Migräne: Gewitter im Kopf - Springer GuP
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t i t e l t h e m a <<br />
drücken, wenn sie sofort mit Einsetzen der <strong>Kopf</strong>schmerzen<br />
angewendet und ausreichend hoch dosiert werden. Triptane<br />
sind hingegen in jeder Phase der <strong>Migräne</strong>attacke wirksam.<br />
Allerdings ist auch deren Wirksamkeit umso besser, je früher<br />
sie in der <strong>Kopf</strong>schmerzphase eingesetzt werden. Während der<br />
Aura sind Triptane <strong>im</strong> Gegensatz zu NSAR und Analgetika<br />
kontraindiziert. Bleibt die Erstanwendung eines Triptans wirkungslos,<br />
ist während der betreffenden Attacke auf eine zweite<br />
Anwendung zu verzichten. Einzige Ausnahme: Die erste Dosis<br />
wurde erbrochen.<br />
indikationen für eine medikamentöse<br />
Prophylaxe<br />
Der Stellenwert der medikamentösen <strong>Migräne</strong>prophylaxe<br />
hat sich mit Einführung der Triptane<br />
geändert. In den Jahren zuvor war diese häufig<br />
notwendig, weil stark wirksame und gleichzeitig<br />
gut verträgliche Medikamente zur Akutbehandlung<br />
fehlten. So waren für die meisten Patienten<br />
die Nebenwirkungen der <strong>Migräne</strong>prophylaxe<br />
weniger problematisch als die der Akutmedikation.<br />
Die heutigen Hauptindikationen umfassen<br />
unter anderem vorliegende Kontraindikationen<br />
gegen über Triptanen (z. B. koronare Herzkrankheit),<br />
fehlendes Ansprechen auf Triptane und Attacken<br />
mit einer stark beeinträchtigenden Aura<br />
(z. B. familiäre hemiplegische <strong>Migräne</strong>). Ebenso<br />
gehört das Risiko für einen medikamenteninduzierten<br />
Dauerkopfschmerz dazu. Ein solches liegt<br />
vor, wenn monatlich mehr als sieben <strong>Migräne</strong>tage<br />
auftreten: Unabhängig davon, ob sich diese durch<br />
häufige und/oder sehr lang anhaltende <strong>Migräne</strong>attacken<br />
summieren.<br />
auf einen Blick<br />
Immer eine Dauertherapie Keine der empfohlenen Substanzen<br />
ist in der Lage, <strong>Migräne</strong>attacken komplett zu unterdrücken.<br />
Sie können lediglich deren Häufigkeit mindern. Zum Aufbau<br />
einer nachhaltigen Wirkung werden Behandlungszeiträume<br />
von mindestens sechs bis neun Monaten empfohlen. Dafür<br />
benötigt der Patient ein hohes Maß an Geduld und Motivation.<br />
Zum Beurteilen der Wirksamkeit ist das Führen eines <strong>Kopf</strong>schmerzkalenders<br />
ein Muss. Merkliche Therapieerfolge sind<br />
jedoch frühestens nach zwei bis acht Wochen zu erwarten. Da<br />
alle zur <strong>Migräne</strong>prophylaxe eingesetzten Medikamente Nebenwirkungen<br />
haben, sollten vor deren Anwendung die Möglichkeiten<br />
migräneprophylaktisch wirksamer Allgemeinmaßnahmen<br />
ausgeschöpft werden. Und nicht zuletzt: Der Erfolg<br />
der <strong>Migräne</strong>prophylaxe ist am größten, wenn medikamentöse<br />
und nicht medikamentöse Maßnahmen kombiniert werden.<br />
» Die Hauptphasen der <strong>Migräne</strong>attacke bestehen aus Prodromalphase, Aura sowie<br />
<strong>Kopf</strong>schmerzphase mit migränetypischen Begleitsymptomen.<br />
» Nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) und Analgetika werden bei leichten bis<br />
mittelschweren <strong>Migräne</strong>attacken empfohlen.<br />
» Triptane sind die Mittel der ersten Wahl bei mittelschweren bis schweren <strong>Migräne</strong>attacken,<br />
das Mutterkornalkaloid Ergotamin ist das Mittel der zweiten Wahl.<br />
Triptane sind die derzeit effektivsten <strong>Migräne</strong>mittel.<br />
» Alle akut wirksamen <strong>Migräne</strong>mittel dürfen nicht länger als drei Tage in Folge und<br />
nicht häufiger als zehn Tage <strong>im</strong> Monat angewendet werden.<br />
» Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind Kontraindikationen für eine Triptantherapie.<br />
» Wiederkehrkopfschmerz nach bereits erfolgreichem Gebrauch eines <strong>Migräne</strong>mittels<br />
ist das Problem sehr lang anhaltender <strong>Migräne</strong>attacken.<br />
» Zur medikamentösen <strong>Migräne</strong>prophylaxe sind verschiedene Wirkstoffe verfügbar,<br />
die aus den unterschiedlichsten Indikationen kommen. Eine Hauptrolle spielen<br />
blutdrucksenkende Medikamente.<br />
» Eine <strong>Migräne</strong>prophylaxe, die aus medikamentösen und nicht medikamentösen<br />
Maßnahmen besteht, verspricht den größten Therapieerfolg.<br />
© Diego Cervo / shutterstock.com<br />
16 > DAS PTA MAGAZIN -- 1 0 / 2 0 1 0 -- Heft 10