20.11.2013 Aufrufe

2. Grundlagen 2.1. Allgemeine Grundlagen 2.1.1. Die ...

2. Grundlagen 2.1. Allgemeine Grundlagen 2.1.1. Die ...

2. Grundlagen 2.1. Allgemeine Grundlagen 2.1.1. Die ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

über π-Elektronen verfügende Verbindungen (Aromaten, Olefine) [19-27] oder Cycloalkane<br />

[28] sind als Protonenakzeptoren geeignet.<br />

Wasserstoffbrücken treten in allen Aggregatzuständen auf. Man unterteilt sie in zwei Kategorien.<br />

<strong>Die</strong> intramolekularen [26, 41-45], die sich zwischen zwei Gruppen innerhalb ein und desselben<br />

Moleküls wie etwa in Salicylaldehyd, Malondialdehyd, Maleinsäure oder o-Hydroxyphenol<br />

ausbilden, stellen die erste Gruppe dar. Bei der zweiten handelt es sich um die<br />

intermolekularen Wasserstoffbrücken [42, 43, 46-49], die zwischen zwei Molekülen auftreten.<br />

Eine Besonderheit dieser Wasserstoffbrücken ist die Fähigkeit zur Bildung von Assoziaten<br />

unterschiedlicher Größe, wie z. B. Dimere [50], Trimere, [47, 50], Ketten, Cyclen [48, 50] oder<br />

solcher mit vernetzten Strukturen [47].<br />

Bis zum heutigen Stand der Forschungen wurden zum theoretischen Verständnis der Wasserstoffbrückenbindung<br />

Elektrostatik [51-53], MO-Theorie [54, 55] und Quantenmechanik [56-<br />

58] zur Betrachtung herangezogen. PAULING interpretierte die Wasserstoffbrücke erstmals als<br />

elektrostatischen Effekt [59]. Danach ist ein Wasserstoffatom nur zur Ausbildung einer<br />

kovalenten Bindung fähig. <strong>Die</strong> Wasserstoffbrückenbindung ist deshalb auf das Auftreten von<br />

ionischen Wechselwirkungen zwischen dem partiell positiv geladenen Wasserstoffatom und<br />

einem freien Elektronenpaar zurückzuführen. <strong>Die</strong> elektrostatische Theorie konnte jedoch nicht<br />

alle im Zusammenhang mit diesem Phänomen stehenden Erscheinungen zufriedenstellend<br />

klären. So blieb beispielsweise die in NMR-Spektren auftretende chemische Tieffeld-<br />

Verschiebung der Protonensignale wasserstoffverbrückter Molekülgruppen ungeklärt.<br />

<strong>Die</strong> Vermutung, Proton und Akzeptorgruppe nähern sich nur bis auf die Summe ihrer VAN DER<br />

WAALS Radien, traf offensichtlich nicht zu. Vielmehr wurden röntgenographisch geringere<br />

Abstände beobachtet [60]. <strong>Die</strong>se noch offenen Fragen erforderten die Einführung komplexerer<br />

Betrachtungen.<br />

Durch die Anwendung von LCAO-MO und SCF-Methoden wurde eine quantenmechanische<br />

Deutung möglich [49, 56]. <strong>Die</strong>se gestattet heute ein Verständnis von Strukturen, die durch<br />

Wasserstoffbrückenbindung verursacht werden. Hierbei werden nicht nur die elektrostatischen<br />

Kräfte zwischen dem Wasserstoffatom und der Akzeptorgruppe berücksichtigt, sondern auch<br />

die Elektronendelokalisation. Bild 1 verdeutlicht das an Hand einer Potentialkurve [60].<br />

Zu einer genauen Bestimmung der Wechselwirkungsenergie ist die Berücksichtigung aller in<br />

den assoziierten Molekülen auftretenden Dipolwechselwirkungen und freien Elektronenpaare<br />

erforderlich. Durch die Anwendung der Störungstheorie wurde die Betrachtung auf alle drei,<br />

unmittelbar an der Wasserstoffbrücke beteiligten Atome ausgedehnt.<br />

4

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!