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Evangelischer Gottesdienst im Zweiten Deutschen Fernsehen Zur ...

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Meinen Frieden gebe ich euch<br />

nutzen dieses Angebot, nicht nur <strong>im</strong> Urlaub. Auch zwischendurch zur<br />

Marktzeit. Zehn Minuten durchatmen. <strong>Zur</strong> Ruhe kommen. Eine Kerze<br />

anzünden für den Frieden. Oder für einen Menschen, um den ich mich<br />

sorge. Die GaÅNstebücher, die in vielen Kirchen ausliegen, sind ein<br />

beredtes Zeugnis dafür: „Danke für diesen wunderbaren Raum.<br />

Danke für die Ruhe. Hilf, dass wir uns in der Familie wieder vertragen!<br />

Lass Frieden werden in der Welt!“<br />

Vielleicht ist das der tiefste Grund, warum Menschen eine Kirche<br />

aufsuchen: die Sehnsucht nach Frieden mitten in einer friedlosen Welt.<br />

Das große Portal der Marktkirche ist so etwas wie ein Bilderbogen dieser<br />

Sehnsucht. Vor 51 Jahren von Gerhard Marcks geschaffen, nehmen die<br />

einzelnen Szenen die schrecklichen Kriegserlebnisse der Menschen und<br />

ihre zaghaften Hoffnungen auf eine friedlichere Zukunft gleichermaßen<br />

auf. Vom Galgen, Massengrab und Panzer wandert der Blick zum Bauern,<br />

der sein Feld bestellt; zum Maurer, der sein Haus baut. Der Mutter, die<br />

um ihr totes Kind trauert, korrespondiert die Mutter, die fröhlich mit<br />

ihrem Kind spielt. Und über allem steht der auferstandene Christus.<br />

Er empfängt die Besucher mit ausgebreiteten Armen, so als spräche er zu<br />

jedem einzelnen: Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich<br />

euch. Nicht gebe ich, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht<br />

und fürchte sich nicht.<br />

„Meinen Frieden“, „Nicht wie die Welt gibt…“<br />

Was ist das für ein Friede? Er ist die bleibende Gabe Jesu an seine Freundinnen<br />

und Freunde be<strong>im</strong> Abschied. Als der Auferstandene später seinen<br />

verängstigten Jüngern wieder begegnet (Joh. 20), spricht er ihnen zu<br />

aller erst zu: „Friede sei mit euch!“ Das ist mehr als ein<br />

aufmunterndes Auf-die-Schulter-Klopfen. Das ist tröstliche Geistesgegenwart.<br />

Wo der Geist Jesu Christi wirkt, breitet sich der Friede Gottes<br />

aus. Übereinst<strong>im</strong>mung mit mir selbst, mit meinen Mitmenschen, mit<br />

Gott. Ich kann mit den Bruchstücken meines Lebens leben, weil Gott ein<br />

Ganzes daraus macht. Ich kann auf andere Menschen zugehen, weil sie<br />

Gottes Kinder sind wie ich. Ich bin mit Gott <strong>im</strong> Reinen, weil er ja zu mir<br />

sagt. Auch wenn dieser Friede erst in der neuen Welt Gottes<br />

vollendet sein wird, ist er nicht weltfremd. „In der Welt habt ihr Angst,“<br />

sagt Jesus an anderer Stelle. Gerade darum lässt er uns seinen Frieden.<br />

Damit uns die Angst nicht beherrscht. Sein Friede ist anders als das, was<br />

die Welt geben kann. Umfassender als das, was wir gemeinhin zustande<br />

bringen. Ein Friede, der von innen her wächst. Gegründet in einem<br />

tiefen Vertrauen. Der trägt, wenn ich den Boden unter den Füßen<br />

verliere. Der tröstet, wenn die Angst nach mir greift. Gerade darum gilt:<br />

„Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht!“<br />

Textbuch 7. November 2010 Seite 9

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