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Thermochemische Herstellung von Wasserstoff aus Biomasse unter ...

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4.3 Grundlagen der Vergasung<br />

belschicht. Bei zirkulierenden Wirbelschichten wird das Bettmaterial durch die<br />

hohen Strömungsgeschwindigkeiten nach oben <strong>aus</strong>getragen und über einen Zyklon<br />

zurückgeführt. Zusätzlich wurden Wirbelschichtvergaser entwickelt, die <strong>aus</strong> zwei<br />

kombinierten Wirbelschichten bestehen.<br />

Wirbelschichtvergaser können mit allen bekannten Vergasungsmitteln und mit<br />

zusätzlichem Anlagenaufwand druckaufgeladen betrieben werden. Vorteile der<br />

Wirbelschicht liegen in der im Verhältnis zum Durchsatz geringen Baugrößen und<br />

der guten Regelbarkeit. Außerdem ist die Feuerungswärmeleistung <strong>von</strong> Wirbelschichten<br />

nach oben kaum limitiert und kann weit über 100 MW th betragen [35].<br />

Bisher <strong>aus</strong>geführte Anlagen liegen allerdings meist im Bereich einiger MW th [2].<br />

Nachteilig sind der erhöhte anlagentechnische Aufwand im Vergleich zu Festbettvergasern<br />

und der durch die hohen Gasgeschwindigkeiten erhöhte Staub<strong>aus</strong>trag<br />

mit dem Rohgas. Wirbelschichtvergaser sind aufgrund ihres zuverlässigen Betriebs<br />

und der bei Einsatz <strong>von</strong> Dampf, Sauerstoff oder Dampf/Sauerstoff‐Gemischen vorteilhaften<br />

Gaszusammensetzung für die <strong>Wasserstoff</strong>herstellung im Bereich einiger<br />

MW th Feuerungswärmeleistung gut geeignet. Aus diesem Grund basiert der Großteil<br />

der in dieser Arbeit betrachteten Verfahren auf der Wirbelschichtvergasung.<br />

Beim Flugstromvergaser wird der Brennstoff zusammen mit dem Vergasungsmittel<br />

eingeblasen. Die Vergasung erfolgt während des pneumatischen Transportes durch<br />

den Reaktor. Um fein verteilt eingeblasen werden zu können und entsprechend<br />

kurze Reaktionszeiten zu erreichen, muss der Brennstoff in feiner Körnung oder<br />

als Slurry vorliegen. Im Falle der <strong>Biomasse</strong>vergasung wird die <strong>Biomasse</strong> bei den<br />

bisher <strong>aus</strong>geführten Anlagen stets in einer ersten thermochemischen Stufe, beispielsweise<br />

durch Pyrolyse, vorbehandelt [51]. Flugstromvergaser werden im Vergleich<br />

zu Wirbelschicht‐ und Festbettvergasern bei wesentlich höheren Temperaturen<br />

<strong>von</strong> 1.200 bis 2.000 °C oft mit Sauerstoff als Vergasungsmittel betrieben [35].<br />

Die Asche wird flüssig als Schlacke abgezogen. Aufgrund der hohen Temperaturen<br />

enthält das Rohgas nahezu keine Teere und nur sehr geringe Mengen an kurzkettigen<br />

Kohlenwasserstoffen wie Methan. Flugstromvergaser sind gut für einen druckaufgeladenen<br />

Betrieb geeignet. Ein Nachteil ist der relativ hohe technische Aufwand<br />

und die damit verbundenen hohen Investitionskosten zur Beherrschung der<br />

hohen Temperaturen und zur Konditionierung des Brennstoffs. Aufgrund dessen<br />

werden Flugstromvergaser bisher bevorzugt in großen Anlagen mit Feuerungswärmeleistungen<br />

<strong>von</strong> einigen 100 MW th zur Kohlevergasung eingesetzt [52]. Aufgrund<br />

der guten Rohgasqualität eignen sich Flugstromvergaser <strong>aus</strong> technischer<br />

Sicht gut für die <strong>Wasserstoff</strong>herstellung.<br />

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