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mathematischen Modellen beschrieben werden (Khoo et al. 1991). Die Cheyne-<br />

Stokes-Atmung entsteht durch Störungen dieses Regelkreises, die auf<br />

verschiedene Ursachen zurückgeführt werden können. Die wichtigsten werden<br />

im Weiteren kurz erläutert.<br />

1. Die Atemkontrolle im Schlaf erfolgt vor allem metabolisch über den arteriellen<br />

Partialdruck des Sauerstoffs (pO2) und des Kohlendioxids (pCO2), wobei eine<br />

Erniedrigung des pCO2 den Atemantrieb inhibiert, während eine Erniedrigung<br />

des pO2 den Atemantrieb stimuliert (Berger et al. 1977). Beim Übergang vom<br />

Wachzustand in den Schlaf findet durch alveoläre Hypoventilation eine<br />

Erhöhung des pCO2 statt. Parallel dazu steigt die Apnoe-Schwelle an, also der<br />

pCO2-Grenzwert, unter dem vom Atemzentrum zur Steigerung des pCO2 eine<br />

Apnoe induziert wird. Auf eine Erniedrigung des pCO2 reagiert das<br />

Atemzentrum dann mit relativ starker Inhibition der Atmung. Menschen mit<br />

niedrigem pCO2 im Wachen liegen vor allem beim Übergang in den Schlaf unter<br />

der Apnoeschwelle (Dempsey und Skatrud 1986). Es konnte gezeigt werden,<br />

dass Patienten mit Cheyne-Stokes-Atmung sowohl im Wachzustand als auch im<br />

Schlaf niedrigere pCO2-Werte haben als Patienten ohne diese Atemstörung<br />

(Brown und Plum 1961, Lange und Hecht 1961, Dowell et al. 1971, Naughton et<br />

al. 1993). Weil Patienten mit im Wachzustand gegenüber der Norm erniedrigtem<br />

pCO2 im Schlaf häufig Apnoen entwickeln, gilt der pCO2 im Wachzustand als<br />

bester Prädiktionsfaktor für die Entwicklung einer Cheyne-Stokes-Atmung im<br />

Schlaf (Hanly et al. 1993, Javaheri und Corbett 1998, Sin et al. 1999).<br />

2. Eine Verlängerung der Blutzirkulationszeit von der Lunge zu den Messfühlern<br />

der Aorta und A. carotis führt zu einer verspäteten Registrierung der<br />

veränderten arteriellen Atemgase mit konsekutiv verzögerter Korrektur der<br />

Atemregulation durch das Atemzentrum. Dies begünstigt Oszillationen der<br />

Atmung (Klein 1930, Pryor 1951). Es konnte gezeigt werden, dass eine<br />

künstliche Verlängerung der Zirkulationszeit zu einer Cheyne-Stokes-Atmung<br />

führt (Crowell et al. 1956).<br />

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