Sonntag, 29 - Neues Land Emmental
Sonntag, 29 - Neues Land Emmental
Sonntag, 29 - Neues Land Emmental
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<strong>Sonntag</strong>, <strong>29</strong>. April 2007<br />
Wie kommt die Kraft Gottes in meine Hände?<br />
Und Josua sprach: Ach, Herr HERR, warum hast du dies Volk über den Jordan geführt und<br />
gibst uns in die Hände der Amoriter, um uns umzubringen? O dass wir doch jenseits des<br />
Jordans geblieben wären! Ach, Herr, was soll ich sagen, nachdem Israel seinen Feinden den<br />
Rücken gekehrt hat? Wenn das die Kanaaniter und alle Bewohner des <strong>Land</strong>es hören, so<br />
werden sie uns umringen und unsern Namen ausrotten von der Erde. Was willst du dann für<br />
deinen grossen Namen tun? Da sprach der HERR zu Josua: Steh auf! Warum liegst du da auf<br />
deinem Angesicht? Israel hat sich versündigt, sie haben meinen Bund übertreten, den ich<br />
ihnen geboten habe, und haben von dem Gebannten genommen und gestohlen und haben's<br />
verheimlicht und zu ihren Geräten gelegt. Darum kann Israel nicht bestehen vor seinen<br />
Feinden, sondern sie müssen ihren Feinden den Rücken kehren; denn sie sind dem Bann<br />
verfallen. Ich werde hinfort nicht mit euch sein, wenn ihr nicht das Gebannte aus eurer Mitte<br />
tilgt. Steh auf, heilige das Volk und sprich: Heiligt euch auf morgen! Denn so spricht der<br />
HERR, der Gott Israels: Es ist Gebanntes in deiner Mitte, Israel; darum kannst du nicht<br />
bestehen vor deinen Feinden, bis ihr das Gebannte von euch tut.<br />
Josua 7, 7 - 13<br />
Weshalb ist Köbi Kuhn in unserem <strong>Land</strong> zu einer Legende geworden? Weshalb waren<br />
jedenfalls bis vor kurzem alle der Meinung, er sei ein super Nationaltrainer? Es waren seine<br />
erstaunlichen Siege oder mindestens Unentschieden gegen starke Gegner. Wenn der<br />
Fussballzwerg Schweiz gegen Frankreich schon nicht verliert, ist das ein grosser Sieg! Es hat<br />
nicht viel gefehlt, und wir wären letztes Jahr noch Fussball-Weltmeister geworden… So<br />
haben sich das einige jedenfalls vorgestellt und es hat die Schweiz elektrisiert wie schon lange<br />
nicht mehr. Schlussendlich hat es nur wegen einigen lächerlichen Elf-Metern nicht gereicht,<br />
die jeder von uns problemlos versenkt hätte. Die Begeisterung hat dann etwas nachzulassen.<br />
Seit die Mannschaft nicht mehr wirklich siegt und überzeugt, beginnt Kuhns Stuhl zu wackeln<br />
und sein Marktwert ist nicht mehr sehr hoch.<br />
Erfolg gibt einem meistens Recht. Deshalb möchte jeder ein Sieger sein. Etwas Erstaunliches<br />
zu können und zu leisten, verschafft Respekt und macht aus Nobodys Helden. Es war die<br />
Kraft, die für Aufsehen gesorgt hat, als Israel aus Ägypten auszog und dann begann, das<br />
verheissene <strong>Land</strong> einzunehmen. Denn menschlich gesehen lässt sich so etwas kaum erreichen.<br />
Die Eroberung Jerichos hat das ganze Volk total beflügelt und ermutigt, dieses verheissene<br />
<strong>Land</strong> mit fliegenden Fahnen einzunehmen.<br />
Zeugnisse von Menschen, die in der Kraft Gottes leben und grosse Hindernisse überwinden,<br />
sind faszinierend. Die vielen Heilungen, die Pastor Samuel aus Indien fortlaufend erlebt,<br />
unterstreichen sein Zeugnis. Der Teufel zittert vor der Autorität von Jesus und der Gemeinde<br />
und nicht vor unserer Lehre, unseren Gebäuden oder Einrichtungen. Der Jammer des Volkes<br />
Gottes war zu allen Zeiten seine Kraftlosigkeit. Die Freude und der Jubel hingegen, wenn die<br />
Kraft Gottes sichtbar und erfahrbar wird. In Frauenfeld ist letzte Woche durch Pastor Samuel<br />
eine Frau aus dem Rollstuhl aufgestanden, die vorher nicht mehr gelaufen ist. Samuel war<br />
dort und sie hatten gar keine Veranstaltung mit ihm organisiert. Dann sagte Samuel: Dann<br />
ladet doch wenigstens ein paar Kranke ein, damit wir für sie beten können. Und dann<br />
geschahen spektakuläre Dinge.<br />
Die Gemeinde in den Dritt-Welt-Ländern sorgt für Aufsehen, weil Leute zum Glauben<br />
kommen, weil Zeichen und Wunder passieren, weil Menschen zum Guten verändert werden.<br />
Es macht Eindruck, wenn Christen beten gegen Selbstmordattentate und dann jahrelang keine
mehr geschehen. Es macht Eindruck, wenn in China, in Indien, in Südamerika, in Afrika<br />
Tausende zum Glauben an Jesus kommen und beginnen, ihren Kontinent auf den Kopf zu<br />
stellen. Langsam beginnen sogar die Schweizer Medien, vorsichtig positiv davon zu<br />
berichten. Man kann nicht viel dagegen sagen, wenn jemand an einem Ohr nichts mehr gehört<br />
hat und er nach einem Heilungsgebet plötzlich wieder viel besser hört oder jemand wie letzte<br />
Woche in Frauenfeld, seinen Rollstuhl selbst nach Hause schiebt.<br />
I. Zum Siegen berufen!<br />
Durch Jesus sind wir zum Siegen berufen. Es ist kein Sieg nach der Art dieser Welt. Nicht<br />
unsere Anstrengung, Disziplin oder Begabung ist das Entscheidende. Der Sieg von Gott<br />
geschieht immer durch die Kraft Gottes. Die Frage ist: Wie kommt die Kraft Gottes in meine<br />
Hände? Wie geschieht es, dass auch in Europa mehr Zeichen und Wunder durch die Kraft<br />
Gottes geschehen?<br />
Die Geschichte von Josua zeigt uns etwas sehr wichtiges: Wir brauchen das Bewusstsein: Wir<br />
sind zum Siegen berufen! Etwas sehr wichtiges sollten wir möglichst gut verstehen: Das Volk<br />
Gottes kann nur Volk Gottes sein im Sieg. Und zwar im Sieg in der Kraft Gottes – nicht in der<br />
Weisheit und Kraft der Menschen.<br />
Die Geschichte Israels von Abraham bis heute ist eine sehr wechselhafte Geschichte von<br />
Hochs und Tiefs. Gott hat ganz bewusst ein kleines Volk berufen, das von Natur aus keine<br />
grossen Stricke zerreissen kann. Deshalb stand Israel immer vor der Herausforderung,<br />
entweder mit Gott zu siegen oder ohne Gott unterzugehen. Und siegen konnte es immer nur<br />
durch das Eingreifen Gottes. Mit der Gemeinde von Jesus ist es nicht anders, weil wir zum<br />
Volk Gottes, zu Israel, gehören.<br />
Den Zustand, den wir so gerne hätten, gibt es bei Gott gar nicht: Einigermassen respektabel<br />
bis gut über die Runden kommen, so dass alles schön normal und ruhig seinen Lauf nimmt.<br />
Ist das nicht oft der Zustand, den wir anstreben. Möglichst keine Unruhe, nichts Extremes,<br />
sich nicht zu fest exponieren, aber auch nicht (zu) schlecht sein. Bei Gott geht das nicht. Es<br />
war für Gott unmöglich, einfach so ein bisschen ein Auge zuzudrücken wegen der Sünde der<br />
Menschen und zu hoffen, dass es ja noch besser werden kann mit den Menschen. Solche<br />
Ideen sind typisch menschlich. Aber für Gott gab es nur eine einzige Möglichkeit: Ganz neue<br />
Menschen, so wie sie ursprünglich geschaffen waren: Befreit von der Macht der Sünde und<br />
ganz erfüllt mit dem Geist aus Gott. Menschen, die wissen, dass die Kraft Gottes in ihren<br />
Händen ist!<br />
Gott hat zu Beginn solche Menschen geschaffen und er hat nie einen Moment gezögert, von<br />
diesem Ziel abzurücken. Seit dem Sündenfall verfolgt Gott immer nur dieses Ziel: Dass die<br />
Menschen wieder in diesen ursprünglichen Stand kommen. Das sehen wir hier bei Josua: Er<br />
wusste sehr genau, dass sie das verheissene <strong>Land</strong> nur einnehmen konnten, wenn die Kraft<br />
Gottes in ihre Hände kommt. Josua hat dieses Bewusstsein des Sieges durch die Kraft Gottes<br />
schon während Jahren bei Mose beobachten können. Mose hat es ja in Ägypten zuerst in<br />
eigener, menschlicher Kraft probiert und hat durch einen sehr langen Weg das Leben in der<br />
Kraft Gottes gelernt.<br />
Bevor sie Jericho eroberten ist Josua dem Engel des Herrn begegnet mit dem blossen Schwert<br />
in der Hand. Er wusste, wer für Israel kämpft. Das hat ihm das Bewusstsein eines Siegers<br />
gegeben Das war das Qualitätszeichen der Leiterschaft von Josua, dass er felsenfest überzeugt<br />
war: In der Kraft Gottes können wir das <strong>Land</strong> einnehmen – kein Problem! Dieses Bewusstsein<br />
brauchen wir Schweizer Christen heute unbedingt. Es genügt nicht, zu wissen, dass Gott auch
heute heilen und Menschen total verändern und erneuern kann. Es braucht die tiefe<br />
Überzeugung, dass ER es heute durch uns tut.<br />
Wenn ich dieses Mobil-Telefon benutze, bin ich völlig sicher, dass es funktionieren wird.<br />
Wenn nicht, so erschüttert das nicht meinen Glauben an die Mobiltelefonie, sondern ich<br />
weiss, dass es irgend ein Problem geben muss, dass sich leicht beheben lässt. Als Jesus<br />
begonnen hat, Menschen in seine Nachfolge zu rufen, da hat er ihnen von allem Anfang an<br />
genau dieses Bewusstsein gegeben. Deshalb ist die Bergpredigt so wichtig. Das haben die<br />
Täufer schon im 16. Jahrhundert gemerkt: Wenn sie uns auch alles nehmen, sogar unser<br />
Leben. Die Kraft Gottes können sie uns nicht nehmen!<br />
Ihr seid das Licht der Welt! Das Salz der Erde! Verkündigt das Evangelium! Heilt die<br />
Kranken! Treibt Dämonen aus! Weckt Tote auf! Hier beginnt alles oder es hört alles auf!<br />
Gestern war ich an der Jahresretraite der Freunde vom Läbeshuus von Ruedi Schüpbach in<br />
Heiligenschwendi. Sie standen vor ein paar Jahren vor der Frage, ihr Haus für 1 Million<br />
umzubauen oder alles aufzuhören. Sie dachten: Wir müssen aufhören, das ist unmöglich.<br />
Dann gab Gott ihnen ein Lied und sie wussten plötzlich: Wir müssen das machen! Sie<br />
bekamen Mut, das Bewusstsein, durch Jesus Sieger in der Kraft Gottes zu sein und sie haben<br />
das gewagt. Sie haben die Million bekommen und wisst ihr wie: Durch lauter kleine Spenden!<br />
Wir brauchen dieses Bewusstsein, das Josua hatte, um heute Jesus nachfolgen zu können. Wir<br />
brauchen es für unsere Ehen, für unseren Beruf, für unsere Finanzen. Wir brauchen es, um in<br />
der Nachfolge zu wachsen, im Beten, in der Liebe zu Gott, in der Evangelisation, im Leiten<br />
von Kleingruppen, für das Heilen von Kranken.<br />
Ein Mann, der gestern auch im Läbeshuus war, hat mir so eine Geschichte erzählt, die dieses<br />
Bewusstsein ausdrückt. Er wurde an einem Seminar in Wengen an einem Abend am Knie<br />
geheilt, das ihm grosse Probleme verursacht hatte und das die Ärzte nicht heilen konnten. Am<br />
anderen Morgen waren die Schmerzen wieder da. Was jetzt? War alles wieder nur<br />
Einbildung? Er hat die Schmerzen zurückgewiesen und sie verschwanden wieder. Wisst ihr,<br />
wie oft er das machen musste? Einen ganzen Monat lang! Dann war es gut. Aber als sie dann<br />
einmal auf einer Wanderung waren, waren die Schmerzen plötzlich wieder da! Sie haben sie<br />
wieder zurück gewiesen und jetzt ist es seit Jahren absolut geheilt. Er ist ein Schweizer und<br />
auch ein Schweizer hatte damals für ihn gebetet...<br />
Willst du dieses Bewusstsein? Dann kann uns Josua helfen, darin zu wachsen. Der wirkliche<br />
Sieger ist Jesus, weil er mit seinem Leben Tod, Teufel, Sünde und Krankheit besiegt hat. Das<br />
kann ihm nicht mehr genommen werden. Es genügt nicht, das zu wissen. Es ist sehr wichtig,<br />
das zu wissen. Aber entscheidend ist die Realität des Sieges. Zu wissen, dass ich mit meinem<br />
Mobil-Telefon überall irgendjemandem anrufen oder Anrufe empfangen kann, ist nur die<br />
Grundlage dafür, das dann tatsächlich zu tun. Verwandte von mir waren über Ostern in Las<br />
Vegas und ich musste einfach kurz mit ihnen reden, weil ich gern auch da gewesen wäre. Als<br />
drückte ich den Knopf und schon hatte ich meinen Schwager in aller Frühe aus dem Bett<br />
genommen...<br />
Jesus ist gekommen, um für uns zu siegen und uns zu Siegern zu machen. Er ruft uns nicht in<br />
die Nachfolge, damit unser Leben noch schwieriger und mühsamer ist als üblich. Er ruft uns,<br />
ihm zu folgen und in seiner Autorität und Kraft zu leben. Autorität ist die zentrale Realität im<br />
Leben von Jesus und der Urgemeinde. Es war nicht die neue Lehre, die für Aufsehen gesorgt<br />
hat, als Jesus begann, öffentlich aufzutreten. Es war seine Kraft.
II. Niederlagen nicht hinnehmen<br />
Von Josua können wir etwas sehr wichtiges lernen: Nämlich wie er mit Niederlagen<br />
umgegangen ist. Wer siegen will, muss auch wissen, was er macht, wenn er verliert. Börse:<br />
Was machst du, wenn du Verluste machst? Kannst du sie dir überhaupt leisten?<br />
Häufige Reaktionen auf geistliche Niederlagen:<br />
- Relativieren: Schadensbegrenzung, das Gute sehen. Alles hat auch positive Seiten.<br />
Immerhin noch 50% Erfolg! Die überhöhten Erwartungen und Ansprüche erkennen und<br />
realistisch werden. Mann kann nicht immer gewinnen! Wir haben das menschenmögliche<br />
gemacht! Wir kochen halt auch nur mit Wasser.<br />
- Einordnen: Man muss das in einem grösseren Zusammenhang sehen des Willens Gottes.<br />
Gott ist grösser. Die Absichten Gottes sind unerforschlich.<br />
- Verdrängen: Eine sehr beliebte und erfolgreiche Taktik im Umgang mit Niederlagen ist das<br />
Ignorieren. Die Niederlage haken wir ab und schauen vorwärts auf das nächste Spiel. Nicht<br />
nur im Sport ist das eine wichtige, konstruktive Haltung. Aber sie kann auch zu einer fatalen<br />
Vogel Strauss-Politik werden, die man fromm tarnt: „Wir schauen einfach auf Gott.“<br />
- Der richtige Umgang mit Niederlagen ist aber der von Josua: Niederlagen nicht hinnehmen,<br />
sondern Gott suchen! Niederlagen sind nicht so schlimm, wenn wir Gott suchen und die<br />
Niederlage in einen Sieg gewendet wird. Wichtig ist, dass Gott für uns kämpft. Nicht wir sind<br />
stark, Jesus in uns ist die Kraft Gottes, die Wunder vollbringt und grosse Siege erringt.<br />
Deshalb ging Josua nach der Niederlage in Ai sofort zu Gott zusammen mit den Ältesten. Sie<br />
wollten wissen, was los ist! Denn Gott ist immer ein Sieger und wenn sein Volk nicht im Sieg<br />
lebt, muss etwas mit der Gegenwart von Gott nicht stimmen. Josua ist auf sein Angesicht<br />
gefallen, um zu hören, was der Herr sagt. Es ist so wichtig, dass wir wachsen, im Suchen von<br />
Gott. Denn Gott lässt sich sehr wohl finden, auch in der Schweiz. „Wer sucht der findet“ –<br />
das ist eine der grossen Verheissungen in der Bibel. Gemeint ist hier genau das, was Josua<br />
gemacht hat: Gott suchen! Ihn müssen wir suchen. Denn von Ihm kommt alles andere.<br />
Wie viel Energie und Zeit wenden Menschen auf, um beruflich oder in ihrem Hobby vorwärts<br />
zu kommen, eine Ausbildung zu machen oder eine Materie zu verstehen und damit arbeiten<br />
zu können. Es gibt keinen grösseren Gewinn, als Gott zu suchen und sich bei ihm<br />
auszukennen. Das Seminar in Heilbronn war ein Funke, der in mir diesen Hunger nach Gott<br />
neu geweckt hat. Sucht was droben ist, im Himmel, schreibt Paulus im Kolosserbrief (3, 1ff).<br />
Das hat vor allem mit unserem Denken zu tun. Sowohl in der Bergpredigt als Paulus steht<br />
auch das Wort „denken“ für suchen. Wir sollen mit unserem Denken Gott zu erkennen<br />
versuchen. Das ist zwar unmöglich. Aber nicht vergeblich hat Gott uns Menschen eine solche<br />
phantastische, sehr komplexe Denkfähigkeit gegeben, dass wir durch den Hl. Geist tatsächlich<br />
ein paar Funken von Gottes Wesen, Kraft und Weisheit in uns aufnehmen können.<br />
Paulus hat das von dem Augenblick an gemacht, als Jesus ihm vor Damaskus begegnet ist. Er<br />
hat alles andere als Abfall und Dreck bezeichnet und war im besten Sinn des Wortes davon<br />
besessen, Gott zu suchen. Wenn schon die grossen Sportler und Musiker tranieren und üben,<br />
um in ihren Disziplinen weiter zu kommen, wie viel mehr brauchen wir das! Eine junge<br />
Ärztin, die gerne Chirurgin geworden wäre, hat mir letzthin gesagt: Gute Chirurgen operieren<br />
Tag und Nacht, sonst sind sie nicht wirklich gut. Diejenigen, die nur soviel operieren, wie sie<br />
gerade müssen, können nicht wirklich einen super Job machen.
Das brauchen wir in der Schweiz dringend: Menschen, die alles andere für nebensächlich und<br />
unwichtig halten, um durch das Gebet in die Gegenwart von Gott zu kommen. Beten muss<br />
eine Lust sein, eine Freude. Hat man beim Beten ähnliche Gefühle wie Schüler, die die<br />
Schulordnung zehn Mal abschreiben müssen, so wird das wenig bringen. Deshalb braucht es<br />
das Bewusstsein, das der Hl. Geist uns schenkt, Jünger von Jesus sein zu können. Sieger in<br />
der Kraft Gottes sein zu können. Die Macht der Sünde und der Krankheit in der Kraft Gottes<br />
unter unsere Füsse zu bekommen, wie wir das bei Pastor Samuel letzten Donnerstag gesehen<br />
haben. Wer immer Gott ernsthaft sucht, der wird von ihm Antwort bekommen. So war es<br />
auch bei Josua.<br />
III. Aufstehen und Gott gehorchen<br />
Gott hat Josua prompt geantwortet und ihm gesagt: Das Problem ist, dass ihr durch eure<br />
Sünde die Kraft Gottes in euch blockiert habt. Steht auf und bringt das in Ordnung! Heute<br />
muss niemand gesteinigt werden wegen einer Sünde. Jesus ist für uns gekreuzigt worden.<br />
Aber er musste tatsächlich sterben, damit die Kraft Gottes in unserem Leben wirksam wird!<br />
Es geht hier um viel mehr als ein paar peinliche Fehler und Mängel in unserem Leben. Es<br />
geht um die grundfalsche Ausrichtung in unserem Herzen! Gebanntes steht für Dinge, von<br />
denen wir genau wissen, dass sie „gebannt“ sind, nicht in unser Leben gehören. Schon im<br />
Paradiesgarten war die Sünde das, was die Menschen „gelüstete“ (V. 21) aber was<br />
ausdrücklich nicht für sie bestimmt war. Wir haben das nicht im Griff und es blockiert und<br />
unterbricht die Beziehung zu Gott. Wir lassen uns auf Dinge ein, die der Liebe zu Gott und<br />
dem Leben aus Gott widersprechen, aber uns unglaublich faszinieren. Sie bleiben im<br />
Verborgenen. Wir vergraben und verstecken sie unter der Oberfläche, halten sie unter<br />
Verschluss.<br />
Der kostbare babylonische Mantel, der Haufe Silber, die Stange Gold – das steht für das, was<br />
unseren natürlichen Menschen – unser „Fleisch“ – fasziniert und was nicht unter der<br />
Herrschaft von Jesus ist. „Ich sah unter der Beute einen kostbaren babylonischen Mantel und<br />
zweihundert Lot Silber und eine Stange von Gold, fünfzig Lot schwer; danach gelüstete mich,<br />
und ich nahm es. Und siehe, es ist verscharrt in der Erde in meinem Zelt und das Silber<br />
darunter.“ (Josua 7, 21)<br />
Damit die Kraft Gottes in unser Leben kommen kann, müssen wir verstehen, dass wir nicht<br />
mehr mit unseren natürlichen Möglichkeiten kämpfen können, sondern die von Gott<br />
brauchen. Es ist der Kampf zwischen dem natürlichen Menschen und seinen Möglichkeiten<br />
und dem geistlichen Leben, das mit den Waffen Gottes kämpft. Josua hätte sich auch<br />
überlegen können, wie er Ai aus militärischen Gesichtspunkten angreifen und einnehmen<br />
kann. Aber das hat er nicht getan. Er wusste: Mit der Kraft Gottes können wir das ganze <strong>Land</strong><br />
einnehmen – aber nur mit der Kraft Gottes.<br />
Die Kraft Gottes kommt in unsere Hände, indem wir Gott suchen und in der<br />
Jüngerschaftsbeziehung zu ihm wachsen und aufhören, mit unseren natürlichen<br />
Möglichkeiten zu krampfen. So können wir die Macht der Sünde in unserem Leben<br />
überwinden. Jesus nachfolgen heisst ihn Herrn über alle Bereiche des Lebens sein lassen. Es<br />
heisst insbesondere, ihn zu lieben, d.h. aus der Liebe zu ihm zu leben und alles andere fahren<br />
zu lassen. Es geht nicht um irgendwelche Gesetze, nicht Geld oder Materielles besitzen zu<br />
dürfen. Es gibt auch unter den Christen Millionäre und reiche Leute. Aber Jesus nachfolgen<br />
heisst, anzuerkennen, dass alles Gott gehört und wir nur Verwalter sind und es gut sein kann,<br />
dass uns Gott, sagt, Dinge loszulassen und wegzugeben um seines Reiches Willen.
Es geht hier keineswegs nur um materielle Dinge, sondern um alles, was wir begehren, was<br />
uns ein Götze ist und was sich mit der Liebe zu Jesus und der Nachfolge absolut nicht<br />
vereinbaren lässt. Es geht um die erste Liebe zum Herrn. Bei Pastor Samuel aus Indien haben<br />
wir gesehen, wie ein Leben aussieht, das ganz aus der Liebe zu Gott und der Freude, die von<br />
ihm kommt, lebt. Dessen Lust es ist, Gott zu kennen, mit ihm verbunden zu sein.<br />
Es ist entscheidend, zu merken: Was ist für mich das Gebannte? Gott zeigt das ganz klar.<br />
Wenn du Jesus folgst und beginnst, in einer Beziehung zu ihm zu leben, wirst du auch genau<br />
merken, wo er seine Hand darauf legt und dir sagt, dass das jetzt nicht oder nicht mehr für<br />
dich bestimmt ist. Es geht hier nicht um Verbote und Erlaubtes, sondern um die Liebe zu<br />
Jesus. Jesus will uns Liebe ganz für sich gewinnen und er zieht unser Herz und damit alles in<br />
unserem Leben, besonders das Kostbare, an dem unser Herz hängt, zu ihm.<br />
Das Ziel ist, dass wir ganz frei sind von allem, das uns „hindert zu dir“, wie es Bruder Klaus<br />
formuliert. „Nimm alles von mir, was mich hindert zu dir.“ Dieses Gebet gehört ja zum ganz<br />
wenigen, was überhaupt von diesem Mann aus der Innerschweiz überliefert worden ist. Er<br />
konnte nicht einmal schreiben! Bei ihm war es so, dass er merkte: Ich muss meinen Hof und<br />
meine Familie verlassen. Und er hat dann ganz nahe von seiner Familie und seinem Hof<br />
entfernt als Einsiedler für Gott gelebt. Er hat auch gemerkt, ich muss aufhören zu essen und<br />
zu trinken und er hat jahrelang nur vom Abendmahl gelebt, was vom medizinischen<br />
Standpunkt her gar nicht möglich ist. Welchen Einfluss Gott durch diesen Mann auf unser<br />
<strong>Land</strong> nehmen konnte!<br />
Gott ist ein Sieger und wir sind in Jesus berufen, als Sieger zu leben und die Feinde unter<br />
unsere Füsse zu bekommen! Heute würden wir sagen: Wir müssen unsere Feinde hinter<br />
Schloss und Riegel bringen!<br />
- Streit und Unvergeblichkeit<br />
- Krankheit<br />
- Macht der Sünde (auf sich selbst bezogenes Leben)<br />
- alten Muster, Süchte<br />
Gott zu begegnen, ihn kennen zu lernen, ist eine Türe, durch die wir gehen müssen. Das geht<br />
nicht ohne das zum Schwerpunkt seines Lebens zu machen. Es ist eigentlich das Leben im<br />
Reich Gottes und nicht mehr im Reich dieser Welt. Paulus schreibt in seinen Briefen immer<br />
davon, dass wir Jesus erkennen sollen, unser innerer Mensch stark werden soll durch seinen<br />
Geist, dass Jesus durch den Glauben in unseren Herzen wohnen soll, wir in ihm eingewurzelt<br />
und gegründet sein sollen, dass wir Christus gewinnen<br />
Im natürlichen Leben geht es den Menschen oft so wie Köbi Kuhn. Langsam verblasst ihre<br />
Berühmtheit und Beliebtheit und sie sind nur noch ehemalige Sieger. Im Reich Gottes ist es<br />
genau umgekehrt: Wir können und sollen immer mehr wachsen in der Kraft Gottes. Das Ziel<br />
unseres Lebens soll es sein, dass durch Gottes Kraft unsere Feinde wirklich unter unsere<br />
Füsse kommen (Psalm 110, 1)! Denn Gott hat alle seine Feinde Jesus zum Schemel seiner<br />
Füsse gemacht. Jesus hat sie schon hinter Schloss und Riegel gebracht. Unsere Berufung ist<br />
dieser Platz bei Jesus, der den Feinden sagt, wo sie hingehören. Wir dürfen nicht hinter diesen<br />
Platz zurückweichen. Wir dürfen nicht ruhen, bis die Kraft Gottes immer mehr in unsere<br />
Hände kommt!<br />
AMEN
Fragen zur Verarbeitung in Kleingruppen<br />
1. Eigene Erfahrungen der Kraft Gottes?<br />
2. Bei welchen Lebensbereichen habe ich Mühe, sie der Herrschaft von Jesus zu übergeben?<br />
3. Wo konkret wünsche ich mir das Sieger-Bewusstsein?<br />
Walter Wieland