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DE-2004 - Assembly of European Regions

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Es wäre eine lange Liste, müsste<br />

ich alle <strong>Regions</strong>vertreter auflisten,<br />

die bereitwillig bei<br />

Veranstaltungen wie Themen-<br />

Konferenzen, bei politischen Gesprächen,<br />

bei Konsultationen und Feierlichkeiten mit<br />

Vorträgen und Debattenbeiträgen die VRE<br />

<strong>of</strong>fiziell vertreten haben. Die Vielzahl der<br />

Einladungen zeigt eines: Geht es um<br />

regionale Themen und die generelle<br />

Diskussion der politischen Entwicklung<br />

Europas, darf und wird die VRE nicht fehlen. In<br />

Europa ist die VRE als "stakeholder"<br />

regionaler Interessen definiert und anerkannt,<br />

um ein gerade sehr aktuelles Wort zu<br />

verwenden.<br />

Hätte ich alle Termine selbst wahrnehmen<br />

müssen, wäre ich <strong>of</strong>t gezwungen gewesen,<br />

mich entweder für meine Funktion als<br />

VRE-Präsidentin oder mein Amt in der<br />

niederösterreichischen Landesregierung zu<br />

entscheiden.<br />

Ich danke deshalb allen Kolleginnen und<br />

Kollegen, die mich so bereitwillig und auch<br />

überzeugend bei der Erbringung der<br />

Präsidialpflichten unterstützt haben.<br />

Zu den Erfolgen hat auch beigetragen, dass<br />

wir uns verstärkt gegenüber breiten Kreisen<br />

der Zivilgesellschaft, den vielfältigen<br />

Interessengruppen und Nichtregierungsorganisationen<br />

geöffnet und ihr Vertrauen<br />

gewonnen haben. Ich denke etwa an den<br />

Kultur- und Bildungsbereich, in dem wir mit<br />

den verschiedensten Organisationen und<br />

Institutionen eng zusammenarbeiten, seien<br />

es Lehrerverbände, Universitäten, Künstler,<br />

Filmemacher oder Repräsentanten des<br />

öffentlich-rechtlichen Rundfunk- und<br />

Fernsehwesens.<br />

Im Bereich der Umwelt- und Agrarpolitik<br />

erwähne ich unter den Stichworten<br />

"Genmodifizierte Organismen" und "GMO-<br />

Freie Regionen-Kampagne" die gute<br />

Zusammenarbeit mit "Friends <strong>of</strong> the Earth".<br />

Wir haben der Jugend einen besonderen<br />

Schwerpunkt gewidmet. Nicht nur mit dem<br />

Programm Eurodyssee, der Jugendsommerschule<br />

und dem Wettbewerb "Jugendfreundlichste<br />

Region Europas", der 2005 zum<br />

dritten Mal ausgeschrieben wird. Erstmalig<br />

konnten die Jugendlichen eigene<br />

Vorstellungen an die VRE herantragen, wie<br />

eine stärker an den Bedürfnissen und<br />

Interessen unserer Jugend ausgerichtete<br />

interregionale Politik in Zukunft zu<br />

gestalten sein wird. Ich bin ein bisschen<br />

stolz auf diese so zukunftsträchtige<br />

Initiative.<br />

Zur zeitgemäßen politischen Arbeit gehört<br />

die regelmäßige Medienpräsenz. Wir haben<br />

erreicht, dass wir über Europa hinaus<br />

international wahrgenommen werden und<br />

man unsere Positionen respektiert. In einer<br />

sich immer mehr global orientierenden<br />

Welt ist dies ein "sine qua non", es ist<br />

unverzichtbar, wollen wir Politik im<br />

Interesse der Regionen aktiv mitgestalten.<br />

Tagungen der VRE in Wien markieren immer<br />

wichtige europäische Ereignisse und<br />

Zäsuren. So 1989, als sich zum ersten Male<br />

in der europäischen Geschichte die Regionen<br />

Europas nach dem Fall des Eisernen Vorhangs<br />

in Freiheit in der Wiener H<strong>of</strong>burg zahlreich<br />

zusammenfanden, um die Einrichtung<br />

eines gemeinsamen europäischen<br />

Hauses zu diskutierten und welche Rolle<br />

den Regionen dabei zukommt.<br />

Die heutige Wiener Hauptversammlung des<br />

Jahres <strong>2004</strong> steht im Zeichen des erfolgreichen<br />

Abschlusses einer wichtigen Etappe<br />

des europäischen Integrationsprozesses.<br />

Die Erweiterung der EU und die<br />

Unterzeichnung eines europäischen<br />

Verfassungsvertrages sind jetzt Tatsachen.<br />

Wir können dies als große Familie der<br />

Regionen im Europäischen Haus hier in<br />

Wien begehen.<br />

Doch bei aller Freude dürfen wir nicht vergessen,<br />

dass dies nur eine Etappe eines<br />

langen Prozesses ist. Das Erreichte - und<br />

daran werden wir gemessen - müssen wir,<br />

wenn wir dem Selbstverständnis der VRE<br />

gerecht werden wollen, im Lichte einer<br />

gesamteuropäischen Perspektive analysieren<br />

und bewerten.<br />

Die VRE hat seit ihrer Gründung einen<br />

politischen Auftrag, der sich auf das ganze<br />

Europa bezieht und nicht lediglich auf die<br />

Europäische Union. Das macht die VRE einzigartig<br />

im Kreis der europäischen<br />

Institutionen und Organisationen, nicht<br />

zuletzt auch die Tatsache, dass die VRE-<br />

Mitgliedschaft sich nicht auf einzelne<br />

Personen oder Gruppen bezieht, sondern<br />

die Region als Gesamtkörperschaft mit all<br />

ihren Institutionen meint.<br />

Wir haben in den 20 Jahren unserer<br />

Existenz tatsächlich viel erreicht. Aber wir<br />

sind weit davon entfernt, uns zurücklehnen<br />

und den politischen Auftrag anderen überlassen<br />

zu können.<br />

Weiterhin gilt es Einwänden und Vorurteilen<br />

zu begegnen, die gegen die Regionen als<br />

einem konstitutionellen Element der<br />

Governance in Europa vorgebracht und <strong>of</strong>t<br />

sehr bewusst kultiviert werden.<br />

Administrative und politische Strukturen<br />

sind möglichst überall so zu reformieren,<br />

dass sie die Bedingungen, die wir von<br />

repräsentativ-demokratischen regionalen<br />

Körperschaften erwarten, auch erfüllen<br />

können.<br />

Wir wissen um die enormen sozialen und<br />

wirtschaftlichen Probleme in vielen unserer<br />

Mitgliedsregionen. Ich nenne nur die maßvolle<br />

Internationalisierung der Wirtschaft,<br />

den Ausbau der Infrastruktur, den Schutz<br />

der Umwelt, die Öffnung und den Ausbau<br />

der Bildungssysteme, Arbeitslosigkeit,<br />

Armutsbewältigung, soziale Integration und<br />

sozialen Ausgleich, die notwendig gewordene<br />

Anpassung der Gesundheits- und<br />

Sozialsysteme, kurz : die Sicherung der<br />

Zukunft für die nachfolgenden Generationen.<br />

Wir sorgen uns um die Erhaltung unserer<br />

ländlichen Gebiete und der ruralen<br />

Gesellschaften.<br />

Wir sind nicht gleichgültig gegenüber den<br />

besonderen Schwierigkeiten der peripheren<br />

und maritimen Regionen und den<br />

Gebirgsregionen, die mit Recht Anbindung<br />

und Gleichbehandlung in einem zum Teil<br />

noch von Zentren dominierten Europa<br />

fordern.<br />

Wir begreifen und teilen nicht zuletzt die<br />

Sorgen der Regionen außerhalb der neuen<br />

Grenzen der Europäischen Union. Wir<br />

müssen alles in unserer Macht Stehende<br />

tun, um eine EU zu verhindern, die sich als<br />

eine Festung der Ausgrenzung denen<br />

gegenüber erweist, die nach unserem<br />

Selbstverständnis geborene Mitglieder der<br />

europäischen Familie sind.<br />

Wir stehen zu unseren Verpflichtungen, die<br />

uns auch in Zukunft materielle wie geistige<br />

Beiträge abverlangt, bevor wir von einem<br />

umfassend lebenswerten Europa sprechen<br />

können.<br />

Es war immer meine Absicht, in meinem<br />

letzten Bericht ein stolzes Ergebnis unserer<br />

gemeinsamen Arbeit präsentieren zu<br />

können.<br />

Dank Ihnen allen kann ich heute in der<br />

Gewissheit, dass die VRE eine gesicherte<br />

und viel versprechende politische Zukunft<br />

besitzt, den Stab an meinen Nachfolger<br />

weitergeben und ihm den allerbesten Erfolg<br />

und die Loyalität und Kooperation aller<br />

Mitglieder wünschen. Möge er dieselbe<br />

Freude und Begeisterung empfinden dürfen,<br />

die auch mein verantwortungsreiches Amt<br />

als Präsidentin der Versammlung der<br />

Regionen Europas erleichtert hat.<br />

Ich danke allen, die mich in den 8 Jahren als<br />

Funktionsträger in der VRE unterstützt und<br />

begleitet haben, bei aller Freude für das<br />

große Vertrauen und auch die vielen<br />

Zeichen der Freundschaft und Wertschätzung.<br />

Es waren ereignisreiche und schöne Jahre.<br />

Ich möchte sie nicht missen.<br />

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