bewertung<br />
und Analyse der aktuellen und zukünftigen<br />
Hafensituation zeigt, dass eine langfristige<br />
Hafenentwicklung innerhalb der vorhanden<br />
Grenzen – einem Stadt- und Naturschutzgebiet<br />
– nicht ausreichend möglich ist. Die Herausforderung<br />
bestand daher darin, neben der<br />
Optimierung des bestehenden Hafengeländes,<br />
eine Analyse von verschiedenen Standorten<br />
für eine externe Entwicklung des Hafens<br />
durchzuführen. Dabei wurden folgende Maßnahmen<br />
realisiert:<br />
• eine Marktanalyse und eine Verkehrsprognose<br />
bis 2040;<br />
• eine umweltplanerische Untersuchung<br />
und Gutachten zur Errichtung des externen<br />
Hafens;<br />
• eine Standortanalyse und -auswahl unter<br />
Berücksichtigung von Umwelteinflüssen<br />
und technischen Randbedingungen<br />
einschließlich der Erstellung einer<br />
Umweltverträglichkeitsstudie für den<br />
Vorzugsstandort;<br />
• eine Variantenuntersuchung für die Errichtung<br />
eines externen Hafens bzgl. der<br />
Hafeninfrastruktur, der Anbindung an<br />
Versorgungseinrichtungen und der Kommunikationsdienste<br />
für die Installation;<br />
• finanzielle und ökonomische Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen<br />
und<br />
• die Erarbeitung von Vorschlägen zur<br />
Finanzierung der Hafenerrichtung,<br />
(einschl. dem Aufzeigen einer möglichen<br />
Fördermittelbeanspruchung.<br />
Für diese externe Hafenentwicklung kommen<br />
auf Grund großflächig an der Ostseeküste Litauens<br />
verteilter Natura-2000-Schutzgebiete<br />
und diverser touristischer Einrichtungen wie<br />
Marinas und Wellness-Ressorts nur sehr wenige<br />
Standorte in Frage. Nach eingehender<br />
Analyse aller Küstenstandorte zeigte sich,<br />
dass nur zwei Möglichkeiten für den Bau eines<br />
externen Hafens in Frage kommen.<br />
Option Hafenentwicklung Klaipeda-Melnrage<br />
Eine Variante stellt die Erweiterung des bestehenden<br />
Hafens von Klaipeda an der Ostseeküste<br />
Melnrages dar und eine zweite den<br />
Ausbau eines vorhandenen Umschlaghafens<br />
für Flüssiggüter zu einem Universalhafen<br />
in Butinge im Grenzgebiet zu Lettland. Auf<br />
Basis des Variantenvergleichs beider Standorte<br />
und der aufgezeigten möglichen erfolgreichen<br />
Weiterentwicklung des jetzigen<br />
Hafengebietes bis ca. 2020 hat man sich entschieden,<br />
am Standort Butinge die genehmigungsrechtliche<br />
Voraussetzung für den Bau<br />
eines Außenhafens weiter zu prüfen. Den<br />
Schwerpunkt der weiteren Hafenentwicklung<br />
Litauens bilden in den nächsten Jahren<br />
der innere Hafenausbau Klaipedas und die<br />
Vorbereitung der externen Hafenausbaus.<br />
Der neue Hafen wird phasenweise für den<br />
Umschlag von Containern, RoRo-, Massenund<br />
Flüssiggütern errichtet. Die Entwicklung<br />
eines externen Hafens wird dabei im<br />
Rahmen der Langzeitentwicklungsstrategie<br />
des litauischen Transportsystems erfolgen.<br />
Dipl.-Ing.<br />
Torsten Retzlaff<br />
Navigationssimulation und numerische Wellenmodellierung<br />
IL Spezial 1|2012<br />
23
International<br />
Auf dem Weg nach oben<br />
Die ACLEDA-Bank in Kambodscha hat klein angefangen und ist heute eine aufstrebende Geschäftsbank<br />
im Land. Der Hauptsitz in Phnom Penh erhält einen Erweiterungsbau mit 24 Stockwerken.<br />
ACLEDA steht für die “Association of Cambodian Local Economic<br />
Development Agencies” – ein Zusammenschluss der<br />
lokalen Wirtschaftsförderungen in Kambodscha. Sie wurde<br />
im Januar 1993 als Mikrofinanz-Institution für die Entwicklung und<br />
Kreditfinanzierung von Klein- und Kleinstunternehmen gegründet.<br />
Die ersten Jahre wurde erfolgreich gearbeitet. Das führte zu dem<br />
Entschluss von Vorstand und internationalen Partnern, ACLEDA in<br />
eine Geschäftsbank umzuwandeln. Ein Prozess, der 1998 in einem<br />
Drei-Jahres-Programm umgesetzt wurde mit Unterstützung von<br />
u.a. „International Finance Corporation“ (IFC), USAID, UNDP und<br />
„German Investment Corporation“ (DEG). Nach der Transformation<br />
wurde die Bank im Oktober 2000 als Spezialbank und im Dezember<br />
2003 als vollwertige Geschäftsbank lizenziert.<br />
Dreizehn Etagen für neue Büros<br />
Die ACLEDA Bank PlC besitzt heute mehr als 230 Geschäftsstellen<br />
in Kambodscha und Laos mit einem Gesamtvermögen von mehr als<br />
1,5 Milliarden Dollar. Sie ist Marktführer im Bereich Einlagen und<br />
Kredite mit einer kontinuierlich steigenden Mitarbeiterzahl – eine<br />
Entwicklung, die nach einem größeren Hauptsitzgebäude in Phnom<br />
Visualisierung des Erweiterungsbaus (Aedas Vietnam Ltd)<br />
24
International<br />
Statisches<br />
Gebäudemodell<br />
Penh verlangt. Im Mai 2011 gab die ACLE-<br />
DA Bank eine Studie zur Erweiterung des<br />
bestehenden Geschäftsgebäudes an das Konsortium<br />
Aedas Vietnam Ltd (federführende<br />
Architekten), iLi Consult (Tragwerksplanung)<br />
– Beteiligung der <strong>Inros</strong> <strong>Lackner</strong> <strong>AG</strong> –<br />
und BK Asia Pacific (Kalkulation) in Auftrag.<br />
Die <strong>Inros</strong> <strong>Lackner</strong> <strong>AG</strong> arbeitet eng mit der iLi<br />
Consult zusammen und wird auch diese Projekt<br />
fachlich mit Beratungsleistungen unterstützen.<br />
Der neue Erweiterungsbau der Bank<br />
wird über vier Untergeschosse und 20 überirdische<br />
Stockwerke verfügen. Er wird mit acht<br />
Parkdecks, dreizehn Büroetagen und einem<br />
Restaurant ausgestattet sein. Die Erweiterung<br />
beinhaltet 41.480 m² Fläche, die dem bestehenden<br />
Bankgebäude mit 10.640 m² hinzugefügt<br />
wird. Der tragfähige Bau wird aus<br />
Spannbeton- und vorgespannten Flachdecken<br />
bestehen. Vierzig Meter unterhalb der<br />
Oberfläche werden Großbohrpfähle die Lasten<br />
des Gebäudes auf Sandstein übertragen.<br />
Im Januar 2012 wurden die Verträge für die<br />
Entwurfsplanung des Gebäudes unterzeichnet.<br />
Die Bautätigkeiten werden voraussichtlich<br />
im dritten Quartal 2012 beginnen.<br />
Wasser besser managen<br />
Der Verbesserung der Be- und Entwässerung von landwirtschaftlichen Flächen sowie die Ausbildung<br />
von entsprechendem Fachpersonal ist ein wichtiges Anliegen in Vietnam. Ein neues<br />
Projekt widmet sich diesem Thema.<br />
Das Projekt „Strengthening Water<br />
Management and Irrigation Systems<br />
Rehabilitation Projekt“ begann<br />
im Januar 2012 in Zusammenarbeit<br />
mit zwei vietnamesischen Firmen als Association<br />
„INROS LACKNER <strong>AG</strong> – VI-<br />
WASE – SCC“. Im Auftrag der Asiatischen<br />
Entwicklungsbank (ADB) werden Projektsteuerungs-<br />
und Beratungsleistungen für<br />
das „Ministerium für Landwirtschaft und<br />
ländliche Entwicklung“ in Hanoi über einen<br />
Zeitraum von 54 Monaten erbracht.<br />
Der Leistungsumfang bezieht sich auf die<br />
folgenden drei Schwerpunkte:<br />
1. Beratung des Auftraggebers bei der Errichtung<br />
einer neuen „Water Resources<br />
University“ außerhalb von Hanoi mit mehr<br />
als 10.000 Studierenden einschließlich der<br />
Errichtung eines Campus, einer Bibliothek<br />
und mehrerer Studentenwohnheime.<br />
Hier sollen zukünftig Ingenieure mit den<br />
Schwerpunkten Be- und Entwässerung von<br />
landwirtschaftlichen Flächen ausgebildet<br />
werden.<br />
2. Beratung der lokalen Behörden beim<br />
Aufbau von Strukturen für ein zielgerichtetes<br />
Training des Personals in Bezug auf die<br />
Unterhaltung und Verwaltung der technischen<br />
Anlagen.<br />
3. Beratung der lokalen Behörden beim<br />
Neubau bzw. der Rehabilitierung von neun<br />
Pumpstationen in drei Provinzen bei Hanoi.<br />
Das Untersuchungsgebiet umfasst eine<br />
Gesamtfläche von 210.000 ha und ist eines<br />
der größten Be- und Entwässerungsgebiete<br />
im Red-Thai Binh River Basin.<br />
Im Rahmen der ersten Projektphase wurden<br />
die drei Provinzen Bac Ninh, Hung Yen<br />
und Hai Duong besichtigt, ein Workshop<br />
organisiert und der erste Bericht “Inception<br />
Report” abgegeben sowie weitere Review<br />
Reports. Diese wurden bereits durch die<br />
ADB geprüft und bestätigt. Auch die administrativen<br />
Rahmenbedingungen wie die<br />
Planungslizenz, die Registrierung sowie der<br />
für Vietnam so wichtige Stempel und die<br />
Steuernummer liegen vor. Für einen besseren<br />
Abstimmungsprozess ist das Projektteam<br />
aus internationalen und nationalen<br />
Experten gemeinsam in ein 110 m² großes<br />
Projektbüro in Hanoi gezogen.<br />
Dr.<br />
Marion Radegast<br />
Phu My Pumpstation in der Bac Ninh province<br />
IL Spezial 1|2012<br />
25
Perspektiven<br />
Mehr Zeit für die Technik<br />
Das Deutschlandstipendium ist für die <strong>Inros</strong> <strong>Lackner</strong> <strong>AG</strong> ein Blick in die Zukunft und das<br />
Engagement für eine neue Spendenkultur – für die Stipendiatin Jannika Lossner bedeutet es<br />
ein Stück Unabhängigkeit und mehr Zeit für das Studium der Elektrotechnik.<br />
Im Gespräch mit der Stipendiatin Jannika Lossner<br />
man, denke ich, wissen was man erreichen will und wie man andere<br />
überzeugt, einen dabei zu unterstützen. Eine Erfahrung, die<br />
ich schon bei meinem Wunsch zwei Klassenstufen in der Abiturphase<br />
zu überspringen gemacht habe. Ich wollte nicht in dem Doppeljahrgang<br />
sein, der geballt auf die Studienplatzsuche geht. Mit<br />
Hartnäckigkeit ist es mir gelungen, dass dem Antrag zugestimmt<br />
wurde. Für das Deutschlandstipendium habe ich einen Lebenslauf<br />
und ein Motivationsschreiben eingereicht, beides hat überzeugt –<br />
die Einladung zur Stipendienverleihung war ein schöner Moment.<br />
„Mit der Unterstützung werden es jetzt nicht nur anstrengende<br />
sondern vor allem aufregende Lehrjahre.“<br />
Sie ist 18 Jahre alt und hat ihr Leben schon früh in die Hand<br />
genommen. Die gebürtige Amerikanerin ist zweisprachig<br />
aufgewachsen und hat mit 16 ihr Abitur in Niedersachsen<br />
gemacht. In Leipzig hat Sie mit 17 im Studiengang Translation<br />
begonnen. Doch die Pläne von Jannika Lossner haben<br />
sich geändert. Sie sattelte um und studiert heute im zweiten<br />
Semester Elektrotechnik an der Universität Rostock.<br />
Unter den 60 Studienanfängern war Jannika Lossner eine<br />
von acht Frauen. Sie ahnte nicht wie sehr sie sich für technische<br />
Themen interessieren würde – jetzt ist sie sich sicher<br />
mit der Elektrotechnik den richtigen Weg eingeschlagen zu<br />
haben. Aufregend und spannend beschreibt sie ihr Studium.<br />
Das Deutschlandstipendium unterstützt sie dabei.<br />
Frau Lossner, in Vorbereitung auf ihr Studium haben Sie sich<br />
für das Deutschlandstipendium beworben. Wie sind Sie auf diese<br />
Möglichkeit der Studienförderung aufmerksam geworden?<br />
Ich finanziere meine Studium zum größten Teil selbst – ein Grund,<br />
warum ich mich schon früh über die Möglichkeiten einer Studienförderung<br />
informiert habe. Diese sind vielfältig und letztlich bin ich auf<br />
der Webseite der Universität Rostock über das Deutschlandstipendium<br />
gestolpert. Ich fand, das passt zu mir und habe mich beworben.<br />
Welche Anforderungen werden an die Bewerber gestellt?<br />
In erster Linie sollte man bisher gute Leistungen erbracht haben,<br />
sei es im Abitur oder im bisherigen Studium. Ansonsten muss<br />
Die <strong>Inros</strong> <strong>Lackner</strong> <strong>AG</strong> unterstützt Sie im Rahmen des Deutschlandstipendiums.<br />
Welche Vorteile bietet Ihnen diese Förderung?<br />
Das Stipendium hilft im Studium erfolgreicher zu sein, da ich mich<br />
ganz aufs Lernen konzentrieren kann ohne nebenbei arbeiten zu<br />
müssen. Immerhin wende ich durchschnittlich zwischen 50 und 60<br />
Wochenstunden für das Studium auf. Mit der Unterstützung werden<br />
es jetzt nicht nur anstrengende sondern vor allem aufregende<br />
Lehrjahre.<br />
„Ich bin begeistert von der schier unendlichen Bandbreite<br />
an Themen und Richtungen und die immer weiter<br />
wachsenden engen Verknüpfung zwischen Alltag und<br />
Technik.“<br />
Sie haben sich für das Studium der Elektrotechnik entschieden.<br />
Was reizt Sie an diesem technischen Thema?<br />
Bis zum Beginn meines Studiums wusste ich nicht wie sehr mich<br />
technische Themen interessieren. Ich ahnte es, habe zum Beispiel<br />
schon früh in der 8. Klasse mein eigenes Raumschiff geplant. Leider<br />
habe ich mich beim Versuch der Simulation der Photosynthese<br />
verzettelt. Damals waren zwar noch die Science Fiction Filme<br />
mein Motivator, heute weiß ich – ich will das. Mein kurzer Ausflug<br />
in die Geisteswissenschaft mit dem Translation Studium hat<br />
mir deutlich gezeigt wo meine Stärken liegen – in den konkreten,<br />
handfesten, technischen Dingen. Das Studium der Elektrotechnik<br />
bietet mir genau das. Hier lerne ich Wissen nicht nur des Wissens<br />
willen, sondern um es anzuwenden und Resultate zu erzielen. Ich<br />
bin begeistert von der schier unendlichen Bandbreite an Themen<br />
und Richtungen, die man einschlagen kann und die immer weiter<br />
wachsende enge Verknüpfung zwischen Alltag und Technik.<br />
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Impressum<br />
Impressum<br />
<strong>Inros</strong> <strong>Lackner</strong> Spezial<br />
© 2012<br />
Herausgeber<br />
<strong>Inros</strong> <strong>Lackner</strong> <strong>AG</strong><br />
Rosa-Luxemburg-Str. 16<br />
18055 Rostock<br />
Telefon +49 381 4567 80<br />
Telefax +49 381 4567 899<br />
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www.inros-lackner.de<br />
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München / Potsdam / Rostock / Schwerin<br />
Konzeption und Redaktion<br />
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Telefon +49 381 203 77 51<br />
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(photocase.com); S.17: botta (photocase.com)<br />
und stadelpeter (fotolia.com)<br />
Gestaltung<br />
Freelance Art Director<br />
Maik Scheler<br />
Druck<br />
Stadtdruckerei Weidner GmbH, Rostock<br />
IL Spezial 1|2012<br />
27
www.inros-lackner.de<br />
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