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Thermochemische Herstellung von Wasserstoff aus Biomasse unter ...

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5.2 AER‐Zweibettwirbelschichtverfahren<br />

Tabelle 8: Gaszusammensetzungen und Heizwerte des trockenen Rohgases <strong>aus</strong><br />

der AER‐Vergasung [67]<br />

Bestandteil<br />

Konzentration<br />

8 MW th Güssing<br />

AER‐Testbetrieb<br />

100 kW th TU Wien<br />

AER‐Pilotanlage<br />

H 2 Vol.‐% 50,6 65,1<br />

CO Vol.‐% 16,5 9,3<br />

CO 2 Vol.‐% 12,5 12,8<br />

CH 4 Vol.‐% 12,9 8,8<br />

C 2+ Vol.‐% 5,8 2,3<br />

H u MJ/m³ i.N. 14,8 12,0<br />

Es ist deutlich der wesentlich erhöhte <strong>Wasserstoff</strong>gehalt und der verringerte Gehalt<br />

an CO und CO 2 im Rohgas im Vergleich zum normalen FICFB‐Verfahren mit<br />

inertem Bettmaterial (siehe Tabelle 7) zu erkennen. Der <strong>Wasserstoff</strong>gehalt des ersten<br />

Testbetriebs in Güssing erreichte nicht die Werte des Betriebs in der Pilotanlage.<br />

Stattdessen wurden größere Mengen an Kohlenwasserstoffen gebildet. Außerdem<br />

kam es aufgrund der nicht angepassten Anlagentechnik und der dar<strong>aus</strong><br />

folgenden verminderten Feststoffverweilzeit zu einem verminderten Kohlenstoffumsatz<br />

in der Vergasungswirbelschicht. Trotzdem konnte nahezu der gleiche Kaltgaswirkungsgrad<br />

wie mit inertem Bettmaterial erreicht werden [67].<br />

Durch die niedrigeren Temperaturen im Vergasungssystem in einer optimierten<br />

Anlage kann prinzipiell ein höherer Kaltgaswirkungsgrad als beim normalen<br />

FICFB‐Verfahren erzielt werden. Außerdem ist aufgrund der niedrigeren Temperaturen<br />

und der Anwesenheit des calciumhaltigen Bettmaterials der Einsatz <strong>von</strong><br />

<strong>Biomasse</strong>n mit niedrigerem Ascheerweichungspunkt, wie z. B. Stroh, eher möglich<br />

[67]. Tendenziell kann die Gaszusammensetzung beim AER‐Prozess flexibler eingestellt<br />

werden, da diese direkt und stärker als bei anderen Vergasungsverfahren<br />

durch die Prozessbedingungen beeinflusst wird.<br />

In Geislingen, Baden‐Württemberg, sollte in den letzten Jahren eine Demonstrationsanlage<br />

nach dem AER‐Prinzip errichtet werden. Die Anlage sollte eine thermische<br />

Leistung <strong>von</strong> 10 MW th besitzen und neben Holz auch halm‐ und holzartige<br />

Landschaftspflegerückstände umsetzen [67]. Es sollte durch Gasmotor und ORC‐<br />

Modul eine elektrische Leistung <strong>von</strong> 3,3 MW el erzeugt werden [56]. Zusätzlich sollte<br />

die Technologie weiter optimiert werden und im Rahmen der Forschungsplattform<br />

„Biomass‐to‐Gas“ u. a. die <strong>Wasserstoff</strong>‐ und Methanerzeugung sowie der<br />

druckaufgeladene Betrieb eines AER‐Vergasers <strong>unter</strong>sucht werden [68]. Aus wirt‐<br />

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