Der Guttempler-Orden im Memelgebiet - Arbeitsgemeinschaft der ...

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Die Jugendlogen
Die Jugendlogen des Guttempler-Ordens befanden sich jeweils in der
Obhut der Grundloge, die sich für sie verantwortlich fühlte und
patenschaftlich betreute (die älteste Jugendloge "Sonnenkind"
wurde bis ca. 1929/30 von der Wehrloge betreut und ging dann in
die Obhut der Grundloge "Nord-Ost" über).
Kinder im Alter ab ca. 10 Jahren wurden als Mitglieder gerne
aufgenommen und entsagten beim Beginn der Mitgliedschaft genauso wie
die Mitglieder der Wehrlogen durch ein Gelübde dem Genuss von Alkohol
und Nikotin. In vielen Fällen waren die Eltern dieser Kinder und
Jugendlichen Mitglieder einer Grundloge, so daß oft die ganze Familie
dem Guttempler-Orden angehörte. Dieser Umstand förderte natürlich
das Verantwortungsbewußtsein einer Grundloge für ihre Jugendloge.
Eine weitere feste Verknüpfung bestand darin, daß die Grundloge aus
ihrem Kreis eine geeignete Persönlichkeit als Vorsitzende ihrer
Jugendloge bestimmte. Es handelte sich bei diesen meistens um jüngere
Mitglieder der Grundloge, die aus den Wehrlogen kamen oder bereits
bei anderen Organisationen Erfahrungen in der Jugendarbeit gesammelt
hatten. Doch nicht bei allen waren diese Voraussetzungen immer
gegeben.
Den Vorsitzenden oblag die Aufgabe, lenkend und ausgleichend unter
den Jungtemplern zu wirken, Anregungen zu geben und Vorschläge sowie
Wünsche der Jugend an die Grundloge weiter zu leiten.
Der Vorstand einer Jugendloge wurde genauso wie bei einer Wehr- oder
Grundloge aus deren Mitgliedern demokratisch gewählt. Er bestand aus
einem Hochtempler (Versammlungsleiter), dem Vizetempler,
Althochtempler/Kaplan, Spruchtempler, 2 Ordnern, Schriftführer,
Kassenwart, Außenwache und Innenwache. Wenn erforderlich wurde der
Vorstand durch einen Sport- und Spielwart ergänzt.
Auch bei den Jugendlogen wurden die wöchentlichen Sitzungen in Form
und Ablauf nach einem festgelegten Ritual durchgeführt. In ihnen
wurden Termine für beabsichtigte Ausflüge und Fahrten festgelegt, und
Mitwirkungsmöglichkeiten für die Veranstaltungen bei der Grundloge
besprochen. Auch die Mitgliederwerbung war selbst-verständlich ein
wichtiger Punkt.
Es verging jedoch keine Sitzung, in der nicht durch kurze Vorträge
oder Lesungen, meistens von den Vorsitzenden? aber auch von Wehr- und
Grundtemplern durchgeführt, auf die Gefahren des Alkoholgenusses für
Familie und Gesundheit hingewiesen wurde, Die Schädlichkeit des
Nikotingenusses nahm gerade in der Jugendarbeit