Der Guttempler-Orden im Memelgebiet - Arbeitsgemeinschaft der ...

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Bezeichnung arbeiteten wir mit den gleichen Zielen und unter
Beachtung der gleichen Verbote erfolgreich weiter. In der Libauer Str.
fanden wir alsbald ein geeignetes Jugendheim für unsere Tagungen und
Heimabende. Wir konnten weitere neue Mitglieder gewinnen und nahmen
unsere Verbindung zu den Wehrlogen in Tilsit und Königsberg wieder
auf. So nahmen wir dann auch im Jahre 1934 am Deutschen Jugendtag
der Deutschen Großwehrloge in Quedlinburg teil. Mit den übrigen
Jugendverbänden hielten wir gleichfalls gute Kontakte und führten
1335 auf der Kurischen Nehrung eine gemeinsame Sonnenwendfeier durch.
Obwohl wir nicht mehr zum memelländischen Guttempler-Orden gehörten,
lief unsere Arbeit erfolgreich weiter, und wir wurden nach wie vor
zu vielen Veranstaltungen als Mitwirkende eingeladen, bei denen
unsere volkstümlichen Vorträge und Volkstänze zur Geltung kamen und
dankbar aufgenommen wurden.
Durch meine Einberufung zum litauischen Militärdienst und dann zum
späteren Kriegsdienst in der deutschen Wehrmacht verlor ich die
Bindung zu meiner Jugendorganisation. Ich bin froh und stolz, eine
Jugendzeit verlebt zu haben, an die
ich mich gerne zurück erinnere. An die Losung Wahrheit - Liebe -
Reinheit, die wir auf Pultdecken während unserer Sitzungen stets vor
Augen hatten, haben wir uns gehalten. Diese haben dazu beigetragen,
daß wir auch die schweren Zeiten in unserem Leben unbeschadet
überstehen konnten.
In dem für den Sitzungsablauf der Wehrlogen gültigen Ritual verlas
der Hochtempler (Vorsitzende) folgenden Satz;
Jugend ist Trunkenheit ohne Wein, wir wollen in ihr so leben, daß
wir im Alter keine vergeudete Stunde zu bereuen haben!
Trunken vor Freude, voller Idealismus und jugendlichem Elan, diese
Eigenschaften hat uns die Jugendbewegung gelehrt. Viele der alten
Weggenossen aus gemeinsamer Jugendzeit haben diese Tugenden in ihrem
Herzen bis in die heutige Zeit bewahrt, sind zwar an Jahren älter
geworden, aber trotzdem jung geblieben.