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Thermochemische Herstellung von Wasserstoff aus Biomasse unter ...

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6 Rohgasreinigung und –konditionierung<br />

Stemmler [23] hat in seiner Arbeit ebenfalls verschiedene, hauptsächlich Cabasierte<br />

Adsorbentien zur Entfernung <strong>von</strong> H 2 S sowohl simulativ als auch experimentell<br />

<strong>unter</strong>sucht. Zusätzlich wurden ein Cu‐basiertes Adsorbens und Mischoxide<br />

<strong>aus</strong> Barium und Calcium sowie <strong>aus</strong> Strontium und Calcium analysiert. Es wurde<br />

festgestellt, dass keines der Ca‐ oder Cu‐basierten Adsorbentien die geforderte<br />

Austrittskonzentration <strong>von</strong> 1 ppm H 2 S erreicht. Bessere Ergebnisse wurden mit Baund<br />

Sr‐basierten Mischoxiden erzielt. Insbesondere bei Einsatz des Adsorbens<br />

90Ca10Ba, bestehend <strong>aus</strong> 76,7 % CaO und 23,3 % BaO, konnte die geforderte Austrittskonzentration<br />

ab einer Temperatur <strong>von</strong> 760 °C sicher <strong>unter</strong>schritten werden.<br />

Aufgrund des verhältnismäßig geringen Bariumanteils im Adsorbens hält Stemmler<br />

eine <strong>Herstellung</strong> zu relativ geringen Kosten für möglich, sodass eine großtechnische<br />

Anwendung nicht <strong>von</strong> vornherein <strong>aus</strong>zuschließen ist. Zusätzlich ist noch zu<br />

klären, ob beim Einsatz <strong>von</strong> 90Ca10Ba Barium in geringem Maße in die Gasphase<br />

übergeht, wie es in den Simulationen <strong>von</strong> Stemmler der Fall war. Die niedrige Austrittskonzentration<br />

und der für die Entschwefelung des Rohgases günstige Temperaturbereich<br />

<strong>von</strong> über 760 °C lassen 90Ca10Ba sehr geeignet erscheinen. Im Rahmen<br />

dieser Arbeit wird jedoch nicht auf dieses Adsorbens zurückgegriffen, da es<br />

nicht Stand der Technik ist und die wirtschaftlichen Gesichtspunkte ungeklärt sind.<br />

Eine Entschwefelung bei geringen Temperaturen ist weniger problematisch. Hier<br />

können zur Feinentschwefelung Adsorbentien auf Aktivkohlebasis eingesetzt werden,<br />

wie sie beispielsweise auch bei der Biogasentschwefelung zum Einsatz kommen.<br />

Da Rohgase <strong>aus</strong> der Vergasung sauerstofffrei sind, bietet sich der Einsatz <strong>von</strong><br />

mit KMnO 4 imprägnierter Aktivkohle an. Eine weitere Möglichkeit wäre, die Schwefelverbindungen<br />

mittels einer speziell <strong>aus</strong>gelegten Druck‐ oder Temperaturwechseladsorption<br />

abzuscheiden [25, 115].<br />

6.2.3 Reformierung<br />

Wie Kapitel 4.3.3 und den Unterkapiteln 5.1 bis 5.8 zu den einzelnen Vergasungsverfahren<br />

zu entnehmen ist, sind im Rohgas <strong>von</strong> Vergasern im Normalfall erhebliche<br />

Mengen CH 4 , andere Kohlenwasserstoffe und Teere enthalten. Ausgenommen<br />

da<strong>von</strong> sind Flugstromvergaser, deren Rohgase aufgrund der hohen Vergasungstemperatur<br />

nahezu kohlenwasserstofffrei sind.<br />

Für die Entfernung bzw. Umsetzung der Kohlenwasserstoffe gibt es zwei wesentliche<br />

Gründe. Teere müssen aufgrund der Gefahr des Auskondensierens bei Abkühlung<br />

(siehe Kapitel 6.1.1) möglichst komplett <strong>aus</strong> dem Rohgas entfernt werden. Der<br />

weitere Grund ist der hohe Energiegehalt der Kohlenwasserstoffe. Die Kohlenwas‐<br />

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