Der Guttempler-Orden im Memelgebiet - Arbeitsgemeinschaft der ...

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Der Guttempler-Orden ist politisch und konfessionell neutral und so
lief auch bei uns die Arbeit ohne Schwierigkeiten.
Dieses änderte sich jedoch wegen politischer Spannungen zwischen
Litauern und Deutschen, aufgrund derer die Teilnahme an Gau- und
Arbeitstagungen in Ostpreußen bzw. Deutschland wesentlich erschwert
wurden. Das führte dazu, daß auf Antrag bei der Deutschen Großloge
die Memelländischen Logen aus dem Gau 26 (Ostpreußen) heraus gelöst
wurden und einen eigenen Gau 30 (Memelland) bildeten.
Die finanziellen Mittel brachte der Orden durch Mitgliederbeiträge,
Werbeveranstaltungen öffentliche Sammlungen (Blumentage) und
vermutlich auch durch öffentliche Unterstützung durch den Magistrat
für die Verwaltung und Betreuung der Sozialunterkünfte auf. Ein nicht
geringer Teil der Finanzierungsmittel kam aus Spenden.
Unter den einzelnen Grundlogen bestand natürlich ein reger Wettbewerb
was die Mitgliederwerbung anbelangte. Sie waren bemüht) ihre
wöchentlichen Versammlungen abwechslungsreich zu gestalten und vor
allen Dingen auch den geselligen Teil mit Vorträgen» Liedern und
Anregungen unterhaltsam und gemütlich auszurichten, damit Mitglieder
und Gäste sich angesprochen und heimisch wohl fühlen konnten. Zur
Schaffung menschlichen Vertrauens zueinander trug nicht unwesentlich
bei, daß die Mitglieder des Guttempler-Ordens sich stets mit Bruder
bzw. Schwester unter Hinzufügung des Nachnamens anredeten. Diese
Brüderlichkeit war und ist auch heute noch ein wichtiges Bindeglied
für den festen Zusammenhalt und international für die Mitglieder der
Grundlogen verbindlich. Wenn auch das Gespräch und die Geselligkeit
in den einzelnen Logen ein wesentlicher Faktor für die
Mitgliederwerbung waren, so wurden diese Bemühungen durch größere
Veranstaltungen in der Öffentlichkeit wie im Schützenhaus, Strandvilla
oder Fischers Weinstuben ergänzt. Die Programme für solche
Veranstaltungen bestritten zum großen Teil eigene Mitglieder, vor
allem die Guttempler-Jugendbewegung, dargestellt durch die "Wehr-"
und "Jugendlogen". Die Orte Plicken, Heydekrug, Ruß und Paleiten
wurden besucht. In den drei letzteren kam es, wie bereits angeführt,
dann erfreulicherweise auch zur Gründung von Grundlogen. Doch gerade