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SPITZBERGENER ZEITUNG - AWI

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<strong>SPITZBERGENER</strong> <strong>ZEITUNG</strong> - 7 - MÄRZ - JUNI 2005<br />

konstante senkrechte Messposition ermöglicht.<br />

Mit der Winde kann man nun das „Schweinchen“<br />

hochlassen, je nach Schnurlänge bis in<br />

Höhen von maximal 3km. An diese Schnur<br />

werden Sonden in verschiedenen Abständen<br />

gehängt, die wie bei den normalen Radiosonden,<br />

Temperatur, relative Feuchte, Windrichtung<br />

und Windgeschwindigkeit, sowie den<br />

Druck messen. Dieses ganze System kann man<br />

nun über Stunden in der entsprechenden Höhe<br />

lassen und erhält alle 10 Sekunden Werte der<br />

Sonden.<br />

Soweit die Theorie…<br />

In der Praxis hatten wir das Problem das man<br />

dieses System nur bei Temperaturen von 0°C<br />

bis +50°C verwenden kann. Das haben wir sehr<br />

schnell herausgefunden, weil die Winde und<br />

auch teilweise die Sonden bei den weit unter<br />

0°C herrschenden Temperaturen Anfang März<br />

nicht funktionierten. Damit begann eine lange<br />

und verzwickte Geschichte, dieses System bei<br />

den Witterungsbedingungen zu dieser Jahreszeit<br />

in Spitzbergen zum Laufen zu bringen.<br />

Vor allem Egon investierte viel Zeit und Mühe,<br />

in endlosen e-Mail-Kontakten mit der Herstellungsfirma<br />

in Amerika Möglichkeiten für uns<br />

herauszufinden, wie wir die Probleme handhaben<br />

können.<br />

Zum Glück haben wir es aber geschafft das<br />

System den Witterungsbedingungen anzupassen<br />

um damit Aufstiege machen zu können. So<br />

konnten wir zum Beispiel einen „Traumaufstieg“<br />

machen in eine Höhe von 1500m und<br />

immerhin knapp 19h lang. Die anderen Aufstiege<br />

sind teilweise erheblich kürzer, da zum<br />

Beispiel auch der Flugverkehr beachtet werden<br />

musste. Die Piloten hätten nicht schlecht geschaut,<br />

wenn sie im Landeanflug auf NyÅlesund<br />

plötzlich einen großen roten Ballon vor<br />

sich gehabt hätten.<br />

Das Schweinchen über dem Scheteligfjellet<br />

Der Stationsingenieur zu Füssen der Stationspraktikantin<br />

Bei all dieser Arbeit blieb aber auch Zeit Ausflüge<br />

in die unheimliche faszinierende Landschaft<br />

um Ny-Ålesund zu machen. Ob mit dem<br />

Scooter oder mit dem Boot, es waren unheimlich<br />

schöne Eindrücke, Ausblicke und Momente,<br />

die ich so schnell nicht wieder vergessen<br />

werde. Das Leben in Ny-Ålesund ist wie eine<br />

Oase, die man mit einem weinenden und einem<br />

lachenden Auge wieder verlässt (Zitat Max).<br />

Fazit: Die ganzen drei Monate des Praktikums<br />

vergingen natürlich viel zu schnell und ich habe<br />

mir definitiv den Spitzbergen-Virus eingefangen!<br />

Ein dickes Dankeschön an alle, die mit mir<br />

dem Schweinchen geholfen haben (Egon, Joann,<br />

Anne, Thorsten und Uli) und mit denen<br />

ich eine wunderschöne und prägende Zeit in<br />

Ny-Ålesund verbringen konnte!<br />

Anne Theuerkauf<br />

Mercury Chemistry in Polar Region: an<br />

active work in Spitzberg<br />

Since 3 years now, a French group is coming<br />

every spring for understanding the fate of Mercury<br />

in the Arctic in the frame of the CHI-<br />

MERPOL program financed by IPEV. Mercury<br />

is a very toxic metal which can be strongly<br />

accumulated into the food chain. The entrance<br />

of that pollutant into the food chain is still a<br />

discussion. During spring, atmospheric mercury<br />

is chemically transformed into other chemical<br />

forms that can be more easily deposited<br />

onto snow surfaces. Since 2003, in collaborati-

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