DE-2004 - Assembly of European Regions
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Kommission 'Sozialer Zusammenhalt,<br />
Soziales und Öffentliches Gesundheitswesen'<br />
Stig-Erik Westmark, Vorsitzender<br />
der VRE-Kommission 'Sozialer<br />
Zusammenhalt, Soziales und<br />
Öffentliches Gesundheitswesen'<br />
und Präsident des internationalen<br />
Ausschusses der Region Västmanland/S<br />
Die Rechte der Bürger<br />
auf Gesundheits- und<br />
Sozialdienstleistungen sicherstellen<br />
Bericht von Stig-Erik Westmark (Västmanland/S), Vorsitzender der Kommission<br />
'Sozialer Zusammenhalt, Soziales und Öffentliches Gesundheitswesen'<br />
Schwerpunkt der Arbeit der Kommission<br />
"Sozialer Zusammenhalt, Soziales und<br />
Öffentliches Gesundheitswesen" im Jahr<br />
<strong>2004</strong> war die Debatte über die<br />
Modernisierung der Gesundheits- und<br />
Sozialdienstleistungen zur Verbesserung<br />
von Qualität und Nachhaltigkeit bei gleichzeitiger<br />
Sicherstellung, dass sie weiterhin<br />
dem öffentlichen Interesse dienen. Die<br />
Mitgliedsregionen tauschten beste<br />
Praktiken darüber aus, wie heutzutage<br />
auf die wichtigsten Gesundheits- und<br />
Sozialprobleme in den verschiedenen<br />
Gesellschaftsschichten geantwortet<br />
werden kann. Schließlich leistete unsere<br />
Kommission einen Beitrag zur<br />
Formulierung und Bewertung der politischen<br />
Strategien auf europäischer Ebene<br />
in gesundheits- und sozialpolitischen<br />
Angelegenheiten.<br />
Wir müssen die Gesundheitsund<br />
Sozialdienstleistungen<br />
modernisieren, aber auch weiter<br />
dem Gemeinwohl dienen<br />
Die Regionen stehen heutzutage vor der<br />
Herausforderung, qualitativ hochwertige<br />
Gesundheits- und Sozialdienstleistungen,<br />
die für alle Bürgerinnen und Bürger<br />
verfügbar sind, zu organisieren, zu erbringen<br />
und zu finanzieren und dabei gleichzeitig<br />
finanziell zukunftsfähig und effizient<br />
zu bleiben. Die Regionen sind der<br />
Überzeugung, dass eine rein wirtschaftliche<br />
Ideologie und die Regeln des<br />
Marktes allein nicht einseitig auf<br />
Gesundheits- und Sozialdienstleistungen<br />
angewendet werden können, da eines<br />
der Ziele dieser Dienstleistungen darin<br />
besteht, den widrigen Auswirkungen des<br />
Marktes entgegenzuwirken. Außerdem<br />
sind die Regionen über die Einführung<br />
des Begriffs "Verbraucher" von<br />
Gesundheits- und Sozialdienstleistungen<br />
beunruhigt. Obwohl dieses Konzept so<br />
interpretiert werden kann, dass es die<br />
Anwendung der Verbraucherrechte auf<br />
diese Dienstleistungen impliziert, bleibt<br />
es doch eigentlich ein wirtschaftlicher<br />
Grundsatz im Zusammenhang mit der<br />
Idee der "Kaufkraft" und könnte dazu<br />
benutzt werden, den Zugang zu<br />
Gesundheits- und Sozialdienstleistungen<br />
für die Bürger zu begrenzen, die nicht<br />
über ausreichende Mittel verfügen. Die<br />
Regionen fordern, dass die Liberalisierung<br />
von Gesundheits- und Sozialdienstleistungen<br />
eher eine Option für die<br />
Regionen bleibt und nicht zur<br />
Verpflichtung wird. Es handelt sich um<br />
typische Beispiele für Dienstleistungen,<br />
die um die Bedürfnisse und Erwartungen<br />
der Bürger herum entstanden sind und<br />
die in Antwort auf den Bedarf der Bürger<br />
gestaltet wurden; die Organisation und<br />
Erbringung dieser Leistungen sollte daher<br />
weiter den Regionen obliegen.<br />
Unsere Kommission äußerte die<br />
Bedenken der Regionen vor der<br />
Europäischen Kommission und trug zur<br />
Ausarbeitung einer gemeinsamen<br />
Position der VRE (1) zu diesem Thema bei.<br />
Unter Beachtung insbesondere der<br />
Gesundheits- und Sozialdienstleistungen<br />
gelang es unserer Kommission sicherzustellen,<br />
dass keine weitere europäische<br />
Maßnahme in diesen Bereichen ergriffen<br />
wird, bevor nicht eine vollständige<br />
Bewertung der Besonderheiten der<br />
Gesundheits- und Sozialdienstleistungen<br />
durchgeführt wurde.<br />
Die Kommission hat ferner entschieden,<br />
diese Frage der Liberalisierung von<br />
Gesundheits- und Sozialdienstleistungen<br />
auch auf internationaler Ebene zu<br />
behandeln, und zwar vor allem im<br />
Zusammenhang mit dem Allgemeinen<br />
Abkommen über den Handel mit<br />
Dienstleistungen (GATS) der<br />
Welthandelsorganisation (WTO). Das<br />
zeigt deutlich, dass die Regionen politische<br />
Handlungsträger auf allen<br />
Regierungsebenen, die ihre Befugnisse<br />
berühren könnten, sein können und sollen.<br />
Auch hier sind die Regionen darüber<br />
beunruhigt, dass eine auf internationaler<br />
Ebene getr<strong>of</strong>fene Entscheidung zur<br />
Liberalisierung, eine von ihnen erbrachte<br />
öffentliche Dienstleistung für ihre<br />
Bürger merklich berühren wird. Die<br />
Mitgliedsregionen der VRE werden daher<br />
ihre Bedenken ihrer jeweiligen nationalen<br />
Regierung sowie der Europäischen<br />
Kommission zur Kenntnis bringen und<br />
weiterhin darauf drängen, dass die<br />
Regionen in Europa ihre Autonomie bei<br />
der Entscheidung, wie diese<br />
Dienstleistungen am besten organisiert<br />
und erbracht werden können, behalten.<br />
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