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Thermochemische Herstellung von Wasserstoff aus Biomasse unter ...

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5 Untersuchte Vergasungsverfahren<br />

schaftlichen Gründen wurde das Projekt, obwohl es bereits bis zur Genehmigung<br />

vorbereitet war, gestoppt [69].<br />

5.3 Heatpipe‐Reformer<br />

Der BioHPR (Biomass Heatpipe Reformer) ist ein weiteres allothermes Wirbelschichtverfahren.<br />

Es wurde <strong>von</strong> 1999 bis 2007 an der TU München entwickelt und<br />

patentiert. Im Rahmen dieser Entwicklung wurden am Lehrstuhl für Thermische<br />

Kraftanlagen, heute Lehrstuhl für Energiesysteme, insgesamt drei Versuchsanlagen<br />

in Betrieb genommen. Aktuell wird die Technologie <strong>von</strong> den beiden Lizenznehmern<br />

Agnion Technologies GmbH und h s energieanlagen GmbH weiterentwickelt<br />

und vertrieben [70, 71]. Das Grundkonzept ist, ähnlich wie beim FICFB‐Verfahren,<br />

eine allotherme Wasserdampfvergasung zur Erzeugung eines wasserstoffreichen,<br />

stickstoffarmen Rohgases <strong>unter</strong> Druck. Die zur Vergasung notwendige Energie wird<br />

beim BioHPR über Wärmeleitrohre, sogenannte Heatpipes, <strong>von</strong> der Verbrennungswirbelschicht<br />

zur Vergasungswirbelschicht transportiert. Ein Schema des<br />

BioHPR ist in Abbildung 7 dargestellt.<br />

Die <strong>Biomasse</strong> wird durch eine Druckschleuse über einen Fallschacht der oben liegenden<br />

stationären Vergasungswirbelschicht zugeführt. Hier wird sie mit Wasserdampf<br />

als Fluidisierungs‐ und Vergasungsmittel bei Temperaturen um 800 °C<br />

pyrolysiert und teilweise in Gas umgesetzt. Das Rohgas wird im oberen Teil der<br />

Vergasungswirbelschicht abgeführt. Der nicht umgesetzte Pyrolysekoks wird über<br />

ein Siphonsystem <strong>aus</strong> der Vergasungswirbelschicht abgeführt und der dar<strong>unter</strong><br />

liegenden Verbrennungswirbelschicht zugeführt. In der stationären Verbrennungswirbelschicht<br />

wird der Koks mit Luft fluidisiert und bei Temperaturen <strong>von</strong><br />

etwa 900 °C verbrannt. Zusätzlich werden geringe Mengen an <strong>Biomasse</strong> direkt in<br />

die Verbrennungswirbelschicht gefördert, um Temperaturschwankungen zu vermindern<br />

[72]. Der Transport der Wärme <strong>von</strong> der Verbrennungs‐ in die Vergasungswirbelschicht<br />

erfolgt durch die mit reinem Natrium gefüllten Heatpipes. In<br />

der Verbrennungszone wird das flüssige Natrium <strong>unter</strong> Wärmeaufnahme verdampft.<br />

Der Natriumdampf steigt nach oben und kondensiert in der Vergasungszone<br />

<strong>unter</strong> Wärmeabgabe. Das flüssige Natrium fließt dann wieder zurück in die Verbrennungszone,<br />

sodass sich in den Heatpipes ein Kreislauf einstellt. Der Vorteil der<br />

Heatpipes liegt darin, dass sie die Wärmeübertragung zwischen Verbrennungsund<br />

Vergasungswirbelschicht ohne gleichzeitigen Stoff<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch ermöglichen.<br />

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