Der Guttempler-Orden im Memelgebiet - Arbeitsgemeinschaft der ...

-9-
unserer Lieder, wurde von vielen Mitgliedern beherrscht} während die
Ziehharmonika das Instrument war, welches bei den Tanzvorführungen
mit unserem Volkstanzkreis zum Tragen kam. Da sich auch immer wieder
Jugendliche fanden, die Geige, Flöte und weitere Instrumente
beherrschten, gelang es uns, bei passenden Gelegenheiten mit
musikalischen Darbietungen an die Öffentlichkeit zu treten,
Die Wochenenden waren zum weitaus größten Teil während des frühesten
Frühlings bis in den Herbst hinein mit Wanderfahrten ausgefüllt, Es
handelte sich meistens um Tagwanderungen, doch auch Nachtfahrten
waren recht beliebt. Auf diese Weise lernten wir unsere engere Heimat
um 2o km herum sehr gut kennen und lieben. Leistungssport haben wir
nicht betrieben. Selbst bei unseren Waldspielen hielten wir uns nicht
an die festgelegten Regeln, sondern betrachteten sie als eine reine
Bewegungsübung, bei der die sportlich-spielerische Seite den Vorrang
hatte.
Zum Baden und Schwimmen war uns bei unseren Wanderungen überall
reichlich Gelegenheit geboten, wovon auch ausgiebig Gebrauch gemacht
wurde. Während der Winterzeit waren wir fleißig mit dem Tischtennis
beschäftigt und führten dieses entweder im Logenheim Grüne Straße oder
später in unserem Jugendheim in der Litauer Str. durch. In dieser
Sportart haben wir auch Meisterschaften nach selbst aufgestellten
Regeln ausgetragen.
Zu den großen öffentlichen Veranstaltungen gehörten die Frühlingsfeste,
die in Strandvilla, in der Aula des Louisengymnasiums oder auch
im großen Saal des Schützenhauses stattfanden. Zur Ausgestaltung
dieser Feste wurden alle. Mitglieder je nach Talent und Können
herangezogen, Durch deren freudige und begeisterte Mitarbeit wurde
uns stets Erfolg und 'Anerkennung zuteil. Besonders beliebt waren in
Stadt und Land die Darbietungen unseres Tanzkreises mit seinen neuen
und alten Volkstänzen. Diese wurden in einheitlichen Trachten
dargeboten
Mit unseren musikalischen Darbietungen sowie mit Sketchen und kurzen
Theaterstücken konnten wir unsere Zuhörer stets gut unterhalten.
Auch unsere Eltern vergaßen wir bei unserer Jugendarbeit nicht, Sie
wurden von Zeit zu Zeit zu besonders ausgestalteten Elternabenden
eingeladen.
Sogenannte Spielmannsfahrten führten uns in die Dörfer der Umge-