DE-2004 - Assembly of European Regions
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in der Tat an einer Gesamtvision dessen,<br />
worum es bei diesen Gebieten wirklich geht.<br />
Der Zugang zu Dienstleistungen von allgemeinem<br />
Interesse – Verkehr, Bildung,<br />
gesundheitliche Unterstützung, Entwicklung<br />
der KMU – wird dabei mehr und mehr von<br />
der zu strengen Anwendung der Wettbewerbsregeln<br />
und des Systems der staatlichen<br />
Beihilfen beeinträchtigt. Die VRE<br />
wurde damit beauftragt, sich bei den<br />
europäischen Institutionen für eine größere<br />
Flexibilität dieser Regeln sowie für die<br />
Anwendung des Subsidiaritätsprinzips auf<br />
die neuen GAP-Kriterien einzusetzen, damit<br />
die direkte Verwaltung der Agrarbeihilfen<br />
durch die Regionen ermöglicht wird.<br />
Darüber habe ich mich im Juli mit<br />
N. Sivenas von der GD Landwirtschaft,<br />
zuständig für die horizontalen Fragen der<br />
ländlichen Gebiete, unterhalten und wir<br />
werden unsere Einflussarbeit mit der neuen<br />
Kommission und den neuen gewählten<br />
Vertretern des EP weiterführen.<br />
Bewahrung der traditionellen und<br />
ökologischen regionalen<br />
Landwirtschaft<br />
Die nachhaltige ländliche Entwicklung<br />
erfolgt auch über die Erhaltung und<br />
Förderung der traditionellen und ökologischen<br />
Landwirtschaft, vor allem im<br />
Zusammenhang mit der zunehmenden Öffnung<br />
des Gemeinschaftsmarktes für gentechnisch<br />
veränderte Produkte. Die<br />
Kommission ‘Regionalpolitik’ der VRE, im<br />
Zusammenschluss mit der NRO “Friends<br />
<strong>of</strong> the Earth” und dem Netzwerk der<br />
GVO-freien Regionen hat beschlossen, eine<br />
Kampagne (3) mit dem Ziel zu starten, eine<br />
politische Debatte zu dieser sensiblen Frage<br />
und über die Art, wie die Regionen ihre traditionellen<br />
und biologischen Produkte erhalten<br />
und fördern können, anzuregen. In diesem<br />
Rahmen wurden am 14. September mit<br />
Unterstützung von J. Wojciechowski (EVP,<br />
PL), stellvertretender Vorsitzender des<br />
Landwirtschaftsausschusses, von J. Evans<br />
(GRÜNE/FEA, UK), Mitglied des<br />
Umweltausschusses, und von L. Van<br />
Nistelrooij (EVP/<strong>DE</strong>, NL), Mitglied des<br />
Ausschusses für regionale Entwicklung, eine<br />
Informationsveranstaltung und Pressekonferenz<br />
im Europäischen Parlament in<br />
Straßburg organisiert. Der Vorschlag der VRE<br />
zur Einführung einer bindenden<br />
Gemeinschaftsregelung zur Koexistenz,<br />
nach dem Muster des kürzlich durch den<br />
Deutschen Bundestag angenommenen<br />
Gesetzes, fand bei den neuen europäischen<br />
Parlamentariern und den Medien ein<br />
positives Echo. Mehr als 100 in den<br />
europäischen und internationalen Medien<br />
erschienene Artikel (4) haben uns nicht nur<br />
die begeisterte Unterstützung von<br />
Organisationen der Zivilgesellschaft eingebracht,<br />
sondern zeigten auch den<br />
Fortschritt dieser Frage auf nationaler<br />
Ebene, wie in Italien oder Frankreich.<br />
Anlässlich des Rates der<br />
Landwirtschaftsminister im Oktober hat<br />
sich die Mehrheit der Mitgliedstaaten der<br />
EU zusammengeschlossen und die<br />
Einführung eines gemeinschaftlichen<br />
Rechtsrahmens gefordert. Kommissar<br />
Fischler sprach sich seinerseits für einen<br />
Ansatz auf nationaler Ebene aus. Die VRE<br />
wird daher ihre Aktion für ein<br />
Gemeinschaftsgesetz zur Koexistenz<br />
fortführen und dabei die Kennzeichnung von<br />
Produkten mit Herkunftsbezeichnung<br />
unterstützen.<br />
Start der VRE/FOE Kampagne für GVO-freie<br />
Gebiete und Regionen im Europäischen Parlament<br />
Verkehr: Intermodalität und<br />
Gemeinwohlverpflichtung in der<br />
Debatte<br />
Nach der Annahme der Reform des<br />
Transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V)<br />
haben wir zum Follow-up für die<br />
Verbesserung der Umsetzung der Projekte<br />
beigetragen. In der Erklärung von Bari werden<br />
jedoch der Mangel an Beteiligung der<br />
regionalen Behörden im Vorfeld und die<br />
geringe Koordinierung zwischen den TEN-V<br />
und den anderen Verkehrsinfrastrukturprojekten<br />
bedauert. Im Rahmen der<br />
kommissionsübergreifenden Arbeitsgruppe<br />
der VRE zur Daseinsvorsorge, die zu einer<br />
gemeinsamen Position (5) geführt hat, hat<br />
unsere Kommission die Notwendigkeit<br />
vorangestellt, die Auswirkung der<br />
Liberalisierung auf den Sektor der öffentlichen<br />
Verkehrsdienste vor jeder weiteren<br />
Maßnahme in diese Richtung zu bewerten.<br />
Wir bleiben dabei, dass die lokalen, regionalen<br />
und interregionalen Verkehrsdienste sich<br />
nicht auf den Wettbewerb zwischen den<br />
Mitgliedstaaten auswirken und daher nicht<br />
den gleichen Vorschriften in punkto<br />
Wettbewerb und staatliche Beihilfen unterliegen<br />
dürfen. Zudem, trotz der rechtlichen<br />
Anerkennung der gemeinwirtschaftlichen<br />
Verpflichtungen in diesem Bereich (Altmark<br />
Trans-Rechtsprechung) hat das jüngst<br />
veröffentlichte Paket von Kommissar Monti<br />
keinerlei Klärung in Bezug auf<br />
Schwellenwerte bei der Ausnahme für<br />
öffentliche Investitionen bewirkt. Eine<br />
Klarstellung ist daher notwendig.<br />
Wir wollen auch eine tatsächliche Vision der<br />
Intermodalität des Verkehrs auf interregionaler<br />
Ebene fördern, wobei regionale<br />
Flughäfen und die regionale Luftfahrt in die<br />
TEN-V-Strategien integriert werden. In diesem<br />
Zusammenhang möchte ich Herrn<br />
Onno Hoes, Ratsmitglied von Noord-<br />
Brabant (NL) und Vorsitzender des<br />
Unterausschusses 'Regionaler Flugverkehr'<br />
der VRE danken für seine Analyse der<br />
Folgen der Entscheidung der Europäischen<br />
Kommission im Fall Ryanair/Flughafen<br />
Charleroi (Wallonie/B) auf sämtliche regionale<br />
Flughäfen in Europa und auf die regionale<br />
Luftfahrt, aber auch für die Wirkung<br />
seiner Pressekampagne (ungefähr 150 Artikel,<br />
in denen die Initiative der VRE erwähnt wird)<br />
und seiner Lobbyarbeit, die er ins Leben rief,<br />
um eine zu strenge Regulierung dieses für<br />
die regionale Entwicklung lebenswichtigen<br />
Sektors zu vermeiden. Die von der VRE im<br />
April in Barcelona organisierte Anhörung der<br />
wichtigsten Partner dieses Sektors, der sich<br />
seit 1997 in vollem Aufschwung befindet,<br />
hat es erlaubt, die negativen Auswirkungen<br />
einer eventuellen Richtlinie der EU zu dieser<br />
Beförderungsart zu ermessen, die einen<br />
erheblichen Beitrag zur besseren Zugänglichkeit<br />
der Regionen sowie zu ihrer wirtschaftlichen<br />
Entwicklung leistet. Diese<br />
Anhörung hat es auch erlaubt, den besonderen<br />
Charakter der regionalen Luftfahrt im<br />
Vergleich zum nationalen und internationalen<br />
Luftverkehr zu unterstreichen. Sie hat<br />
auch zur Schaffung einer strategischen<br />
Allianz zwischen Regionen, regionalen<br />
Flughäfen und Billigfluggesellschaften<br />
geführt, um eine nachhaltige Entwicklung<br />
der Fluglinien und der regionalen Flughäfen<br />
zu gewährleisten.<br />
Abschließend möchte ich den Mitgliedern<br />
meiner Kommission für ihr Engagement<br />
während meiner vierjährigen Amtszeit danken,<br />
die sich nun ihrem Ende zuneigt. Mein<br />
besonderer Dank gilt den Mitgliedern, die<br />
<strong>2004</strong> unsere verschiedenen Veranstaltungen<br />
bei sich organisiert haben, wie Puglia-I,<br />
Heves-H, Catalunya-E und meine Region,<br />
Devon-UK, Gastgeber des Seminars der VRE<br />
über nachhaltigen Qualitätstourismus.<br />
1) www.a-e-r.org/COMMUN/<br />
A213a1.html#Regional<br />
2) www.a-e-r.org/COMMUN/A213b3bisPuglia.html<br />
3) Press-book, steht im VRE Intranet zur Verfügung<br />
4) Siehe www.a-e-r.org/GMO<br />
5) Siehe VRE Intranet oder www.a-e-r.org<br />
(Hauptversammlung <strong>2004</strong> – Verabschiedete Texte)<br />
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